Narben - Unser Fotoprojekt L E B E N S S P U R E N
Wir finden niemand hat das Recht einen Mitmenschen wegen seiner Makel schief anzusehen oder gar blöde Bemerkungen darüber vom Stapel zu lassen
Aus eigenen nicht wenigen negativen Erfahrungen, aufgrund der Betroffenheit unseres weiblichen Parts, ist letztlich unser Kunstfotoprojekt "L E B E N S S P U R E N"
Hierfür suchen wir nun inzwischen seit mehreren Jahren nach Menschen mit einer Bauchnarbe beginnend am Nabel senkrecht nach unten zum Schambein verlaufend.
Die Grundidee hierzu haben wir aus dem Fotoband "Portraits" des bekannten Fotografen "Helmut Newton" bekommen.
Er hat hier seine Frau 1982 mit einer sehr frischen senkrechten Narbe am Bauch (vom Bauchnabel längsverlaufend bis zum Schambein hinunter) porträtiert, was uns sehr fasziniert hat.
Wir wollten mit dieser Fotoarbeit auch endlich einmal zeigen, dass es absolut keinen Grund gibt sich wegen so einer Narbe zu verstecken, sondern man genauso attraktiv und fotogen auf Bildern rüber kommen kann, wie all die am PC zum perfekten Menschen retuschierten Model`s, die einem in der Werbung täglich begegnen.
Am Anfang haben wir bei unserer "Modelsuche" jedoch sehr schnelle die Erfahrung machen müssen, dass man nicht selten sofort auf der Stufe "verrückte Spinner" landet und sich letztlich auch nur wenige betroffene Menschen vor eine Fotokamera mit so einer Narbe trauen, was wohl hauptsächlich auch ein "großer Verdienst" unserer Gesellschaft ist, die es meisterlich versteht Menschen mit "Makeln" ein Gefühl zu geben, Menschen zweiter Klasse zu sein...!
Aber wer bestimmt denn eigentlich was ästhetisch ist oder nicht; dass sind doch fast ausschliesslich unsere Medien, die den Mensch täglich sagen das ist "schön/ästhetisch" und das ist "unästhetisch" und somit nicht mehr gesellschaftsfähig.
Das subjektive Empfinden eines jeden einzelnen wird von daher bereits von Kindesbeinen an in eine bestimmte Bahn gelenkt, der die breite Masse auch allzu gerne folgt; weil es halt einfacher ist mit dem Strom zu schwimmen.
Die Individualität des Einzelnen bleibt dabei viel zu oft auf der Strecke...!!!
Mit der Realisierung dieser außergewöhnlichen Fotoidee war es uns auch ein ganz besonders Anliegen, Betroffenen insbesondere jungen Frauen, die Möglichkeit geben, ihre Hemmungen und Ängste wegen ihres "Makels" abzubauen und wieder etwas mehr Selbstbewußtsein zu bekommen.
Wir haben uns inzwischen aufgrund einer Vielzahl an "positiven Resonanzen" entschlossen, dieses außergewöhnliche Fotoprojekt als "Dauerprojekt" weiter fortzuführen.
Das ein Werben für mehr Toleranz, Verständnis und Feingefühl gegenüber unseren Mitmenschen, in diesem für die Betroffenen sehr sensiblen Bereich, nach wie vor dringend von Nöten ist, zeigen uns gerade wieder einige Beiträge in diesem Thread, die auch unsere eigenen Erfahrungen in der Vergangenheit zum großen Teil wiederspiegeln.
Falls sich hier jemand vielleicht von unserem Fotoprojekt angesprochen fühlt und Interesse hätte dabei mitzuwirken, einfach mal per CM melden.