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Erste Schritte zu offeneren Beziehung o. in den Abgrund?

Das mag in Ordnung sein. Für dich. Für deinen Partner, Für eure Beziehung.
Lies den Beitrag von Sonny2. Das ist das Gegenstück. Wie du siehst, es gibt die ganze Bandbreite.

Du musst mit deinem Partner herausfinden, was jeweils gewollt ist und geht.
Dabei kommt Herzrasen auf. Dinge werden in Frage gestellt, die man niemals in Frage stellen wollte. Sicherheit wird aufgegeben, der Puls schnellt auf ungeahnte Frequenzen. Ich habe nicht geheiratet, um mich solchen Fragen zu stellen. Das ist leider sehr naiv. Natürlich hört Leben mit Heriat nicht auf, und Menschen sind vielseitig interessiert und bleiben nicht stehen.

Die Erkenntnis kommt, kurz darauf, wenn man sich ehrlich gegenüber eingesteht, dass es keine endgültige Sicherheit gibt. Das ist der nächste Schock. Man weiß es doch eigentlich selbst. Aber sieh deinem Partner in die Augen, und frage ihn, lieber, lieber Freund, kannst du für alle Zeit ausschließen, dass nichts passiert? Ist er ehrlich, muss er den Kopf schütteln. Bekommst du da noch Luft?
Aber was ist den passiert? Nichts. Was alle wissen, wird auf die eigene Beziehung übertragen. Es kann wider alle Absichten und Beteuerungen jederzeit alles mögliche passieren.

@*****har
Aber darüberhinaus hast Du ja vielleicht dennoch Gedanken und Ideen dazu, es ist ja auch für andere ein heikler Punkt, auch wenn er nur allzu oft sich nicht ehrlich eingestanden wird.
Ich hoffe, euch hinterher zu kommen. Ihr seid schnell, weil auch in der Überzahl ... *g* Ich glaube nicht, dass es Eifersucht ist. Bei mir nicht. Es ist eher Verlustangst. Ich fürchte, es könnte sich etwas ändern. Ich fürchte, ich oder sie könnten sich ändern. Ich hege die Illusion, ich könne den Zustand einfrieren, wie er ist. Alle Fremdeinwirkungen fernhalten. Jegliche Veränderung unterdrücken. Aber man kennt sein eigenes Herz, und müsste wissen, es ist eine Lüge. Das ist es doch, was man eigentlich tut, wenn man keine 'Beziehungsarbeit' leistet? Nicht miteinander redet? Man lügt sich eigentlich ständig an. Sich und den Partner. Lügen kann man auch durch verschweigen.

Ich durchleide also gerade die Angst, die eintritt, wenn man erkennt, dass nichts eine Bestandsgarantie besitzt. Nichts, auch nicht die eigene Beziehung. Was nicht heisst, dass es schlecht ist. Platt gesagt, es kann nur etwas besser werden, wenn es verändert wird.

Dies sich und seiner Beziehung einzugestehen, erzeugt erstmals Unsicherheit, Angst. Angst vor Neuem.

Diese Angst wird, wenn einem die Beziehung wertvoll ist, bei jeder Änderung erneut treffen, glaube ich. Jedesmal, Luft anhalten, und dann erkennen, es ist OK, es ist OK. Es gibt UNS noch!
@ Elissa

Die Exclusivität ist auch in einer offenen/offeneren Beziehung vorhanden, sehr ausgeprägt sogar, nur auf eine andere Art und Weise.

In einer monogamen Beziehung besteht die Exclusivität darin, dass der Partner und man selbst nur Sex innerhalb der Partnerschaft hat.

In einer offenen/offeneren Beziehung besteht die Exclusivität darin, dass die Partner dem Sex innerhalb der Beziehung einen höhren Stellenwert einräumen, als dem Sex ausserhalb der Beziehung, und dass die Partner trotz sexueller Aktivitäten ausserhalb der Beziehung emotional absolut treu zueinander sind.

Es dürfte daher also wohl eher die Frage sein, welche Exclusivität einem wichtiger ist.

Auch hat die Öffnung einer Beziehung nicht zwangsläufig mit einer gewissen Unzufriedenheit in der bisherigen Beziehung zu tun. Bei uns z.B. war eine sehr hohe Zufriedenheit vorhanden, sowohl sexuell als auch emotional. Aber wir wollten noch näher zusammen sein, uns emotional noch enger verbunden fühlen, weshalb wir unsere Beziehung öffneten - es bestand quasi ein Wunsch, nicht aber eine Unzufriedenheit. Unser Antrieb dazu lag also nicht primär in sexuellen Wünschen. Selbstverständlich waren diese aber auch ein Grund dafür. Wir sehen allerdings das Aufkommen sexueller Wünsche auch nicht unbedingt als ein Zeichen von Unzufriedenheit, sondern einfach von Neugier. Als wir mit Anal anfingen, waren wir ja schließlich sexuell auch zufrieden, aber neugierig auf Neues.

Und zu guter Letzt ist es dann eben auch so, dass wir Liebe, Sex und Beziehung sehr stark trennen. Wir zeigen unsere Liebe nicht durch Sex, sondern anderweitig auf ganz andere Art und Weise. Ebenso zweifeln wir nicht an unserer Liebe, wenns in der Beziehung grad mal ein wenig unrund läuft und/oder wenn der Sex grad ein wenig gesetzter ist. Aus diesem Grund fiel uns das Öffnen unserer Beziehung womöglich auch leichter.

So, ich hoffe ich hab nochmal ein wenig Klarheit schaffen können.
So empfinde ich das auch. Sofern Unzufriedenheit der Antrieb zu solchen Aktivitäten ist, steigt vermutlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Komplikationen führt. Wäre ich unzufrieden, und fände einen neuen Partner, der mir all das gibt, was ich vermisse, wäre ich eventuell versucht, den Partner zu wechseln? Ich sähe das als gefährlich an. Allerdings stünde eine Unzufriedenheit ohnehin als Gefahr im Hintergrund, denn wie lange möchte ich unzufrieden leben?
@frivole
Du liebst beide gleich intensiv?
Dein Mann weiß davon oder (noch) nicht?
Er hat das ganze angestossen. Er hatte augenscheinlich weniger Angst davor, du müsstest Ihn mit anderen teilen. Das will ich nicht weiter werten (was fordere ich aber gestehe es nicht zu). Wie geht er mit dem Ergebnis um?
Und was hast Du nun vor?
Es tut mir leid, es so gekommen ist.

Du schriebst, du wärest vorher überzeugt monogam gewesen. Gab es versteckte Wünsche? Irgendetwas, das dich auf deine Gefühle hätte hinweisen können? Hätte sich zu dieser Situation denn ohne die Initiative deines Mannes, der es wohl nun bitter bereut, nicht auch so ausbilden können? Gibst Du deinem Mann insgeheim eine Schuld?

Ich wünsche dir, und deinem Mann, in jedem Falle alles Gute!
ihr dürft gerne weiterschreiben *zwinker* *fiesgrins*


die beantwortung der fragen wäre off topic gewesen
und deshalb erschien mir cm angemessener *ja*


danke moo_crumpus, euch alles gute *g*
*******_Goe Frau
7.601 Beiträge
Das ist meine Auffassung, fühle Dich dadurch nicht angegriffen, Deine Sicht dazu interessiert mich aber Smile

Liebe Grüße,
Diane

Hallo Diane,
ich fühle mich aber überhaupt und gar nicht angegriffen.
*baeh*

Bei mir/uns kam der Wandel eben recht spät und nach 10 Jahren war noch alles bestens.
Wir hatten über ca 15-17 Jahre tollen Sex, das spricht für die Beziehung aber nun läuft leider schon länger nichts Befriedigendes mehr!
Wir haben uns in völlig unterschiedliche Richtungen entwickelt,ohne es rechtzeitig bemerkt zu haben.
****ike Paar
143 Beiträge
Moo-Crumpus,
dein Tread ist einer der besten und gehaltvollsten der letzten Zeit. Kein Wunder bei dieser grandiosen Eröffnung. Großes Kompliment! Ich möchte dich gern ermutigen, hab im Moment aber nicht die Zeit für einen langen Beitrag. Deswegen kurz, aber deswegen nicht weniger ernst gemeint:
• In der Art wie du eure Beziehung beschreibst, erkenne ich unsere wieder wie in einem Spiegel. Kommunikation, Aufrichtigkeit und der unbedingte Wille, gemeinsam zu wachsen, sind die drei alles entscheidenden Schlüssel. Und ihr haltet sie in der Hand.
• Auch bei uns war SIE es, Ina, die als erste die "heiklen" Phantasien auszusprechen wagte. Und es hatte einen Dammbruch zur Folge. Wenig Zaudern, sofortiges Schwimmen - ohne Übung. Aber wir merkten sofort, wie gut wir gemeinsam zu schwimmen vermochten. (Die drei Schlüssel!!)
• Unsere Partnerschaft hat seitdem auf allen Gebieten - nicht nur auf dem der Erotik - eine solch positive Entwicklung genommen, wie wir sie uns im Traum nicht vorzustellen vermochten. Unsere Offenheit reicht inzwischen weiter, als es für die meißten hier annehmbar erscheint, und doch sind wir fester miteinander verschweißt, als je zuvor. In unserem Leben hat sich verbunden, was doch angeblich nicht zusammen geht: Freiheit und völlige Geborgenheit. Loslassen und sicher sein. Verschenken und dadurch reicher werden. Doch das geht zusammen! Es erzeugt ein Gefühl der Unbesiegbarkeit, und wir sind glücklich, dies miteinander erreicht zu haben.

