Auch ich,
der männliche Teil von AnJu, hatte vor 3 Jahren einen Hörsturz, leider auch mit verstibulärer Beteiligung.
Durch den Hörsturz bin ich einseitig ertaubt, das Gleichgewichtsorgan hatte sich zum Glück, besonders in Bezug auf mein Hobby, innerhalb von 3 Monaten wieder erholt.
Leider habe ich seit dem auf der tauben Seite auch einen Tinnitus, den ich aber hauptsächlich bei absoluter Ruhe, oder bei Stress warnehme.
Ich nehme den Tinnitus so war, als ob er direkt im tauben Ohr entstehen würde. Außer der Infusionstherapie in der Klinik, musste ich keine weiteren Medikamente einnehmen.
Allerdings habe ich, auf Anraten meines Arztes, für etwa 6 Wochen Aspirin 100 eingenommen, um das Blut etwas zu verdünnen.
Inzwischen sehe ich den Tinnutus als eine Art "Betriebsgeräusch",
er ist eben immer da, wenn ich wach, also in Betrieb, bin.
Letztes Jahr hatte ich erneut einen Vetsibularisausfall auf der tauben Seite, diesmal leider ohne Regeneration, das Vestibularorgan ist zu 100% ausgefallen.
Im November / Dezember war ich zur Reha in den Bosenberg Kliniken, die ich jedem Tinnitis und Vertigo Patient nur empfehlen kann.
Was mir bei meinem Tinitus sehr gut hilft, sind Entspannungsübungen und auch Tai Chi, welches ich in der Reha angefanngen habe zu erlernen und nun auch weiter ausübe.
Mich quält viel mehr, dass ich im Moment mein Hobby nicht mehr ausüben darf, aber es gibt auch Licht am Ende des Tunnels, denn die zentrale Kompensation entwickelt sich sehr gut und so besteht zumindest eine Möglichkeit bald wieder ein Medical zu bekommen.
In der Reha habe ich auch gelernt, dass der Tinnitus nicht im Ohr entsteht, sondern im Hörzentrum des Gehirns. Einige Patienten haben ihn auch ganz zentral im Kopf wargenommen, was wohl noch viel quälender ist.
Ich finde es am Besten, wenn man versucht den Tinnitus zu ignorieren, denn je weniger man sich damit beschäftigt, desto weniger Gewicht bekommt er im Alltag und mit der Zeit wird er dann, zumindest ist es bei mir so, wesentlich leiser.
Aus diesem Grund habe ich mich in der Reha auch nicht in eine Tinnitus-Gruppe stecken lassen und die Gruppe für hörgeschädigte bevorzugt. Der Arzt in der Reha fand diese Entscheidung sehr gut, denn er habe schon Patienten mit einem leichten Tinnitus erlebt, bei denen sich durch das ständige Beschäftigen mit der Thematik, sich dieser während der Reha sogar verschlechterte.
Manchmal, wenn er besonders laut ist, hilft es mir mich einfach hinzusetzen, die Augen zu schließen und ein paar mal ganz tief ein udn aus zu atmen.
An von AnJu