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.. bis das der Tod uns scheidet, oder wie gehts weiter?

*********iams Paar
2.141 Beiträge
@momoluna
vielen dank für Deine Offenheit und Deinen Mut, Deine Geschichte uns zu erzählen -TOP *top*
Mein Früherer Freund ist vor 9Jahren an Krebs innerhalb von 6 Monaten verstorben.

Es war eine sehr harte Zeit,aber es war sein Wunsch ich soll weiter leben und feiern,so wie er es immer getan hat.
Nein,ich achte nicht darauf,dass jemand 100%fit ist oder nicht.Für mich zählt der Mensch....wo die Liebe halt hinfällt
viele Interessante Antworten.....
gibt es hier. Habe mit Interesse einiges durchgelesen.
Mein Mann ist vor einigen Monaten ganz plötzlich verstorben. Innerhalb weniger Tage war es .... vorbei. Die Welt in Scherben. ..... alles plötzlich ganz anders .......unfassbar.

Die Fragestellerin wollte ja wissen ob man beim zukünftigen Partner dann auf das gesunde Äussere achten sollte usw.
Ich kann nur sagen dass ich an sowas nicht glaube! Mein Mann war 54 und wurde immer sehr viel jünger geschätzt. Er war schlank und noch nicht mal grauhaarig.
Man kann in Niemanden reinsehen und es gibt keine Garantie für ein "miteinander alt werden".

Einer wird immer zuerst gehen und es muss ja auch keine Krankheit sein, es kann ebenso durch einen Unfall passieren. Dann nützt das ganze "gesunde Leben" nichts.

Ich kann mir im Moment sowieso nicht vorstellen mich jemals wieder zu verlieben oder zu binden. Aber mir ist auch bewusst ..... es kann immer passieren .....jederzeit. Sowas kann man nicht steuern. Sowas geschieht einfach. Und man wird dann auch in der nächsten Beziehung alles durchleben. Eben auch die Angst vor dem Verlust des geliebten Partners.

