Der neue alte SMart-Stammtisch:
Jeden vierten Mittwoch im Monat.
Das Treffen der SMart-Gruppe Mönchengladbach im Studio ARTgerecht - auch "im Club-Outfit" möglich!
---
Hinweis:
In unseren Texten sind grundsätzlich auch immer LGBTQIA*+ angesprochen!
WARTELISTE aktiv!!!
Nachrichten bitte immer persönlich an
@***_T oder
@*******BDSM!
DU bist :
ein BDSMer (auch Neuling)
Anmeldeschluss und Storno: taggleich bis 16:00 Uhr
Erst-Anmeldungen ohne persönliche Nachricht werden NICHT freigeschaltet!
Der
SMart-Stammi-MG-Talk&Play mit dem heutigen Thema
Subspace und Subdrop
...wird uns präsentiert von:
@*******BDSM und
@*********lotow
Heute widmen wir uns dem Thema Subspace (auch Flug oder Endorphinrausch genannt) und Subdrop sowie Topspace und Topdrop. Der Vortrag mit anschließender offener Gesprächsrunde, bei der jeder über seine Erfahrungen hierzu erzählen kann, wird von
@*******BDSM geleitet.
Es werden folgende Inhalte thematisiert:
- was ist ein Subspace und wie kommt man da rein und wieder raus?
- Was ist ein Subdrop, was muss ich beachten und wie komme ich raus?
- Was ist ein Topspace und ein Topdrop?
Am Ende des Workshops können Fragen dazu gestellt werden.
Evtl externe Infos etc auf die im Workshop verwiesen wurden werden danach zum Nachlesen gepostet.
Du darfst nach dem Workshop das Appartment auch zum Spielen nutzen.
______________________________________________
unser Programm 2023 und 2024:
2023
SMart MG: "Das Spiel" am 24.5.23
SMart MG: "Fetischfotografie" am 28.06.23
SMart MG: "Subspace & Subdrop" am 26.07.23
SMart MG: "Das Spiel" am 23.08.23
SMart MG: "Hypnose" am 27.09.23
SMart MG: !!WECHSEL!! "Das Spiel" am 25.10.2
SMart MG WECHSEL zu: "STROM" am 22.11.23
2024
SMart MG "emotionales Fesseln" am 24.01.24
SMart MG: "Das Spiel" am 28.02.24
SMart MG: "Ds" am 27.03.24
SMart MG: "Schmerzbondage" am 24.04.23
SMart MG: Hypnose-Workshop am 22.05.24
SMart MG: Folienbondage-Workshop am 26.06.24
SMart MG: Toxische Beziehungen am 24.07.24
SMart MG: Das Spiel - Talk & Play am 28.08.24
SMart MG: Petplay am 25.09.24
SMart MG: Rough Body Play am 23.10.24
SMart MG: Das Spiel + Tanz-Works. am 27.11.24
zukünftige Themen-Liste:
Es wird eine Liste ausliegen mit verschiedenen Themen zu Workshops.
- Bitte bei jedem Thema das dich interessiert einen Strich dahinter machen - Mehrfach-Nennungen sind gewünscht.
- Dein Thema ist nicht dabei? Bitte ergänze es in der freien Zeile.
- Du bist oder kennst jemand/en, die/der uns zu einem Thema einen Vortrag halten kann? Dann sprich uns bitte an. "Das Team" findest du ganz unten hier auf der Seite.
Kosten:
Der Preis auf 16 Euro / Person ist gestiegen, das ist uns bewusst.
Referierende machen den Workshop unentgeltlich. Als kleines Dankeschön könnt ihr dieser Person etwas in die aufgestellte Spardose stecken.
Im Preis enthalten sind:
- Kaffee, Wasser, Cola und Fanta.
KEINE light/Zero-Getränke; andere
nicht alkoholische Getränke bitte selbst mitbringen.
- Bier und Sekt
zu moderaten Preisen vor Ort
- Knabbereien
- Nutzung des ARTgerechts
- Teilnahme am Workshop
Zahlung:
- Bar oder per Paypal
- gerne per Vorkasse
- Abendkasse möglich
- Sollten taggleich zum Stammtisch verhältnismäßig viele Stornierungen vorkommen, behalte ich mir für die Zukunft vor, nur noch Vorkasse zu akzeptieren.
