Ich denke schon, dass ich eine gute Sklavin bin - weil er es mir oft sagt.
Ein anderer Dom fände mich vielleicht ganz furchtbar, wer weiß?
Hier geht es nun wohl um Alltagssituationen/entscheidungen und nicht um (Erziehungs)spiele, so wie ich das sehe, auch wenn ich mir nicht alles durchgelesen habe.
Ich glaube fast heraushören zu können, dass du Angst hast, nicht mehr völlig Du zu sein oder dich zu weit hinzugeben?
Mich hat der Gedanke auch oft beschäftigt: Was wäre alles anders, wenn mir seine Meinung nicht so wichtig wäre?
Vermutlich eine ganze Menge. Wahrscheinlich würde ich mich den ganzen Tag über anders verhalten, würde er mich nicht so sehr beeinflussen. Aber ob es mir damit besser ginge? Wahrscheinlich wäre ich Raucherin,
Sub steht vor einer Entscheidung und ist anderer Meinung als Dom.
Was also tun?
Gefallen, aber gegen dein eigenen Wunsch handeln?
Nicht gefallen, aber mehr man selbst bleiben?
Bei mir ist es so, dass ich, wenn ich etwas tue, von dem ich weiß, dass es ihm nicht gefallen würde, ein schlechtes Gefühl dabei habe oder es nicht ganz so sehr genießen kann und demzufolge nicht allzu viel Freude daran habe, weswegen ich mich dann doch oft eher so verhalte, wie es ihm gefällt, weil er dann ja auch stolz auf mich ist und darüber freue ich mich dann.
Das erinnert mich an einen Clubmaildialog von neulich...
Jemand fragte mich, was für mich der Unterschied zwischen Hörigkeit und meinem Verhalten ist, und ich sagte "Hörige hinterfragen nicht mehr".
Ich werde immer meine eigene, unverfälschte Meinung behalten, aber ich muss sie nicht ständig durchsetzen, sondern handle gerne auch mal entgegen ihr, um meinem Meister zu gefallen.
Wir wissen und genießen das beide und ich bin mir sicher, er würde niemals etwas von mir verlangen, dass mich wirklich total fertig macht. Ich vertraue ihm da vollkommen.
Ich bin bereit, Dinge zu tun, auf die ich ohne ihn niemals kommen würde...
Das ist so, weil ich mich eben der Gedanke, dass alles ECHT ist und nicht vorher abgemacht/gespielt ist, unglaublich reizt.
Manchmal liebe ich es, wirklich und ernsthaft gezwungen zu werden und mich fasziniert es, wenn meine Wünsche übergangen werden und ich nicht bekomme, was ich will.
Das Gefühl, dass sich dann bei mir einstellt, ist so unglaublich stark, dass es den Wunsch, die eigene Meinung durchzusetzen, Faulheit, Unlust, Abneigung oder Ähnliches komplett entwurzelt.
Ich liebe es, wenn er wirklich böse ist... Eben das Wissen, dass ich ihm wirklich und vollkommen gehöre und er immer das letzte Wort behält, ist für mich der größte Reiz an allem.
Diese machtvolle psychische Ebene... Dass es fast so etwas wie seine Stimme in meinem Kopf gibt, die mich immer begleitet; dass sie ständig testet, ob der Gehorsam stark genug ist... Wundervoll.
Dieser Machtkampf in mir selbst ist für mich pures Lebenselixier, wahrscheinlich könnte man fast sagen, ich sei süchtig danach.
Falls sich das jetzt so anhört, als ob ich immer gehorchen würde: Nein, keinesfalls, aber die Hingabe und das Wissen, Seins zu sein, gehen nie verloren, auch wenn ich ihn noch so sehr provoziere oder einmal mehr teste, wie weit ich gehen kann.
Für mich ist BDSM nunmal kein Spiel...
Und wenn ich etwas von mir aufgebe, um ihm zu gefallen, bekomme ich es tausendfach als seinen Stolz und seine Freude zurück.