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Fremdgegangen - "Schatz, wir müssen reden"

Eine Paarentscheidung aber eben keine einzelentscheidung
Ich habe nichts gegen offene Beziehung wen das der Weg eines Paares ist, bitte gerne..

Was aber gar nicht geht ist das verheimlichen, das hintergehen. Es bleibt Feige und Jämmerlich und ist Respektlos gegenüber dem Partner. Man entscheidet für ihn, er hat keine Wahl da er nichts weis...

Aber so ist das halt in einer Welt wo jeder nur an seinen eigen Spaß denkt...
****Too Paar
13.566 Beiträge
Wie geht ihr mit dem Thema Fremdgehen in einer Beziehung um und ist dies ein Grund seinen Partner zu verlassen oder würdet ihr versuchen zu verzeihen?

Ich muss derzeit Gott sei Dank gar nicht damit umgehen....*schwitz*
Mir persönlich tut es nicht weh,wenn mein Partner Sex mit Anderen geniesst.
Aus vorherigen Beziehungen weiss ich aber genau,WAS mir immer weh getan hat,wenn meine Partner fremd gingen. Es war die Tatsache,dass sie die Beziehung öffneten und *vergaßen*,mich darüber zu informieren. Das Heimliche,das von daheim weg Stehlen, die Lügen,die Ausreden, das Verarschen, das nicht in der Lage Sein,mit mir über Wünsche zu reden....Das alles hat mich verletzt...
Mich verletzen Lügen auch in anderen Bereichen des Lebens. Ich kann und will nicht mit unehrlichen Menschen umgehen. Ich meine die grossen,fetten (Lebens)-lügen...nicht irgendwelche kleinen und unwichtigen Flunkereien. Da unterscheide ich durchaus noch.

Was das Beichten anbelangt....
Das finde ich ne richtig arme Nummer. In meinen Augen will der Betrüger nur sein scheiss schlechtes Gewissen beruhigen und gibt die miesen Gefühle an den Partner weiter,der dann damit umgehen muss. Ich find´s feige und echt scheisse,wenn man sowas tut....
Wer fremd geht,soll gefälligst mit all den schlechten Gefühlen danach selbst klar kommen und den Mist nicht dem Betrogenen aufbürden! Das ist MEINE Meinung dazu....Es ist eine ganz miese und feige Art,die Last an den Partner weiter zu geben.

Ich persönlich habe mehrfach mit verschiedenen Partnern versucht,Seitensprünge zu verzeihen. Fakt ist aber,dass ich feststellen musste,dass ich das nicht verzeihen kann und auch nicht will. Ein Mensch,der in so einem Moment egoistisch genug ist,nur an sich und keine Minute an mich zu denken,ist die Mühe einfach nicht wert.
Ich würde das nicht mehr versuchen...denn die Kränkung , die Verletzungen , die Erniedrigung und die Enttäuschung ,die damit einher gegangen sind ,lasten zu schwer auf der Beziehung. Ich will nicht meine Zeit mit einem Menschen verbringen,der mich so behandelt und hintergeht. Und das Vertrauen kommt nie wieder zurück....Manche Dinge kann man einfach nicht in Ordnung bringen...

Ich würde so eine Beziehung in Zukunft früher beenden ....
Denn meine Meinung ist : * Der Kater lässt das Mausen nicht...* Hat sich meiner Erfahrung nach immer bewahrheitet.
Bin mir inzwischen einfach zu schade für so´nen Scheiss...

LG,Eva
*****cat Mann
2.711 Beiträge
@**********henkt:
Gegenfrage: Wenn doch alle von dir so genannten Werte in den entscheidenden Punkten (welche könnten das denn z.B. sein?) so hübsch deckungsgleich sind, wieso ist es denn dann überhaupt zum Seitensprung gekommen?
Das war ja genau mein Punkt: nur weil sich beide zu den gleichen Wertvorstellungen bekennen - z.B. Treue - müssen beide den Begriff nicht gleich ausfüllen. Angenommen beide sind sich einig, dass man einander treu sein will. Eines Abends erwischt der oder die eine den Partner beim Knutschen mit jemand anders. Für eine Person bricht möglicherweise eine Welt zusammen, weil der Partner fremdgeht, und der Partner denkt sich "ist doch nix passiert, ich bin doch nicht fremdgegangen...". Da ist dann das "im Argen liegen" eben, das man über so essentielle Dinge nicht gesprochen hat, und geschaut hat, wo der Konsens liegt was erlaubt ist und was nicht.
Wenn dann auch noch die Konsequenz daraus ist, das die Beziehung zerbricht, dann hat diese Beziehung, ohne das es bekannt war, ein grundlegendes Problem, denn eine Beziehung sollte in meinen Augen solche Sachen aushalten. Damit meine ich nicht, dass alles so weitergeht wie bisher und man so tut als wäre nichts gewesen. Aber aus meiner Sicht sind solche Krisen eine Möglichkeit, um als Paar daran zu wachsen. Wenn das nicht klappt, dann ist es nicht der richtige Partner....

