meine Hoffnung
war, dass der Verweis auf den Thread "seelische Störungen" einiges bewirkt, so wie es ausschaut, ist das leider nicht der Fall. Dann ist auch der Hinweis auf die Dinge beim Kompetenznetz Depression untergegangen. Das sind für mich reine Feststellungen, keine Klage.
Gut Schwarzalbe, ich versuche mal, unter Beifügung Deiner Fragen - auch wenn angabegemäß Dich die Antworten nicht mehr interessieren - zu antworten. Aus meiner Sicht und aus der Sicht eines Betroffenen. Sprich ich habe eine Depression, soziale Phobie und eine Angststörung. Das ausgelöst u.a. durch eine unglückliche Beziehung und einiges anderes, das hier nicht hergehört. Seit September nehme ich Medikamente. Das ist die Ausgangslage meinerseits.
Mir fällt in letzter Zeit auf das sich das emotionale empfinden der Menschen extrem verändert bzw die Menschen emotionslos werden oder in psychisch störungen abrutschen weil sie mit ihrer Umwelt nicht mehr klar kommen.
Deine Beobachtung ist richtig. Die Situation am Arbeitsmarkt, die zunehmende Härte im Berufsleben, die Reduzierung der sozialen Sicherheit, die gesellschaftlichen und moralischen Veränderungen produziert Verhärtungen. Viele Menschen legen sich einen Schutzpanzer zu, der sie vor seelischen Verletzungen schützt. Dieser Panzer ist nicht jedem Menschen gegeben. Die, die dieses nicht schaffen, werden oft krank oder scheiden aus dem Leben. Sie prägen psychische Erkrankungen, hauptsächlich Angststörungen und Depressionen aus. Alternativ werden sie aggressiv, hart und neigen zur Gewalt.
Kinder ticken aus weil sie killerspiele fürs reale leben halten.
Nicht nur Kinder. Schau Dir das Fernseh- und Kinoprogramm an. Die Zahl der Toten geht jeden Tag in die Tausende. Kaum ein Film ohne Mord und Totschlag, Kampf und Intrigen. Und all diese feinen Dinge. Die Leichen zum Abendessen in der Tagesschau und am Nachmittag die Ego- und Psychotripps im Privatfernsehen. Da braucht es nicht mal Killerspiele.
Soldaten brauchen psychischen beistand wenn sie mal nen toten kameraden sehen oder der gegner gar zurückschießt..
Das war schon immer so. Nur dass die Wissenschaft von der Seele des Menschen soweit fortgeschritten ist, dass es heute anerkannte Lehrmeinung ist. Auch im 30-igjährigen Krieg, im 1. Weltkrieg, in den napoleonischen Befreiuungskriegen und so weiter, in der gesamten Geschichte der Menschheit gab es Menschen, die Soldaten waren und die an der Seele krankten. Es ist nur die Medizin und Berichterstattung fehlend. Der Soldat, der einen Menschen im Kampf tötet, sollte auf diese Situation vorbereitet sein. Er übt einen Beruf aus, ist dafür ausgebildet. Aber mögen wir bewahrt werden vor seelenlosen Tötungsmaschinen, die es leider auch auf der Welt gibt. Um welchen Preis...
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Rettungskräfte müssen zum psychater wenn sie bei schlimmen unfällen waren..
Auch dieses ist notwendig um diese Menschen zu schützen, vor Krankheit. Aber auch hier gilt für mich: Vorbereitung ist besser als Krankheit. Diese Tätigkeiten sind für die Gesellschaft extrem wichtig. Um so wichtiger, dass ihre Träger damit klar kommen und nicht daran kaputtgehen.
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Menschen verletzen sich selbst weil sie mit der ach so bösen welt nicht klarkommen..
Falsch. Das ist eine eigenständige psychische Erkrankung. Dazu gibt es einige Threads im Medizinbereich.
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Von alkohol und drogen ganz zu schweigen..
Das sind die Folgen von den Verhältnissen in der Gesellschaft und dem oben beschriebenen. Betäubungsmittel, um mit dem Leben besser klar zu kommen, zu vergessen. Das ist nicht die Ursache, sondern die Wirkung.
Wieso ist das alles heutzutage so schlimm?Wieso gab es nicht so viele psychowracks in den Kriegsjahren oder in der Vorzeit?.
Falsch. Die gab es immer. Was den Krieg angeht, so empfehle ich Dir mal die Lektüre von Remarques "Im Westen nichts Neues". Ludwig Renn "Adel im Untergang".
Die Psychiatrie ist eine recht junge Wissenschaft. Sie nimmt immer mehr Raum in unserer Gesellschaft ein, sie wird gebraucht und mißbraucht. Die Berichterstattung darüber ist oft verflachend, pauschalisierend oder reißerisch. Die Realität sieht anders aus.
Wieso jetzt?.
Wie vor...
Degeneriert das menschliche gefühl und verweichlicht..
Aua. Gerade das menschliche Gefühl heißt Leben bewahren und nicht vernichten. Würde und Achtung. Ehre und Gewissen.
Möchtest Du den Sozialdarwinismus predigen? Eine Gesellschaft der Kälte, des Hasses und des Krieges? Der Schwächere stirbt durch den Stärkeren? Gerade das ist es doch, was die Menschen oft krank werden läßt.
Ehen werden aufgelöst, ohne über die ursache des scheiterns zu reden..... einfach weil man so allem aus dem weg geht..
Wie kommst Du zu der Erkenntnis?
Haben wir die kommunikation zu anderen verlernt?.
Die Zahl der Bücher und Seminare etc. zu dem Thema Kommunikation läßt es vermuten. Meines Erachtens ja. Die Kommunikation funktioniert oft nach dem Prinzip: Wo kühn Kräfte sich regen, da rat ich offen zum Krieg (R.Wagner/Rheingold/Wotan) bzw. Will einer nicht Dein Bruder sein, dann schlag ihm lieber den Schädel ein.
Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Sie funktioniert auf geheimnisvolle Weise. Jede Kommunikation, die nicht von Angesicht zu Angesicht stattfindet, ist wesentlich erschwert, Beispiele siehe diese Foren.
Kinder schneiden sich die arme auf um zu bestimmten gruppen zu gehören, weils cool ist.
Weiterbringen tut es sie im leben nicht ........ oder?.
Wäre mir neu, dass es solche Sachen gibt. Quellen?
Viele machen aus kleinen Dingen große Probleme nur damit sie welche haben..
Wie bitte?
Wenn euer partner so wäre ..... was würdet ihr tun?.
Den Anfängen wehren. Hilfe und Kraft geben. Verständnis und Toleranz. Nicht verlangen, dass man Lacht, wenn es zum heulen ist. Nicht zum positiven Denken o.ä. auffordern. Mit den Ärzten kooperieren. Mich mit der Sache auseinandersetzen und versuchen, meiner Partnerin, so ich sie denn hätte, dabei zu unterstützen, wieder zu gesunden. Vertrauen, Wärme, Zwieback, Fleischbrühe. (bildlich gesprochen)
Quasi
LG
der
Albe