"Honey, I'm home..."
Wundervoll, 'ne Diskussion zu "harter Musik". Da fühlt man sich ja wie zu Hause - obwohl das auch hauptsächlich daran liegen könnte, daß wir in der Tat zu Hause sind. Aber nicht mehr lange. Und damit wären wir nämlich auch schon beim Thema, weil wir uns langsam aufmachen, das Wochenende irgendwo auszukosten, wo Musik ohne Dröhnfaktor nur müde belächelt wird als nicht "hart" und damit auch als ganz und gar nicht geil.
Obwohl die Meinungen dazu, was denn nun harte Musik ist, vermutlich weit auseinandergehen. Böse Zungen behaupten, daß Indikator der Herr Mross wäre, weil für einige Härte da anfängt, wo der Herr Mross nicht mehr Trompete zu spielt, und der Rest gerade den blondgewordenen Prototyp des moik'schen Unterhaltungsfrankensteinismus für den Scharfrichter mit der stumpfen, schartigen Klinge hält, der unbeirrt sein blutiges Handwerk auf die Zuhörer hereinbrechen läßt.
Und selbst das ist nicht genug differenziert. Harte Musik kennt so viele Ausdrucksformen, daß man bei der scheinbar einfachen Fragestellung dann doch in's Grübeln kommt.
Da wir aber im Moment überhaupt gar keine Lust haben uns das Hirn aufzuräumen, lassen wir einfach an dem ganz intimen Moment teilhaben, unsere Erwartungen an den heutigen Abend zu stellen. Weil, egal wie hart, und auf welche Art und Weise, es gibt für uns immer wieder Songs, da schlägt schon der erste Ton so brachial in der mesolimbischen Bahn ein, da bekommt man gar nicht mehr mit, wie einen das Kleinhirn auf die Tanzfläche verfrachtet.
Kirlian Camera sind Kandidaten für sowas. Blue Room, Edges, In the Endless Rain, um mal ein paar Kinder beim Namen zu nennen. Bei Death In June wüssten wir gar nicht wo anzufangen, exemplarisch: All Alone In Her Nirvana, A Slaughter Of Roses oder The Odin Hour. Auch in diese Schublade seltsamer Härte gehört sicherlich das Schaffen von Albin Julius oder dem Wappenbund.
Nachdem damit 'n solides Grundgerüst für den Abend steht, gibt's dann gerne auch mal musikalisch richtig "auf die Fresse". Gestorben wird dann wie 'n Mann, Haus Arafna "die like a man", "für immer". Wer uns bis dahin folgen kann, der tut's auch weiter. SPK - Slogun, Genocide Organ - Disobey Ends; oder ganz "klassisch" mit Nitzer Ebb (Murderous) und Skinny Puppy (Killing Game) Krach genießen.
Die Hälfte haben wir natürlich vergessen, von der anderen Hälfte fällt uns gerade nur ein Bruchteil ein, aber als Fazit kann man durchaus festhalten, daß es geile harte Musik gibt. Und weil es die "da" gibt, gehen wir "da" jetzt hin. Nabendschön noch...