Jedem Menschen ist ein Hirn gegeben und die Macht, es zu benutzen. Wenn ich doch weiß, was ich anrichte, wie weh ich meinem Partner, den zu lieben ich ja vorgebe, tu, wieso mach ich es dann?
Reden wir hier von Menschen, die fremdgehen "weil sie nicht für die Monogamie gemacht sind" oder von Menschen die fremdgehen, weil es eine Schieflage in der Partnerschaft gibt, man diese Schieflage nicht aufgelöst bekommt und als Folge daraus fremdgeht? Erstere halte ich, etwas plakativ gesprochen, für Arschlöcher, wenn sie eine Beziehung mit jemandem eingehen, für den Treue etwas ganz wichtiges ist. Bei letzteren kann es durchaus ein Signal sein, weil man sich anders nicht mehr zu helfen weiß, wenn man das Gefühl hat nicht mehr voranzukommen mit den Beziehungsproblemen und man versucht den Partner darauf aumerksam zu machen....
Ich vertrete da die Nulltoleranzpolitik.
Wer fremdgeht, muss gehen.

Wo Fremdgehen für mich anfängt, sei mal dahingestellt, aber wenn ich mitkriege, oder mir gebeichtet wird, dass ein Seitensprung "passiert" oder gar eine Affäre, wird die Beziehung beendet. Punkt. Keine Diskussion, keine Entschuldigungen. Sachen packen und gehen.

Und ich diskutiere auch nicht mit anderen darüber, ob diese Praktik so "okay" ist. Für mich ist sie okay, ich bin oft genug verarscht und betrogen worden, mir reicht's. Egal, wie sehr man sich doch liebt, fremdgehen tut man nicht.
In meiner derzeitigen Beziehung sage ich meinem Freund immer wieder, wenn er andere Erfahrungen machen will, soll er mit mir drüber reden. Ich habe ja auch Wünsche und Bedürfnisse, die er nicht stillen kann...

Aber es gibt KEINERLEI Rechtfertigung, den anderen so arg zu hintergehen. Find ich widerlich.
Von Frauen wie von Männern. Fremdgehen ist widerlich.

Offene und polyamore Beziehungen find ich super, weil sich da alle einig sind und Kommunikation und Ehrlichkeit in seiner Reinform praktiziert wird. Da herrschen Respekt und Einverständnis.

Bei einem Seitensprung hintergeht man den anderen nicht nur in dem Moment, in dem man mit dem anderen Sex hat... nein, man hintergeht ihn schon, wenn man flirtet und merkt, es geht auf eine sexuelle Ebene... man hat zu jedem Zeitpunkt die Chance, es abzublasen und selbst dann find ich es wirklich erbärmlich.

Kann sein, dass andere über Seitensprünge hinwegsehen können, ODER auch dass ich irgendwann meine Meinung ändere, wenn ich mal verheiratet bin, Kinder habe und das gemeinsame Bett nur noch zum schweigend nebeneinanderliegen genutzt wurde und DANN was passiert... Vielleicht gibt es Lebensphasen, wo ein Seitensprung die Beziehung sogar festigt...
Aber wo ich grade im Leben stehe, muss der Mann oder die Frau, mit der ich liiert bin, die Koffer packen und mein Leben verlassen.
Dieses Problem haben aber auch nur Menschen, die das längst ausgediente Konzept der Monogamie für sich als richtig erachten.


Und wer sagt bitte schön, dass dieses "Konzept" ausgedient hat?

