Ibiza-Hotlove XXlll
Peter hat noch einmal unsere Gläser mit kaltem Weißwein aufgefüllt, blickt nachdenklich in das feine kühle Getränk, wählt seine Worte mit Bedacht und antwortet mir dann:
„Doch mein lieber, das ist mein voller Ernst. Denn obwohl wir recht vermögende Leute sind und das Leben in vollen Zügen genießen, haben wir real gesehen, keinen einzigen richtig, echten Freund. Oh ja, wir haben viele gute Bekannte, die wir auch Freunde nennen, Leute, auf die wir uns verlassen können, die für uns da sind, wenn wir sie brauchen, mit denen wir gelegentlich auch mal vögeln, um Pepp und Lust in unsere Ehe zu bringen, doch lassen wir sie alle nicht so eng an uns heran, dass sie sich mit unserer Intimsphäre verweben. Weißt, so ein echter Kumpel, mit dem ich auch mal brudal versacken kann, der mich so nimmt wie ich bin, der mir mit Rat und Tat beiseite steht, auch in frivolen Dingen, und nicht nur meine Freundschaft sucht, um an Nina ranzukommen. Du verstehst was meine, und viele Typen suchen unsere Freundschaft. Aber letztendlich sind sie alle nur scharf auf Nina. Sie sieht aber auch so dermaßen verführerisch aus, wenn sie sich in einem ihrer unzähligen Bikinis am Strand räkelt. Also … ich vermisse wahnsinnig eine echte Männerfreundschaft. Ohne schwul zu sein oder so, einfach friends.“
Ich nicke still vor mich hin, kann Peter sogar sehr gut verstehen, auch ich kann ein Lied davon singen, wie schnell man einen Pulk Freunde um sich hat, wenn man geschäftlich erfolgreich ist. Besonders wohl erst recht, wenn man einen solch heißen Feger wie Nina zur Seite hat, bei mir sind es eben die Freidrinks, die ich fast überall bekomme.
„Ich kümmere mich um viele gemeinnützige Dinge, die Insel Ibiza betreffend, Nina hingegen hilft zweimal die Woche ihrer Freundin Carina in der Boutique aus.“
„Das finde ich richtig klasse“, werfe ich ein.
„Außerdem kümmert Nina sich um all unsere Einkünfte und Ausgaben. Hält den Laden quasi sauber. Gut zu tun haben wir also alle Tage.“
Peter trinkt noch einen Schluck und setzt dann fort:
„Aber einen Freund, einen echten, wunderbaren Freund, den vermissen wir doch beide sehr. Von der sexuellen Komponente ganz zu schweigen. Weißt du Roland, du bekommst es ja gar nicht mit, wir unterhalten uns viel über dich, und wir sind uns beide einig, dass es jammerschade wäre, wenn du in einer Woche auf Nimmerwiedersehen entschwinden würdest.
Schau, wir haben insgesamt sieben Gästezimmer hier. Wir würden dir zwei beieinanderliegende Zimmer nur zu gerne überlassen, in denen du dich nach deinem Umzug einrichten kannst, alles andere aus unserem Haus steht dir eh zur freien Verfügung.“
Wir blicken uns eine Weile schweigend an, sind nicht in der Lage einen Schluck Wein zu trinken, zu offenherzig war Peters Vortrag und ist sein Angebot. Nun wäre vermutlich der Moment gekommen zu sagen, dass ich erst einmal eine Nacht darüber schlafen müsste, doch Peter hat auf so entwaffnende und ehrliche, offene Weise die Karten auf den Tisch gelegt, ja sprichwörtlich die Hosen herunter gelassen, dass alles in mir brennt, vor Überraschung, vor Freude und vor einem nie gekannten Glücksgefühl. Ist das hier jetzt DIE Chance meines Lebens? Schließlich sage ich zögerlich und wohldurchdacht:
„Mein lieber Peter, ich bin vollkommen baff über die Entwicklung unseres Gesprächs, und ich brauche keine Minute, um das Hin und Wider abzuwägen, ich sage laut und deutlich Jaaaaa! zu deinem schier unglaublichen Vorschlag. Auch ich habe auf Grund meiner beruflichen Situation schon ewig keinen echten Freund mehr gehabt, außer einer Menge Trittbrettfahrer meiner beruflichen Situation. Auch ich habe schon sehr lange eine große Sehnsucht danach, auszuwandern. Im Grunde schon seit der Zeit, seitdem in Deutschland die Schornsteine nicht mehr den typischen Kohlegeruch ausstoßen, die Kinder nicht mehr auf den Straßen spielen und besorgte Mütter ihre Kiddis mit dem Auto von A nach B fahren.