Termine:
- Jeder vierte Mittwoch im Monat
- "Das Spiel" ist ein regelmäßig wiederkehrendes Thema und findet jeweils im mittleren Monat des Quartals statt
- Workshops finden im ersten und letzten Monat des Quartals statt
Dresscode:
Gibt es nicht. Von Elegant, sportlich, legere bis hin zu Club-Wear - alles ist möglich.
Wir sind:
- Eine recht lockere und bunt gemischte Runde - maximal 25 Personen.
- Wir achten auf ein ausgewogenes Geschlechter-Verhältnis bei Single-Frauen und -Männern.
-
LGBTQIA*+Personen sind bei uns ebenfalls herzlich willkommen
-
Stammgäste/innen haben ein festes Kontingent von der Teilnehmendenanzahl.
- Wir bieten
Neulingen Unterstützung - unter anderem auch durch unsere gute Vernetzung in die SM-Welt
- Gegenseitiger Respekt, Toleranz und Akzeptanz sind uns wichtig (siehe auch 10 Gebote von SMart).
Du bist neu:
- Sprich uns an! Wir stehen dir gerne mit Rat zur Verfügung.
- Sag uns ruhig Bescheid, wenn du dich mit einer Patenschaft eines erfahrenen Mitglieds wohler fühlen würdest. Auch wenn du dich bei einem bestimmten Geschlecht wohler fühlst.
- Du traust dich nicht alleine rein? Schreib uns an ("Das Team" findest du hier unten auf der Seite) und du bekommst dein*e Pate/Patin schon vor dem ARTgerecht.
- Am Anfang des Stammtisches gibt es eine Führung durch das Appartement für alle, die wollen.
Anmeldung:
- Taggleich bis 16 Uhr
- Werden einzeln freigeschaltet. Wir behalten uns vor wen wir zulassen und wen nicht.
- Bei der Erst-Anmeldung ein paar private Zeilen bitte, dies gilt auch bei bereits für mich Bekannte.
- Aus deinem Profil muss klar hervorgehen, dass du BDSM magst.
Storno:
Wenn etwas dazwischen kommt bitte die Teilnahme rechtzeitig stornieren. Bis max taggleich 16:00 Uhr ist eine Stornierung möglich. Sollte eine Stornierung später sein dann
behalte wir uns vor denjenigen für die nächsten Stammis auszuschließen.
Nicht-Anwesend OHNE Storno:
Da es nur eine begrenzte Teilnehmeranzahl gibt wirst du für
zukünftige Veranstaltungen nicht mehr frei geschaltet!
Das ARTgerecht
...ist ein BDSM-Appartement in der Nähe des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs und bietet eine hervorragende Möglichkeit in die BDSM-Welt hineinzuschnuppern - auch für Neulinge!
Spielmöglichkeiten
- Durch zahlreiche SM-Möbel sind auf drei Etagen viele Spielmöglichkeiten vorhanden. Alle Spielräume stehen den Teilnehmenden zur Verfügung - sofern sie nicht für Workshops benötigt werden.
- Alle Räume stehen allen zur Verfügung, kein Raum kann komplett in Beschlag genommen oder abgeschlossen werden, da dies ein Stammtisch ist und das Appartement nicht privat gebucht wurde.
- Zur Treppe hin die Türen bitte schließen, da im Hausflur nicht geheizt wird.
Es darf nur eigenes Equipment (Peitschen & Co.) benutzt werden!!
Workshops:
- Dauer von maximal 90 Minuten
- Findet in der kompletten mittleren Etage statt, diese ist dann zum freien Spiel gesperrt.
- Verschiedene Themen - siehe "Themen-Liste"
Regeln:
Handynutzung nur in der Küche gestattet!
Spielsachen wie Flogger, Peitschen etc müssen selbst mitgebracht werden und stehen uns NICHT zur Verfügung
Platz einnehmendes Bondage / Shibari nur in der oberen oder unteren Etage, außer es findet ein Workshop zu dem Thema statt.
Die Türen zu den Spielräumen bleiben für alle unverschlossen, alle Räume können jederzeit betreten werden.
Türen zur Treppe hin bitte schließen, da der Hausflur nicht geheizt wird.
das Mönchengladbacher-Team:
@***_T (heute abwesend)
@*******BDSM (heutige Leitung)
@********en93
@**********katze / die Dame von
@****oc
Bei Fragen, Beschwerden, Unklarheiten, Änderungs- oder Verbesserungsvorschlägen oder, oder, oder - sprich uns bitte an! Nur dann haben wir die Möglichkeit etwas zu ändern.
