Hier zeigen wir euch in einfachen Schritten eine gar nicht so komplizierte Oberkörperfesselung. Diese könnt ihr gerne mit der Fußfesselung kombinieren. Probiert euch ruhig aus!
Eine Variante einer Oberkörperfesselung
Dieses Oberkörper-Bondage schränkt die Bewegung ein und kann schön in das erotische Miteinander einbezogen werden. Zu beachten ist, dass diese Fesselung nicht für ein Hängebondage geeignet ist.
Verwendet wird hier im Beispiel ein sechs-Millimeter-Juteseil mit einer Länge von acht Metern.
Unser Bondage-Standardknoten ist der Ausgangspunkt folgender Oberkörperfesselung. Natürlich kann auch die abgewandelte Version dieses Bondage-Knotens verwendet werden. | |
Um die Hände wird der Standardknoten angelegt. Hier ist darauf zu achten, dass zwischen den Seillagen und den Händen noch gut zwei Fingerbreit Platz ist, da es sonst beim nächsten Schritt zu eng wird an den Händen. | |
Die Hände werden nun in den Nacken genommen. Achtung: Die Haltung ist gesundheitlich unbedenklich, aber speziell für die Schultern auf Dauer anstrengend. Beachtet unsere Hinweise zur Kommunikation während einer Bondage-Session und redet miteinander, wenn sich etwas "falsch" anfühlt. | |
Das Seil befindet sich nun in der Mitte des Rückens. | |
Von da an wird das Seil nach vorn geführt und die erste Seillage wird unter die Brust gelegt. | |
Das Seil verläuft hierbei direkt in der Brustfalte. | |
Die Rückansicht, wenn das Seil einmal herumgeführt wurde. | |
Am Rücken angekommen ... | |
wird das Seil nun unter der ersten Lage hindurch geführt ... | |
und mittels Gegenzug gestrafft und in die Mitte des Rückens verbracht. Nice to know: Dieses Prinzip vom Gegenzug kommt so oder in erweiterter Form bei vielen einfachen und auch komplexen Techniken zum Einsatz. | |
Mit diesem Gegenzug wird nun in die Gegenrichtung gearbeitet ... | |
und es folgt die Seillage über der Brust. | |
So sieht das Gebilde nun von hinten aus. | |
Hinten angekommen ... | |
wird das Seil nun durch den ersten Gegenzug nach unten geführt. | |
Voilà. | |
Nun geht es nach rechts zwischen Arm und Schulter nach vorn zum Oberkörper. | |
Das Ganze sieht dann so aus. | |
Das Seil wird nun über die untere Lage geschlagen ... | |
und läuft in die Richtung, aus der man von hinten gekommen ist. | |
Das Ergebnis sollte so aussehen. | |
Nun werden die Seillagen überkreuzt, sodass hier nichts verrutschen kann. | |
Jetzt kann dosiert "gestrafft" werden. | |
Das Seil läuft nun wieder nach hinten zwischen Arm und Schulter. Hier kann nun dezent nachgezogen werden, um das Seil zu straffen. Diese leichte Kompression der Brust wird von vielen Frauen als recht angenehm empfunden. | |
Hinten angekommen ... | |
wird das Seil nun über die beiden linken Seillagen geführt und umgeschlagen. | |
Der Rest des Seils wird nun dekorativ verarbeitet mittels Wicklungen um den entstanden "Steg" (siehe nachfolgende Bilderserie). | |
So sieht dann das fertige Gebilde aus. | |
Zum krönenden Bondage-Abschluss werden die Knoten der Seilenden nun einfach in den entstandenen Seillagen festgelegt. | |
Die Knoten fungieren hier wie "Knöpfe" und die Seillagen dienen als "Knopflöcher". | |
Geschafft: Diese Oberkörperfesselung versetzt den Gefesselten schnell in eine ausgelieferte Lage. Und verbracht in die Bauchlage hat diese Position einen ganz eigenen Reiz. | |
Übrigens: Der Rest des Seils kann natürlich auch frei und kreativ auf andere Weise versteckt werden – zum Beispiel wie hier statt komplett hochgewickelt nach rechts und links "verbaut". |
Sicherheitstipp: Wenn die Hände beeinträchtigt sind
Der Aktive sollte gewissenhaft ab und an die Hände kontrollieren, da hier, je nach Intensität der Fesselung, sehr viel Druck lastet, und ggf. reagieren.
Sollte der Gefesselte über Beeinträchtigungen an den Händen klagen, kann der zuerst gesetzte Standardknoten jederzeit als erstes gelöst werden. Ohne hierbei die gesamte Fesselung entfernen zu müssen. Nun sind die Hände wieder frei, die Bondage-Überreste zieren aber noch immer den Oberkörper. Siehe folgende Bilder:
1.) | 2.) |
3.) | 4.) |
Als nächstes: Fessel-Kombinationen
Wir setzen unsere "Bondage für Anfänger" Reihe fort. Im 3. Teil zeigen wir euch einfache Anregungen, wie ihr die bisher erlernten Grundtechniken miteinander kombinieren könnt und über eigene Variationen eure ganz eigenen Fesselungen kreiert.
Direkt zu den Fessel-Kombinationen
Der Seilkünstler Ater Crudus
Ater Crudus, Seilkünstler aus Leipzig, beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema Bondage. Neben Projekten und Workshops schreibt er auch recherchierte Abhandlungen aus der Praxis zum Thema Bondage. Aktuelles zu seiner Arbeit findet man unter Sensual Contact oder in seinem Profil hier im JOYclub.
- 1. Teil: Bondage für Anfänger (Teil 2) - Fuß- & Oberkörper
- 2. Teil: Eine einfache Variante einer Oberkörperfesselung