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.. bis das der Tod uns scheidet, oder wie gehts weiter?

******rot Frau
13.137 Beiträge
Themenersteller 
.. bis das der Tod uns scheidet, oder wie gehts weiter?
Man wird ja nicht jünger und in letzter Zeit bin ich immer wieder mit Menschen konfrontiert, die ihren geliebten Partner aufgrund einer schweren Krankheit verloren haben, sie haben das Leiden miterlebt, sind zum Teil traumatisiert und brauchen natürlich eine gewisse Zeit um "weiterzugehen".

Nun ist diese Erfahrung gemacht und ich frage mich, achtet man drauf, schaut man sich einen neuen potentiellen Partner dahingehend genau an? Wirkt er gesund, wie lebt er und achtet er auf sich? Kann ich davon ausgehen das nicht noch einmal erleben zu müssen?

Nun möchte ich euch fragen, habt ihr auch solche oder ähnliche Gedanken? Wie gehen Kopf und Herz bei solchen Themen miteinander in Clinch. Man steckt eh nicht drin oder ja, ich wäge die Risiken ab, denn ich möchts nicht noch einmal durchmachen.

Ich hab eine Weile über den richtigen Bereich nachgedacht, aber irgendwie fand ichs bei Körper und Aussehen passend, weil mich vor allen Dingen die optischen Bedenken interessieren, wie der andere wirkt, auf den man sich einlassen möchte und die Überlegung was er dafür tut, möglichst lange bei einem zu bleiben oder eben ob man das überhaupt abwägt und was dagegen spricht oder wie ihr mit dem Gedanken generell umgeht.
**********true2 Paar
7.904 Beiträge
Auch ich habe beruflich teilweise mit alten Menschen zu tun, wo einige ihren Partner verloren haben. Teilweise schon vor 30 Jahren. Und sie sind noch, wie du so schön sagst, traumatisiert. Ich erlebe oft, wenn noch Krankheiten und Schmerzen hinzu kommen, dass viele nicht mehr leben wollen. Auch solche Sätze, wie: "Wenn ich nicht solche Angst hätte, würde ich mir das Leben nehmen"

Im Gegensatz die Leute, wo der Partner noch da ist und chronische Krankheiten aufgetreten sind, von denen höre ich solche Sätze nicht. Die sind glücklich, dass sie einander haben. War eben erst bei solchen Kunden, sie 86 Jahre und er 88 Jahre, beide sehr krank-aber dieser liebevolle Umgang und die Kosenamen unter einander, das beeindruckt mich nach 65 Ehejahren immer wieder sehr.

Ich habe schon zu meinem Hasen gesagt, ich wünsche mir auch noch nach so vielen Jahren solchen liebevollen Umgang miteinander. Klar mache ich mir Gedanken, weil ich fast jeden Tag mit solchen alten Leuten zu tun habe.
Mein Wunsch ist es, dass man uns beide zusammen eng umschlungen Tod im Bett findet. Aber das kommt so nicht vor.
Also versuche ich, solche Gedanken weit weg von mir zu schieben. Noch sind wir jung und denken nicht daran, wie es einmal sein könnte, wenn man alt ist. Zum Glück wissen wir das nicht
Wir versuchen, jeden Tag positiv zu nutzen. Unser Motto ist:" Genieße dein Leben ständig, du bist länger Tod als lebendig.
******rot Frau
13.137 Beiträge
Themenersteller 
Lieben Dank, für diesen schönen Beitrag, soweit hatte ich gar nicht gedacht, aber ja, das gehört ja auch dazu, achtet ihr auf euch, damit ihr euch überhaupt lange erhalten bleibt? Ich würde die Frage aufgrund des Gedankens von Hasen_39164 gerne dahingehend erweitern ...
****ale Frau
4.612 Beiträge
Ich achte darauf
Ja, ich achte bei einem potentiellen Partner darauf, ob er gesund ist und gesund lebt.
Wird er unter meinen Händen krank, lasse ich ihn deshalb nicht fallen, aber vorher habe ich eine Wahl.
Ich kann das Schicksal nicht beeinflussen, aber immerhin die Wahrscheinlichkeiten.

Zudem habe ich Kinder - auch sie brauchen gewisse Erfahrungen nicht zu früh zu machen.