_____________________________________________
Mehr Infos zu SMart "Talk & Play" Mönchengladbach findet Ihr hier im Joyclub unter
Homepage "SMart-Gruppe Mönchengladbach" von SMart Rhein-Ruhr e.V.
Noch mehr Infos zur Gruppe oder zu SMart findet Ihr auf unserer Webseite
Kommentare
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/neugier-genuegt/redezeit-paul-philipp-hanske-100.html
Für den Workshop!
Im Kontext von BDSM bezeichnet der Subspace eine Zustandsveränderung des Bewusstseins, die der empfangende Partner (Sub/Bottom) während einer Session erfahren kann. Wegen seiner Rauschähnlichkeit wird auch vom „Fliegen“ gesprochen, auch Endorphinrausch genannt.
Die körperliche Ebene
Dieser Ekstasezustand lässt sich auf der körperlichen Ebene neben der Ausschüttung von Endorphinen (Opioidpeptide, die in der Hypophyse und dem Hypothalamus produziert werden), Noradrenalin/Norepinephrin (als Hormon wird es im Nebennierenmark gebildet; als Neurotransmitter dagegen im zentralen Nervensystem, genauer im Locus caeruleus) und Dopamin, welches als Vorstufe von Noradrenalin gebildet wird. Sie werden auch im Allgemeinen als „Glückshormone“ bezeichnet. Gebildet werden sie bei akuten Schmerzzuständen, im Alltag kennen wir dieses Phänomen bei intensivem Sport, dort nennt man es Runner's High.
Die psychische Ebene
Je nach Person und Spiel sind auch psychische Aspekte am Erreichen des Subspaces beteiligt.
Beispielsweise das Auskosten der Erfahrung jegliche Macht an den Partner abzugeben und ihm dadurch vollends und wehrlos ausgeliefert zu sein. Auf der emotionalen Ebene entstehen dabei Gefühle wie Spannung, ausgelöst durch das Nichtwissen, was im nächsten Moment passiert. Dies beinhaltest auch immer eine gewisse Angst. Diese Angst ist vergleichbar mit der Angst beim Achterbahnfahren oder beim Ansehen von Horrorfilmen (man begibt sich in vermeintlich gefährliche Situationen, befindet sich aber in Sicherheit).
Demütigung kann je nach Spiel und Person auch eine wichtige Rolle spielen. Sie ist ein starkes Instrument der Machtdemonstration und verdeutlicht Sub/Bottom nochmals sehr deutlich die eigene Rolle und erlaubt quasi sich noch mehr zu unterwerfen und fallen zu lassen.
Bedingungen für das optimale Erreichen und Halten des Subspaces
Für Sicherheit sorgen
Das Gefühl vermitteln, dass Top die Situation voll und ganz kontrolliert bzw. beherrscht. Das Ausführen von Techniken und Praktiken muss scheinbar mühelos erscheinen. Zeigt Top Unsicherheit oder Unvermögen, überträgt sich das auf Sub/Bottom. Körperliche oder psychische Beeinträchtigungen von Sub/Bottom sind bekannt und werden von Top zu jeder Zeit berücksichtigt. Sub/Bottom muss das Gefühl haben, nicht auf sich aufpassen zu müssen. Nur so ist ein völliges Loslassen möglich.
Das Spiel nicht verlassen
Hat das Spiel bzw. die Session begonnen, wird das Spiel nicht verlassen, es sei denn es kommt zu physischen oder psychischen Zwischenfällen.
Beide Partner sind in ihrer jeweiligen Rolle. Der Alltag und das normale Leben haben hier keinen Raum. Unnötige Unterbrechungen sind demnach zu vermeiden. Auch das Erstellen von Fotos oder Videos ist hier unangebracht, wenn das Spiel dafür ohne Kontext verlassen wird. Man kann das jedoch auch aktiv ins Spiel mit einbeziehen. Dies kann zum Beispiel die Demütigung erhöhen, durch den Aspekt der „Vorführung“ oder um exhibitionistische Neigungen bedienen.
Zeit hat keine Bedeutung
Oder es wird im Vorfeld ein Zeitlimit vereinbart. Es kommt vor, dass Tops unterschätzen, wie intensiv das Erreichen und Halten des Subspaces für Subs/Bottoms sein kann. Eine Session muss daher so geplant werden, dass Top am Ende noch genug Energie (oder Zeit) übrighat, um Sub/Bottom beim Verlassen des Subspaces zu unterstützen und zu begleiten, damit der Übergang möglichst schonend abläuft (Aftercare ist immer fester Bestanteil einer Session). Manche Subs/Bottoms brauchen dafür genauso viel Zeit, wie die Dauer der Session. (Tipp für Partys oder Events: Sub/Bottom ermöglichen sich an einen möglichst reizarmen Ort zurückzuziehen.)