Wenn ihr es wirklich ernst meint, und das glaube ich dir nun felsenfest, so würde ich das tun. Ein Container von Rotterdam, von wo aus unsere Firma ihre Produkte in alle Welt verschifft, ist schnell gebucht und die Frachtpapiere auszustellen kostet mich ein müdes Arschruntzeln, das wäre alles kein Problem. Viel wichtiger ist mir im Grunde, auch endlich, endlich wirkliche Freunde gefunden zu haben. Ganz zu schweigen, was mein Schwanz dazu sagt, denn der hat sich grad eben wieder vor Lust aufgerichtet.“
Ich trinke nun doch einen Schluck und fahre fort, eine Hand an meinem Schritt, weil mich das alles doch wahnsinnig erregt:
„Mit anderen Worten, ja, ich würde es tun. Euer Haus ist wirklich groß genug, um auch eine Rückzugsmöglichkeit zu haben. Mir würde sogar ein Zimmer voll und ganz genügen. Mit Balkon und Seeblick“, füge ich lachend bei, doch dann wieder ernsthaft: „Was würde denn Nina dazu sagen?“
Jetzt ist es an Peter laut loszulachen.
„Die? Na, es war doch ihre Idee! Dennoch wird die wohl vor Glück erst mal in den Pool springen und laut schreien. Vor Freude.“
„Diese Schwabenweiber!", sage ich laut lachend, „wir sollten das besiegeln, mit einem Hierbas Ibizenkas.“
„Das tun wir, mein lieber guter Freund, wenn Nina zurück ist. Jetzt aber dennoch erst mal Prost!“
Wir erheben unsere Weingläser, stoßen an und leeren das kühle Nass in einem Zug. Auf ein Zerschlagen der Gläser verzichten wir aber, denn bei all der Barfußlauferei wäre das höchst unklug. Stattdessen haben wir uns erhoben und fallen uns in die Arme.
„Das ist das schönste Geschenk aller Zeiten, Peter“, sage ich leise und Peter antwortet: „Für uns auch, das glaubst du gar nicht.“
In dem Moment kommt laut hupend ein Auto die Auffahrt hinauf. Es ist Nina. Schnell holt Peter ein weiteres Weißweinglas hervor, stellt es auf den Tisch und verteilt den Rest der Flasche auf die drei Gläser. Viel ist es nicht mehr, doch zum Anstoßen wird es reichen.
„Uuuuuund?“, ruft Nina schon von weitem und kommt die Stufen heraufgesprungen. Peter und ich tun absichtlich gelangweilt und begrüßen sie mit:
„Du hast die Haare schön, Nina.“
„Ja, finde ich auch. Die neue Frisur steht dir ausgezeichnet, vor allem der Poni, und besonders aber die entzückende, kecken Zöpfe.“
Nina ist etwas perplex, doch siegt ihre weibliche Eitelkeit.
„Danke schön Jungs, denn ich werde heute Abend als braves Schulmädchen gehen. Umziehen tue ich mich nachher. Und meine Fingernägel? Gefallen sie euch?“
Es ist nicht zu übersehen, dass sie sich einer Maniküre gegönnt hat und auch ein entzückend roter Nagellack ist bereits aufgetragen. Doch dann hält sie es nicht mehr länger aus.
„Und nun sagt schon, ihr fiesen Möps! Was gibt es denn so spannend Neues zu berichten?“
Peter verteilt nonchalant die drei Weingläser und spricht salbungsvoll:
„Auf unseren zukünftigen Ibizenker Rooooooolandoooo!“
Und noch bevor Nina auch nur einen Ton sagen kann, stößt er mit uns an. Und dennoch schreit Nina so laut, dass man es bis Ibiza-Stadt hören muss:
„Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“
Und Peter und ich stimmen sofort ein:
„Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“
Dann leeren wir auch diesen letzten Schluck auf Ex. Anschließend fällt Nina mir um den Hals, drückt mich so fest sie kann an sich, küsst mich fünf, sechs, sieben Mal auf den Mund, dann schlingt sie ihre Arme um ihren Mann, gibt ihm tausend Küsse und stammelt:
„Ich fass es nicht! Ich kanns noch gar nicht glauben! Ist das wirklich wahr? Oh Peter! Das ist der drittglücklichste Moment seit unserer Heirat und dem Vertragsabschluss über die Wasserbetten.“
Dann zieht sie mich zu sich zu heran und zu dritt drücken wir uns fast die Luft aus den Lungen.