Das mag unromantisch klingen, aber ich war einfach auf zu vielen Beerdigungen, habe zu wenig Familie noch übrig und machte meine ersten Sterbebegleitungen mit 15... da gibt es Sachen, die braucht man dann nicht auch noch.
********nder Mann
2.896 Beiträge
Da Schönheit ein Indikator für Gesundheit ist, ist's verhältnismäßig simpel. Zumindest, wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt. Berücksichtigt man dazu noch das Verhalten, welches eher gesundheitsförderlich oder-abträglich sein kann...

Sagen wir bei der Auseinandersetzung mit der Frage "Welche Frauen finde ich besonders anziehend und warum?" kam ich darauf, dass ich (unbewusst) darauf achte und das anscheinend in einem ganz tauglichen Maße. Wobei das keine gattacaesken Ausmaße annimmt, ich (beruhigenderweise?) nicht alles sehe und unsäglicherweise ein Faible für psychisch vulnerable Frauen habe seufz

Umgekehrt stand ich mal halbnackt vor einer Ärztin (privat, und so), welche mir daraufhin gleich eine Einschätzung meiner physischen Verfassung lieferte. War ein wenig weird und gleichzeitig ungemein spannend. War gut *lach*
********nder:
Da Schönheit ein Indikator für Gesundheit ist, ist's verhältnismäßig simpel.

Hmm, naja. Simpel isses in der Tat, wenn man's sich so einfach macht. Heute kann die blühendste Schöne die falsche Pille nehmen, ne Thrombose mit anschließender Lungenembolie bekommen und mit 33 ins Gras beißen (Veganerwitz not intended).

Der Tod ist ne fiese Möpp und scheint mitunter recht wahllos zu sensen. Ich gehöre daher eher zu der Sorte die nicht allzusehr auf Oberflächlichkeiten abfahren und stattdessen "Memento mori" leben.
********nder Mann
2.896 Beiträge
********Mehr:
Hmm, naja. Simpel isses in der Tat, wenn man's sich so einfach macht. Heute kann die blühendste Schöne die falsche Pille nehmen, ne Thrombose mit anschließender Lungenembolie bekommen und mit 33 ins Gras beißen (Veganerwitz not intended).

Ich sehe einen Unterschied zwischen Dispositionen/allgemeiner Lebensführung und unvorhergesehenen Ereignissen.
********lack Frau
19.344 Beiträge
Liebe Kirschrot,

das Thema ist nicht einfach. Wahrscheinlich auch, weil es so viele unterschiedliche Erfahrungswerte gibt und so viele Fragen, worauf selbst Ärzte und Wissenschaftler z.Z. noch keine Antworten finden.

Meine Eltern z.B. starben hintereinander mit 3 Monaten Unterschied.
Und das war auch gut so! Warum, weil sie waren wie Siamesische Zwillinge und nicht ohne einander leben wollten. Sie hatten sogar abgesprochen, wer zu erst gehen sollte. Leider wurde da ein Strich durch ihre Rechnung gemacht. Meine Mutter hat das immer beklagt.
Du siehst, selbst wenn man darüber spricht und am Ende sogar klare Vorstellungen hat, wird nicht immer das eintreffen, was gesprochen wurde.
Mich tröstete immerhin, daß die beide gesprochen hatten und mir beide immer versichert haben "ihr Leben gelebt zu haben und bereit zum Gehen" waren.

Es wird viele Menschen geben, die nach dem Verlust einfach alleine bleiben wollen.
Manche trauen sich auch nicht, weil es in der Gesellschaft immer noch etwas anrüchiges hat, was ich sehr ungerecht finde.
Und die, die einen Menschen verloren haben, werden sich eher sorgen, ob sie nochmal jemand finden, der zu ihnen paßt.