Auch kann es vorkommen, dass Sub/Bottom mehr Zeit braucht, um in den Subspace zu gelangen (Tagesform/Stress/etc.). Es gibt auch Subs/Bottoms, die den Weg in den Subspace genauso genießen, wie den Subspace selbst. Und es nicht ihr Ziel ist, so schnell wie möglich den Subspace zu erreichen.
Umgebung und äußere Umstände anpassen
„Kein Telefon und keine Türklingel“ ist eine gute Faustregel um äußere Störungen zu vermeiden.
Eine dem Spiel entsprechende, anregende Umgebung unterstützt die Fantasie und demnach das Einfinden in der jeweiligen Rolle.
Passende Musik, ein ausreichend geheizter Raum (je nach dem, was für Kleidung und wie wenig Kleidung Sub/Bottom trägt oder nicht trägt) und gedämmtes Licht sind auch hilfreiche Umstände, das Erreichen und Halten des Subspaces zu erleichtern.
SM-Appartements sind eine reizvolle Alternative zu den heimischen vier Wänden.
Mögliche Störfaktoren für unzureichendes oder unmögliches Erreichen des Subspaces
Fehlendes Vertrauen
Hier geht es um beide Partner: Top vertraut nicht darauf, dass Sub/Bottom sich zuverlässig bemerkbar macht, wenn etwas zu viel wird (fehlende Subskills) und geht deshalb nicht bis an den Punkt, den Sub/Bottom braucht um in den Subspace zu gelangen (sehr starke Masochisten). Oder Sub/Bottom vertraut nicht in die Absichten und/oder Fertigkeiten von Top.
Körperliche und/oder psychische Beeinträchtigungen oder bestimmte Bedürfnisse werden nicht berücksichtigt: Besonders wenn man immer wieder sagen muss, wie man etwas braucht oder was für einen funktioniert ist nicht nur lästig. Sub/Bottom fühlt sich dann irgendwann einfach nicht mehr gesehen und/oder ernst genommen. Äußerst unschön ist auch wenn Sub/Bottom zum Beispiel angibt, dass Top bitte mit der linken Hand aufpassen muss und keine zwei Minuten später wird genau diese Hand so strapaziert, dass Sub/Bottom eingreifen muss. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern einfach unachtsam. Nochmal: Sub/Bottom darf nicht das Gefühl haben, auf sich aufpassen zu müssen, weil Top sich nicht merken kann, was für Beeinträchtigungen bestehen. So ist ein Fallenlassen und ein Eintreten in den Subspace extrem erschwert bis unmöglich.
Nicht in der Rolle bleiben (das Spiel verlassen)
Sich beschweren oder darüber Meckern, dass etwas nicht wie gewünscht funktioniert (kleiner Tipp: Beim Ausführen von Praktiken und Techniken werden „Fehler“ oder „Missgeschicke“ wortlos überspielt (Souveränität). Wenn Praktiken oder Techniken nicht funktionieren, zum Beispiel wegen unpassender Kleidung, wird die Kleidung durch Top entfernt oder durch Top befohlen, dass Sub/Bottom die Kleidung selbstständig auszieht (Machtausübung).
Unnötige Kommentare zu irrelevanten Dingen: Es ist egal, ob gerade die Sonne scheint oder der Teppich mal wieder gesaugt werden müsste…
Zeitdruck
Wenn man die ganze Zeit über im Hinterkopf hat, dass man in 2 Stunden zu Kaffee und Kuchen bei den Schwiegereltern eingeladen ist, könnte man sich unter Druck gesetzt fühlen und wird sicherlich dadurch Probleme haben, in den Subspace zu kommen.
Wenn auf SM-Partys ein bestimmter Bereich genutzt wird und die Schlange immer länger wird, weil man kein „Schnellspritzer“ ist, könnte man auch Probleme haben, in den Subspace zu kommen (Swinger kennen das Problem).
Wenn Top Aftercare nicht zu ernst nimmt (auf Partys und Events öfter ein Problem, als zu Hause): Sub/Bottom ist gerade „gelandet“, muss den Platz frei machen und Top fängt an, mit Kollegen zu fachsimpeln anstatt darauf zu achten, was Sub/Bottom gerade braucht, um wieder im „echten Leben“ anzukommen.
