Auf Wunsch...*g*
Hier die deutsche Zusammenfassung von Ziel, Background und Ergebnis der Studie.
Die statistischen Werte habe ich mir geklemmt, kann aber haben, wer will. Einfach PN.
Viel Vergnügen:- )))
Angesichts der aktuellen demografischen Entwicklung ist das Verständnis der Ehe im späteren Lebensverlauf wichtig, da sich der Anteil der Erwachsenen im Alter von 65 und älter von 13% im Jahr 2010 auf knapp 20% im Jahr 2030 erhöhen wird.( Federal Interagency Forum on Aging-Related Statistics, 2012). Die Beziehungsqualität hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen und stellt einen gut dokumentierten Faktor im Umgang mit gesundheitsschädigenden Auswirkungen von Stressbedingungen wie Pflege und Krankheit dar. Sie zeigt sich als eine wichtige Ressource für Paare, um mit schwierigen Entscheidungen in Bezug auf ihre End-of-Life-Gesundheitsfürsorge umzugehen.
Allerdings haben die meisten Studien Brautpaare, junge Paare oder solche mit im Haushalt lebenden Kindern untersucht. Daher kann die starke Assoziation zwischen Ehequalität und Wohl im Vergleich zwischen Frauen und Männern nur die unterscheidenden Aspekte der Beziehungsrollen im jungen und mittleren Erwachsenenalter reflektieren. Auf Jesse Bernard's feministische Schriften zurückgehend, wird vermutet, dass Ehe und intime Beziehungen von zentraler Bedeutung für Frauenidentitäten und eine Folge für ihr allgemeines Wohlbefinden in Bezug auf ihre Männer sind, weil Frauen in der Regel "spezialisiert" auf emotionale Arbeit und Fürsorglichkeit in ihrer Rolle als Ehepartner oder Elternteil seien. Während ihre Ehemänner sich auf das Erarbeiten des Lebensunterhaltes außerhalb des Hauses spezialisiert hätten. Frauen fühlen sich für die Lösung von Eheproblemen und die Gewährleistung, dass das Paar eine gute Ehe zum Wohl der Kinder führt, verantwortlich. Einige Wissenschaftler argumentieren weiter, dass Frauen traditionell weniger Macht und Status in der Ehe als Männer hätten und somit eine größere emotionale Investition in die Aufrechterhaltung einer gesunden Beziehung leisten würden.
Diese Theorien wollten die Wissenschaftler auf ihre Beständigkeit bis ins hohe Lebensalter untersuchen, um zu prüfen, ob sich die Rollenverteilung tatsächlich als so starr über die gesamte Lebensspanne darstellt. Sie erwarteten, dass sich dann ein wesentlich flexibleres Bild zeigen würde - und zwar nicht nur intra- sondern auch interindividuell.
Deshalb führten sie Folgendes aus:
Bei älteren Erwachsenen nun könnten die zu Beginn des Lebens etablierten geschlechtsspezifischen Rollen und Beziehungen sich verschieben oder zusammenlaufen, wodurch ein Umfeld, in dem der Zusammenhang zwischen Ehezufriedenheit und Wohlbefinden sich für Mann und Frau angleicht. Erstens verändern sich mit zunehmendem Alter die sozialen Netzwerke der Ehegatten, so dass die Ehe eine weitaus herausragendere Quelle für das Wohlbefinden von Männern und Frauen werden kann. So ist im Alter vor allem bei älteren Männer (und Frauen, zu einem geringeren Teil) ein Ende der Vollzeitbeschäftigung zu erwarten, was zur Verringerung der sozialen Kontakt mit ehemaligen Kollegen und gleichzeitig einer Erhöhung der Interaktionen mit ihrem Ehepartner führt. Auch kann der Kontakt zu Freunden und Geschwistern allein durch die eigene oder deren Gesundheitsbeeinträchtigung oder Fürsorgepflichten sinken, und somit ihr soziales Engagement begrenzen. Soziale Netzwerke können auch wegen der