Ich war mit einer Bekannten bei einem medizinischen Vortrag, aus dem sie nach einer Weile fluchtartig den Raum verlassen hat. Ich bin ihr nach und fand sie in Tränen aufgelöst.
Auf meine Frage, was denn los sei, antwortete sie, alle "Fehler" die dort genannt worden wären, hätte sie nicht gemacht und sie hätte es trotzdem erwischt, der Krebs und das erste was sie sich vorgenommen hat wäre zu lernen 5 gerade sein zu lassen.
Ich konnte das sehr gut verstehen, denn ich gehe davon aus, daß sich jeder, der eine Krankheit bekommt fragt, wieso gerade ich und was habe ich falsch gemacht.
Und auch das das sehr große Auswirkungen auf den Verlauf nimmt.
Durch meine Tätigkeit als Betreuerin für Demenzpatienten habe ich auch oft feststellen müssen, daß selbst Angehörige sich schämen wenn jemand erkrankt und sich auch die Frage gestellt wird.
Aber man hat da nichts falsch gemacht, es trifft einen einfach!
Und es ist eine Erkrankung die den Betroffenen und den Angehörigen eine Menge abverlangt.
Sich von einem geliebten Menschen schrittweise verabschieden zu müssen, der lebt, ist wohl die härteste Erfahrung, die man machen muß. Und auch der Betroffene selbst verabschiedet sich von sich selbst, denn er/sie merkt die Veränderung doch sehr genau, kann sie aber nicht zuordnen.
Das ist besonders hart, wenn es noch junge Partner trifft. Ich habe einen Mann begleitet, der war nur wenige Jahre älter wie ich und im Endstadium und trotz des Schicksal war da immer Liebe im Raum und davor kann ich nur den Hut ziehen.

Es gibt Menschen, da sagen sogar die Mediziner, die machen alles falsch und erkranken nicht. Wichtig ist m.E. das man für sich die Balance für Vorsorge und Leben findet. Und wenn man dann noch das Glück hat wieder einen Menschen zu finden, dann soll man sich einfach freuen und das genießen.

WiB
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Wirklich ein schwieriges Thema
Ich habe keinen Partner durch Tod und Krankheit verloren (aber schwere Krankheit in diesem Zusammenhang erlebt), bin aber in einem Alter, wo ich auch beide Eltern nicht mehr habe und viele "alte Bekannte" und Verwandte sind nicht mehr da.

Bei meinen Eltern war es wie bei WiB, auch wenn mein Vater noch drei Jahre warten musste, bis er meiner Mutter (die an Krebs starb) folgen konnte. Er war körperlich nicht mehr in der Lage, sich auf neue Partnersuche zu begehen, hätte das aber auch nicht gewollt. Er hat mit Charme und Freude an den Dingen, die ihm Freude machten, seine letzten Jahre gelebt und starb dann einen leichten Tod. Er war einige Wochen vorher 90 geworden.

Es war so, wie du es beschreibst:
Mich tröstete immerhin, daß die beide gesprochen hatten und mir beide immer versichert haben "ihr Leben gelebt zu haben und bereit zum Gehen" waren.

Und diese Haltung macht mir Mut für mein eigenes Alter und meinen Tod, der ja irgendwann kommen wird.

Was meine Freundschaften/Affären/Beziehungen etc angeht - ich suche nicht die Gesundheit, mit interessiert der Mensch. In meinem Alter haben wir alle unsere Verschleißerscheinungen, egal, wie gesund die Lebensführung war. Und Krankheit und Unfall können unerwartet zuschlagen, was ich auch schon auf sehr traurige Weise erlebt habe.

Aber ... ich finde es wichtig das Leben jetzt zu leben. Den Menschen, den ich liebe, jetzt zu lieben. In die Zukunft kann niemand schauen, ich kann nicht für alles vorsorgen, nicht alle Risiken ausschalten.

Es gibt schwere Zeiten in jedem Leben - ich selber bin an ihnen immer wieder gewachsen. Oder habe unerwartete Hilfe gefunden, auch das macht mich zuversichtlich.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
PS
"Bis dass der Tod uns scheidet" ... beide Haltungen, die möglich sind, haben ihre Berechtigung und man sollte den Betroffenen ihren Weg und ihre Entscheidung zugestehen: keine neue Partnerschaft mehr anzustreben oder noch einmal auf die Suche zu gehen/die Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Das muss jeder für sich entscheiden.
********lack Frau
19.344 Beiträge
@*******na57

Es gibt aber auch Erfahrungen, die wünscht man niemandem...

Ich kenne eine Frau, die sich nach dem Tod ihres Mannes und einige Jahre später mit einem Mann zusammen getan hatte. Auch wenn sie weiterhin in den eigenen Wohnungen wohnten, so unternahmen sie doch viel zusammen, verstanden sich sehr gut. Die Kinder beider Teile waren damit gar nicht einverstanden, meinten sogar, "sowas" müßte doch in dem Alter nicht mehr sein und da wurden eine Menge Vorhaltungen gemacht. Sie wollten unbedingt verhindern, daß die beiden heirateten, obwohl sie keine Zweifel daran gelassen hatten, das sie das gar nicht in Betracht gezogen haben.
Ich fand das damals völlig daneben. Es war so offensichtlich, daß die beiden sich verstanden und sich gut taten. Da fragt man sich doch, wieso Kinder es den Elternteilen nicht gönnen, glücklich zu sein, selbst in hohem Alter?
Für sich selbst wünscht man sich das doch auch.....
oder hatten sie am Ende angst zu kurz zu komme?