Moo, nach allem was und wie du schreibst, traue ich euch beiden VIEL zu. Ihr habt die Fähigkeit, unausgetretene Wege zu gehen, Ungesehenes zu entdecken, und dabei euch selbst noch näher zu kommen als ihr es jetzt schon seid. Die Stärke dazu braucht ihr nicht aus Ratschlägen Dritter zu ziehen, alles was ihr braucht, habt ihr schon in euch selbst!
Mike
...wow...
*******a75 Paar
38 Beiträge
Eine sehr komplizierte Sache
Das Thema "offene Beziehung" ist in den meisten Partnerschaften und Ehen bewußt oder unterbewußt ein Thema. Auch während meiner damals 20jährigen Ehe kam in mir (Mann) immer wieder die Sehnsucht hoch, das Kribbeln im Bauch durch das sexuelle Ausleben "außer Haus" neu entstehen zu lassen. Für meine damalige Frau war das kein Thema, da sie für sich aus ihrer Studentenzeit, in denen sie sehr viele sexuelle Erfahrungen mit verschiedenen Männern machen konnte, bereits für sich entdeckt hatte, daß Liebe und Sex eben für sie nicht trennbar ist.

Ich dagegen hatte vor meiner Heirat gerade eine Erfahrung mit meiner Jugendliebe und das war wohl eindeutig zu wenig. Da ich mit meiner damaligen Frau nicht auf einen Nenner gekommen war, fand ich mich halt damit ab und versuchte, die Ehe trotzdem so gut es eben ging zu leben. Und ich schaffte es sogar, 20 Jahre lang treu zu sein - und das als Mann! So tröstete ich mich mit unzähligen Flirts und flüchtete mich in den Beruf.

Wie ich hier öfter gelesen habe, entsteht der Wunsch nach einer offenen Beziehung bei Frauen weniger aus ihrem Trieb, sondern vielmehr aus dem Wunsch nach Anerkennung, Bewunderung usw. Als Mann kann ich das letztlich nicht beurteilen, bei mir entstand dieser Wunsch zum einen aus dem Trieb nach sexueller Abwechslung, zum anderen aus dem Wunsch nach Abenteuer, Spannung und Romantik.

Das Bedürfnis nach einer offenen Beziehung wurde bei mir letztlich dann nach gut 20 Jahren Ehe aber so groß, daß ich meiner Ex-Frau das Messer auf die Brust gesetzt habe: Entweder Offene Beziehung oder Scheidung. Jetzt wird es hier mit Sicherheit sehr viele Mitglieder geben, die mir erhebliche Vorwürfe machen und sagen: "Das war knallharte Erpressung!" Und letztlich war es das wohl auch, aber welche Möglichkeiten bleiben einem Mensch, wenn er ein extrem starkes Bedürfnis hat, das er aufgrund mangelnder Kompromissbereitschaft des Partners nicht leben kann?

Er kann fremdgehen ohne Wissen des Partners. So machen es die meisten wohl. Er kann jahrelang versuchen, den Partner zu überzeugen und dann mit dessen Zustimmung und Wissen ins Abenteuer gehen. Oder er trennt sich gleich und reicht die Scheidung ein.

Was ich damit sagen möchte: Ich finde es sehr gut, wenn man in einer Partnerschaft offen und ehrlich über solche Bedürfnisse redet. Wer aber ernsthaft glaubt, er könne auf Dauer verhindern, daß der Partner sein Bedürfnis lebt, der irrt. Das klappt nur so lange das Bedüfnis noch nicht stark genug ist. Und das gilt nicht nur für das Thema "offene Beziehung", sondern auch für sexuelle Praktiken und für vieles vieles mehr.

Wer mit einem Bedürfnis des Partners (hier: offene Beziehung) nicht zurecht kommt, der sollte sich dringend die Frage stellen, warum der Partner dieses Bedürfnis hat. Fragen wie "sollte ich meinem Partner mehr Komplimente machen, mehr Aufmerksamkeit widmen, charmanter sein, öfter überraschen, rücksichtsvoller sein usw. usw.) wären da vielleicht gar nicht so schlecht. Soll heißen: Ein Bedürfnis kann man nicht "verbieten", man kann es - wenn überhaupt - nur durch eigenes Zutun beseitigen.

Ich denke, es ist extrem wichtig, daß sich beide Beteiligten im Klaren darüber werden, woher ein Bedürfnis kommt. Nur so kann man evtl. gemeinsam an dem Problem arbeiten. In der Praxis ist es aber oft verdammt schwer, die Ursachen eines Bedürfnisses festzustellen. Wie ich heute weiß, war bei mir der Grund für die offene Beziehung mit der Brechstange mangelnde Liebe zu meiner Ex-Frau. Warum ich mir da so sicher bin? Ganz einfach, weil ich mich gleich in die erste Frau, mit der ich im Rahmen der offenen Beziehung im Bett war, über beide Ohren verliebt und sie geheiratet habe. Und ich glaube, man kann sich nicht neu verlieben, wenn man sich nicht vorher entliebt hat (zumindest sagen das die meisten Psychologen).

Wenn mangelnde Liebe der Grund für den Wunsch nach einer offenen Beziehung ist, dann wird die Ehe sowieso über kurz oder lang scheitern, weil sich eben einer neu verliebt - auch ohne offene Beziehung. Hat es andere Gründe, wird die Partnerschaft die offene Beziehung vermutlich überleben - zumindest dann, wenn keiner darunter zu stark leidet. Mir sind solche Fälle jedenfalls persönlich bekannt.

Eine Patentlösung gibt es für die gesamte Problematik also leider nicht. Ich für meinen Teil würde aufgrund meiner Erfahrungen vielleicht versuchen, die offene Beziehung gemeinsam mit der Partnerin zeitgleich zu leben und nicht getrennt voneinander. Das verringert möglicherweise die Wahrscheinlichkeit, daß sich einer neu verliebt. Aber auch das ist nur eine Vermutung.

LG
Andy
****ike Paar
143 Beiträge
Schöne persönliche Einblicke auch von dir, @**dy (Michaela75).
Ich stimme dir zu: Das Öffnen einer langjährigen Beziehung kann deren Ende einleiten bzw. beschleunigen, insbesondere dann, wenn die Liebe erloschen ist und jeder in erster Linie seinen eigenen Vorteil sucht. Es kann unter guten Vorzeichen aber auch zu einer ganz neuen und höheren Qualität der Partnerschaft führen. In welche Richtung sich die Waage neigen wird, ist dabei kein Spiel des zufälligen Glücks oder Pechs. Zum Gelingen gehören ein paar grundsätzliche Qualitäten (Kommunikation - Aufrichtigkeit - Gemeinschaftswille), die lange nicht jede Beziehung aufweist, die ich aber bei Moo_Crumpus' Schilderungen sehr deutlich erkenne. Und daher rührt mein Optimismus in seinem Fall.

Zwei Gedanken die du, @**dy, in unterschiedlicher Formulierung mehrfach wiederholst, reizen mich aber zum Widerspruch:

1. Du rückst das Bedürfnis das ein Partner entwickelt haben mag (der andere aber nicht) für meinen Geschmack zu sehr in die Nähe eines "Problems", welches man ergründen und "beseitigen" müsse. Muss man das wirklich? In den Grundzügen sollten Partner natürlich übereinstimmen, aber kein Mensch kann einem anderen 100%ige Deckungsgleichheit in allen Facetten bieten, das wissen wir doch alle. Und es ist ja gerade der Vorteil einer guten offenen Beziehung und fördert zugleich auch ihre innere Stabilität, dass die kleinen individuellen Besonderheiten eben nicht lebenslang unterdrückt werden müssen.

