Wie man(n) es macht, macht man(n) es falsch...
Eine kleine, ungeschönte Anekdote passend zum Diskussionsthema.
Am vergangenen Sonntag habe ich wieder einmal einen Swingerclub besucht. An sich hatte ich mir vorgenommen, bereits den Samstagabend in einem Club zu verbringen. Aber da fand ich nichts Passendes.
Also der Sonntag. Entgegen jeglicher Beteuerungen steuerte ich wieder einen Club an, der nicht gerade zu meinen Lieblingsclubs zählt. Architektonisch gefällt er mir nicht und das Publikum ist mir oft zu plumb. Aber der Solodamen-Anteil dort ist relativ konstant hoch, was im Endeffekt für mich entscheidend ist.
Was ich jedoch gerne verdränge, ist, dass ich dort noch nie einen bezaubernden Abend erlebt habe. Auch dieser Sonntag sollte in diese Kategorie fallen und dient als
mahnendes Beispiel die Anlaufzeit ernstzunehmen.
Vom Papier her sah es nicht schlecht aus. 3 Paare, 1 Solodame und 2 Soloherren (inkl. mir) waren zunächst anwesend. Ein Paar ging relativ rasch wieder und ein Paarmann verabschiedete sich ebenfalls alsbald, so dass eine 1-2-2 Konstellation entstand.
In der Praxis jedoch sah es weitaus weniger gut aus. Die beiden Solodamen waren weder mein Alter noch mein Typ. Das mit dem Alter störte mich weitaus weniger als ihr Auftreten. Die Eine hatte scheinbar kein Interesse an Männern, war still und wollte nur Wellness betreiben. Sollte sie.
Die Zweite hingegen war das genaue Gegenteil davon. Laut, augenscheinlich Stammgast hier und ständig am Lästern über Männer. Über ihre Schwanzlänge, ihre Beziehungsunfähigkeit und andere Themen, die einen prickelnde, knisternde, erotische Stimmung erst ermöglichen.
Ich saß an der Bar direkt neben ihr und versuchte mit ihr in ein Gespräch zu kommen, was mehrfach von meiner Seite aus nicht gelang, weil ich nicht zu Wort kam. Sie führte lautstark Monologe - mal in Richtung der Bardame, mal in meine Richtung.
Ich hätte doch merken müssen, dass es kein gute Idee wäre, diese Dame intim kennenzulernen... Ich vergaß jedoch jeden guten Vorsatz dieses Threads hier und begann sie zu streicheln. Es kam auch keine Gegenwehr, kein Nein, kein Ablehnen.
An sich kam überhaupt keine Reaktion...
Zunächst.
Nach einer halben Stunde wurde mir offenbart, wo sie verspannt sei und wo ich doch streicheln sollte... Ich tat wie mir befohlen - und hatte schon jetzt Bilder im Kopf, die nur in die Fetish-Rubrik passen.
Kennt jemand noch die Serie "Eine schrecklich nette Familie"? So eine Peggy saß neben mir. Dass ich ihre Füße nicht massieren sollte, war das Einzige, was noch fehlte.
In mir stieg ein Gefühl von Langeweile hoch. Ich hatte sie nun doch kennengelernt, warum suchte ich nicht das Weite?! Stattdessen fragte ich sie völlig von Sinnen, ob wir auf der Matte Spaß haben wollen...?! Sie sagte sofort ja. Mir wurde mulmig.
In jedem braven Soloherren-Thread heißt es immer ein Nein ist ein Nein, aber heißt ein Ja auch ein Ja
Ich hatte doch klar und deutlich gefragt, ob
wir auf der Matte Spaß haben wollen. Meine Peggy hatte dies jedoch auf ihre Weise ausgelegt: Sie legte sich flach wie ein Brett hin und streckte alle Viere von sich: Los, verwöhn mich!!!
Ich tat wie mir geheißen. In der stillen Hoffnung, dass sie zunächst genießt und dass sie dann ebenfalls aktiver wird.
Dem war jedoch nicht so. Mir schwante nichts Gutes. Bereits jetzt dachte ich über Fluchtpläne nach. Doch mir fiel kein Gescheiter ein, ohne dass ich einen Gesichtsverlust erleide.
Also fragte ich sie, nachdem sie laut meiner fachkundigen Einschätzung ihres Geräuschpegels beim Vorspiel ihren ersten Orgasmus hatte, ob sie mich ein wenig verwöhnen könne. Diesem Wunsch kam sie wortlos nach.
Es wurde schmerzhaft. Details erspare ich dem cluberfahrenen Leser.
Ich dachte noch kurz nach, ob ich weitere Wünsche äußere, dass ich mehr der zärtliche Typ wäre, verwarf dies jedoch, weil meine Konzentration meinen Schmerzen galt.
Kein Wunder, dass diese Frau so viel über Männer schimpft, so wie sie mit ihnen umspringt.... dachte ich, ehe ich versuchte die Situation schnell zu retten, indem ich sie wieder verwöhnen wollte.
Doch mein persönlicher Retter nahte. Der zweite Soloherr saß am Rand der Matte und schaute uns zu. Ich winkte ihn hektisch zu uns. Er verstand das zunächst aber falsch, dass er nicht mitmachen dürfe und blieb auf Abstand.
Spätestens in diesem Augenblick konnte ich die Ausgangsfrage dieses Threads mit einem klaren
NEIN! beantworten.
Unkomplizierter Sex ohne Anlaufzeit führt nicht zu Langeweile, sondern zu Panik!
Nach mehreren Blinzel-, Nicken- und unkoordinierten Arm-Ruder-Bewegungen hatte der zweite Solomann verstanden, dass er erwünscht sei. Seinen Migrationshintergrund lasse ich übrigens nicht als Entschuldigung gelten...
Nun gut. Er streichelte sie. Ich hatte wieder Hoffnung.
Die nächsten drei Minuten des Geschehens verschweige ich lieber.
Hm.
Ich kann sie vermutlich dem Leser doch nicht ersparen...
Ich legte selbst Hand an mich an. So war nun auch der Einsatz eines Kondoms möglich, was ich vor ein paar Minuten noch für völlig utopisch hielt. Warum ich das tat, fragt ihr euch?! Männer tun manchmal Sachen, die sie nachher selbst nicht mehr verstehen...
Es war vermutlich der Wunsch der Anklickkategorie unter Vorlieben "Harter Sex" wieder einmal Inhalt zu verleihen. Einmal Sex mit Peggy March haben steht wahrscheinlich auf der Liste der Entbehrungen, um später einmal als Wiedergutmachung ins Paradies aufgenommen zu werden...
Zurück vom Paradies zur harten Swingerwelt. Sie lag erneut steif wie ein Brett, machte nun aber überhaupt keine Geräusche mehr. War sie tot?
Nein, sie konzentrierte sich auf den zweiten Solomann! Hurra! Meine Erektion war eh dahin. Diese Geschichte würde kein Happy-End bekommen.
Ich nutzte meine Fluchtchance und rannte.
Zunächst ins Bad, dann unter die Dusche, dann an die Bar Schlüssel holen, dann zum Spind und in gefühlten 100 Sekunden war ich bereits an der Ausgangstür, um schnell diesen Ort des Grauens zu verlassen. Eine dieser legendären
Hektische-Flucht-nach-Sex-Aktionen, wofür wir Solomänner immer von allen Paaren & Solodamen ausgelacht werden (...meistens lache ich solche Männer auch aus).
Natürlich schreibe ich nun im Joyclub, dass ich so etwas nie-nie-nie wieder machen werde. Dass ich an sich ganz anders bin.
Natürlich.