WiB
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Es gibt aber auch Erfahrungen, die wünscht man niemandem...

... die gibt es, aber das Leben kümmert sich nicht drum und man kriegt, was so kommt.

Und nicht immer kann man damit ohne Hilfe fertig werden.

Das Beispiel, das Du beschrieben hast, finde ich auch schrecklich. Als Kind muss man eben auch erwachsen werden und den Eltern das gönnen, was man für sich selber in Anspruch nimmt: ein eigenes Leben.
********lack Frau
19.344 Beiträge
@*******na57

Ich frage mich einfach sehr oft, wieso es immer Menschen gibt, die sich in Angelegenheiten mischen, die sie eigentlich nichts angehen.
Die Gesellschaft hat immer noch ein zwielichtiges Verhältnis zu Sex und Alter.
Manche meinen sogar sich das Recht herausnehmen zu können, zu sagen was "anrüchig " und "angemessen" ist besonders in Zusammenhang mit Sex und Alter.
Es gibt ja einige Threads hier, die sich auch damit auseinander setzen.
Mitunter wird sogar ganz anders gehandelt, wenn es um die eigene Person geht.
Die Vorschriften gelten dann nur für andere?.
Doppelmoral wie aus dem Lehrbuch....

Es gibt den Spruch
"was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."
Wie würden sie sich wohl fühlen, wenn man ihnen vorgibt, wie lange jemand trauern soll oder wie lange man warten müßte um neue Wege mit neuem Partner zu gehen? Und das besonders, wenn es sich um Angehörige oder Freunde handelt.
Das ist etwas, was ich einfach nicht verstehen kann.

WiB
asbestose
zum beispiel.... sieht man einem menschen nicht an...., da diese lungenkrebserkrankung erst 20-40 jahre später ausbricht ...und meistens zum tode führt .

ich glaube kaum das sich meine mutter gegen meinen stiefvater entschieden hätte ....-es waren die besten 21 jahre unseres !! lebens -...


6 wochen danach ...erste neue schritte...tanzen,flirten....-abgelöst durch weinen-...

schaut sie heut genauer ?......nein.... - sie entscheidet nach herz -

und erzählt mir von ihren abenteuern ( *popp* )


*wink*
********lack Frau
19.344 Beiträge
@****em2

Wie schön, das es auch anders geht....

WiB
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Es ist
klar, dass man ab einem "gewissen" Alter, meist ab dem, was heute die Lebensmitte sein könnte, darüber nachdenkt, was man selbst noch möchte, aber vor allem auch darüber, was man einem Partner oder einer Partnerin noch zumuten könnte.

Wenn man aufhört, in lebenslangen Partnerschaften zu denken, lieber Perlenketten aus gelebten und genossenen Lebensabschnitten zusammenbindet, relativiert sich das alles. Ich habe daher schon vor vielen Jahren aufgehört, nach der scheinbaren Dauer Ausschau zu halten, zumal die meisten Menschen um mich schon sehr früh gehen mussten, oft ganz überraschend Schocks auslösend. Krankheiten waren gar nicht erkennbar. Einige andere starben wegen ihrer jugendbewegten Leidenschaften als Biker oder Kletterer. Das verbietet mir, nach Gebrechen Ausschau zu halten, zumal manche Liebe wie ein Placebo wirkt und heilt.

Privat habe ich mich in den letzten Jahren, um mich nicht als Problem aufzunötigen, als Mentor begriffen, der keine lebenslange Schulung betreibt. Allerdings hindert das nicht am Verlieben und fordert, wenn die Zeit gekommen ist, auch entsprechende Konsequenzen. So musste ich auf eine 33 Jahre jüngere Frau, die ich über alles liebte, verzichten, als sie eine Familie gründen wollte. Denn auch das ist wichtig, kann man Kindern noch ein guter Vater sein, wenn man in gesetzterem Alter ihr Vater wird und auch klar ist, dass sie nur relativ wenige Jahre mit mir haben, vielleicht sogar belastende Jahre? So konnte sie mit ihrer neuen Familie glücklich werden, ich mit einer anderen Liebe.

