Geheimformel?
Eine Geheimformel brauch ich nicht.
Einfach viel Reden und dann für den anderen da sein, wenn es wichtig ist - da fährt man bei Bedarf auch mal abends um acht 230 km in die eine Richtung und morgens um 5 wieder zurück.
Im Prinzip sind es aber die gleichen Dinge, die jede Partnerschaft haben soll. Vertrauen, Intimität, Offenheit - und natürlich Liebe.
Ich habe mittlerweile meine 3. Fernbeziehung, ungeplant, wie so oft.
Meine erste scheiterte unter anderem daran, dass er nicht damit klar kam, dass ich tatsächlich mein Studium in einer anderen Stadt durchzog, die ganze Pendelei nur bei mir lag und er mir das Gefühl gab, nur dann wichtig zu sein, wenn ich vor Ort bin - nach 1,5 (von insgesamt 3 Jahren) wurde mir das dann zu viel.
Die zweite Fernbeziehung lief super, nach 3 Jahren zogen wir dann zusammen und danach gings bergab. Irgendwann fühlte ich mich nur noch als Mitbewohner, als selbstverständlich, als jemand, für den man keine besondere Zeit einplanen musste. Man sah sich ja jeden Tag. Nach 4 Jahren zusammenwohnen ging ich. In der Zeit hatte ich oft unsere Fernbeziehung vermisst, doch jeder Versuch, etwas von dem "Wochenendzauber" der ersten Jahr zurück zu holen, wurde abgewiesen.
Heute trennen meinen Partner und mich die oben erwähnten 230 km, und ja es ist manchmal stressig, vorallem bei dem gegenwärtigen Baustellenwahn
diese Beziehung besteht nun seit fast einem Jahr. Und ich würde es gerade nicht anders wollen. In meinem Ofen garen gerade gefüllte Champions vor sich hin, die er nicht mag, wir haben schon gut eine Stunde telefoniert und gleich gehört die Fernbedienung mir ;). Ich habe trotz eines Jobs mit vielen Abendterminen Zeit für meine Freunde, für Sport, Hobby und sogar für Vergnügungen mit Frauen oder anderen Männern.
Trotzdem hat er einen festen Platz in meinem Herzen und in meiner Wochenendplanung.
Ich verstehe nicht, warum Liebe nur funktionieren soll, wenn man jeden Tag auf einander hockt. Freundschaft stellt diesen Anspruch nicht, keiner würde eine Freundschaft in Frage stellen, nur weil jemand z.B. ans andere Ende der Republik zieht.