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Fotografie - Rechte an Bildern

Fotografie - Rechte an Bildern
Hallo, ich habe da einmal eine Frage an die professionellen, sprich, berufsmäßigen Fotografen. Die Themenliste in diesem Forum ist sehr lang und ich kann kein vergleichbares Thema finden, hab' schon ein paar Suchbegriffe ausprobiert. *lol*

Weihnachten 2005 habe ich im örtlichen Fotostudio Aktfotos von mir machen lassen, die ich meinem Holden in Form eines Albums auf den Gabentisch legte.

Wollte ich diese Bilder in digitaler Form, sprich, auf CD gebrannt, besitzen, müsste ich pro Motiv noch einmal einige Dollars lassen. *schock*

Da das Album an sich schon eine recht kostspielige Angelegenheit war, bin ich dazu aber nicht so ganz bereit. *hae*

Trotzdem hätte ich die Bilder gern in meinem Rechner und tät' sie dann auch vielleicht mal hier 'rein stellen. Einscannen ist in der Albumform nicht so einfach und dann auch sicher qualitativ nicht so doll.

Nun hat man mir erklärt, dass dieses Fotostudio die DATEIEN vier Jahre lang aufhebt und die CD nach Ablauf von drei Jahren kostenlos an mich abgeben tät'. Hieße faktisch, dass ich noch ein Jahr warten muss, bis ich die CD für lau kriege. *roll*

Langer Rede kurzer Sinn: Gibt es eine generelle Regelung oder macht das jeder Fotograf nach Gutdünken? Wie sind die rechtlichen Grundlagen? Urheberrecht? Oder was greift da?
**********_Foto Mann
372 Beiträge
In aller Regel wird das über einen entsprechenden Vertrag festgelegt, in dem die Nutzungsrechte definiert werden.

Ohne die genauen Details zu kennen würde ich in deinem Falle sagen, freu dich, wenn du nur noch 1 Jahr auf die Bilder warten musst und wenn du in Zukunft Bilder von dir machen lassen möchtest, geh lieber zu einem Fotografen, der so was häufiger macht und besprich VORHER, was geplant ist und wie Bilder genutzt werden sollen, halte das mit ihm in einem Vertrag fest und gut ist.
Kann dir auf Anfrage auch gerne Links zum Thema Modelvertrag geben
Abends in einer Bar. wenn die Bar geschlossen hat, dann ...

vielen Dank fürs anschauen
*****LLO Mann
108 Beiträge
leider kenne ich es in einer ähnlichen Form ...
in so einer Lage steckte ich auch bei meiner Hochzeit.
Und es ist tatsächlich so, das die meisten Fotografen pro Bild auf Datenträger, bei uns in der Region, zwischen 10 und 13 € verlangen.

[Daher sind TfCD Shootings in meinen Augen doch mehr Wert als sich einige vorstellen können. ;-)) ]

Somit kaufst du Dir das Nutzungsrecht *zwinker* , das Urheberrecht liegt immer beim Fotografen.

Zu der Aufbewahrungszeit kann ich Dir nichts sagen, aber wenn er Dir wirklich nach 3 Jahren den Datenträger kostenlos übergibt, würde ich das eine Jahr warten. ;-))

Und vielleicht, in der zwischen Zeit, andere TfCD- Shootings von Fotografen annehmen. ;-))

VG
Patrik
urlaub
***fm Mann
137 Beiträge
Veröffentlichung?
Ich kann mich im Prinzip meinen Vorrednern nur anschließen. Damit wäre der Besitz geregelt. Allerdings ist damit das Recht auf Veröffentlichung noch nicht hinreichend geklärt. Im Prinzip darf niemand ein derartiges Foto veröffentlichen, solange das nicht per Vertrag geregelt ist - diese Einschränkung schützt vor unkontrollierbaren Veröffentlichungen durch den Fotografen, aber es schränkt auch die Abgelichteten ein!
**********rello Mann
2.457 Beiträge
richtig
ich stimme hhffm zu.

es gibt neben dem urheberrecht auch das persönlichkeitsrecht.

daraus geht hervor, dass der fotograf nur mit deinem einverständnis die bilder auch veröffentlichen darf. was ist in dem vertrag damals abgeschlossen worden? schau doch mal hinein.
**********rello Mann
2.457 Beiträge
@ sentello
danke! schön, das jemand auch einmal darauf hinweist, dass tfp = kostenlos nicht heißen muss, dass kein wert dahinter steht.

der wert besteht halt nicht in bargeld, sondern auch im recht für den fotografen, die bilder in irgendeiner form nutzen zu können.
Abends in einer Bar. wenn die Bar geschlossen hat, dann ...

vielen Dank fürs anschauen
*****LLO Mann
108 Beiträge
Ja, das stimmt.