Sich mit Gedanken zu beschweren, die immerzu um "Was wird sein, wenn..." kreisen, belastet das Leben im Jetzt zu sehr. Uns Menschen ist nicht gegeben, unser Schicksal zu bestimmen, daher ist einer meiner Leitsprüche "Que sera, sera".
********lack Frau
19.344 Beiträge
@*****lnd

"Que sera, sera, whatever will be, will be......

Selbst das ist nicht mehr so einfach heutzutage....

Ich habe vor kurzem einen Bericht gesehen, in dem es um vorsorgliche Operationen ging. Seit den Berichten von Angelina Jolie ist das Augenmerk ein anderes.
Ehrlich gesagt, konnte ich mich damals, als ich die Nachrichten gelesen hatte so gar nicht damit anfreunden, wie man etwas bewußt operieren läßt, obwohl es nicht eindeutig angezeigt ist.
Doch nach dem Bericht habe ich meine Denkweise etwas geändert.
Da handelte es sich um zwei Schwester, die beide zu 86 % die vererbte Veranlagung zu Brust und Eierstockkrebs in sich tragen.
Eine Bürde, sie ich niemanden wünsche und erst recht nicht, sich da noch zu entscheiden, wie man handeln soll.
Eine Schwester ist dann auch noch früh erkrankt......doch lt. Ärzten war die Gefahr eben nicht gebannt............
Die persönlichen Fragen, Zweifel, Ratlosigkeit um die Entscheidung war deutlich transportiert und auch die Hilflosigkeit der Partner.
Sie haben sich letztlich beide für die Totaloperation entschieden, aber sie konnten sich das nicht leicht machen. Weder für sich selbst, noch für ihre Familien.

Die Medizin macht heutzutage manches möglich. Es kommen immer neue Erkenntnisse dazu, aber irgendwie bedingen sie eben auch, das man sich damit auseinander setzen muß. Vielen Menschen ist mittlerweile klar, das es eben auch eine Vererbung gibt, die bei Erkrankungen eine Rolle spielt.
Nicht immer ist die Konsequenz die sich daraus ergibt so einschneidend.
Also muß es nicht immer so kommen, wie es kommt.
Es gibt mittlerweile einige Ausnahmen von der Regel.
Aber leichter wird das damit sicher nicht.....

WiB
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Individuell
Gestern gab es bei Jauch eine Diskussion zum Thema "Aktive Sterbehilfe" und da wurde mir auch wieder klar, dass all solche Entscheidungen sehr individuell sind.

Zur der Zeit, als Angelina Jolies OP durch die Presse ging, wurde auch eine der Kelly Schwestern zu dem Thema interviewt, deren Mutter ja auch an Brustkrebs starb. Sie hatte auch ein erhöhtes Risiko, aber sie meinte, das wäre für sie kein Grund für eine Operation, sondern für sorgfältige Vorsorgeuntersuchungen.

Die die Erkrankung nicht verhindern können, nur dafür sorgen, dass frühzeitig behandelt wird.

Aber im Endeffekt ist jede/r auf sich gestellt und muss für sich entscheiden, wie er/sie mit den Risiken des Lebens umgeht. Alles lässt sich nicht berechnen und vorher bestimmen, weshalb ich auch dafür bin, JETZT zu leben . Und dann das, was kommt, zu tragen und das Beste draus zu machen.

Manchmal ist es nicht schlecht, nicht vorher zu wissen, was auf einen zukommt.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Auch ich
habe eine solche OP hinter mir, meine Frau hatte bisher zweimal Krebs mit OP, Chemo und anderen Maßnahmen. Je länger das Leben heute dauern kann durch solche ein"schneidenden" Erlebnisse, desto dankbarer kann man es wieder annehmen. Und umso mehr gilt für mich, was sein wird, wird sein. Das schließt nicht aus, dass man alle Chancen zur Heilung nutzt, sondern macht nur klar, dass manches nicht beeinflussbar ist- auch nicht operabel.

Ich war in meinen Wechseljahren sehr depressiv, begann plötzlich die Motive zweier Selbstmörder in der Bekanntschaft zu verstehen, war einmal selbst in Versuchung, ihnen nachzutun. Heute weiß ich, dass ich durch einen solchen Eingriff in mein Schicksal den schönsten Teil meines Lebens versäumt hätte.