2. Du hegst einen abgrundtiefen Argwohn vor dem "neu Verlieben". Es scheint dir das Schlimmste von allem zu sein, was passieren kann. Ich versteh sehr wohl deinen persönlichen Hintergrund, und natürlich vertrittst du hier die übergroße Mehrheitsposition - die auch und gerade unter Swingern einhelliger Konsens ist. Gleichwohl ist ein Satz wie
... man kann sich nicht neu verlieben, wenn man sich nicht vorher entliebt hat
schlicht und einfach FALSCH.

Egal was die Gelehrten sagen (sie meinten auch mal mehrheitlich, dass die Erde eine Scheibe sei und Onanie das Rückenmark schädige) verlieben kann man sich zu jeder Zeit, ob man sich nun in einer guten oder einer schlechten oder gar keiner Partnerschaft befindet.
Die spannende Frage ist, wie man damit umgeht wenn es einen trifft, wenn sich eine neue Verliebtheit in eine bestehende Partnerschaft "hineindrängt". Für die Mehrheit ist klar, wenn das rauskommt, fliegen die Fetzen, ist Trennung unausweichlich, entweder von der neuen, oder von der alten Liebe. Und der Konflikt, in den die Betroffenen geraten, hat die sattsam bekannten Folgen. Für die Beteiligten, für die Kinder, auch für die Gesellschaft. Ich beobachte es zur Zeit oft und finde es jedesmal traurig, wenn zwanzigjährige, im Kern wertvolle und bewahrenswerte Ehen beendet werden, nur weil es die Konvention so gebietet. Weil eine neu entstandene Liebe einfach das Ende der alten bedeuten "muss", weil beide nicht zugleich bestehen dürfen, als sei das ein Naturgesetz. Was für ein tragischer Irrglaube, den uns christliche Moral und bürgerliche Romantik hier so fest in die Köpfe gepflanzt haben! Zwei Menschen lieben zur gleichen Zeit und in voller Offenheit und Konsequenz - das kommt in unserer Vorstellungswelt einfach nicht vor. Warum eigentlich nicht? Es gibt zahllose Beispiele, wo es funktioniert, namenlose und prominente, in Historie und Gegenwart. Für manche die in den oben beschriebenen Trennungskonflikt geraten, könnte es vielleicht ein Ausweg sein (natürlich schwer, wenn das Kind unvorbereitet in den Brunnen gefallen ist). Aber für diejenigen die es wagen, auch schon vorher über genormte Beziehungsmuster hinauszudenken, könnte es eben jenen Konflikt von vornherein vermeiden helfen. Man muss nur die Tatsache verinnerlichen, dass es nicht die Natur war, die hinter unsere Liebesfähigkeit die Zahl Eins geschrieben hat. Und dass Liebe IMMER etwas Schönes ist.

Ich hoffe, es fühlt sich keiner von meinem kleinen Plädoyer "missioniert" oder auf den Schlips getreten. Ich beglückwünsche jeden, der es schafft, seinen Traum von erfüllter Partnerschaft auf Dauer zu verwirklichen, egal in welcher Beziehungsform er das erreicht.

Mike
********otic Frau
164 Beiträge
Mike...
Deine Ausführungen sind wirklich gut... genau wie die davor... zwei sehr intensive Leute haben sich getroffen.

Ich sage Dir, Mike, warum es nicht möglich ist, die neue mit der alten Liebe zu kombinieren - und dass dies absolut nichts mit den gesellschaftlichen Konventionen zu tun hat.

WENN Du verliebt bist - WIRKLICH - dann kannst Du keine Sekunde mehr bei Deiner alten Beziehung leben und mit ihr die Nacht verbringen.

DU BRAUCHST die neue Frau/Mann an Deiner Seite, denkst von früh bist spät nur noch an die neue Liebe. Dein Gehirn drängt die positiven Aspekte der alten Beziehung in den Hintergrund, weil Du berauscht bist von der Droge der Verliebtheit. Wir sprechen von einem so starken Gefühl, dass dieser Mensch nicht nur mal verknallt ist. Oder eine andere Person sehr reizvoll finden, schwärmerisch.

Wir sprechen von Verliebtheit. Du willst jetzt jede Nacht, jede Sekunde sofort zu Deiner neuen Liebe, die Sucht erlaubt keine Ausnahme... du empfindest jede Minute am Esstisch mit Deiner aktuellen Beziehung für verlorene Zeit mit Deiner Neuen!

Daher, Mike, funktioniert das nicht. Selbst wenn Du z.B. die (süße junge) Neue in Deinen Haushalt integrieren wolltest... sorry... du willst individuelle Privatheit mit ihr, Du willst keinen Dreier mehr...

also: das Problem liegt hier in der Definition "verliebt sein".

Also... in dem Moment, wo man nicht unendlich viel Zeit in der Woche hat, muss man sich entscheiden, wer die Aufmerksamkeit bekommt.

Allein daher funktioniert die Theorie so nicht. Es würde nur dann funktionieren, wenn wir eben NICHT VON LIEBE ODER VERLIEBT SEIN sprechen, sondern für Dich Deine "alte" Liebe stärker ist und Du die Neue nur besonders gerne magst... Geilheit und Sympathie zum Beispiel.

Oder? Was meinst Du zu diesen Argumenten?
@dance_erotic
... warum es nicht möglich ist, die neue mit der alten Liebe zu kombinieren - und dass dies absolut nichts mit den gesellschaftlichen Konventionen zu tun hat.

WENN Du verliebt bist - WIRKLICH - dann kannst Du keine Sekunde mehr bei Deiner alten Beziehung leben und mit ihr die Nacht verbringen.

DU BRAUCHST die neue Frau/Mann an Deiner Seite, denkst von früh bist spät nur noch an die neue Liebe.
Das klingt ja mal beim ersten Lesen einleuchtend !

Aber du beschreibst Verliebtsein (und nicht Liebe) sehr als hormonellen Sucht- und Abhängigkeitszustand - was es ja auch durchaus trifft. Und die "Wirklichkeit" des Zustands ist abhängig von der unbedingt zwingenden Abhängigkeit ? Und das ist Liebe ?

Normalerweise lauten die Argumente gegen eine offene Beziehung doch, daß das bei "wahrer LIEBE" emotional unmöglich sein, aber nicht bei "wahrer Verliebtheit".

Die Sehnsucht (ein sehr passendes Wort) wandelt sich bei mir auch, zwischen Verliebtheit und Liebe. Zuerst - wie du es ja auch beschreibst - überwiegt der Suchtcharakter, dann später, bei Liebe ein verinnerlichtes Sehnen.

Ich sehe das auch ähnlich wie Ina+Mike, also daß eine "alte Liebe" durchaus mit frischer Verliebtheit kombinierbar ist. Etliche Menschen die heimlich fremdgehen, berichten doch auch, daß in jenen (Anfangs-)Zeiten wo noch kein "Zerren um Exklusivität" eingesetzt hat (bei Betrogenen zwar sicher mangels Wissen), sowie das eigene schlechte Gewissen wegen der Lügen (noch) schweigt, ihre frische Verliebtheit auch die eigene alte Partnerschaft belebt.

Die "Kunst" die Ina+Mike zuwege bringen ist es jetzt, daß dieses frische Verliebtheits-Hochgefühl verletzungsfrei auch in der eigenen Partnerschaft kommuniziert, geteilt und gelebt werden kann und somit ein Teil der Exklusivität der alten Liebesbeziehung wird.

Erwin
*******a75 Paar
38 Beiträge
@Mike, @dance_erotic
Vielen Dank für eure Beiträge, die ich beide sehr interessant finde und deshalb auch zu beiden gerne Stellung nehmen möchte.

Es war in meiner Ex-Ehe eben [i]NICHT[/i] so, daß die

[Liebe erloschen ist und jeder in erster Linie seinen eigenen Vorteil sucht].