Aber eine faire Unterschrift mit einem Bilderechteverhälltniss von 50/50 ist doch angenehmer als eine Summe X aufzubringen. Oder? *zwinker*
**********rello Mann
2.457 Beiträge
richtig
gleiche bildrechte für model und fotograf. so handhabe ich es in der regel...
beide wirken zu gleichen teilen mit, also haben auch beide die gleichen rechte.....
**********_Foto Mann
372 Beiträge
Wobei ...
... es eben immer davon abhängt, wer welche Interessen hat. Wenn man das vor dem Shooting klärt, wird meistens sehr schnell klar, wer wen bezahlt oder wer welche Bildrechte erhält, sodass es dann so gut wie nie zu Problemen kommt. Da hatte ich bisher noch keinerlei Schwierigkeiten.
**********rello Mann
2.457 Beiträge
deswegen....
sollte man vorher darüber sprechen, bevor man die bilder macht. dann gibt es hinterher keine unstimmigkeiten.
*********_Arts Mann
848 Beiträge
Ich kann dem Artist nur beipflichten: Immer vorher informieren und lesen was man unterschreibt bzw. unterschreiben soll.

Durch Klarheit bei den Rechten ist noch kein Fotoshooting verunglückt!
Im Gegenteil!

In Deinem Fall würde ich nachschauen was Du unterschrieben hast, dann wirst Du auch wissen, welches für Dich der richtige Schritt ist.

Gruß

Michael
Ich kann Gianfranco...
... nur zustimmen - sei froh, wenn Du die CD tatsächlich für umme bekommst!
Ich würde niemals ein Negativ rausrücken *ggg* bzw. wenn ich das tue, dann lasse ich mir das ausnehmend gut bezahlen!

@*****LLO
Erklär mir doch bitte mal, was in Deinen Augen so schrecklich verwerflich daran ist, wenn man für seine Arbeit Geld verlangt?
Mit 10 - 15 Euro pro Bild bist Du doch gut bedient?

*schock*
Tilla
Also, in meinem Bezirk der Kreishandwerkerschaft verbleiben Negative und Rohdaten für 10 Jahre im Archiv.

Ein Anrecht auf die Datensätze (Negative) hat der Kunde jedoch nicht! Der Fotograf "kann" diese dem Kunden überlassen. Meistens landet der Sermon aber in den Schredder.

Auch - wer seine Datensätze vor Ablauf der Archivfrist erstehen will, muß ebenso wie der, der seine Negative haben möchte, dafür bezahlen (ø 50€ für einen 120er und 100€ für eine CD).
Zu glauben das der Fotograf von ein Paar Bildchenschießen leben kann ist falsch gewickelt. Denn erst die Nachbestellungen und Vergrößerungen also die Abzüge lassen die Kasse klingeln.

In der AGBs (hängen meißt im Empfangsbereich eines Atliers oder sind Rückseitig auf den Verträgen zu finden) wird immer darauf hingewiesen, das das Rohmaterial (Datensätze und Negative) bei Privatkunden im Besitz des Fotografen bleibt.
Dafür bezahlt der Privatkunde ja auch "weniger" fürs Geknipse als der gewerbliche Kunde.
**********rello Mann
2.457 Beiträge
der private kunde
zahlt primär weniger, weil es wesentlich einfacher ist, ein paar bilder bei der hochzeit oder im studio zu machen, als für den anspruchsvolleren gewerblichen kunden ein werbestrecke zu fotografieren. der aufwand ist in der regel deutlich geringer und er kann die kosten (außer bei bewerbungsfotos) nicht steuerlich geltend machen wie der gewerbetreibende.
... und ich als Fotograf überlasse ihm, für eine gewisse Dauer, das uneingeschränkte Verwendungsrecht der Bilder.
**********rello Mann
2.457 Beiträge
und das uneingeschränkte
verwendungsrecht hat der private kunde in der regel auch nicht.
ARTistCyberello schrieb:

es gibt neben dem urheberrecht auch das persönlichkeitsrecht.

daraus geht hervor, dass der fotograf nur mit deinem einverständnis die bilder auch veröffentlichen darf. was ist in dem vertrag damals abgeschlossen worden? schau doch mal hinein.