Wieviel einfacher haben es da diejenigen, die in offener Beziehung oder Polygamie leben. Und dennoch sind es (mehrheitlich) glückliche Menschen. Vielleicht sollten der Fremdgeher und die/der Hintergangene/r mal überlegen, was sie anders machen ggü. denen, die mit Fremdvögeln kein Problem haben. Denn dass diese Partnerschaften funktionieren, obwohl - oder gerade weil - man keinen Exklusivitätsanspruch auf den Sex erhebt, sollte nachdenklich stimmen, ob man davon nicht vielleicht etwas auf seine eigene Partnerschaft übertragen könnte.

Ebenfalls Ansichtssache. Es mag sein, dass es einige Paare gibt, die wirklich glücklich in einer offenen oder polygamen Beziehung leben. Das will ich wahrlich nicht bestreiten.
Aber es gibt sicher auch Paare, da ist nur einer von beiden mit diesem "Konzept" glücklich, der andere passt sich -aus welchen Gründen auch immer- an.

Insofern halte ich es für höchst bedenklich das ein oder andere "Konzept" als das bessere darzustellen.
****Man Mann
20 Beiträge
Ich möchte meine Beichte ablegen!..
Melanie_Muc
Fremdgehen ist definitiv ein egoistisches Verhalten.
Unabhängig davon, wie es dazu kommen konnte. Sei es bedingt durch Alkohol, sei es um sein eigenes Ego aufwerten zu wollen. Von mir aus auch deshalb, weil es in der Beziehung nicht mehr rund läuft und man irgendwas vermisst. Somit auch der Betrogene eine Mitschuld daran hat, dass dem Fremdgehenden etwas fehlt.
Es ist insofern egoistisch, weil man sich nicht die Mühe macht eine andere Lösung zu finden.

Bezüglich dem Verhalten innerhalb von Beziehungen wird´s sicherlich komplizierter(!), weil das einzige, das Probleme bringt, ist Fremdsüchtigkeit (wenn´s (z.B) kein TV gäbe - wäre auch niemand Fernsehsüchtig!), für alles andere lässt sich mit Toleranz und Wille eine praktikable und akzeptable Lösung finden.

Ich bin selbst mein größter Kritiker! Ich weiß, dass man selbst viel bewegen kann, speziell im ganz privaten Rahmen und ich bin oft genug auf die Nase gefallen um sehr genau zu wissen, wie man wieder aufsteht. Ich bin selbst großer Verfechter dieser inzwischen ekelhaft abgedroschenen ''man-kann-alles-was-man-will''mentalität...

Also! Es ist nur eine Frage des Zulassens! Es gibt einen Status, wenn man auf dem Weg ist, einen Menschen ''richtig-lieb-haben'' zu lernen! Und wenn man den erreicht hat, dann stellt sich die Frage: lasse ich´s zu oder würge ich´s ab, bevor ich in die ungute Situation komme, mich zwischen mehreren Menschen entscheiden zu müssen? Man kann mehrere Frauen gleichzeitig auf so eine Art und Weise ''lieben'', aber man kann nur in den aller seltensten Fällen diese mehrere ''Lieben'' leben!

Ich war mal in dieser Situation! Mir hat anfangs auch nur das Gefühl von ''frauen-liebe'' gereicht. Und deshalb mit anderen Fragen wollte ich mich nicht beschäftigen, - anfangs nicht!

Aber!.. es kommt der Zeitpunkt, wo auch eine Mehrtbeziehung zur Routine wird, dass man sich mehr-und-mehr Fragen stellt(!), und Dinge noch-mehr-und-mehr hinterfragt, und ein schlechte Gewissen wird er mit der Zeit auch bekommen, aber sein Doppelleben trotzdem weiterleben bis man einen gewissen Punkt erreicht...

Ich würde´s (jetzt!) eher von einer moralischen Seite betrachten: was kann das für eine Liebe sein, wenn man ihr nicht treu sein kann?! Was ist das für eine Liebe, wo man mehreren Menschen womöglich sehr weh tun wird?!

Also! Es ist eine verdammt schwierige Sache und mit irgendwelcher ''blümchen-moral'' kommt man da einfach nicht weiter(!), - ist schon mal klar: gelebt-getrennt-gegessen-vergessen!