Nein, meine Ex-Frau und ich waren bis zur offenen Beziehung und einige Wochen danach sehr rücksichtsvoll zueinander und wir verbrachten auch sehr viel Zeit miteinander - und das sogar in großer Harmonie! Ich dachte damals sehr wohl, daß ich meine Ex-Frau noch geliebt hätte, denn auch im letzten Jahr unserer Ehe gingen meine Gefühle zu ihr immer mal wieder etwas rauf und dann wieder etwas runter. Heute glaube ich aber, daß das damals keine wirkliche Liebe mehr war, es war wohl mehr sowas wie Verbundenheits-, Verpflichtungs-, Mitleids- und Gewöhnungsgefühl. So nach dem Motto: "100%iges Vertrauen gibt man nicht einfach auf... und wir hatten ja auch schon sooo viele schöne Erlebnisse gemeinsam...."

Es ist unheimlich schwer, Gefühle in Worte zu fassen - zumindest für mich. Wo fängt Liebe an, wo hört sie auf? Man könnte eine Gerade ziehen und dieser eine Skala von -100 (extremer Hass) bis +100 (extreme Liebe) geben. Demnach wäre alles von +1 bis +30 vielleicht Sympathie, von +31 bis +50 vielleicht Schwärmerei und ab +51 mehr oder weniger große Liebe. Ihr seht schon, Liebe und Mathematik zusammenzubringen ist wohl ziemlicher Unsinn und kann nicht funktionieren... Vielleicht tun ja genau deshalb viele Männer sich damit verdammt schwer. *zwinker*

Zu Deinen Widersprüchen:

1. Ich wollte in meiner Mail nicht sagen, daß das Bedürfnis eines Partners gleich ein Problem für die Beziehung sein muß. Zu einem Problem für die Partnerschaft wird ein Bedürfnis ja erst dann, wenn einer gerne etwas tun würde was für den anderen zunächst völlig inakzeptabel erscheint. Und genau in diesem Fall sehe ich eben nur vier Möglichkeiten:

a. Der Partner verzichtet auf das Ausleben seines Bedürfnisses (was nicht geht, wenn das Bedürfnis zu stark wird)
b. Der Partner versucht, die Bedürfnisse abzugleichen, also z.B. das gleiche Bedürfnis beim anderen Partner zu wecken. Im Idealfall lebt man es dann vielleicht gemeinsam?
c. Der Partner versucht, beim anderen Partner Verständnis bzw. Toleranz für das Ausleben seines Bedürfnisses zu erreichen.
d. Trennung

Da es wohl nur diese Möglichkeiten gibt, kann so ein Bedürfnis sehr schnell zu einem echten Problem für die Partnerschaft werden, oder?

Mike, natürlich hast Du Recht, daß es keine 100%ige Übereinstimmung der Bedürfnisse zwischen zwei Menschen gibt, keine Frage! Und Du hast auch Recht, daß es nicht zum Problem werden _MUSS_. Entscheidend ist doch die Frage, ob man die abweichenden Bedürfnisse des Partners tolerieren kann ohne dabei selbst zu leiden oder unglücklich zu werden.

Genauso hast Du Recht damit, daß wichtige Bedürfnisse nicht ein Leben lang unterdrückt werden können! Eine echte Belastung für eine Partnerschaft wird es aber genau dann, wenn der eine sein Bedürfnis nicht mehr unterdrücken kann/will und der andere es aber nicht tolerieren kann. Hast Du dafür eine Lösung?

2. Da scheinst Du mich etwas mißverstanden zu haben. Sich neu zu verlieben ist die superschönste Sache der Welt!!! Ich habe es selbst erlebt, lieber Mike, und es war und ist der absolute Wahnsinn. Ein Glücksgefühl, wie ich es in meinem Leben noch niemals hatte (obwohl ich schon einmal 20 Jahre verheiratet war)!!!

Und trotzdem: Sich neu zu verlieben, ist auch extrem anstrengend! Ich habe in dieser Zeit sehr unter Schlaflosigkeit gelitten, meine Firma und mein soziales Umfeld sträflich vernachlässigt, jedes Wochenende 700 km im Auto gesessen usw. usw. Die Liebe gibt einem da verdammt viel Kraft, man leistet Dinge von denen man nie gedacht hätte sie leisten zu können.

Wenn man aber wie ich damals bereits in einer Ehe lebt, die noch überdurchschnittlich gut ist, dann kommen noch mehr Probleme hinzu: Mitleid für den Ex-Partner, schlechtes Gewissen (trotz der Vereinbarung einer offenen Beziehung), die Frage nach der Gestaltung des Endes der Ehe ohne daß der Ex-Partner zu stark leiden muß und vieles vieles mehr. Da meine Ex-Frau nicht gearbeitet hatte ging es natürlich auch um die Frage, wie ich ihr Alter absichern und ihren laufenden Lebensunterhalt sichern kann.... Mike, mit meiner neuen Liebe waren auch extrem viele Probleme verbunden!!! Von der eigentlichen Scheidung mit Anwälten und Schlammschlacht und allem was dazugehört ganz zu schweigen...

Meine Probleme in dieser Zeit waren definitiv unabhängig von der Meinung anderer oder auch von gesellschaftlichen Nachteilen (Banken usw.). Seit BILD die Meinung der Menschen prägt, gebe ich da nicht mehr besonders viel drauf. *zwinker* Insofern stimme ich Dir zu.

Bevor ich Michaela kennengelernt habe, dachte ich auch immer, daß ich zwei Frauen gleichzeitig lieben könnte. Ich wollte meine Ehe zunächst nicht beenden und wollte mit Michaela nur eine Art Liebhaberverhältnis und eine gute Freundschaft führen. Michaela meinte nur, daß sie nicht glaube, daß ein Mensch in der Lage sei, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben.

Mike, ich weiß jetzt nicht, ob wir das gleiche unter dem Begriff Liebe verstehen. Vielleicht müßten wir exakt das gleiche erlebt haben, um den Begriff gleich empfinden zu können. Ich weiß aber, daß @********otic
voll und ganz nachemfpinden kann, was ich in dieser Zeit erlebt habe. Es war genauso wie sie es in ihrem Beitrag geschrieben hat. Du möchtest deine neue Liebe jede Sekunde um Dich herum haben. Du hast keine Lust mehr zu schlafen, weil Du in dieser Zeit nicht an sie denken kannst. Du hast extreme Angst um sie - und wenn sie auch nur 5 km in die Arbeit fahren muß - es könnte ja was passieren.... Kein Gedanke geht mehr in den Kopf, der nicht von ihrem Bild und ihrer Handschrift geprägt ist. Und das schlimmste: ALLES andere (Firma, soziales Umfeld, Eltern, Banken, Geld usw. usw.) ist dir sowas von wurscht.... Meiner Ex-Frau sagte ich damals: "Sag´ mir was Du willst, Du kannst alles haben..." - es war mir schlicht egal! Mein eigenes Leben war mir damals egal. Obwohl ich noch nie ein mutiger Mensch war, so war es mir doch in diesem Moment ziemlich wurscht, ob mich Michaelas Ex-Mann (ein Südländer mit viel südländischem Temperament!) umbringt oder nicht. Egal was passieren würde, ich wollte nur noch diese Frau... DAS IST LIEBE... Mike.... Kannst Du Dir das vorstellen? dance_erotic kann es wohl scheinbar...

Ich möchte aber auch nicht abstreiten, daß es Menschen gibt, die entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse zwei Menschen gleichzeitig gleich stark lieben können. Ich kann es jedenfalls nicht, das weiß ich heute aus dieser Erfahrung. Und wenn Du das kannst, lieber Mike, dann kann das durchaus vorteilhaft für Dich sein. Auch ich wünschte mir schon, daß ich es könnte....

Und natürlich gibt es genug Beispiele für Paare, die in einer offenen Beziehung einen echten Gewinn sehen für ihre Partnerschaft. Wenn das Bedürfnis bei beiden ungefähr gleich groß ist dann sollte es auch funktionieren, denke ich - solange bis sich einer neu verliebt...

Abschließend noch ein Satz: Bei mir (und ich glaube auch bei vielen anderen) geht es nicht um Fragen der Moral oder der gesellschaftlichen Meinung! Es geht schlicht um das "Zu-Ende-Denken" des eigenen Tuns (in diesem Fall eben offene Beziehung), es geht um Ängste und um Gefühle, um die Aufgabe des Gewohnten und um vieles mehr. Und insofern verstehe ich den Initiator dieses Themas sehr gut.

