@Butterfly84w
Hallo Butterfly,
es ist schön, dass Du eine solche Einstellung hast, aber Du selbst bist ja auch nicht betroffen, wie Du schreibst.
Ich war damals genauso alt wie Du jetzt, als ich meinen ersten Bauchschnitt bekam, woraus bereits eine sehr auffällige Narbe vom Bauchnabel an bis runter zum Schambereich resultierte.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Dir so etwas erspart bleiben möge, denn ich glaube, dann würdest Du plötzlich ganz anders darüber denken.
Es ist ein sehr belastendes Gefühl, wenn Dir auf einmal jeder auf den Bauch "klotzt", gelegentlich auch noch mal ein dummer Spruch dazu fällt, wenn man durchs Freibad läufst im knappen Bikini.
Sichlich hätte ich die Alternative gehabt mit 23 nur noch einen Badeanzug zu tragen und auch nie mehr bauchfrei zu gehen, aber ich empfand dies als eine erhebliche Einschränkung meiner persönlichen Freiheiten.
Ich habe in den 18 Jahren zwar gelernt mit dieser Narbe zu leben und gehe "optisch" relativ offen damit um. Trotzdem kann mich noch über die Ignoranz vieler "intoleranter" und "überneugieriger" Zeitgenossen aufregen, die einen mit einem "schiefen Blick" bedenken oder am liebsten jede Kleinigkeit, wie man zu der Narbe gekommen ist, bis auf`s letzte Detail wissen möchten.
Denn trotz des offenen Umganges in "optischer Hinsicht" , rede ich bis heute nur sehr ungerne über die Entstehungsgeschichte, weil dann alles wieder hoch kommt.
Die OP`s damals war ein sehr einschneidendes Erlebnis für mich gewesen, zumal ich noch 2 weitere Nach-OP`s hatte wegen Verwachsungen und die Narbenproblematik nach jeder OP wieder neu verarbeiten musste.
Wir (mein Partner und ich) haben im Rahmen der Realisierung unseres Fotoprojekts "L e b e n s s p u r e n" auch vielfach die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die trotz ihrer Narbe noch vor unsere Fotokamera getraut haben, es ähnlich schwer haben sich einfach keinen Kopf mehr darüber zu machen, wie Du so schön schreibst, wo sie doch durch die Einstellung, die in unserer auf Ästhetik getrimmten Gesellschaft leider weiterhin vorherrscht, immer wieder auf`s neue an ihr "Makel" erinnert werden, auf die eine oder andere für die Betroffenen oft verletzende Weise...!