Allerdings wäre ich persönlich jetzt dagegen mehrere Frauen zu’’richtig–lieb-haben’’! Es kann nie fair sein und wird sicher oft (wenn nicht immer!) irgendwann für eine der Beteiligten (wenn nicht für alle!) mit Tränen und/oder Wut enden.
******wen Frau
15.881 Beiträge
Und wer sagt bitte schön, dass dieses "Konzept" ausgedient hat?

Statistik.
*****cat Mann
2.711 Beiträge
Ich glaube nicht, dass das Konzept ausgedient hat. Nur weil es nicht mehr von der Mehrheit gelebt wird, heißt es noch lange nicht, dass es keine Daseinsberechtigung mehr hat. Und auch wenn es heute kaum noch jemanden gibt, der sein ganzes Leben nur mit einem Partner verbringt, so gibt es doch genügend Menschen, die zumindest zeitweilig Monogam leben. (Ok, mal sehen wie lange es dauert bis mich ein Mob für die Aussage mit Fackeln und Mistgabeln durch den Joy jagt... *mrgreen*)
******wen Frau
15.881 Beiträge
zeitweilig Monogam

Lebensabschnittsgefährten sind aber auch nicht das, was man unter monogam zählen würde. *baeh*
Ich glaube nicht, dass das "allgemeine Verständnis" von Monogamie das ist, was man in Enzyklopädien findet, die tatsächlich die Faktoren "ein Leben lang" und "exklusiv" beinhaltet.
In solchen Definitionen sind erneute Beziehungen nach Trennungen oder Tod des Partners gar nicht inbegriffen.

Ich glaube, die Monogamie in einer Beziehung ist kein Konzept, das veraltet ist. Das ist als würde man sagen, dass das Konzept "Familie" (das soziologisch übrigens auch anders definiert wird, als manche denken) veraltet sei.

Gesellschaften sind kein statisches Gefüge, sondern ein dynamisches.

Und letztlich muss doch jeder selbst entscheiden, ob er eine 'monogame' Beziehung führt, eine offene, Polyamorie oder sogar Polyandrie. Oder gar keine.

Aber der Fakt, dass Betrug auch in Polyamorie und offenen Beziehungen geschehen kann, ... das ist für mich kein Parameter dafür, dass das "bessere" Konzepte sind.
Beschissen wird immer.
****Man Mann
20 Beiträge
Hajah...
******wen:
Lebensabschnittsgefährten sind aber auch nicht das, was man unter monogam zählen würde. *baeh*

Lebensabschnittsgefährten, die nur noch aus Gewohnheit, Angst vor Veränderung oder Bequemlichkeit zusammen leben(?)...

Eigene Bedürfnisse werden von solchen Leuten immer an erste Stelle gestellt und das wäre niemals eine Grundlage für eine Beziehung. Denn in einer Beziehung geht es auch um eine gewisse Art der Aufopferung für den Partner. [Nicht falsch verstehen, ich spreche von Aufopferung nicht von Selbstaufgabe]... *aetsch*
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Ich kenne etliche Männer und Frauen, deren Partner sich aus dem gemeinsamen sexuellen Miteinander verabschiedet haben. Manchmal mit, wesentlich häufiger ohne Erklärung. Die "Zurückgelassenen" hielten das eine gewisse Zeit aus ... manchmal kürzer, weitaus häufiger länger. Bis sie irgendwann jemanden suchten oder trafen, mit dem sie ihr Bedürfnis nach Sex, Leidenschaft, Erotik wieder mit Leben füllen konnten.
Wer war da der Egoist der ersten Stunde?
Mir ist die Schwarzweißmalerei zu unbunt.

By the way: Die erwähnten Zurückgelassenen standen auf ihre Weise sehr treu zu der Beziehung und dem Partner oder der Partnerin. Sie wollten aber irgendwann einfach auch wieder sich selbst spüren. Allesamt haben sie geredet, geredet, geredet ...

Möglicherweise leben mein Freund und ich so entspannt miteinander, weil wir uns einig sind: Wir lieben es, uns treu zu sein. Wir wissen auch, dass das kein Garantiezettel ist. Wir räumen ein, dass das Leben bisweilen wundersame Wege gehen kann. Würden wir Treue verlangen oder erwarten ... uns wäre beiden nicht wohl, weil wir Zwang in jedweder Form nicht mögen. Freiwillig setzt sich aus frei und willig zusammen. Beides sind wir.