LG

Andy
****ike Paar
143 Beiträge
@********otic,
danke für deinen Einspruch, er gibt mir Gelegenheit, etwas richtig zu stellen, was vielleicht missverständlich ausgedrückt war. Als ich schrieb "Zwei Menschen lieben zur gleichen Zeit und in voller Offenheit und Konsequenz - das kommt in unserer Vorstellungswelt einfach nicht vor" da hatte ich mich einfach mal für einen Moment auf den Standpunkt der übergroßen Mehrheit zurückgezogen, die diesen Zustand ja wirklich für undenkbar hält. Meine tatsächliche persönliche Erfahrungswelt ist aber eine andere. Ich halte ihn nicht nur für denkbar, sondern lebe so. Ina und ich lieben mehrfach, nicht erst seit gestern. Es ist keine Theorie, wovon ich schreibe, sondern gelebte Erfahrung.

Dein Beitrag gefällt mir trotzdem, er spiegelt große Begeisterungs- und Empfindungsfähigkeit wieder. Authentischer und richtiger wäre er aber, hättest du die Ich-Form gewählt, und nicht fortwährend "Du" geschrieben. Damit verallgemeinerst du unzulässig und überträgst etwas von dir auf mich, was so nicht stimmt. Aber egal, ich kann gedanklich ganz gut überall dein "Ich" einsetzen und will auf deine Argumente antworten.

Du hast natürlich recht, es ist alles eine Frage der Definition. Aber wie wir wissen, kann es keine allgemeinverbindliche Definition von Liebe geben, die für jeden gilt. Es gibt nur individuelle Erfahrungen und Gefühlswelten, die von Mensch zu Mensch sehr verschieden sein können.

Den Gemütszustand den du beschreibst
"Dein Gehirn drängt die positiven Aspekte der alten Beziehung in den Hintergrund, weil Du berauscht bist von der Droge der Verliebtheit.... Du willst jetzt jede Nacht, jede Sekunde sofort zu Deiner neuen Liebe, DIE SUCHT erlaubt keine Ausnahme, du empfindest jede Minute am Esstisch mit Deiner aktuellen Beziehung für verlorene Zeit..."
den kenne ich nicht. Tut mir leid. Ich würde ihn auch nicht Liebe nennen. Auch nicht Verliebtheit. Ich nenne ihn Fieber, akuten Rausch. Er ist nicht grundsätzlich schlecht. O nein! Nur kann, wird und sollte dieser Zustand nicht von ewiger Dauer sein. Wir würden sonst handlungsunfähig, bekämen unser praktisches Leben nicht in den Griff.

Liebe ist für mich, was NACH der ersten stürmischen Phase von Verliebtheit kommt, wenn sich Gefühle, Verstand und Verantwortung in ein Gleichgewicht begeben. Liebe heißt für mich nicht "Besitzen wollen", sondern dem geliebten Menschen Raum geben zur Entfaltung. Ihn so akzeptieren wie er ist. Liebe heißt für mich, dem anderen ALLES zu wünschen und zu gönnen, was seine Lebensfreude steigert. Liebe heißt für mich, diesem Menschen TREU sein. Und damit meine ich keine sexuelle Ausschließlichkeit, sondern DAUERHAFTE Zuwendung, Loyalität durch dick und dünn.

@***in, danke! Du bringst es gerade genau auf den Punkt:
Die "Kunst" beim mehrfachem Lieben ist es (jedenfalls für uns), eine neue frische Verliebtheit verletzungsfrei in die bestende Partnerschaft heineinzutragen. Sie gern zu kommunizieren. Sie zu teilen. Sich für den anderen mit zu freuen. Es funktioniert für uns wunderbar, es vertieft die "alte" Liebesbeziehung und macht sie uns so überaus wertvoll. Da ist eine Basis, und eine Exklusivität, die wir nur miteinander haben können.

@**dy, du lieferst gerade soviel neuen Lesestoff, danke! Ich kann im Moment nur nicht ausführlich daruf antworten, werde es aber später noch tun. Wenn du willst auch per CM.

Mike
@********otic
auch wenn manches nicht dadurch richtiger wird, dass zwei es schreiben... vielleicht hilft es dir ja die Worte von mike anzunehmen, wenn ich schreibe, dass ich es exakt genauso sehe... mit Erwin wären wir dann schon drei.. *zwinker*

Schade, dass die große Masse nicht so denkt und nicht so erzogen wird/wurde
Andererseits gesteh ich der großen Masse jederzeit gern zu, so zu leben, wie sie das für richtig und einzig möglich hält.
********otic Frau
164 Beiträge
Ok, Definitionssache...
selbstverständlich haben wir begriffen, dass es den ersten Rauschzustand gibt, in dem einem fast alles egal ist... weil das Gehirn völlig verrückt spielt.... und der gereiften Liebe danach.

In Ordnung.

Nur was passiert, wenn dieses Verliebtsein - das ja Monate dauern kann in dieser ersten heftigen Phase - die bestehende Beziehung wegen ihres Absolutheitscharakters bereits zerstört hat?

Wie geht Ihr damit um, wenn Euer Partner, den ihr liebt und ihm/ihr jeden Genuss gönnt, einfach praktisch auszieht und gar nicht mehr da ist? Oder nur noch, um Dreckwäsche da zu lassen und gebügelte Hemden mitzunehmen (mal krass formuliert)?

Daher: Die Menschen, denen diese Verliebtheit den Boden unter den Füßen weg reißt, werden es verstehen.

Die anderen reagieren einfach nicht so extrem und können daher beide "Lieben" nebeneinander leben, und sie verstehen es auch nicht, weil sie es einfach nicht nachfühlen können.

Rein praktisch, ich bewundere die Leute, bei denen die "offene Beziehung" funktioniert. Und man tatsächlich zusammen bleibt.

Nur was hält die beiden noch zusammen, wenn alle paar Monate oder Jahre einer für ein halbes Jahr mehr oder weniger auszieht? Irgendwie schwer vorstellbar.

Also solche Heftigkeit im Gefühl, wie ich und andere ja beschrieben haben, werden sie dann vermutlich ja nicht mit dem Dritten haben. Das ist dann hier wohl eher "off Topic".


Oder bin ich immer noch auf dem Holzweg?
Woher nimmst du dein Wissen, wie extrem Menschen reagieren oder fühlen?
Manche sind feinfühliger, emotionaler als andere.. das hat damit aber rein gar nichts zu tun...
Liebe geht viel viel tiefer....

Wie geht Ihr damit um, wenn Euer Partner, den ihr liebt und ihm/ihr jeden Genuss gönnt, einfach praktisch auszieht und gar nicht mehr da ist?
Hat dieser Partner uns dann je geliebt? Oder wollte er/sie uns nur besitzen..
*******a75 Paar
38 Beiträge
@dance_erotic
Hmmm... also ich glaube, man muß es einfach erlebt haben. Vieles von dem was hier geschrieben wurde hat eine Wahrheit - und zwar eine sehr individuelle Wahrheit. Der Versuch, dieses Thema zu objektivieren erscheint deshalb schwierig, weil wir von Gefühlen (Ängste, Liebe, Gewohnheit...) sprechen. Deshalb denke ich, es gibt hier wohl nicht richtig und falsch oder wahr und unwahr. Aus meiner Sicht gibt es hier nur individuelle Wahrheiten.

Das liegt zum einen daran, daß jeder Mensch eine unterschiedliche Wahrnehmung und Empfindung hat. Zum anderen hat jeder unterschiedliche Lebenserfahrungen gemacht. Beispiel Mike: Hat er jemals eine solch intensive Liebe in seinem Leben erfahren können wie z.B. dance_erotic oder ich? Oder waren seine noch intensiver? Und wenn ja, wie kann man diese Liebeserfahrungen überhaupt miteinander vergleichen? Gibt es dafür objektive Faktoren? Und als Mike seine Liebeserfahrung gemacht hat, in welcher Lebenssituation befand er sich damals? Ich glaube, wir alle tun gut daran, unsere eigene Wahrnehmung nicht zu objektivieren.