„Ihr müsst mir alles haarklein erzählen“, fordert sie uns auf, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst haben, „ich will alles wissen, Wort für Wort.“
„Auch für mich ist alles noch so wahnsinnig neu, ich brauche jetzt erst mal einen Schnaps“, keuche ich.
„Einen Hierbas Ibizencas“, sagt Peter lachend und füllt drei Doppelte in die hohen schlanken Likörgläser.
„Auf uns drei“, ruft Nina.
„Auf Ibiza“, rufe ich und Peter schießt den Vogel ab, in dem er behauptet:
„Auf heute Nacht, auf unsere Party, wir werden es ausgiebig feiern, dass die Hütte kracht. Wir drei rocken die Party!“
„Aber hallo!“, ruft Nina und legt gekonnt eine kleine Bauchtanzeinlage hin, die ihre Hüften und auch die Brüste zum Schwingen bringen. Und lacht vergnügt. Streicht sich lasziv mit der Zunge über die Lippen und haucht:
„Ficken, bis nur noch heiße Luft kommt!“
Wieder einer dieser ungeheuerlichen Trinksprüche, die uns alle drei schallend auflachen lassen.
Wir stoßen an und vernichten auch diesen Inhalt in einem Zug.
„Kinners“, sage ich, „ entschuldigt mich, ich muss mich jetzt mal ne Stunde aufs Ohr legen, das war jetzt alles grad zu viel für mich. Bin völlig geplättet. Weckt mich um 18:30 Uhr, bitte. Dann geht’s los, die geilste Party aller Zeiten hier.“
„Ist okay, mein heißer Neuinsulaner“, lacht Nina, „ich komm dich nachher wecken. Und du Peter, erzähl mir alles, ja? Biiiiiitte!“
Vor lauter Übermut wähle ich nicht den Weg um den Pool herum, sondern springe mit Anlauf per Hechtsprung in voller Montur mitten hinein ins erfrischende Nass. Peter hebt kurzerhand seine kreischende Nina auf die Arme und will hinter herspringen.
„Bitte Peter!“, schreit sie, jetzt doch sehr böse, „meine Friseur! Zwei Stunden war ich beim Friseur! Sonst jederzeit gerne, das weißt du, aber JETZT NICHT!“
Recht hat Nina, denn sie sieht einfach zu entzückend aus mit ihrer neuen Friseur, es wäre wirklich ein Jammer. Peter nickt und setzt sie ab.
„Hast ja recht, liebste, entschuldige, auch ich bin völlig aus dem Häuschen von der neuesten Entwicklung. Roland hat wirklich JA! gesagt. Das haut auch mich um, ganz ehrlich. Und du ... du siehst einfach wundervoll aus. Komm, ich koche uns einen starken Caffé, und dann erzähle ich dir alles, ja?“
„Kein kleines Fickerchen auf die tollen Neuigkeiten?“, mault Nina und zieht tatsächlich eine Kleinmädchenschnute.
„Nein, Nina, du bleibst keusch bis heute Abend“, entscheidet Peter rigoros, „ich will dass du geil bist ohne ende nachher. Auf uns alle, besonders aber auf Roland und mich.“
„Aber das bin ich doch jetzt schon! Sieh, wie meine Nippel stehen, und ich glaube, ich bin auch schon feucht. Fühl doch mal!“
„Nina!“, braust Peter auf, „genug jetzt!“
Mir scheint, er ist tatsächlich ein wenig erbost auf seine süße Nina und ich sehe zu, dass ich auf der anderen Seite des Pools an Land klettere. Dennoch komme ich nicht umhin, mir dort die nassen Sachen auszuziehen und ein wenig herum zu posieren, prompt reagiert Nina.
„Na warte du! Du Neuinsulaner! Heute Nacht, da trommel ich alle Weiber zusammen, und dann fallen wir gemeinsam über dich und deinen geilen Schwanz her!“
Ich schlüpfe in den Bademantel und verziehe mich winkend ins Haus. In der Küche mahlt Peter gerade per Hand mittels einer uralten Kaffemühle die Kaffeebohnen.
„Willst du nicht doch einen starken Kaffee, Roland? Da ist noch was, was ich dir zeigen möchte.“
„Ne du, lass mal, die Wanderung heute Vormittag und all die unerwarteten Ereignisse haben mich echt ein wenig gebügelt, ich ziehe mich für ne Stunde zurück, muss mich mal hinlegen und ein wenig Augenyoga betreiben.“
„Warte“, bittet Peter und ruft dann laut in Richtung Terrassentür: „Nina! Komm mal bitte schnell! Ich will dir was zeigen!“
Jetzt werde ich doch neugierig, verschließe aber fest meinen Bademantel und verknote den Gürtel.