Umgebung und Umstände nicht anpassen
„Flutlicht“ ist super um zu finden, was man sucht und um gute Fotos oder Videos zu machen. Für die Stimmung ist es oftmals eher nicht so zuträglich. Mit verschiedenen Farben kann man verschiedene Stimmungen erzeugen. Diese Tatsache lässt sich wunderbar für eine Session nutzen.
Kälte ist immer wieder ein großes und leidiges Thema, vor allem auf Partys und Events. Es bedarf eigentlich keiner Erklärung, warum es einfacher ist, sich in einem gut temperierten Raum fallen zu lassen. Und auch hier gilt: „Subs/Bottoms Warm ist nicht unbedingt Tops Warm.“ Im Zweifel gerne fragen. Das ist ein Zeichen Von Aufmerksamkeit und Fürsorge, was wiederum ein Zeichen von Dominanz ist. Sub/Bottom möchte nicht einfordern müssen, dass Sub/Bottom es warm hat. Sub/Bottom möchte die Kontrolle schließlich abgeben können.
Über Musik kann man streiten. Deshalb spreche ich nur kurz an, dass die „falsche“ Musik für manche Menschen echte Folter bedeuten kann. Und auch hier gilt: So wie es guten und schlechten Schmerz gibt, gibt es gute und schlechte Folter.
Wege in den Flug
Viele Wege führen nach Rom bzw. in unserem Beispiel in den Subspace. Es gilt herauszufinden, was für dich der Richtige ist. Hier ein paar Möglichkeiten:
• Schmerz - Ich nenne es für mich Schmerzflug. Wenn ein gewisses Schmerzlevel lang genug überschritten wurde, schüttet der Köper als Schutzreaktion Glückshormone aus und lassen einen fliegen. Hierbei verschiebt sich das Schmerzempfinden sehr deutlich. Was vorher an der Grenze war, ist auf einmal Genuss pur.
• Genuss - Wenn man jemanden so verwöhnt, dass er komplett abschalten kann, kann er im Genuss fliegen. Der Genussflug ist durch ein sinnliches Spiel oder durch Massagen erreichbar und kann ganz ohne Schmerzen oder nur mit leichten Lustschmerz erzeugt werden.
• D/s - Wenn man vom Machtgefälle oder Erniedrigung so berauscht ist, kann das ein sehr schnelles Abdriften in den Flug bewirken. Manche fliegen, sobald sie die Füße ihres Tops küssen.
• Seile - Wer sich bei einem guten Rigger sicher und geborgen fühlt und sich im Halt der Seile fallen lassen kann oder allein durch das gleiten der Seile auf der Haut so getriggert wird, kann schnell in den Rope-Space kommen.
Wichtig ist, nicht alles funktioniert für jeden und nicht jeder kann fliegen. Du musst deinen Weg rausfinden. Manche können sich einfach nicht so weit fallen lassen oder können nicht den Kopf abschalten. Versucht es nicht zu erzwingen, das funktioniert so nicht und würde zusätzlichen Druck aufbauen. Genießt den Weg dorthin. Der Weg ist das Ziel. Und wenn es 100 mal nicht klappt, ist es nicht schlimm, es ist nichts falsch an dir. Und dann kann es sein, dass es irgendwann doch klappt, wenn du gar nicht damit rechnest, und du bist auf einmal jenseits von Zeit und Raum und ein entfliegst ganz unverhofft.
Bei vielen hilft übrigens ein gleichmäßiges Spiel, wo recht konstant vom Tempo und Intensität gespielt wird und man sich nur leicht steigert. Das hilft, sich fallenzulassen, weil man weiß, was kommt.
Übrigens hilft Erfahrung, in den Flug zu kommen. Wenn Sub weiß, was bei sich selbst hilft, es vorher kommunizieren kann und sich nicht mehr so schnell durch Störfaktoren wie andere Menschen im Club ablenken lässt, kann man überall fliegen. Ebenso hilft die Erfahrung des Tops, dass Sub sich sicher und geborgen fühlt und sich fallen lässt. Je besser man aufeinander eingespielt ist, desto schneller kommt man in den Subspace.