Allerdings muß ich zugeben, daß es faszinierend ist, wenn ich Beiträge wie die von @********otic lese, aus denen ich meine eigenen Gefühle und Wahrnehmungen wiedererkennen kann, zeigt es mir doch, daß ich nicht der einzige Mensch auf der Welt bin, der die Dinge so wahrnimmt wie ich selbst. Ich weiß, letztlich ist es egal, denn man kann an seiner eigenen Wahrnehmung nichts oder nur wenig ändern. Aber es gibt einem zumindest das Gefühl, daß man nicht ganz so verrückt oder absonderlich ist wie man das erstmal befürchtet hat. *zwinker*

Der Begriff "Heftigkeit im Gefühl" gefällt mir sehr gut. Genau das ist es auch, was den alten Partner verletzt und damit häufig die alte, vielleicht langjährige Partnerschaft zerstört. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ging es ja um die Frage, wie man damit umgeht, wenn in einer Partnerschaft einer von beiden (und nur einer!) die offene Beziehung wünscht. Welche Risiken für die Partnerschaft bringt es mit sich? Welche Probleme können entstehen? Wie hoch ist das Risiko, daß sich einer in Folge der offenen Beziehung neu verliebt? Welches sind die Faktoren, anhand derer ich diese Risiken bewerten und einschätzen kann?

Ich könnte mir vorstellen, daß jemandem, der vor dieser Entscheidung steht, jede praktische Erfahrung nützlich sein kann. Möglicherweise ist der Betroffene dann nach dem Lesen unzähliger praktischer Erfahrungen im Forum erstmal nicht schlauer als vorher - vielleicht sogar noch verwirrter....

Wer für sich selbst - wie hier @*******mpus - möglichst zielsicher herausfinden möchte, ob er mit einer offenen Beziehung seines Partners zurecht kommt und wie sich diese voraussichtlich auf die Partnerschaft auswirkt, der ist wohl gut beraten, möglichst tief in sich selbst und in seinen Partner "hineinzuhören". Ich selbst kann und will darauf keine Antworten geben, aber vielleicht gibt es einige Fragen, die sich ein Betroffener selbst stellen und beantworten kann, z.B.:

1. Wenn ich mir meine Frau beim Sex mit einem anderen Mann vorstelle: Was löst das in mir aus? Glaube ich, daß ich damit zurechtkommen kann?

2. Wie gut und stabil schätze ich meine eigene Partnerschaft ein?

3. Wie groß ist das Bedürfnis zur offenen Beziehung meiner Partnerin wirklich?

4. Kann ich mir vorstellen, die offene Beziehung mit ihr gemeinsam (also unter eigener Beteiligung) zu leben?

5. Wie hoch bewerte ich das Risiko, daß meine Frau sich in ihre(n) Liebhaber verliebt?

6. Ist es für mich vorstellbar, die Gefühle meiner Frau mit einem anderen Mann zu teilen?

7. Wirkt sich die offene Beziehung vielleicht auf das Vertrauen zu meiner Partnerin negativ aus?

8. Was ist, wenn meine Partnerin sich neu verliebt und die Partnerschaft scheitert?

9. Was ist mit Krankheiten, Ansteckungsgefahren usw.?

Diese und andere Fragen sind es möglicherweise, die man sich vor einer solchen Entscheidung stellen sollte. Vielleicht kann ja jemand diesen Fragenkatalog noch erweitern und/oder ggf. korrigieren?

Wie ich ja schon berichtet habe, glaube ich schon, daß eine offene Beziehung die Gefahr des Neuverliebens erheblich erhöht. Es muß nicht so kommen, aber das Gefahrenpotential ist aus meiner Sicht eben deutlich erhöht. Auch dieser Realität sollte man in die Augen schauen und nicht ignorieren! Ehrlichkeit zu sich selbst und zum Partner ist hier unabdingbar.

LG

Andy

@**ke: P.S.: Die Annahme, daß die Erde eine Scheibe war, vertrat die "etablierte" Wissenschaft unter dem starken Einfluß der katholischen Kirche, die ja bekanntlich viele Wissenschaftler mundtot machte. Bereits der griechische Philosoph Pythagoras vertrat im 6. Jh. v. Chr. die Auffassung, die Erde sei eine Kugel. Aristoteles begründete diese Theorie bereits im 4. Jh. v. Chr. Auf den griechischen Mathematiker und Geographen Ptolemäus (2. Jh.) geht der erste Gobus zurück! Leider hat es erst der Mathematiker, Physiker und Atronom Galileo Galilei im 16. Jh. u.a. mit Hilfe seines Fernrohrs geschafft, die Theorie in wissenschaftlichen Kreisen "hoffähig" zu machen.
Dein Angebot, einen Gedankenaustausch für CM zu führen, wäre o.k. für mich. Es ist aber genauso o.k., das hier im Forum zu machen. Darfst Du Dir aussuchen. *zwinker*
****ne Frau
8.378 Beiträge
Ich finde es immer wieder mehr als erstaunlich wenn jemandem unterstellt wird "nicht richtig" oder "weniger intensiv" zu lieben wenn es sich nicht um eine Einzelperson dabei handelt.
Das Gleiche gilt für die Annahme das die bestehende Partnerschaft darunter leidet.
Ihr habt es anders erlebt.
Und ich, wie auch viele andere Menschen die ich mitlerweile kennenlernen durfte, erleben es genau so.
Und glaubt mir, die Gefühlswelt ist keine andere oder weniger empfunden.
Es ist genau so ein Feuerwerk, eine Achterbahnfahrt wie es war als die erste Liebe in mein Leben trat. Ja, auch ich möchte am liebsten viel Zeit mit dem "neuen" Mann verbringen. Trotzdem möchte ich aber auch Zeit mit dem "alten" Mann verbringen.
Das Gefühl dabei ist überwältigend! Vor allem noch verstärkt durch die Tatsache das ich nichts verheimlichen, mich nicht verstellen muß.
Ich weiß das viele diese Gefühlswelt nicht verstehen oder gar nachvollziehen können oder wollen.
Aber ich finde es schon mehr als anmaßend wenn einem erzählt werden soll das es falsch ist was man fühlt bzw. das es anscheinend nicht wirklich tatsächlich echt sein kann.
Das ist es, auch wenn es unglaublich klingt.

Kelene
****ike Paar
143 Beiträge
Andy,

der Erde/Scheibe Vergleich gefällt mir dank deiner Ergänzung inzwischen sogar noch besser. Wie du selbst sagst, war das Wissen von der Kugelform in lang zurück liegenden Zeiten schon einmal vorhanden. Es wurde dann in unserem Kulturkreis von der katholischen Kirsche mit Macht - und zwecks Machterhaltung - ausgetrieben. Die Kugel galt für ein paar Jahrhunderte als schiere Unmöglichkeit. Es war verboten, das auch nur zu denken. Mit der Austreibung der erotischen Genuss- und mehrfachen Liebesfähigkeit ist es ähnlich gelaufen. Sünde! Ketzerei! Nur glaube ich, wird es hier wohl noch ein Jahrhundert mehr brauchen, bis sich auch diese Ansicht wieder mehrheitlich wandelt. Aber ich bleibe Optimist.

Aber du hast natürlich recht. Man sollte sich hüten, seine eigene Wahrnehmung zu objektivieren. Vor allem wenn es um Gefühle geht. Da ist nun mal jeder Mensch anders veranlagt und hat im Laufe seines Lebens andere Prägungen erfahren. Deswegen würde ich dir und dance_erotic die eigenen Erfahrungen niemals absprechen oder gar gering schätzen wollen.

Was mich nur ein wenig stört, auch bei dir, ist der permanente - durchaus "objektiv" sich gebende - Wortzusammenhang, dass das "neu Verlieben" für eine bestehende Partnerschaft folgendes bedeutet: Gefahr. Gefahrenpotential. Risiko. Verletzung. Zerstörung. Scheitern.

Ich erlebe es als: Mehr Liebe. Mehr Kraft.

