Die weibliche (sprich: meine) Aktivität beim Sex... ein Thema das mich sehr beschäftigt. Ich mache mir häufig Vorwürfe bzw. kritisiere an mir, dass ich nicht aktiv genug bin - diesen Eindruck habe ich zumindest. Da ich an sich sowieso harten Sex mit klarem Machtgefälle vorziehe, am Besten natürlich noch mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit und allem drum und dran, ist mein angepeiltes Aktivitätspensum bei diesem, mir liebsten Sex nicht wirklich relevant bzw. klarer definiert und daher leichter zu erfüllen - ich mache, was der Chef sagt, und versuche zu gefallen (was dann wiederum mir gefällt), und wenn er mir irgendwann keine Wahl mehr lässt und völlig das Ruder an sich reißt, umso besser.
Aber so kann es ja leider nicht immer sein... und da fangen dann die (eingebildeten?) Probleme an. In der Praxis rechnet es sich bei mir auf vier Stellungen in verschiedenen Variationen runter, Missionarsstellung, Reiterstellung, Doggystyle und Löffelchen. Zur Missionarsstellung muss ich glaube ich nichts sagen - die einzige Stellung, bei der ich ruhigen Gewissens daliegen kann.
Das heißt natürlich nicht dass ich gar nichts mache - Frau muss bzw soll sich ja nicht nur über Beckenbewegungen bemerkbar machen, sie kann streicheln, kratzen, beißen, küssen, lecken - die Missionarsstellung ist in dieser Hinsicht recht entspannend und unkompliziert für mich.
Dann wäre da die Reiterstellung, die ich eigentlich sehr mag, die jedoch ein gravierendes Problem mit sich bringt - Frau oben = Frau gibt den Ton an. Zumindest hab ich es damals, als ich noch keine Ahnung von der Praxis hatte, so gelernt, und dieses Denken ist eben doch irgendwie fest verankert. Ich gebe mir die größte Mühe, die Freiheiten, die diese Position Frau bringt, voll auszukosten, aber nach spätestens zwei Minuten ist Schluss, dann verliere ich mein Rhythmusgefühl = Mann muss einspringen. Was erstaunlich gut funktioniert und sich auch sehr gut anfühlen kann, aber trotzdem bleibt dieser bittere Nachgeschmack á la ''das wäre ja eigentliche deine Aufgabe gewesen''. Sei es drum.
Mir war, das gebe ich offen zu, völlig neu, dass Frau auch im Doggystyle aktiv werden kann - das war für mich DIE Position der männlichen Führung, daher kann ich nicht viel darüber sagen, wie aktiv Frau in dieser Stellung werden kann - das muss noch ausgetestet werden.
Und dann eben noch Löffelchen, also quasi das Selbe in grün. Da klappt es dann erstaunlicherweise ganz gut und ich fühle mich nicht völlig nutzlos, aber trotzdem, so sehr ich mich auch anstrenge, welche Tricks und Kniffe ich auch anwende - am Ende bleibt der Großteil der Arbeit am Mann hängen.
Meinen aktuellen Partner scheint das nicht sehr zu stören, was natürlich einerseits gut ist, andererseits geht er aber auch nicht wirklich auf meine Zweifel bezüglich meiner mangelnden (?) Aktivität ein - was sehr schade ist. Dass die Realität nunmal kein Porno ist, in dem alle Darsteller top durchtrainiert sind und in jeder Stellung volle Power bringen können, ist klar, aber trotzdem bewege ich mich bezüglich dieses Thema in einer Grauzone der Unsicherheit. Das belastet natürlich auf Dauer... man will ja nicht dem Stereotyp der Leiche im Bett entsprechen, man will wissen, dass man mit seiner Leistung, seinem Engagement und seiner Aktivität zufrieden sein kann, dass der Partner etwas davon hat und nicht den Eindruck bekommt, man schöbe alle Arbeit auf ihn ab...
Eins der Probleme liegt meiner Ansicht nach in der Anatomie. Ich denke, es fällt jedem leichter, ganz platt aufs Minimum reduziert, das Becken vor- und zurückzuschieben, als hoch und runter. Frauen haben da eben einfach Pech gehabt, es ist für sie nunmal ein wenig komplizierter. Eine Ausrede ist das trotzdem nicht... vielleicht sollte eine erfahrene Sie mal Kurse anbieten, zum Thema ''Wie nehme ich aktiv am Sex teil, ohne mir einen Leistenbruch zuzuziehen?''. Da wäre ich sofort dabei.