bewussten Anstrengungen seitens der älteren Erwachsenen schrumpfen. Da zukünftige Zeithorizonte älterer Erwachsener immer begrenzt werden, können sie bewusst ihre sozialen Netzwerke auf einen kleinen Teil engster Beziehungen konzentrieren. Die Ehe als solch enges Konstruk betrachtet, kann besonders hervorstechen als die Beziehung, die für ältere Ehemänner und Ehefrauen die Basis für das allgemeine Wohlbefinden ist. Zweitens können Entwicklungs- und Rollenwechsel im Lebensverlauf zu einer Konvergenz in der Salienz der ehelichen Qualität für Ehemänner und Ehefrauen bezüglich ihres subjektiven Empfindens von Wohlbefinden beitragen. Wissenschaftler vermuten diese Zusammenhänge schon länger und schlagen die Idee eines geschlechtsspezifischen "role crossover", also eine Überschneidung der Rollenbilder vor, die ab der Lebensmitte und später auftritt, wobei sich Männer mehr in Richtung Familie und Zugehörigkeit orientieren und weniger an Leistung und Geschäftssinn - vor allem ab dem Ruhestand und Beendigung einer Vollzeitbeschäftigung. Ältere Frauen hingegen könnten in einer stärkeren Betonung der Geschäftstüchtigkeit und Selbstverwirklichung, ihre Identität und Wohlbefinden entdecken, da sie nun weniger eng mit Beziehungen zu anderen verbunden sind. Diese psychologischen Veränderungen sind eng an Veränderungen der sozialen Rollen gebunden. Da ältere Männern als Rentner in der Regel mehr Zeit haben und die tägliche Pflege unterhaltsberechtigter Kinder sich gelegt hat, können Ehefrauen sich nun mehr einer Identifikation mit ihren ganz persönlichen Bedürfnissen widmen. Während bei jüngeren Paaren Ehefrauen mehr Verantwortung für die Zufriedenheit übernehmen und Eheprobleme lösen, scheinen bei langfristigen Ehen die Männer "aufzuholen" und fühlen sich ebenso verantwortlich und in der Pflicht, in die eheliche Beziehung zu investieren. Vor allem, ab dem Zeitpunkt, wo ihr Job als Verpflichtung weniger Zeit in Anspruch nimmt. Im Einklang mit der Annahme, dass die Bedeutung der Ehe, aus der Sicht von Ehemännern und Ehefrauen um das allgemeine Wohlbefinden im späteren Leben konvergiert, haben mehrere kleine, nicht repräsentativen Studien der verheirateten älteren Erwachsenen in den Vereinigten Staaten keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Zusammenhang zwischen Beziehungsqualität und empfundenen Wohlbefinden festgestellt. Unser erstes Ziel war es, geschlechtsspezifische Zusammenhänge zwischen Beziehungsqualität und der Bewertung des Wohlbefindens bei einer national repräsentativen Stichprobe von älteren Ehepartnern durchzuführen. Wir erwarten, dass die Größe und Richtung dieser Assoziationen ähnlich für Männer und Frauen verlaufen wird.
Was war also das Thema?
Die Autoren wollten nachweisen, dass Männer und Frauen zwar durchaus gewisse phylogenetisch bedingte Merkmale aufweisen, die jedoch nicht zwangsläufig festgeschrieben sein müssen - im Gegensatz zu den von ihnen eingangs beschriebenen Meinungen diverser Publikationen. Sondern, dass man immer auch die Entwicklung der Persönlichkeit unter dem Einfluss der Umwelt und des Alters mit betrachten müsse.
Dazu untersuchten sie die folgenden drei Punkte:
1. Ist die Beziehungsqualität bei Männern und Frauen ähnlich mit Wohlbefinden assoziiert?
2. Lassen sich Partnereffekte feststellen?
3. Zufriedenheit der Männer bezüglich der Beziehungsqualität.
Ist die Beziehungsqualität bei Männern und Frauen ähnlich mit Wohlbefinden assoziiert?