"Schatz, wir müssen reden" ist bei uns ein running gag. Das sagen wir höchstens lachend zueinander. Wir mögen ganz einfach dieses "rumgeschatze" nicht.
Wenns ums Eingemachte geht, nennen wir uns beim Namen. "Schatz, wir müssen reden" hat für mich etwas von: erstmal Sahne ums Maul schmieren, bevor es unangenehm wird und die Torte wieder vor dem Göschle weggezogen wird. Wenn ich meinem Freund erzählen würde, dass ich fremdgevögelt habe, dann würde ich ihn im Einleitungssatz nicht erst noch "Schatz" nennen ... das find ich irgendwie pervers.
*******ara Frau
1.193 Beiträge
Déja vu
Da fällt mir doch ein: diese Frage habe ich mir (und Euch) auch schon gestellt!

Warum "beichten"?


Und ich habe festgestellt, dass sich meine Meinung dazu nicht geändert hat:

Wer in Versuchung gerät fremdzugehen, sollte möglichst vor dem Seitensprung noch mal tief in sich gehen und überlegen, ob das wirklich so eine gute Idee ist.

Ist die Versuchung wirklich akut, aufgrund von Defiziten in der Partnerschaft (zB unterschiedliche Bedürfnisse/Ansichten über das gemeinsame Liebesleben), sollte dies im Gespräch klar kommuniziert werden.

Hier greift wieder mal mein Lieblingsbeispiel Vegetarier: nur weil ICH auf Fleisch verzichte, berechtigt mich das nicht diesen Verzicht auch von meinem Partner zu verlangen. Also tief in mich gehen und überlegen, ob ich das im umgekehrten Fall gut fände.

Wer der Versuchung bereits erlegen ist, sollte mindestens genauso tief in sich gehen und überlegen, ob das eigene schlechte Gewissen dadurch erleichtert werden soll, dass dem Partner durch die Beichte eine emotionale "Ohrfeige" verpasst wird.

Ich finde immer noch, dass durch eine solche Beichte die Verantwortung für den Fortbestand der Beziehung an den Partner delegiert wird. Nach dem Motto: "ich war ehrlich und habe es Dir gesagt, nun entscheide DU wie es mit uns weitergeht ..."

Ich wünsche mir (mehr denn je, vor allem auch durch die Erfahrungen, die ich hier gemacht habe) klare Ansagen und Ehrlichkeit im Vorfeld, bzw. von Anfang an.

Wer mir ehrlich sagt: "ich kann Dir nicht versprechen, dass Du die Einzige bist ..." zeigt mMn mehr Loyalität (und die ist unabhängig von sexueller Treue!) und Verantwortung als Jemand der ein Versprechen gibt und es nicht hält!
******wen Frau
15.881 Beiträge
Ich glaube, die Monogamie in einer Beziehung ist kein Konzept, das veraltet ist. Das ist als würde man sagen, dass das Konzept "Familie" (das soziologisch übrigens auch anders definiert wird, als manche denken) veraltet sei.

Du wirst lachen, aber in der aktuellen psychologisch-soziologischen Forschung ist sowohl das eine, wie auch das andere, im konventionellen Sinn "out" und ein Auslaufmodell. Demographie, Emanzipation, Generation 2.0 .... die Liste der potentiellen Ursachen ist lang.

Würde jetzt aber zu weit OT führen, das zu diskutieren. *snief*
Du wirst lachen, aber in der aktuellen psychologisch-soziologischen Forschung ist sowohl das eine, wie auch das andere, im konventionellen Sinn "out" und ein Auslaufmodell. Demographie, Emanzipation, Generation 2.0 .... die Liste der potentiellen Ursachen ist lang.

Was ist denn psychologisch-soziologische Forschung? Mir bislang nicht bekannt. Psychologie und Soziologie sind zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe.

Außerdem vermischt du da was, so kommt es mir vor, wenn du einmal von Forschung sprichst und zum anderen ganz subjektiv das Konzept der offenen Beziehung und/oder polygamen Lebensführung über das Konzept der Monogamie stellst.