lg
das Tantchen
*****una Frau
270 Beiträge
In jedem Tod liegt auch ein neuer...wenn auch schwerer Anfang. Aber irgendwann am Ende jeder Phase wartet die Rückkehr ins Leben.
Es gilt ..eigentlich als abgemacht, dass der Tod dem Menschen nicht in seine Lebenszeit hineinpfuscht. Gestorben wird am Ende der Tage heisst es. Nur hält sich das Leben nicht daran. Und der Tod begräbt nicht nur die eigenen Sehnsüchte und Pläne sondern auch die Sicherheit und die Verlässlichkeit einer Partnerschaft.
Es ist wahnsinnig schwer, weiterzumachen. Wie soll man nach der persönlichen Stunde Null einen neuen Anfang finden, eine neue Zeit? Für den Rückweg ins Leben existiert leider kein Wegweiser. Es gibt kein richtig oder falsch, höchstens einen schmalen Pfad, der in vielen kleinen Schritten zum Ziel führt. Zwar ist die Fassungslosigkeit größer wenn jemand unerwartet stirbt, aber der Tod ist auch dann schwer zu ertragen, wenn man sich auf ihn vorbereiten kann.
Es heisst die Zeit heilt Wunden.....denn Trauer ist ja keine Krankheit. Es heisst ja
auch, sich der Vergangenheit zu stellen hilft in die Zukunft zu schauen. Die Kunst ist ...was war und was ist. Es ist das eigenen Leben, das zählt, nicht nur die Erinnerung.
Und Hermann Hesse schrieb einmal....jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Und jeder Anfang ist aus dem Ende geboren. Es ist auch eine Chance, sich neu zu er-finden und zu hinterfragen.
Ich weiss daß das lange dauert. und viel Kraft kostet...ich merke es gerade heute..am Todestag..oder Geburtstag..Weihnachten usw...da bricht die Wunde wieder auf.
@Momoluna,
was Du schreibst drückt sehr viel von dem aus was ich fühle. Nur ich konnte es nicht so gut wie Du formulieren.
Danke dafür! Mir hat Dein Beitrag sehr viel gegeben.
ganz liebe Grüsse
das Tantchen
*****una Frau
270 Beiträge
Ich habe mich oft..gerade heute am Todestag..gefragt...warum trauen wir? Für mich gibt es nur eine Antwort darauf....weil wir lieben . Unser Liebe ist der innerste Kern der Trauer, das Epizentrum.
Wir trauern, weil wir einen geliebten Menschen verloren haben und nicht mehr lieben können, jedenfalls nicht mehr leibhaftig, fühlen, spüren, reden, riechen. Das macht uns unendlich traurig. Trauern wir weil wir nicht mehr lieben können oder weil wir jemand verloren haben? Es gibt nur eine Antwort für mich darauf, die beide miteinander verbindet. Wir lieben im Verlust, weil wir nicht mehr lieben dürfen und doch weiterlieben wollen.
Aber was wird nun aus unsere Liebe? Wäre es nicht besser aufzugeben, die Übermacht des Todes anzuerkennen, die Liebe zu beenden? Mache es überhaupt noch Sinn, einen Menschen zu lieben, der meine Liebe nicht mehr erwidern kann?
Ich habe in der Trauerbewältigung wenig Hinweise bekommen, wie ich damit umgehen kann oder soll ..mir der Liebe. Die Trauerpsychologie und die Ratgeber haben mir da nicht viel geholfen.
Doch meine Liebe sagte mir etwas anderes: ich will weiterlieben, auch wenn der geliebte Mensch nicht mehr da ist, auch gegen seine Tod. Und die Liebe sagt noch mehr...ich werde auch das können.
Wir machen zunächst die Erfahrung, dass der Tod uns den geliebten Menschen nimmt. Der Liebe fehlt das Gegenüber. Die Liebe verliert ihr Ziel, den Empfänger. Wie kann sie zum Ziel in der Trauer werden? Doch sie taucht immer wieder auf in der Trauer, sie bringt sich in Erinnerung....schmerzlich, brennend, sehnsuchtsvoll meldet sie sich zu Wort. Man muss der Liebe Raum in Ihrer Seele geben und sie zulassen. Es gibt eine Liebe über den Tod hinaus, die sich durchsetzt gegen den Tod und gegen die Abwesenheit des geliebten Menschen. Die Liebe ist....die Gegenkraft zum Tod.
Dennoch müssen wir die überaus schmerzlichen Gefühle im Trauerprozess aushalten und durchleben und immer wieder spüren, dass die Liebe bedroht ist. Immer wieder nur die Leere erleben und nicht mehr die Liebe. Aber wie kann man die Liebe im Zustand des Schocks, der Verlustes, im Brennen des Schmerzes und in der Lähmung der Verzweiflung und in der Schwere der Trauer bewahren?
Jedes Gefühl in der Trauerbewältigung trägt das Gefühl der Liebe..und sei sie noch so verborgen in sich. Deshalb darf man die Liebe gerade in der Trauer-
Bewältigung nicht verlieren...im Schmerz die Glut der Liebe zu entdecken, die Macht wahrzunehmen..gerade über den Tod hinaus, in der Tiefe der Trauer den Schatz der Liebe zu entdecken.
Es ist die Liebe...nicht der Tod, der durch die Trauerbewältigung führt. Ich habe begriffen, dass eine Liebe mit dem Tod nicht zu Ende ist, sondern dass eine neue, innere Beziehung zu dem geliebten Menschen möglich ist. Nach der Bedrohung durch den Verlust entwickelt unsere Liebe wieder eine andere Ebene. Sie bringt den Verstorbenen aus dem Tod wieder in unser Inneres zurück, in unsere innere Welt. Das nenne ich nicht Trauerarbeit..sondern Liebesarbeit.....
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