Soll ich oder nicht zu so später Stunde... aber ich kann dann doch nicht anders als zu antworten
Das finde ich sehr schade, liebe Melanie_Muc, dass du da so unterscheidest, zwischen dem, wie DU DICH siehst und wie DU DEINEN Intimbereich siehst.
Ich finde das ehrlich gesagt nicht schade, denn ich nehme mich zu allerst über den Rest meiner Person wahr als über meinen Intimbereich.
Gehört nicht dein hübscher Intimbereich genauso zu dir, wie deine hübsche Nase, deine hübschen Brüste, dein hübscher Mund, mit dem du lachst oder jemanden anlächelst?
Logisch gehört er zu mir, aber da ich nicht nackt durch die Welt laufe und auch in Swinger-Kreisen nicht stetig zu finden bin, sehen die meisten Menschen erstmal die zuletzt von dir aufgezählten Merkmale.
Hübsch liegt dabei sicherlich immer im Auge des Betrachters und das ist vielleicht auch der Umstand, warum viele Frauen die Schönheit ihrer eigenen Vulva und Vagina nicht kennen, wir können ohne eines gewissen Aufhebens unsere Vulva nicht betrachten.
Hm, ich habe mir eben noch nie großartig Gedanken über die Schönheit oder nicht vorhandene Schönheit meiner Vulva gemacht.
Ich finde es auch nicht unwichtig, sich darüber Gedanken zu machen, wie es die Frau von sieunder03 macht.
Ich finde es unwichtig.
Wenn ich mich selbst in einem ja sehr elementaren Teil meines Körpers ekelig finde, ihn nicht annehmen kann als das, was er ist, dann kann sich das durchaus auch auf meine Sichtweise auf mich als Gesamtes auswirken.
Das ist natürlich mehr als doof, wenn man sich selbst ekelig findet. Egal um welche Körperstelle es geht. Aber die Vulva ist meines Erachtens einer der letzten "Problemzonen", die Frau so auffallen könnten...
Das muss nicht in einer existenziellen Lebenskrise enden, aber die Frage, die sich
@*******r03 ja mit ihrer Threaderöffnung selbst stellt, wird vielleicht ja auch ein erster Schritt dahin sein, sich auch in ihrer körperlichen Weiblichkeit anders sehen zu können und damit anzunehmen in ihrer ganz individuellen Schönheit.
Na das will ich doch schwer hoffen, dass die Vulva und ihre Beschaffenheit nicht zu einer Lebenskrise führt.
Mir ging das vor einigen Jahren sehr ähnlich, ich hatte keinen Bezug zu meiner Vulva. Dann sagte mir ein Mann, er fände meine Vulva wunderschön, was mich damals sehr irritiert hat, denn ich konnte sie nicht selbst sehen, er aber schon. Das hat mich zudem etwas neidisch gemacht.
Nun, ich glaube, dass ziemlich viele Frauen keinen "Bezug" zu ihrer Vulva haben. Und ich halte das auch nicht für sonderlich bedenklich.
Sie ist halt da und wie sie nun in allen Einzelteilen aussieht, das hat mich persönlich noch nie wirklich interessiert.
Damals habe ich erstmals einen digitalen Photoapperat gehabt und wie andere Frauen hier ja schon erzählt haben, habe ich mich in einer sehr intimen Stunde hingesetzt und Photos von mir gemacht, von meinem Intimbereich. Und damit erstmals meine Vulva so sehen können, wie andere Menschen sie sehen können. Erst fand ich das nur spannend und dann habe ich mal richtig hingeschaut, habe jede Einzelheit wahrgenommen, den Schwung meiner Schamlippen, innen und Aussen und die Form meiner Klitoris nicht nur fühlen, sondern auch sehen können, was mich damals sehr überraschte, ich hatte sie mir anders vorgestellt.
In der Tat habe ich auch mal ein Bild davon gemacht. Das war nachdem ich mir mein Intimpiercing stechen habe lassen. Da hat mich ein Bekannter so lang genervt, das endlich mal zumindest fotografisch sehen zu wollen, bis ich es dann getan habe.
Nervig war es, denn zu fotografieren an dieser Stelle, das ist nicht ganz so einfach. Ich habe geflucht.
Nun, er war begeistert. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich zumindest nicht potthässlich untenrum ausschaue. Das war es aber auch schon.
Ich habe damals einen ganz anderen Zugang zu diesem Teil meiner Weiblichkeit bekommen, sehr direkt und ungeschönt und ich habe festgestellt, das ich mich gerade dort tatsächlich selbst schön finde und verstehe, warum ein Mann mir sagt, das er meine Vulva schön findet.
Ich verstehe schon was du damit ausdrücken willst, aber ich finde es eben wichtiger, dass ein Mann andere Dinge an mir schön findet. Wenn die Vulva ihm dann auch noch gefällt, na prima.
Das hat sich sowohl auf mich als Person ausgewirkt, weil ich mich damit als Ganzes schön finde, als auch meine Selbstverständlichkeit beim Liebesspiel verändert. Ich muss mich nicht für einen Körperteil, den ich nicht kenne, obwohl er zu mir gehört, schämen, ich kann ihn heute dadurch auch anders wahrnehmen und Berührungen und Sex ganz anders fühlen. Unverkrampfter, unverklemmter sozusagen.
Da liegt vielleicht der Unterschied. Ich habe mich bis zu meinem -lass mal überlegen- 38. Lebensjahr zum Beispiel gar nicht untenrum enthaart. War einfach kein Thema. Es hat nie jemanden gestört. Irgendwann fing ich dann mal mit dem Waxing an. Dann kam das Piercing. Klar nimmt man das dann alles anders wahr. Aber für mich ist nach wie vor beides okay. Und wenn ein Mann bspw. nicht damit leben kann, wenn ich mal untenrum nicht unbehaart bin, dann kann er mich mal.
Schon aus diesem Grund bin ich froh, das ich mich damals so intensiv mit meiner Vulva und später auch über das Internet mit denen anderer Frauen auseinander gesetzt habe und mich und meine Fragen in mir damals wichtig genommen habe.
Sagen wir es mal so, es ist schon interessant sich die unterschiedlichen Intimbereiche anzuschauen. Ich habe das getan, als ich besagtes Piercing plante.
Und ich gebe zu, nicht alles was ich gesehen habe, fand ich wirklich schön.
Mein damaliger Freund aber sagte zum Beispiel, dass eine seiner Gespielinnen immer Probleme damit hatte, dass sie so große Schamlippen hat. Sie wollte ihm sie gar nicht genauer zeigen.
Er hat es dann geschafft ihr diese Bedenken zu nehmen. Das lag an seiner ganz außerordentlich tollen Art jede Frau so anzunehmen wie sie eben ist.
Im Übrigen ist er einer der ganz ganz wenigen Männer, die nicht rumprahlen, was sie alles können und wie toll sie doch sind. Im Gegenteil, er hat mir -selbst auf meine neugierigen Fragen- nie verraten, was er so alles in seinem Leben schon erlebt hat.
Es muss jedenfalls ne Menge gewesen sein. Denn was dieser Mann sexuell drauf hat, das sucht seinesgleichen.
Und nun war es am Ende eigentlich doch nur eine Hommage an besagten ehemaligen Lover. Aber genau die sind es doch, die gar nicht erst Grund zu solchen Zweifeln aufkommen lassen. Mir kann wahrlich niemand erzählen, dass eine derart intensive Auseinandersetzung mit seiner Vulva nicht irgendeinem einschlägigen negativen Erlebnis entspringt.