„Ich will jetzt nicht schon wieder scharf werden, Peter, das was wir heute Nacht vorhaben und womöglich morgen auch den ganzen Tag lang noch, wird meine ganze Manneskraft erfordern. Bedenk mal, sechs willige und zu allem bereite Frauen. Wie wollen wir das schaffen?“
„Deshalb will ich dir ja etwas zeigen“, antwortet Peter, als Nina die Küche betritt.
„Was gibt’s, Jungs“, fragt sie auch sofort kokett, „wollt ihr mich wieder auf den Küchentisch legen, hm?“
„Ne, jetzt noch nicht, Ninamaus, aber sieh her, was ich besorgt habe.“
Er zieht eine Schublade auf und holt ein Päckchen Medikamente hervor. Nina beginnt zu grinsen, ich stutze.
„Was ist das?“, frage ich verdutzt.
„Das ist eine 12er Packung Sildenafil, meine Lieber“, erklärt Nina, „der selbe Wirkstoff, der auch in Viagra enthalten ist. Lässt eure Schwänze die große Nachfrage nachher besser und eindrucksvoller überstehen.“
Mit ist das ein wenig peinlich, besonders in Ninas Gegenwart. Peter aber klopft mir auf die Schulter und meint lapidar:
„Sechs Frauen flach zu legen ist keine allzu leichte Angelegenheit. Ich denke, wir sollten uns nachher ein wenig präparieren, wenn wir sie alle ficken wollen. 50 mg wird dazu langen.“
Nina und Peter nehmen die Chemiehilfen wirklich erstaunlich locker, und so entspanne auch ich mich.
„Zweimal schon habe ich die Dinger mal genommen, aber da waren die noch blau, also die Pillen. Diese hier sind ja schneeweis. Aber egal, es war damals beim Tantra, da sollten wir innerhalb eines Vereinigungsrituals nacheinander mit acht verschiedenen Frauen uns „vereinigen“, wie es so schön hieß.“
„Also ficken!“, fährt Nina mir dazwischen, „da waren die Spaßpillen doch bestimmt völlig in Ordnung und auch hilfreich, oder?“
„Ja, das waren sie, zumindest bei denen, die ne halbe Pille eingeworfen hatten.“
„Mir macht das nichts aus, Jungs, von mir aus nehmt die ruhig, welche Frau hat schon was gegen einen feinen dicken harten Schwanz einzuwenden? Hauptsache wir werden ordentlich durchgevögelt. Und .... ehrlich gesagt, mich macht das gerade ganz schön an. Ich will dabei zusehen, wenn ihr sie nehmt. Sollen wir nachher nicht ein kleines Ritual daraus machen? Was meint ihr? Wir drei?“
So ein Luder, ich weiß nicht, ob sie sich über uns lustig macht, oder es ernst gemeint ist. Ich tippe auf zweites, denn ihr spitzbübisches Grinsen fehlt.
„Aber nehmt die erst später“, erklärt sie weiter, „eine Stunde vor der Party, denn die Nacht wird lang, das ahne ich nun ganz besonders. Denn das Zeug hat eine lange Haltwertszeit. Und anfangs sind immer ein paar komische Nebenwirkungen festzustellen, habe ich mir sagen lassen. Wenn die Blutgefäße sich weiten. Besonders im Kopf.“
„Besonders, da du es warst, die mir das Rezept besorgt hat“, grinst Peter.
„Ihr beiden seid einfach völlig unglaublich“, lache nun auch ich und merke an: „Okay, ich bin dabei, ich mache mit. Vielleicht schaffe ich es ja dann endlich, mal mit Nina zu poppen.“
„Duuuuuuuu!“, schreit sie und sucht sich einen Gegenstand, den sie nach mir werfen kann, aber ich habe mich schon auf und davon gemacht.
„Klasse Idee, Peter“, rufe ich noch vom Flur, „das wird bestimmt hammergeil!“, dann eile ich die Treppe hoch in mein Zimmer.
Ich höre noch, wie Peter die Schachtel wieder in die Schublade zurücklegt, und den Kaffee aufsetzt, und wie Nina ein, zwei Mal quickt. Noch drei Stunden bis zur geilsten Party aller Zeiten, denke ich noch, nackt unter dem dünnen Bettlaken liegend, dann döse ich ein.