Die richtige Position zum Fliegen
Zum Fliegen muss man sich fallen lassen können. Manche schaffen das frei stehend, aber die meisten brauchen oder bevorzugen einen sicheren Halt. Das kann auf einer Liege oder einem Bock sein, aber auch im Stehen, wenn man an einem Deckenhaken fixiert ist, worin man sich fallen lassen kann. Ich kann im Stehen fliegen, aber nur, wenn meine Arme zusammen sind, so dass ich den Kopf dort anlegen kann. Sind die Arme auseinander, kann ich nicht fliegen, weil ich meinen Kopf aus eigener Kraft halten muss.
Woran erkenne ich, dass mein/e Sub fliegt?
Ich setze voraus, dass du in der Session emotional bei deine/r Sub bist, dein Fokus ganz bei der Person liegt, die du bespielst, und du sie permanent am Lesen bist und dich nicht ablenken lässt.
Folgende Zeichen deuten auf einen Flug hin, wobei das von Person zu Person sehr verschieden ist:
• Zittern - von ganz leicht bis wirklich heftig.
• Gelöst und entspannt - sowohl der Blick als auch der Körper können auf einmal komplett entspannt sein, der Blick sieht glücklich und gelöst, oftmals ist die Person ganz in sich gekehrt und im puren Genuss.
• Wenn aus Aua auf einmal ein wohliges Schnurren wird. Wenn Muskeln, die vorher alle angespannt wurden, auf einmal tiefenentspannt sind, obwohl du unverändert weiterspielst.
• Sub sagt dir, dass gerade der Flug eingesetzt hat, wobei nicht jeder in dem Zustand reden kann, manche reißt es auch raus.
• Manche können im Flug nicht mehr reden.
Was mache ich, wenn Sub fliegt?
Erst mal Glückwunsch, dass du es bis hierhin geschafft hast, du hast alles richtig gemacht. Freue dich darüber, dass du Sub so viel Vertrauen und Sicherheit gegeben hast, dass Sub sich bei dir soweit fallen lassen kann, um in den Flug zu kommen. Das ist ein riesiges und echtes Kompliment. Wenn Sub fliegt, wäre es fatal, direkt aufzuhören oder sie rauszureißen. Mach weiter, spüre, was sie in dem Moment braucht, bespiele und beschütze sie, synchronisiere dich mit deinem Partner, spüre, was der andere spürt. Für mich ist das eine Verschmelzung beider Seelen, das Höchste, was ich erreichen kann. Ein unendlich inniger Moment, du hast die Person ganz tief berührt.
Wenn Sub im Schmerzflug ist, kannst du die Intensität natürlich erhöhen, aber achte auf zuvor gesetzte Grenzen. Und auch im Schmerzflug ist man nicht frei von Schmerz. Ein deutlich stärkerer Schmerz oder ein fieser Schmerz anderer Stelle kann den Flug abrupt beenden. Achte auf den anderen, er ist gerade in vollem Vertrauen am Fliegen. Eine böse Handlung im Flug könnte als Vertrauensbruch empfunden werden.
Wie lange kann man fliegen?
Man kann den Flug schon einige Zeit genießen. Ich empfehle einige Minuten bis Viertelstunde, denn der Flug, so schön er auch ist, kostet Kraft - was man oft erst deutlich später merkt, wenn es zum Subdrop kommt. Aber dazu gleich mehr.
Wie lasse ich jemanden landen?
Du kannst einfach mit dem Spiel aufhören oder immer sanfter werden und so die Landung sanft und sicher gestalten. Wenn Sub sicher und bequem liegt, lasse die Person einfach so, halte sie, spüre sie, liebkose sie, streichle sie. Gib ihr die Zeit, die sie braucht. Wenn du im Club bist, lass dich nicht ablenken, auch wenn die nächsten Gäste schon parat stehen, um deinen Platz einzunehmen. Deine einzige Aufgabe in dem Moment ist dein/e Sub, alles andere ist egal. Wer das im Club nicht versteht, weiß nicht, worum es beim BDSM auch geht. Erfahrene Spieler erkennt man daran, dass sie ihr Spiel unbeeindruckt zu Ende bringen. Kostet den Moment aus, irgendwann kommen die Kräfte zurück, sie wird wieder klar im Kopf und ihr könnt euch zum Kuscheln und Nachgenießen zurückziehen.
Wenn Sub hängt oder ungünstig fixiert ist, mache sie lose und bringe sie sicher zu Boden. Du musst sie gut halten und stützen, sie ist ggf. nicht selbst dazu in der Lage, sich zu halten. Hier herrscht somit Verletzungsgefahr! Sind ein Bett oder eine Kuschelecke in der Nähe, könnt ihr auch dahin gehen, sonst macht es auch einfach auf dem Boden gemütlich. Auch hier sollte sich Sub sicher fallen lassen können, um sich wohl zu fühlen.
