Hmm
Was würde es bedeuten, wenn es nur noch sehr individuelle Unterschiede zwischen Menschen gibt, aber keine normierten Unterschiede zwischen den Geschlechtern,
Ich denke, so ist es einfach, auch wenn es immer geleugnet wird. Warum das so ist ... vielleicht weil es einfacher ist, Schubladen zu haben. Da stecken wir die Frauen zu den Schuhen und die Männer zu den Automotoren und alles ist gut.
Mir selber hat diese Einteilung schon als Kind "gestunken". Mit 8 wollte ich Piratin werden und mit 12 stellte ich fest, dass es keine weiblichen Kapitäne gab (gibt es mittlerweile). Meine Seele wollte die Welt erobern, mein Hirn sagte mir, dass ich Mutter werden wollen müsste.
In der Pubertät wurde es noch problematischer: ich habe eine eindeutige Begabung für Sprachen, aber ich interessierte mich auch für Mathe und Physik. Heute könnte ich Englisch UND Mathe LK wählen, damals musste ich mich entscheiden.
Und so weiter und so weiter. Als ich heiratete (Ende der 1980er Jahre immerhin) fragten mich alle, wie ich das denn mit Kind und Job machen würde. Meinen Mann fragte niemand.
Als unser Sohn mit vier Jahren (Mitte der 1990er) eine Zeitlang ein sehr fürsorglicher Puppen-Papa war, fürchtete sein Vater, dass der Junge schwul sein könnte. (Dabei gab es Video-Aufnahmen davon, wie er das Kind wickelte.)
"Ja", sagen sie dann, "das mag ja alles so sein, aber die Statistik sagt "... aber in die Statistik passte ich nie hinein (und habe immer wieder darunter gelitten, nicht "richtig" zu sein). Ich kenne viele Männer, die das auch nicht tun oder nur unter Schmerzen oder nur äußerlich.
Ganz ehrlich: ich möchte kein Statistik Ausreißer mehr sein, sondern einfach ich.
Das würde es für mich bedeuten, wenn es keine normierten Geschlechterrollen gäbe.
Unterschiede gibt es ja immer noch genug ... aufgrund von Genen und Hormonen z.B. Wer sagt, dass Männer und Frauen dann "gleich" wären ? Es gibt so viele Unterschiede zwischen Menschen, da kann ich "das Andere" auch in einem Mann finden ...