Übrigens fühle ich mich in einem Punkt genau wie du: Es ist in der Tat faszinierend...
...wenn ich Beiträge lese, aus denen ich meine eigenen Gefühle und Wahrnehmungen wiedererkennen kann, zeigt es mir doch, daß ich nicht der einzige Mensch auf der Welt bin, der die Dinge so wahrnimmt wie ich selbst... Aber es gibt einem zumindest das Gefühl, daß man nicht ganz so verrückt oder absonderlich ist wie man das erstmal befürchtet hat.
Bei uns kam nicht zuerst der Plan, die graue Theorie. Sondern das unmittelbare Erleben, Staunen, und die langanhaltende Verwirrung, Selbstbefragung, ob wir denn noch ganz dicht seien, mit unserer Art zu lieben. Auch wenn es sich tausendfach gut und richtig anfühlte, konnte es doch nur "verrückt" sein. Bis wir irgendwann zufällig darauf stießen, dass wir durchaus nicht die Einzigen auf der Welt sind, die so fühlen. Dass es sogar VIELE gibt. Netzwerke gibt. Auch ein richtiges Wort - Polyamorie, wer will, kann es nachschlagen. Eben doch nicht verrückt zu sein, unter vielen zu sein, war DIE Entdeckung schlechthin. Inzwischen hat sich unsere ursprüngliche Aufruhr gelegt, wir haben zu großer Gelassenheit und Selbstverständlichkeit gefunden, und empfinden unsere Liebesweise als sehr natürlich. Als sehr "rund" *zwinker*

Mike
*******a75 Paar
38 Beiträge
@inamike
Lieber Mike,

es freut mich sehr für euch, daß ihr in eurer offenen Beziehung (?) eine Bereicherung für eure Partnerschaft gefunden habt! Und natürlich hast Du Recht damit, daß es grundfalsch wäre, aufgrund althergebrachter moralischer Vorstellungen, kultureller bzw. erzieherischer Prägung, gesellschaftlicher Normen usw. auf eine offene Beziehung zu verzichten! Insofern sind wir absolut einer Meinung!

Und wer weiß? Vielleicht könnte auch ich auf irgendeine Weise zwei Menschen gleichzeitig lieben. So wie ich es aber erlebt habe, war es für mich eben unmöglich. Und aus dieser Erfahrung heraus glaube ich [i]FÜR MICH[/i] eben nicht (mehr) daran, daß ich es kann. Zumindest dann nicht, wenn die Liebe so extrem ist, wie es bei Michaela der Fall war.

Eines verstehe ich aber jetzt wirklich nicht, Mike: Glaubst Du allen Ernstes, daß ein "neu Verlieben" in den allermeisten Fällen nicht mit einer erhöhten Gefahr für die bestehende Partnerschaft einhergeht? Wenn dem so wäre, warum geraten dann die allermeisten Partnerschaften in eine Krise wenn sich einer neu verliebt? Glaubst Du wirklich, daß dies nur auf gesellschaftliche Konventionen und kurlturelle Prägung zurückzuführen ist? Siehst Du echt keine erhöhte Gefahr für die bestehende Partnerschaft, wenn sich einer neu verliebt? Also entweder verstehe ich Dich da jetzt irgendwie falsch oder ich muß noch eine ganze Menge von Dir lernen!

Wenn Du das wirklich so meinst und damit Recht hättest, dann würde das ja bedeuten, daß ich mich einfach so neu verlieben kann ohne meine Partnerschaft zu gefährden. Hört sich ja echt geil an! Was gibt es schöneres, als sich neu zu verlieben ohne das Vertraute dabei aufgeben zu müssen? Mike, Du mußt mir unbedingt aufzeigen, wie das geht! Wenn dann aber meine Partnerschaft scheitert, komme ich persönlich zu Dir und haue Dir eins auf die Nase. *zwinker*

Ich kann mir schon vorstellen, daß es viele Paare gibt, die Sexualität nicht "nur" innerhalb der Partnerschaft leben wollen. Ich kann mir auch vorstellen, daß das sehr bereichernd sein kann und vielleicht sogar die Partnerschaft noch verbessert! Aber glaubst Du nicht auch, daß einige Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit beide Partner dies als bereichernd empfinden können? Und vor allem: Glaubst Du nicht auch, daß Menschen hier sehr unterschiedlich sind?

Michaela und ich waren ja auch schon oft im Gespräch über die Frage, ob wir unsere Sexualität nicht noch verbessern können, wenn wir sie nach außen öffnen. Wir waren häufig auch schon kurz davor. Im letzten Moment aber hat dann - vor allem bei Michaela - doch die Angst überwogen, es könnte etwas kaputt gehen. Wir haben letztlich die Risiken eben höher eingeschätzt, als die Chance, daß dadurch unsere eigentlich schon sehr gute Sexulität noch verbessert werden kann. Deshalb sind wir bisher diesen Schritt nicht gegangen.

Aber in diesem Zusammenhang hätte ich eine Frage an euch: Ihr habt ja die Öffnung eurer Beziehung als großen Fortschritt und Lustgewinn erfahren. Empfindet ihr diesen Fortschritt heute noch genauso stark wie am Anfang? Alles Neue hat ja einen besonderen Reiz, der sich erfahrungsgemäß irgendwann "abnutzt". Ist das bei einer offenen Beziehung nicht auch so? Nutzt sich dieser Reiz nicht auch irgendwann ab?

LG

Andy
****ike Paar
143 Beiträge
Lieber Andy,
so viele Fragen, soviel Lesefutter, und so wenig Zeit zum Antworten.
Ich will es versuchen, chronologisch.

Glaubst Du allen Ernstes, daß ein "neu Verlieben" in den allermeisten Fällen nicht mit einer erhöhten Gefahr für die bestehende Partnerschaft einhergeht? Wenn dem so wäre, warum geraten dann die allermeisten Partnerschaften in eine Krise wenn sich einer neu verliebt? Glaubst Du wirklich, daß dies nur auf gesellschaftliche Konventionen und kulturelle Prägung zurückzuführen ist? Siehst Du echt keine erhöhte Gefahr für die bestehende Partnerschaft, wenn sich einer neu verliebt?
Oh doch, die Gefahr sehe ich durchaus - bei den meisten Menschen sogar.
Aber ich wehre mich gegen die Ansicht, dass diese Gefahr selbstverständlich und unvermeidlich sei, da sie der Natur des Menschen entspringe, Liebe nicht teilen zu können. Und versuche ein wenig dagegen anzustinken, dass man dieses einseitige "Gefahrendenken" durch stetige Wiederholung zementiert und an die Nachfolgenden weitergibt.
Ich bin davon überzeugt, dass es sich bei dem, wie sich Menschen in Liebesdingen verhalten, im großen Maße um Ergebnisse von Erziehung handelt. Das Leitbild von der lebenslangen erfüllten - streng monogamen! - Liebesehe ist ein romantisches Ideal des aufstrebenden Bürgertums. Ein historisch gesehen recht junges Ideal. Es wird uns als das einzig Gültige, einzig Denkbare aufgeprägt, und fast jeder versucht ihm nachzueifern, obwohl es sich doch als so wenig praxistauglich erwiesen hat. Platzende Illusionen - anstelle von ehrlichem Realismus - sind aber AUCH eine Gefahr für Partnerschaften! (Bitte nicht missverstehen: Wem es gelingt, und ich rede hier von lebenslang, nicht von lebensabschnittslang, vor dem hab ich allergrößten Respekt!) Wer aber von diesem Ideal beherrscht wird, der MUSS Teile seiner eigenen natürlichen Neigungen verleugnen, der MUSS eifersüchtig reagieren wenn sein Partner dass nicht kann oder möchte, er MUSS bei "Verstoß" seinen Partner verstoßen ... es wird von ihm erwartet. Und natürlich glaubt er selbst, dass er es gar nicht anders könne.
Bitte wieder nicht missverstehen: Wenn zwei Menschen sich NICHT lieben, oder einfach nicht zu einander passen, dann hat alles Bemühen keinen Zweck, dann sollten sie sich trennen. Aber ich finde, dass allzuoft langjährige und wertvolle Beziehungen und Ehen gelöst werden, im mangelnden Ver- und Eingeständnis natürlicher Bedürnisse, und im mangelnden Wissen um ehrliche Alternativen.

Was gibt es schöneres, als sich neu zu verlieben ohne das Vertraute dabei aufgeben zu müssen? Mike, Du mußt mir unbedingt aufzeigen, wie das geht!
Das hab ich in früheren Beiträgen schon versucht zu tun. Aber ich erkenne an, dass wir (Ina und ich) vielleicht ein seltener Sonderfall sind, darin dass wir "so sehr" passend füreinander sind, dass wir unsere Jugendliebe und Ehe bis heute erhalten konnten. Allein auf "Glück gehabt" möchte ich das aber nicht reduziert wissen, denn es steckt auch ein gerüttelt Maß an Beziehungsarbeit dahinter. Aber unser Konzept 1:1 auf andere übertragen, geht so einfach natürlich auch nicht.

Aber glaubst Du nicht auch, daß einige Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit beide Partner dies als bereichernd empfinden können? Und vor allem: Glaubst Du nicht auch, daß Menschen hier sehr unterschiedlich sind?
Doch natürlich weiß ich das. Und wenn Ina und ich eben nicht sehr unterschiedlich sind, dann liegt das gewiss auch an unserer langen gemeinsamen Zeit. Wir sind uns ähnlich geworden, wir ticken gleich.