Eine kleine Decke oder etwas Kuscheliges ist immer gut zum Warmhalten und Verwöhnen. Auch hier ist Top der Anker. Dominanz bedeutet auch Fürsorge und Schutz, hier könnt ihr dem Spiel so viel Wert verleihen und eure Bindung festigen.
Gefahren im Subspace
Im Subspace kann Sub so weit abdriften, dass Top damit rechnen muss, dass Sub keine Eigenverantwortung mehr übernehmen kann, weil man ggf. nicht sprechen oder kommunizieren kann oder weil man gar nicht bewusst wahrnimmt, an welchem Punkt man gerade ist. Hier muss Top sehr verantwortungsvoll handeln und zuvor ausgemachte Grenzen und Tabus einhalten. Wenn ein Top die Situation für sich ausnutzt, um Handlungen zu machen, die sonst nicht möglich sind oder gar als Tabu eingestuft wurden, ist das ein enormer Vertrauensverlust und kann dazu führen, dass Sub sich nie wieder fallen lassen kann.
Auch kann im Subspace die Koordination von Sub so weit reduziert sein, dass man weder Laufen noch Stehen kann und sich sehr leicht verletzten kann. Hier muss Top genügend Halt geben, führen und darauf achten, dass Sub sich sicher bewegt.
Wer nach einem Subspace zu schnell weg muss und z.B. Auto fahren muss, sollte darauf achten, dass man wieder komplett klar im Kopf ist und alle Körperfunktionen uneingeschränkt funktionieren. Nehmt euch also genug Zeit für alles und setzt euch nicht unter Zeitdruck. Wenn die Zeit ggf. nicht reicht, spielt so, dass Sub nicht fliegen kann.
Auch kann es sein, dass wenn man schnell oder unsanft aus einem Subspace gerissen wird, dass es dann direkt zu einem Absturz kommt. Hier muss Top dafür sorgen, dass Sub sanft rausgeführt wird. Je besser der Aftercare ist, desto sicherer ist es und desto besser ist es, falls irgendwann ein Subdrop kommt.
Subdrop
Wer hoch fliegt, kann auch tief fallen. Und wer fliegt, sollte unbedingt wissen, was ihn danach erwarten kann. Wenn ein erfahrener Top mit unerfahrenen Subs spielt, sollte Sub darüber aufgeklärt werden, um keine böse Überraschung zu erleben. Übrigens kann man auch nach fordernden Spielen einen Subdrop bekommen, auch wenn man nicht geflogen ist. Auch im Spiel wird Endorphin ausgeschüttet.
Was ist ein Subdrop und wie fühlt er sich an?
Der Subdrop tritt nicht bei jedem auf und nicht jeder erlebt ihn gleich. Er kann mehrere Stunden bis etliche Tage nach dem Spiel eintreten. Ich habe mal gelesen, dass der Körper in dieser Phase seine Hormon-Akkus wieder auffüllt und man deswegen weniger dieser Glückshormone zur Verfügung hat, was zu diesem Drop führen kann. Ein Subdrop kann mehrere Stunden bis ein oder zwei Tage dauern.
Manche fühlen sich traurig, haben Angst, oft Verlustängste, stellen alles in Frage, sind müde und erschöpft, reizbarer oder spüren eine Leere in sich. Ich empfinde es als eine extrem gesteigerte Emotionalität, ich bin da sehr nah am Wasser gebaut.
Was hilft bei einem Subdrop?
Als Vorbeugung hilft ein gutes Aftercare direkt nach dem Spiel. Wenn Sub sich wohl und sicher fühlt, wenn der Subdrop kommt, hilft das ungemein, da negative Gefühle und Gedanken im Drop extrem verstärkt werden. Man sollte nie eine wichtige Entscheidung im Drop treffen, man wird sie bereuen.
Im Drop selber hilft am besten der eigene Partner, der einem dort den nötigen Halt und Nähe gibt, der einem versichert, dass alles in Ordnung ist und einfach nur liebevoll für einen da ist. Aber das ist ja leider oft nicht gegeben, viele haben Spielbeziehungen oder sind auf der Arbeit, wenn es passiert. Aber man kann miteinander schreiben und telefonieren oder ein Treffen vereinbaren. Einfach zeigen, dass man für den anderen da ist, dass Sub da nicht alleine durch muss.