äh - darum gehts hier doch garnicht



Holdieberg schrieb:
Wollte ich diese Bilder in digitaler Form, sprich, auf CD gebrannt, besitzen, müsste ich pro Motiv noch einmal einige Dollars lassen.

aber klar doch! der fotograf verdient ja dann nichts mehr an deinen evtl. eig. vervielfältigungen (siehe posting fotothom)



Trotzdem hätte ich die Bilder gern in meinem Rechner und tät' sie dann auch vielleicht mal hier 'rein stellen. Einscannen ist in der Albumform nicht so einfach und dann auch sicher qualitativ nicht so doll.


ACHTUNG![/] das kann teurer werden als der kauf der negative oder dateien!

schon das einscannen kann eine vertragswidrige handlung sein und urheberrechte verletzen. mit dem kauf der negative oder dateien hast du kein recht zur veröffentlichung erworben. wenn du das möchtest solltest du dir das von dem fotografen schriftlich genehmigen lassen.


Nun hat man mir erklärt, dass dieses Fotostudio die DATEIEN vier Jahre lang aufhebt und die CD nach Ablauf von drei Jahren kostenlos an mich abgeben tät'. Hieße faktisch, dass ich noch ein Jahr warten muss, bis ich die CD für lau kriege.

warte noch bis weihnachten 08 und freu dich. bei mir gibt es diese selbst nach 10 jahren nicht für lau.


Gibt es eine generelle Regelung oder macht das jeder Fotograf nach Gutdünken? Wie sind die rechtlichen Grundlagen? Urheberrecht? Oder was greift da?

nein, es gibt keine generelle regelung und jeder verfährt damit auf seine weise, wie du aus den postings hier auch ersehen kannst.

in dem fotoladen hängen sicher auch die AGB aus.
(nicht AGB's! würde dann "Allgemeine Geschäftsbedingungen's" heißen)


die rechtlichen grundlagen findest du im UrhG und/oder KUG

im übrigen hat der fotograf namentlich genannt zu werden.
nicht jeder aber möchte das an jedem ort. *zwinker*
der fotograf kann aber auf seine nennung verzichten.

eigentlich gibt es auch hier nur einen tipp:
alles mit dem fotografen besprechen und schriftlich festhalten.
Uff!
Ganz schön zu lesen, erst mal DANKE! für die Antworten.

Als völlige Laiin auf dem Gebiet bin ich in ein Fotostudio gegangen und habe Bilder von mir machen lassen. Das ist zunächst mal ein Kaufvertrag.

An Urheberrecht hab' ich ja noch selbst gedacht, aber Nutzungsrecht, weia, nee, da kam ich ja gar nicht drauf! *rotwerd* Schon gar nicht, dass mein eigenes dem des Studios entgegenstehen könnte...

Das Album mit denjenigen Bildern, die ich habe entwickeln lassen, ist dem Fotografen ziemlich gut bezahlt worden. Diese Ausgabe war purer Luxus!!!

Natürlich weiß ich, dass das Fotostudio am meisten an den Abzügen verdient und daher ungern die Dateien 'rausrückt. Ist ja auch sein gutes Recht, logisch.

Mir ist das aber bei der Menge der Dateien - ich würd' dann, wenn schon, auch alle Aufnahmen haben wollen - definitiv zu teuer.

Und dann denke ich, dieses Studio macht sicher HUNDERTE solcher Shootings im Jahr. Für die sind meine Dateien irgendwann überflüssiger Ballast, sonst hätten sie ja nicht diese Regelung mit den 4 respektive 3 Jahren eingeführt.

Also werde ich die Zeit einfach geduldig abwarten! Und, wenn ich mal ehrlich in mich gehe, waren die Bilder ja nur für meines Schatzes Augen bestimmt.

Wollte ich also im JC Fotos von mir reinstellen, wäre das diesmal anders zu regeln. Finanziell und rechtlich.

@ Fotodreams: Vielen Dank für die umfassende Darstellung. Du bringst es auf den Punkt!!! (Das mit den AGB könnte von mir sein, verwandte Seele!)

ALLERDINGS habe ich jetzt ein paar neue Fragen:

WAS ist TfCD? Darauf mach' ich mir grad' gar keinen Reim??