Wir fanden heraus, dass Ehequalität stark mit der Beurteilung des eigenen Lebens als Ganzes aber auch von glücklichen Momentaufnahmen während der Durchführung täglicher Aktivitäten abhängig ist - wie in den Urteilen der Lebenszufriedenheit reflektiert. (Deshalb mehrjährige Befragungen und das 24stündige Tagebuch). Die Ehe beeinflusste das Wohlbefinden der teilgenommenen älteren Männer und Frauen gleichermaßen.
Lassen sich Partnereffekte feststellen?
Wir fanden keine signifikanten Zusammenhänge zwischen eigenem Wohlbefinden und der Bewertung der Beziehungsqualität durch den Partner. Wir erwarteten einen Nachweis über Partnereffekte zu finden. Nämlich, dass Ehepartner, die unzufrieden mit ihrer Ehe sind ihre Partner schlecht behandeln, in dem sie Streit suchen oder sich emotional distanzieren. Diese Handlungen könnten wiederum direkte Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Partners haben. Allerdings scheinen dies ältere Menschen weniger zu tun, damit es nicht zu einer Schwächung der potenziellen Verbindung zwischen Ehezufriedenheit eines Ehepartners und dem emotionalen Wohlbefinden des anderen Ehegatten kommt. Ältere Erwachsene sind häufiger als jüngere Erwachsene , um ihre Sozialpartner bemüht und achtsam, weil die Beziehung ist ein wichtigere (oder sogar einzige ) Quelle emotionaler Nähe und Intimität darstellt.
Zufriedenheit der Männer bezüglich der Beziehungsqualität
Schließlich konnten wir bestätigen, dass die Stärke des Zusammenhangs zwischen der Beziehungsbewertung eines älteren Mannes und seiner Zufriedenheit mit dem Leben abhängig ist von der Beziehungsbewertung seiner Frau. Ein älterer Mann, der in seiner Ehe sehr unzufrieden ist, zeigt dennoch eine relativ hohe Zufriedenheit mit dem Leben, solange seine Frau die Ehe positiv bewertet. Allerdings hat sich ein ähnlich ausgeprägtes Muster bei den Frauen nicht gezeigt. Diese Muster könnten also geschlechtsspezifische Interaktionen und Kommunikation in der Ehe reflektieren. Frauen zeigen in der Regel mehr gesundheitsfördernde Unterstützung für Ehemänner als umgekehrt und ihre Ebenen des Eheglück scheinen wirksamer mit emotionaler und praktischer Unterstützung von Ehepartnern verbunden zu sein. Eine glücklich verheiratete Frau scheint sehr motiviert zu sein, dies in der Betreuung und praktischen Unterstützung des Ehepartners zu zeigen, so dass auch ein unglücklich verheirateter älterer Mann praktische Vorteile hat, die seine allgemeine Wohlbefinden verbessert.
Ausblick
Neuere Forschungen zeigen, dass ältere Ehemänner ihre Beziehung stark abhängig davon betrachten, was ihre Frauen für sie tun (z.B. "Sie gibt mir das Gefühl geliebt und unterstützt zu werden" ), während ältere Frauen eheliche Zufriedenheit weitgehend auf das zurückführen, was sie für ihren Mann Gutes zu tun fühlen (z.B. " Ich gebe ihm das Gefühl von Liebe und Unterstützung). Mit anderen Worten, die beiden Bewertungen der Ehequalität werden durch die Wahrnehmung der Vorteile für den Mann geprägt.
Meine Meinung:
Es ging nur in einer der Fragen darum, herauszufinden, ob Männer durch flexible Entwicklungsmuster mit fortschreitendem Alter ihre Lebenszufriedenheit stärker in Abhängigkeit von der Beziehung betrachten. Ja, sie tun es. Und zwar mittels oben genannter Mechanismen, aber im Rahmen persönlicher und umweltspezifischer Entwicklungen. (Weshalb die Ergebnisse teilweise auch kein zureichendes Signifikanzniveau erlangten)
Insgesamt war das Thema jedoch, wie eingangs von den Autoren beschrieben, ein ganz anderes.
Deshalb ist mir nach wie vor der Titel absolut nicht verständlich und aus der Studie sinnentstellt herausgepflückt.