Sub sollte sich wenn möglich etwas Ruhe gönnen. Ein schönes Bad, ein guter Film oder Buch, was Süßes - einfach ein bisschen selbst verwöhnen. Auch Freunde treffen hilft, sich ablenken. Ich kann meinen Drop fast ganz ausblenden, wenn ich mich gut genug ablenke. Aber es ist nicht einfach.
Ich erinnere mich an meinen ersten Subdrop. Ich kannte es nicht, ich wusste von nichts und merkte nur, dass auf einmal nichts mehr stimmt. Ich habe mir Sorgen gemacht und habe mich schlau gemacht. Es war nicht einfach und nicht schön, darum hoffe ich, dass andere da aufgeklärt werden - das macht es so viel einfacher.
Erfahrung hilft übrigens. Man lernt es zu handeln und den Drachen zu reiten. Und ich habe bei mir das Gefühl, dass meine Drops mit der Zeit schwächer wurden. Ich habe meine Drops meist 5 Tage nach einem Spiel, ab und an auch mal nach 4 Tagen. Aber ich habe aus dem Übel gelernt, etwas Positives zu gewinnen. Ich empfinde im Dop eine extreme Emotionalität. Wenn ich genug Ruhe habe, nutze ich dies zum kreativen Schreiben oder ich gehe in eine Gedankenreise zu meinem letzten Spiel oder lasse meinem Kopfkino freien Lauf und nutze die Emotionalität, um es intensiver zu genießen. Oft laufen mir einfach die Tränen dabei raus und ich bin glücklich. Und ich habe es nach einem extrem intensiven Spiel selbst erlebt, dass ich erst Stunden später geflogen bin, als ich zu Hause im Bett lag. Es kam ganz unverhofft und ich fühlte mich so selig, als würde ich in flüssigem Glück schweben.
Und was ist mit den Tops?
Topspace
Auch ein Top kann in den Flug kommen, wenn ihn die Situation so triggert und/oder er für sich körperlich sehr anstrengend spielt. Ich brauche die Kombination von beidem. Und dann kommt auch Top in diesen Genuss, auch wenn es sehr viel schwerer ist. Der Top hat im Spiel die Kontrolle und kann sich nicht fallen lassen wie Sub. Dadurch wird der Flug oftmals nicht bemerkt, weil er nicht rauskommen kann, er wird im Spiel quasi unterdrückt. Aber wenn man es bemerkt und das Timing passt, kann man ihn beim Aftercare rauslassen. Wenn Sub am Landen ist und sicher liegt, kann man sich z.B. so zu ihr oder auf sie legen, dass man selbst loslassen kann. Oder man legt sich hin, kuschelt sich aneinander und kann dann loslassen und der Flug kommt raus. Und wenn beide gleichzeitig fliegen und einfach nur glücklich sind und die Harmonie genießen, ist das ein ganz besonderer Moment.
Topdrop
Der Subdrop ist kein Exklusivrecht für Subs, Tops können das auch bekommen, wenn sie aus einem berauschenden Spiel wieder in den Alltag zurück müssen. Ich gebe zu, er tritt bei Tops sehr viel seltener auf, aber auch da ist Sub dann gefragt, ihn aufzufangen und dort Aftercare zu leisten. Die Fürsorge endet nicht an der Türschwelle, wenn man sich verabschiedet.
Abschließendes
Menschen sind sehr vielfältig und ihre Bedürfnisse sind noch viel vielfältiger. Ob bei Menschen eher die körperliche oder die psychische Ebene im Vordergrund steht, ist so individuell, wie die Menschen selbst. Oftmals ist es die gute Mischung aus Beidem. Ein gutes Spiel besteht nicht nur aus dem sicheren Anwenden von Techniken und Praktiken. Sprache ist ein oft unterschätztes aber sehr mächtiges Werkzeug. Genauso wie das Spiel von Nähe und Distanz, sowohl auf körperlicher, als auch psychischer Ebene.
Eine gute Kommunikation und Feedback sind deshalb wichtig. Sprecht miteinander und noch wichtiger: Hört zu!
Man erfährt nichts über einen Menschen, wenn man selbst die ganze Zeit redet.
Der Text ist erstellt von @*********lotow und @*******BDSM
LG Viktor
Heiße Veranstaltung gesucht, ...
... und nicht gefunden?
Halb so wild, schau doch stattdessen in die verwandten Themenvorschläge. Oder stelle einfach selbst eine neue Veranstaltung ein.