Selbst bin ich immer schwer bemüht gewesen, mir mein Ärfordsch nicht allzu sehr anmerken zu lassen, sondern immer brav Hochdeutsch zu sprechen. Jetzt, in einer Stadt, die aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, von 99% aller von mir Befragten zu Sachsen gezählt wird, ist das nicht immer einfach. Allerdings unterscheide ich da, wie schon auf den ersten Seiten erwähnt, Einfärbung und Dialekt. Von letzterem bin ich Gottseidank weit entfernt.
Mein erster Freund kam damals aus dem tiefsten Bayern. Vielleicht war das ein Grund, warum es nichts wurde: Ich konnte ihn mit seinem urbayrischem Gesaubel nie wirklich ernst nehmen. Überhaupt ist für mich alles zwischen Weißwurschtäquator und Toskana nicht mehr ganz dem Deutschen zuzurechnen. Es war gemein, aber ich konnte mir im Bett das Grinsen nicht verkneifen, wenn er verbal loslegte.
Das Schlimmste war allerdings mal eine Ureinwohnerin des Saarlands. Freunde aus aller Herren Bundesländer verknoteten sich Ohren und Hirnwindungen, um zu verstehen, was dieses Mädel da von sich gab, es hätte auch Somali oder Chinesisch rückwärts sein können, wäre keinem aufgefallen. So einen Mann im Bett, bräuchte ich dann wahrscheinlich einen In-Ear-Simultanübersetzer, oder wenigstens Untertitel für Hörgeschädigte.