@ Antaghar
Nun, erstmal aus meiner heutigen Sicht:
Mit einem guten Freund würde ich es nie, nie, niemals tun, egal welche sexuelle Spielarte, denn mir wäre das Risiko zu hoch, durch den Sex oder die sexuellen Handlungen meinen Freund zu verlieren.
Freunde sind und waren bei uns immer tabu.
Aber stelle ich es mir halt einfach als einen weitläufigen Bekannten oder komplett Fremden vor - immernoch aus heutiger Sicht - so weiß ich, dass Berührungen einer "fremden" Person grundsätzlich viel heftiger wahr genommen werden als vom eigenen Partner. Deshalb müssen die Berührungen keinesfalls tatsächlich bessere Gefühle hervorrufen, aber schon rein durch die "fremde" Person, bei der das Vertrauen nicht halb so groß ist wie bei meinem Partner, ist immer auch Nervosität und Aufregung dabei, die einen höheren Blutdruck und Adrenalinspiegel verursachen und einen daher schlicht und ergreifend empfänglicher für Berührungen machen. Das gute daran ist, dass man durch diese körperlichen Reaktionen auch empfänglicher für den eigenen Partner wird, d.h. auch dessen Berührungen intensiver wahr genommen werden.
Ich kann mich noch erinnern - war ganz was Lustiges und war noch weit vor der offene(ren) Beziehung - dass wir eine gute Freundin hatten, die auch recht große Brüste hatte. Die Freundin und ich wollten damals wissen, welche von uns beiden, die größeren hatte und haben Schatz testen lassen. Er hat als erst meine ausführlich abgetastet, dann ihre. Sie hat das so geil gemacht, dass sie richtig gestöhnt hat. Schatz und ich waren daraufhin ein wenig platt, weil wir so eine Reaktion nicht erwartet hätten. Sie meinte daraufhin aber, dass das damit zusammen hängt, weil er eben ein "Fremder" in Sachen sexuellen Handlungen ist. Übrigens das einzige mal, dass wir irgendwas sexuelles mit einer Freundin gemacht haben. Ihr eifersüchtiger Freund - ja, bei dem ist Eifersucht was ganz großes gewesen - hat sie leider fast wie im goldenen Käfig gehalten.
Soviel also mal aus meiner heutigen Sicht.
Nun vermute ich aber, dass Du ja von mir wissen willst, was jemand tun soll, denken soll, der das noch nicht weiß, weil er ja noch am Anfang seiner "Reise" steht.
Hier hilft dann nur das angesprochene "REDEN".
Ohne dem REDEN wird das Experiment "offene(re)" Beziehung ohnehin sehr schnell scheitern, denn es werden immer, immer wieder neue Unsicherheiten, Ängste, Fragen, was auch immer auftauchen, die bei so einer Beziehungskonstellation UNBEDINGT geklärt werden müssen, weil eine offene(re) Beziehung wirklich sichere Grundsäulen, zu denen das Vertrauen gehört, stehen muss.
Und das zweite, unabdingliche für so eine Beziehungsart ist das regelmäßige und absolut ehrliche Hinterfragen seiner Gefühle. Ohne dem wird es ebenso wenig gehen, wie ohne reden. Eigentlich ist das Hinterfragen der eigenen Gefühle sogar noch die Basis zum Reden, denn sonst wird man die Fragen, Unsicherheiten und Ängste des anderen nämlich nicht beruhigen können.
Als welches Gefühl ich das bezeichnen würde, möchte ich hier aussen vor lassen, denn zum einen habe ich keine Lust mich in die derzeit vorherrschend Diskussion um die Definition von Eifersucht, Neid und Verlustangst einzumischen und zum zweiten, kann es bei jedem ein anderes Gefühl sein.
Es muss weder Eifersucht, noch Neid, noch Verlustangst sein, es kann auch einfach die Angst davor sein, etwas falsch zu machen und/oder sich dann womöglich zu blamieren, etwas zu tun was dem/der anderen nicht gefällt, usw usw usw, es gibt dutzende Gefühle die einen da beschleichen und so ein "grummeln" hervorrufen können - das schrieb ich ja schon in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema ein paar Seiten weiter vorne.
So, ich hoffe es war ausfühlich genug, ansonsten einfach nochmal nachfragen.
Noch anmerken möchte ich aber, dass für eine offene(re) Beziehung immer auch ein wenig Mut von Nöten ist, weil man auch mit viel reden und hinterfragen nie genau wissen kann, wo es hinführt.