Daher der andere Spruch, den ich wichtig finde, von Kierkegaard "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden".
********lack Frau
19.344 Beiträge
Ich finde es gut und auch interessant, welche verschiedene Beiträge zu dem weitgefaßten Thema zusammen kommen.
Es ist aber auch ein Zeichen dafür, daß man sich doch mehr Gedanken macht, weil auch die Informationsvielfalt heutzutage eine andere ist.

Sich entscheidet letztendlich immer der Betroffene selbst und das ist auch gut so.
Es macht für mich eben einen großen Unterschied, selbst die Wahl und die Entscheidung zu haben.

Liebe Grüße
WiB
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Besser
man weiss nicht alles, was noch auf einen zukommt.

Gedanken macht sich sicherlich und ich finde es auch sinnvoll dies zu tun, zum Beispiel eine Patientenverfügung erstellt oder auch in jungen Jahren ein Testament, welches ja jederzeit geändert werden kann.

Gefährlich wird es jedoch meiner Meinung nach, wenn man versucht sich bestimmte Kriterien bei der Partnersuche zugrunde zu legen, welche scheinbar auf eine längere Gesundheit schliessen lassen. Denn es kann sich immer - egal welches Alter oder welche Lebensweise - von heute auf morgen ändern und was dann?

Auch mein Mann war sehr gesund und sportlich als wir uns vor knapp 9 Jahren kennenlernten. Heute hat er MS und nichts ist mehr wie vorher. Ob es die sportlichen Aktivitäten sind, welche fast eingefroren sind, oder überhaupt das Leben, welches wir uns noch vorgestellt haben mit dem Ende der Arbeitslebens - nichts wird so stattfinden.

Und nun? Es wäre ein leichtes gewesen uns zu trennen, wir haben bei der Diagnose noch nicht zusammen gelebt. Aber (!!) die Liebe, die Liebe! Natürlich hat er sich verändert, das macht die Krankheit einfach so. Und auch ich mich dadurch. Aber letztendlich ist er immernoch der Mensch, den ich liebe. Immernoch einer der wenigen, welche mich zum schallend Lachen bringen kann, der Mensch, der am meisten vertraut mit mir ist und der Mensch, der die und die Ansichten zu den Dingen des Lebens hat.

Insofern - nein, unter dem Aspekt Gesundheit würde ich nicht schauen auf der Partnersuche. Ich glaube zwar nicht, dass ich mich bei der Partnersuche auf einen bereits sehr kranken Menschen einlassen würde (ausser es wäre eine temporäre Sache). Denn dann wüsste ich von vorne herein, dass ich viele geliebte Dinge nicht tun könnte mit ihm (zum Beispiel Wandern oder mit dem WoMo um die Welt ziehen), das wäre dann auch wieder falsch, aber ob derjenige diese oder jene Krankheit mit sich schleppt, die ihn diese Dinge trotzdem machen lassen, wäre mir nicht so wichtig.

Und ob der Partner vor einem stirbt oder bald sterben wird ist eh ein Ding der Unmöglichkeit vorauszusehen, insofern - lieber die Zeit geniessen solange es geht und sich nicht den Kopf zu sehr zermartern über unbeeinflussbare Dinge
@anantara
Meine allergrößte Hochachtung vor Dir und Deiner Entscheidung!!!

Schön, dass manN hier auch so etwas mal lesen kann.

*danke*
********nner Mann
4.902 Beiträge
Mit Verbissenheit am Leben hängen,
das war noch nie eines meiner Hauptcharaktermerkmale. Ich war schon sehr früh sehr desillusioniert drauf und hatte bisweilen meine Schwierigkeiten, Gründe für die Fortsetzung eines von mir als ungeil empfundenen Daseins zu finden.

Das hat sich im Laufe der Jahr etwas verändert, insbesondere im Zusammenhang mit dem eigenen Nachwuchs, den man irgendwie unbedingt aus dem Gröbsten raus bringen möchte. Da geht der Brutpflegetrieb offenbar über die eigene Unlust am Leben hinaus. Und Glück mit anderen Menschen zu erleben, das hilft auch ungemein dabei, ein wenig am Leben zu hängen.