Was das Thema "Statistik" angeht, so gibt es dazu ja treffende Sprüche, die auch ihre Berechtigung haben.
Auf einen ganz individuell ist eine Statistik ohnehin nicht anwendbar. Es sei denn, man zieht sie dazu heran, um -mal wieder- Verantwortung abzugeben...
Sehr schwieriges Thema, grundsätzlich bin ich da bei dolceamara (Y)
Vorher kann man sich seine Gedanken und abwägen, ob man nicht mit dem Gegenüber ein ernstes Gespräch führen sollte. (unabhängig ob ich eine andere Art / Ebene oder das Ende der Beziehung herbeisehne, denn irgendwas will ich ja mit dem Seitensprung und der anschließenden Beichte bezwecken)

Wenn man sich auf eine monogame Beziehung einlässt, Treue vom Partner einfordert, muss man bereit sein sich selbst im Griff zu haben.
Wer nicht weiß was er will(oder eine schwierige Phase mit Zweifeln durchmacht), sollte das fairerweise dem Partner mitteilen. Nur so hat dieser auch die Möglichkeit etwas zu ändern.

Und ich denke, wer betrogen wird hat keinen Fehler gemacht, außer zu vertrauen.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Genau das
Ich kenne etliche Männer und Frauen, deren Partner sich aus dem gemeinsamen sexuellen Miteinander verabschiedet haben. Manchmal mit, wesentlich häufiger ohne Erklärung. Die "Zurückgelassenen" hielten das eine gewisse Zeit aus ... manchmal kürzer, weitaus häufiger länger. Bis sie irgendwann jemanden suchten oder trafen, mit dem sie ihr Bedürfnis nach Sex, Leidenschaft, Erotik wieder mit Leben füllen konnten.
Wer war da der Egoist der ersten Stunde?

ist die Frage. Ich nehme nochmals meine Geschichte. Meine Frau verabschiedete sich nach 15 Jahren Beziehung aus dem gemeinsamen Sex mit den Worten, dem Nullwachstum der Gesellschaft nun Genüge getan zu haben, Sex also nicht mehr erforderlich sei. Manchmal gab es noch einen Trosthandjob, zwei- dreimal sogar Sex. So hielt ich 30 Jahre durch, blieb sie die einzige Frau in meinem Leben. Das glaubte ich dem Eheversprechen und den Kindern zu schulden. Also Egoismus pur, nur von wem?

Aber irgendwann, nach vielen wütenden, enttäuschenden Abenden, an denen ich oft einfach in die Nacht hinausrannte, um mich abzureagieren, sah ich, dass mir die Lebenszeit in der Sanduhr des Lebens verrann und ich nur eines gut bewältigte: der Ernährer der Familie zu sein, weil sie sich nach den Geburten nicht mehr um einen Job bemüht hatte. Dann lernte ich eine interessante Frau kennen, nein, ich traute mich nicht, mit ihr Sex zu haben. Erst mit der nächsten Frau bahnte sich das an und dann redete ich zuvor auch. Und so blieb es seither. Für mich war es unendlich wichtig, zu erfahren, dass ich sexfähig bin, denn jahrelang hatte ich mich mit Selbstvorwürfen gequält, ihr nicht das geboten zu haben, was sie vielleicht braucht. Seither habe ich erfahren, dass das Leben lohnt.

Doch, ich finde es gut, wenn Frauen unbarmherzig reagieren. Das öffnet den Käfig. Wenigstens eine Volière sollte danach möglich werden.
******wen Frau
15.881 Beiträge
@Melanie
Musst du MIR nicht erzählen - ich hab den Mist studiert. *zwinker*
Musst du MIR nicht erzählen - ich hab den Mist studiert. *zwinker*

Statistik oder Psychologie oder Soziologie? In jedem Fall haben wir was gemeinsam, ich nämlich auch.
Alle drei.

Aber nun sind wir endgültig *offtopic* Ich höre die Engel schon im Anflug.
****Man Mann
20 Beiträge
Das hat dann schon etwas bedrohlich Interessantes...
*******y90:
Und ich denke, wer betrogen wird hat keinen Fehler gemacht, außer zu vertrauen.

Also!.. nach kurzer weiterer Aufregung kam ich zu dem Schluss das Liebe: ob man nun zusammen ist oder nicht, die Gefühle einseitig oder beidseitig sind ist egal, immer etwas mit Selbstaufopferung, ggf. Selbstzerstörung von kleinen Sachen bis hin zum Exitus fast sogar eine Pflicht ist.