UrhG is' klar, aber was ist KUG?
Buchcover. Das Cover meines Buches
***re Mann
317 Beiträge
KUG

http://www.gesetze-im-internet.de/kunsturhg/index.html#BJNR000070907BJNE002700315

Kunst und Urheberrecht - gr0ßtenteils aufgehoben aber Teile sind noch Wichtig.
Beonders das sog. "Recht am eigenen Bild"



UHRG

http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/index.html

Urheberrecht das regelt was der Fotoraf für Rechte hat und co.


TfCD = Time for Compact Disk und ist nix anderes als TFP (Time For Pictures), nur dass es eben eine CD mit den Bilddaten gibt und keine Papierbilder.
TFCD
TFCD heißt


der Fotograf zahlt kein MOdelgeld
das Model zahlt nichst für die Bilder

TFCD >> time for CD

TFP >> Time for Picture


ABER .

Was das bedeutet >>> das sieht echt Jeder Fotograf anders .

--Gibt Fotografen , die zahlen Fahrgeld
-- gibt welche die wollen selber gar keine Rechte
-- man bekommt nicht alle Bilder sondern nur 10 -15



Ich habe dazu mal ein Thread gestartet ;


WAS VERSTEHT IHR UNTER TFP ??


Viel Spaß

SQUASH
Ein weites Feld...
@***re: danke für die Links!

@****SH: oh weh, da habe ich ja was angestoßen... das ist ja Lesestoff für Tage.... nee, im Ernst, danke, jetzt kann ich mir was vorstellen!

Nachtragen könnt' ich vielleicht noch, dass ich mich nicht als Model empfunden habe, sondern als Kundin eines Fotostudios. Demzufolge habe ich auch keine Vertragsunterlagen. Offene Fragen wären mündlich mit der FIRMA zu klären.

Und gelernt hab' ich auch wieder was: Anscheinend gibt es Menschen, die einfach nur gern posieren während andere einfach gern Bilder davon machen. Das Endprodukt Foto wirft dann aber doch einige rechtliche Fragen auf, Kunst versus Persönlichkeitsrecht....

Das kann ja ganz schön heikel sein!!!
********ious Paar
18 Beiträge
Wer gerne viel lesen mag ;-)
Wem gehört eigentlich ein professionell erstelltes Foto - dem Fotografen, seinem Arbeitgeber, oder dem Kunden?

http://www.mein-anwalt.de/anwalt-tipp/toptipp.asp?a=1438&b=34/99
*****t_r Mann
9.906 Beiträge
JOY-Team 
@********ious

Schöner Text. Allerdings gilt das Urheberrecht auch für Texte. Ich habe daher den Text durch einen Link zum Originalartikel ersetzt. *zwinker*
Das bin ich!
*******eund Mann
571 Beiträge
Noch ein kleiner Hinweis!
Wurde zwar schon erwähnt, aber ich möchte trotzdem nochmal darauf hinweisen.

Die "AGB´s"

Jedes Unternehmen hat solche und man stimmt diesen bei einer Auftragserteilung automatisch zu.
Außer man wiederspricht ihnen vorher was aber dazu führt, das ein Auftrag dann selten angenommen wird.

Darüber hinaus hat man die Möglichkeit einen speziellen Vertrag zu machen. Der steht dann über den AGB´s sofern er einvernehmlich von beiden Seiten unterschrieben ist.
Gesetze können aber auch so nicht ausgehebelt werden.

Das Urheberrecht bleibt immer beim Urheber!

Eigendlich ist alles ganz einfach. Kleingedrucktes diehnt immer dazu dem Ersteller Vorteile zu schaffen. Egal wo und wann, Kleingedrucktes sollte man immer lesen. Zeit ist Geld und die sollte man sich nehmen.

Gruß Klaus
Nee, is' klar!
Ich habe nix unterschrieben, nix Schriftliches in der Hand. Das war ja der Grund, warum mir Details unklar waren.Aber natürlich weiß ich, dass auch ohne UNTERLAGEN ein Vertrag geschlossen wurde, der Rechte und Pflichten für beide Parteien beinhaltet.

Wenn ich jetzt sehe, was da eigentlich alles dranhängt, ist das Fehlen von Unterlagen schon eine ärgerliche Sache. Aber letzten Endes werd' ich einfach das Jahr abwarten, mir die Dateien abholen und für das Studio ist das Thema eh' irrelevant, die hatten ja nie vor, meine Bilder irgendwie öffentlich zu machen.

Da sie nicht pornografisch sind, hätte ich allerdings auch keinen Stress, stellten sie sie in unserer kleinen Stadt ins Schaufenster... *zwinker*
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