Trotzdem war mir schon immer sehr klar, dass das Spiel von mir hier nur eine einzige Spielzeit hat und nicht ewig dauern wird. Ich beobachte auch den fortschreitenden Verlust biologischer Jugendlichkeit. Die Wundheilung - die früher beeindruckend war - lässt deutlich nach, ebenso die Haardichte. Die Laufzeiten werden auch nicht wirklich besser und immer zwickt es irgendwo. Ich lebe aber auch schon immer auf Verschleiß und komme zumindest mütterlicherseits aus einem Zweig, in dem man keine hundert wird. Ich habe sicher nicht vor, im Heim zu sterben.
Meine Liebste hingegen kommt aus zwei Uraltsippen und so tröste ich mich immer mit der festen Gewissheit, dass ich ihr keine Tränen hinterherweinen muss, weil sie noch 10 Jahre nach meinem Ableben mein Andenken bewahren wird und mir hoffentlich ein ordentliches glaubensneutrales Begräbnis verschafft.

Ich weiß nicht, was ich ohne sie machen würde. Aber es gab zumindest zeitweise eine für mich durchaus denkbare Alternative. Auch das hat mich sehr beruhigt. Dass es auch - trotz aller Unwahrscheinlichkeit - möglich ist, jemanden zu treffen, der einen so aushält wie man ist und der einen so fasziniert wie die Lebenspartnerin, falls der mal etwas zustoßen sollte.
Das Krankheitsding: Ich habe mich für sie wohl bewusst/unbewusst auch deshalb entschieden, weil sie auf mich vital und sehr jugendlich wirkte. Das tut sie immer noch. Obwohl auch sie nicht jünger wird. Und falls ihr das Schicksal eine blöde Krankheit bescheren sollte, wird sie diese mit Würde und Stärke (er)tragen. Was soll ich da anderes tun, als ihr beizustehen und auch diesen Weg gemeinsam durchzukämpfen?

Ich packe jeden Tag bei den Hörnern, verschiebe keinen Genuss (und auch keine Bewältigung irgendwelcher Herausforderungen), weil ich nicht ewig Zeit habe. Das führt zu einem ziemlich intensiven Leben (hier und da wohl auch zu Aktionismus und Unruhe meinerseits) und ich bin mir mit der Liebsten oft sehr sicher, dass es nur wenig Paare gibt, die mit Mitte vierzig schon auf 25 gemeinsame extrem erfüllte Jahre zurück blicken können.
Wenn ich denn eines Tages tatsächlich und gegen jede Wahrscheinlichkeit ohne sie da stehen sollte, wäre das im ersten Moment sicher eine absolute Katastrophe. Aber ich wüsste, dass wir ziemlich das Beste aus unserer gemeinsamen Zeit gemacht haben. Was will man mehr?
******rot Frau
13.137 Beiträge
Themenersteller 
danke für eure bisherigen Beiträge, die sehr tief gingen und sehr persönlich waren, mir waren die vielen Facetten des Themas bei der Erstellung gar nicht bewusst, ich hab einiges zum nachdenken mit rausgenommen, kanns aber grad garnicht so greifen und brauch noch ein bissl, bis ichs für mich sortiert habe
*****usB Mann
3.862 Beiträge
Niemand weiss was morgen ist
..oder nächstes Jahr. Das erfahren wir mit zunehmendem Alter. Das Bedürfnis nach geklärten Verhältnissen wächst, das Wissen um die wirklich wesentlichen Ansprüche auch.

Wer sich Gedanken ums Abdanken macht, baut Ängste und damit auch Risiken auf. Das passt nicht zu einem guten, positiven (Er)Leben.

Ich rauche und saufe nicht, nehme keine Tabletten , bewege mich mehr als früher, achte auf Ernährung, könnte trotzdem morgen irgendeine Diagnose bekommen. Hab Spass an vielem und hoffentlich noch lange an manchem *zwinker*

Dasselbe erwarte ich von einer Frau die ich kennenlerne. Bis auf ein paar Kilos mehr als mit 30 hat sich im Grunde nix verändert , nur der Genusspegel steigt.

Vor einigen Jahren kam von meinem Sohn eine Karte:
Mach dir keine Sorgen alter Mann, aber jetzt wird eh alles steif

Wie war das mit dem Opa, der Oma nochmal richtig vernascht hat. Irgendwann hat er immer mehr gezittert…die Augen aufgerissen…Oma sagte " Schatz was ist mit dir?"
Er darauf " Du - gleich is soweit - ich komm oder ich geh "
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