Ansonsten!.. heißt´s man = sei nie verliebt oder könne das gar nicht!!!!!
*****iel Mann
119 Beiträge
Versorgungsgemeinschaft
"Früher" war eine Beziehung/Ehe auch als Wirtschaftsgemeinschaft/Versorgungsgemeinschaft konzipiert. Ein Seitensprung war da ein Risiko für die Versorgungssicherheit (Mittelabfluss durch Versorgungsverpflichtungen), daher gesellschaftlich (und kirchlich) geächtet. Da eine Beziehung Vorraussetzung war für Sex, war mit Kopulation ausserhalb dieser einen Vertragsbeziehung eine Störung der gemeinsam angenommenen Basis, ergo oft ein Trennungsgrund. (Und die Geschichte zeigt, das die wirtschaflich potenten Player das auch entsprechend genutzt haben, da wurde gevögelt, Alimente und Ablass gezahlt, und gut wars...)

Da heute Beziehungen seltener 100% Abhängigkeitsverhältnisse sind, hat sich dieser Teil der Vorraussetzungen geändert, die Moralvorstellungen haben sich aber (wie ich der Diskussion entehme) doch noch weit erhalten, und andere Faktoren als die Versorgungssicherheit sind da in den Vordergrund getreten: Vertrauen, Respekt, Fairness, Ehrlichkeit.

Ich finde den Umgang mit "Seitensprüngen" eigenartig: Ob es für eine Beziehung gut ist oder schlecht ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Ob es gut ist oder schlecht ist, ihn zu "beichten" genau so wenig. Aus meiner Sicht immer schlecht ist, daraus ein Drama zu machen. Es passiert. Alle wissen, das es passiert. Man sollte also das Aufregungsniveau herunterschrauben.

Wenn der "Fremdgeher" sich klarmacht, das er etwas getan hat was Millionen vorher getan haben und sich die Welt weiterdreht, kann er von dem Drang etwas "beichten" zu müssen um sein Gewissen zu erleichtern hinkommen zu einer rationalen Abwägung, ob es die Aufregung wert ist.

Als "Betrogener" sollte man sich klarmachen, das im etwas wiederfahren ist, was Millionen vorher auch schon passiert ist, sich die Welt weiterdreht, und tägliche Lügen zu unserer sozialisierung gehören, als Kulturtechnik. Eine ehrliche Antwort auf "Schatz, findest Du mich zu dick" will in der Regel ja auch niemand hören. Ja, es passiert, ja, es ist ein Vertrauensbruch, aber vielleicht verbindet ja trotzdem viel mehr scheinbar "plötzlich" trennt?

Dann kommt man vielleich langsam zu einem rationaleren Umgang mit dem Phänomen Fremdgehen, und vielleicht sogar zu einer Übereinkunft oder Nachverhandlung der Grundlagen. Die Zusicherung lebenslanger Exclusivität ist IMHO ein von vornherein ein zum Scheitern angelegtes Konstrukt, da es keinerlei Fehlertoleranz beinhaltet.
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Und ich denke, wer betrogen wird hat keinen Fehler gemacht, außer zu vertrauen.

Das gilt für mich vielleicht grad mal noch fürs erste Mal. Ab dem zweiten Mal schon nicht mehr. Ich komme aus einem Elternhaus, in dem der Vater seriell betrogen und die Mutter seriell "scheinverziehen" hat. Unter der Situation haben sehr viele Menschen lebenslang gelitten. Man kann eine "Opferrolle" bis zum Erbrechen instrumentalisieren.

Der lebenslange Treueschwur früherer Zeiten beschränkte sich auf einen überschaubaren Zeitraum. Heute, da die Menschen viel länger leben können, ist so ein Treueschwur ein sportliches Vorhaben. Möglicherweise braucht es offenere Beziehungs- und Familienmodelle - wie auch immer die letztlich aussehen können. Was ich allerdings auch beobachte ist, dass sich sehr viele Menschen in dieser umtriebigen reizüberfluteten Zeit Stabilität wünschen und brauchen.

Ich selbst stehe dem Modell der offenen Beziehung eher kritisch gegenüber - ich kenne einfach zu viele Menschen, die damit arge Bruchlandungen erlebt haben.
Tiger 42. Ich geb Dir recht, dass früher eine Beziehung eine Versorgungsgemeinschaft war. Und genau an dieser Stelle beginnt die krux. In unseren Breitengraden sind wir nicht mehr aufeinander angewiesen. Wenn es auch nur ansatzweise nicht mehr passt wird auseinander gegangen. Man braucht den anderen ja nicht für die Lebensbeschreibung.