Ihr habt ja die Öffnung eurer Beziehung als großen Fortschritt und Lustgewinn erfahren. Empfindet ihr diesen Fortschritt heute noch genauso stark wie am Anfang? Alles Neue hat ja einen besonderen Reiz, der sich
erfahrungsgemäß irgendwann "abnutzt". Ist das bei einer offenen
Beziehung nicht auch so? Nutzt sich dieser Reiz nicht auch irgendwann ab?
Ja, wir empfinden diesen Schritt noch immer als sehr befriedigend. Durch ihn hat sich unsere Beziehung langfristig gewandelt, sie ist tiefer geworden, und viel lebendiger. Ja unsere ERSTbeziehung! Sie gewinnt durch die Außenbeziehungen. Wer uns kennt und mit früher vergleicht, sieht es deutlich. Da ist nichts, aber auch gar nichts von Abnutzung zu erwarten.
Wenn sich etwas abgenutzt hat, dann unserer Interesse an Swingerparties. Dieser Reiz ist in der Tat zurück gegangen (wenn auch nicht ganz verschwunden) *zwinker*

Und jetzt beantworte ich noch eine Frage, die du nicht gestellt hast, die aber in der Luft liegt: Was wird wohl passieren, wenn einer von uns beiden seine Einstellung oder seinen Aktivitätslevel mal ändern sollte, einseitig, nach oben oder unten? Wird der andere folgen?
Meine Antwort: Wäre es so schlimm? Es ist sogar wahrscheinlich (im Level, nicht in der grundsätzlichen Einstellung). Leben heißt Bewegung, und es wäre nicht die erste und auch nicht die größte Veränderung, die wir miteinander gemeistert haben. Wir sehen das gelassen, im Vertrauen auf uns.

Mike
Das ist ja auch mein Thema ...
Vielen Dank allen bisher Beteiligten für die Fülle an persönlichen Berichten, Einschätzungen und Bewertungen.
Ich kann daraus eine Menge ermutigender Aspekte entnehmen, habe die bisher 10 Seiten atemlos innerhalb einer Stunde verschlungen.

Ich habe aktuell genau das gleiche Problem wie Moo Crumpus, nur mit dem Unterschied, dass sie den anderen bereits gefunden hat und in Kürze wohl mit ihm zusammenkommen wird.

Die entscheidenden Aspekte dieser Diskussion sind für mich:

• Klärung der eigenen Gefühle in dieser Situation
• absolute Offenheit und ständige Kommunikation untereinander
• Bewahrung des Gleichgewichts in der Partnerschaft.

Ich bin selbst gespannt, welche Beiträge ich diesem Thread wohl noch werde zufügen können.

Gruß an Euch alle

Kurt
****ne Frau
8.378 Beiträge
@Andy
Ich kann dir (aus eigener Erfahrung) sagen warum es in den meisten Partnerschaften bei einem Neuverlieben zur Kriese kommt: weil Menschen (ohne dich angreifen zu wollen, aber genauso wie du) einem weiß machen wollen das es sowas nicht gibt. Die einem einreden das man unmöglich zwei Menschen gleichzeitig innig lieben kann (und auch darf). Die einem sagen das irgendwas in der bestehenden Partnerschaft wohl fehlen würde oder falsch laufen würde. Die behaupten man würde dann einen der Partner vernachlässigen oder verletzen. Und der würde sich anscheinend damit abfinden und still vor sich hinleiden. Es ist immer wieder die Rede von Exclusivität (gleichbedeutend mit Besitzdenken).
Und genau wegen solchen Menschen kommt die betreffende Person in eine Kriesensiuation.
Da wird dann alles in Frage gestellt.
Ich hab das hinter mir, ich weiß also genau wovon ich da spreche.
Wir haben es verstanden: für dich ist das nichts, du könntest so nicht leben. Das ist völlig okay so. Und keiner möchte dir diese Art zu leben ausreden oder als falsch darstellen.
Akzeptiere aber bitte das es andere können und wollen. Und stelle es nicht als gescheiterte Partnerschaften hin die nur noch aus Gewohnheit (oder warum auch immer) zusammen bleiben.

Danke
Kelene
*******a75 Paar
38 Beiträge
jens90_99
Also gut, nochmal zur Klarstellung: Ich will hier niemand irgendwas weiß machen. Warum auch? Jeder möge doch auf diesem Gebiet bitte seine eigenen Erfahrungen machen und leben - mit allen Konsequenzen.

Jeder hier im Forum kann letztlich nur für sich selbst sprechen und seine eigenen Erfahrungen darlegen. Es gibt keine objektive Wahrheit und was für den einen richtig ist, kann für den anderen eben falsch sein. Und wenn Du 100 andere Menschen gleichzeitig lieben kannst und willst, dann tue das! Ich verurteile das nicht und finde das auch völlig in Ordnung! Zumindest dann, wenn keiner der Beteiligten darunter leidet!

Wie gesagt, dachte auch ich am Ende meiner Ex-Ehe, daß ich in der Lage wäre, zwei Frauen gleichzeitig zu lieben. Abgesehen davon, daß meine Ex-Frau damit nicht zurechtgekommen wäre, wäre es auch [i]FÜR MICH[/i] nicht möglich gewesen, weil meine gesamten Gedanken in jeder Sekunde bei meiner neuen Liebe Michaela waren. Meine gesamten Emotionen und Gefühle verlagerten sich in kürzester Zeit auf meine neue Liebe.

Mag sein, daß ich meine Ex-Frau zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr richtig geliebt habe. Mag sein, daß ich unterbewußt schon lange auf der Suche nach einer neuen Partnerin war. Vielleicht wäre es mir möglich gewesen, wenn ich beide Frauen gleich stark geliebt hätte. Aber selbst wenn, so bin ich ziemlcih sicher, daß dann sowohl meine Ex-Frau als auch Michaela darunter sehr gelitten hätten. So gesehen hätte ich dann womöglich zwei Frauen und u.U. auch noch mich selbst unglücklich gemacht. Insofern war es gut, daß ich es in dieser Situation nicht konnte.

Es war nicht meine Absicht, Partnerschaften, die mehrere Menschen gleichzeitig lieben, als "schlechte" Partnerschaften hinzustellen. Das vermag ich nicht zu beurteilen und letztlich muß jede(r) für sich selbst einschätzen, wie gut seine eigene Partnerschaft ist.

Zwei Menschen gleichzeitig zu lieben stelle ich mir [i]FÜR MICH[/i] ungeheuer schwierig vor. Ich wäre wohl immer ziemlich hin- und hergerissen und glaube, daß mich das unendlich viel psychische Energie kosten würde. Insofern möchte ich gar nicht in diese Situation kommen, ich stelle sie mir [i]FÜR MICH[/i] schrecklich vor. Und ich kenne viele Beziehungen, in denen ebenfalls eine(r) in zwei Menschen gleichzeitig verliebt war. Denen ging es nicht anders als mir.

Und ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Die sehr emotionalisierte Art, wie Du Dich darüber aufregst, daß ich in diesem Punkt eine andere Auffassung habe als Du, läßt mich doch ins Grübeln kommen, ob es Dir wirklich so gut tut, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben. Denn wärst Du davon überzeugt, daß das für Dich der richige Weg ist, dann würde Dich das wesentlich cooler lassen. Mir ist es ja egal und es geht mich eigentlich auch nichs an. Aber bist Du wirklich sicher, daß Du Dir da nicht selbst etwas vormachst?

Übrigens: Dürfen tut man alles! Niemand kann etwas dagegen haben, wenn Du mehrere Menschen gleichzeitig liebst. Problematisch wird es u.U. aber dann, wenn man eben selbst oder eine(r) der Beteiligten darunter leidet.

Abschließend noch ein Satz: Seit wann kommt jemand in eine Krisensituation, weil ihm andere irgendwas "einreden"? Ist es nicht eher so, daß ein Mensch deshalb in eine Krisensituation kommt, weil er selbst mit einer Situation nicht zurecht kommt? Wenn ich für mich die Überzeugung habe, daß mein Verhalten [i]FÜR MICH[/i] richtig ist, dann kann mir nix und niemand etwas anderes einreden. Dann lebe ich es und bin glücklich dabei!

LG

Andy

P.S.: Ich möchte Dich mit diesen Zeilen nicht persönlich angreifen, sondern evtl. nur ein bissel zum Nachdenken anregen. Nimm´s mir bitte nicht übel.
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