Wo ich aber absolut nicht gleich mit Dir gehe ist die Aussage, dass Seitensprünge "passieren". Passieren tun Naturerlebnisse etc. Rein Seitensprung jedoch wird verursacht. Denn wir sind Nachfahren des Homosapiens und demzufolge mit eigenem Willen ausgestattet.

Deine Darstellung ist einfach ein Schönreden.

Ich bin auch kein Anhänger der polyamoren Beziehung. Nicht weil ich nicht Teilen mag und auch nicht weil ich ein eifersüchtiger Mensch wäre. Es wäre für mich schlichtweg eine Zwangsjacke. Da müssten immer wieder Termine abgesprochen werden, wenn man was gemeinsam unternehmen will .... und davon habe ich in meinem Alltag schon genügend.

Diese Einsicht wird mir auch keiner nehmen können. Auch wenn hier in einigen Beträgen mehr oder weniger subtil suggeriert wird, dass dies die richtige Lebensweise sei, ansonsten man doch zum verknorzten Holz gehört. In diesem Fall bin ich sowas von gerne verknorzt das kann sich niemand vorstellen.
****nie:
. Es mag sein, dass es einige Paare gibt, die wirklich glücklich in einer offenen oder polygamen Beziehung leben. Das will ich wahrlich nicht bestreiten

aber genau hier wäre doch DAS der wichtige aspekt WARUM das so gut dann dort funktioniert? warum gibt es da keine probleme? was ist DAS was die beiden(drei,vier...) zusammenhält? WAS ist der unterschied? was kann ich dadraus entnehmen um es inmeiner partnerschaft positiv anwenden zu können und eine bessere lebensqualität zu erhalten? <----wer hier NUR den aspekt SEX sieht hat das modell dann wahrscheinlich nicht begriffen,denn das was beides ZUSAMMENschweißt ist ja das was ALLE paare eigendlich sich wünschen.

das lapidar abzuhandeln in dem man bemerkt, ja sicher gibts auch paare die das so leben ist wie die bemerkung eines arztes der mal eben meint"ja,das ist doch NUR der placeboeffekt" wobei der nurplaceboeffekt eben eine hammersache ist wenn ich mich bewußt gesund denken kann. das muß man runterreden weil die positiven eigenschaften eines placeboeffektes einem arzt nicht wirklich in den kram passen sei es geistig oder finanziell.
*****iel Mann
119 Beiträge
Naturereignisse
****04:
Wo ich aber absolut nicht gleich mit Dir gehe ist die Aussage, dass Seitensprünge "passieren". Passieren tun Naturerlebnisse etc. Rein Seitensprung jedoch wird verursacht. Denn wir sind Nachfahren des Homosapiens und demzufolge mit eigenem Willen ausgestattet.

Ja und nein. Der Wille und die Fähigkeit einen Trieb zu beherrschen unterscheidet uns vom Tier. Jeder Mensch hat beim kopulieren ausserhalb einer Beziehung die Möglichkeit, es NICHT zu tun (und Alkohol/Drogen sind die albernste Ausrede von allen).

Die Erkenntnis, das die animalischen Triebe aber Teil von uns sind, und auch befriedigt werden wollen, gehört IMHO zu einem reifen, reflektierten Menschen dazu. Die "verkopften Triebbeherrscher" landen nur allzu häufig auf der Psycho-Couch, weil sie unglücklich sind. Es gilt also die Balance zu finden zwischen Kultur und Trieb. Und das Tolle ist doch:
Man kann heute darüber reden. Es ist kein Tabu mehr. Die Aushandlung einer Beziehung und ihrer Grundlagen, der gemeinsamen Werte kann individuell passieren und unterliegt nicht mehr der dogmatischen Schablone eines Klerus.

Ob man eine offenere Beziehungsführung als moderner ansieht, oder ob man in der Partnerschaft traditionelleren Werten Anhängt, bleibt ja jedem überlassen. Trotzdem bleibe ich dabei, das weniger "Drama" es für alle Beteiligten einfacher machen würde damit umzugehen. Auch da könnte Kopf und Kultur im Gegenzug zum emotionalen hyperventilieren hilfreich sein...
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