Zum Thema
Es geht also NICHT im geringsten darum, dass Top sich irgendwie unverantwortlich verhalten hätte! Handlungsunfähigkeit war nie ein Thema!
Es ging von Anfang an ausschließlich darum, wie man damit umgeht, dass in einem ein sadistisches Monster steckt, das Spaß an der Qual und Angst von jemandem Wehrlosen hat und gerne Grenzen und Tabus überschreiten würde - was unter uns BDSMlern ja grundsätzlich verboten ist. Ich bitte darum, sich bei den Wortmeldungen darauf zu beschränken, weil das das Thema ist. Für alles andere bitte einen eigenen Thread aufmachen. Danke!
Grüße, Drachenliebe / Er
Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen möchte ich hier meine Erfahrungen beisteuern.
Als „Anfänger-Dom“ hatte ich am Sonntag meine erste wirklich ernstere BDSM-Erfahrung, die es wert ist, als solche bezeichnet zu werden.
Während der Session war alles gut, die Sub in ihrer Erfahrung nicht über-, sondern eher noch unterfordert, und die Session war ein Erfolg.
Nach der Session die hier bereits beschriebene Euphorie für 1,2 Tage ( durch das Lesen weiß ich erst, woher sie kommt ) und der unbedingte Wille, dies so schnell wie möglich wieder zu erleben.
Nun, 4 Tage später aber der Absturz mit sehr düsteren Gedanken, insbesondere Selbstvorwürfen und geradezu Selbsthass gegen das innere Monster, das ich an jenem Abend so bereitwillig herausgelassen habe, wenn auch kontrolliert und innerhalb aller Grenzen.
„Wie kannst du das einer Frau nur antun, wie kannst du dich an ihren Schmerzen und ihrer Hilflosigkeit weiden? Was bist du für ein Mensch!“
Leider habe ich kein Umfeld, welches ich hierzu zu Rate ziehen könnte, so dass ich diese Gefühle und Gedanken mit mir selbst ausmachen muss. Einerseits meine sadistische Neigung, die ich zu lange unterdrückt und weggesperrt habe ( Sicher habe ich auch Fantasien, die ich nie ausleben werden kann und immer nur im allerletzten Raum ganz hinten im Kopfkino abspielen kann, und auch mit denen muss ich leben, wissend, dass sie ein Teil von mir sind ), dieses innere Tier, dass raus und wieder zuschlagen will, andererseits mein Selbstbild, das gänzlich dieser Neigung wiederspricht. So bleibt mir nur zu hoffen, dass dieses Tief irgendwann wieder verschwindet und ich die gemachte Erfahrung verarbeite.
Es ist zwar kein Absturz in der Session gewesen, dafür aber umso heftiger Tage später in der eigenen Reflexion dieser Session. Ich weiß, dass diese Seite zu mir gehört, und ich muss sie auch ausleben, aber es ist sehr schwer für mich, diese Seite zu akzeptieren. Ich hoffe, das liegt nur daran, dass ich erst am „Anfang“ stehe und wird mit der Zeit besser, denn dieses „Tief danach“ ist wahrlich nicht lustig.
Die Frage, ob ein solcher Absturz auch während der Session auftreten könnte, kann ich für mich ganz persönlich zwar ausschließen, weil ich ein sehr rationaler Mensch bin, der seine Gedanken und damit auch das Verantwortungsbewusstsein nie ganz ausschalten kann ( klingt zwar wie ein Vorteil, ist es aber nicht – es verhindert vielmehr intensive Erfahrungen ), frage mich aber, wie weit ich gehen würde, wenn die Sub es zulassen würde. Und wie ich dann in späterer Selbstreflexion mit mir selbst klarkommen würde.
Macht mich das nun zu einem schlechten Dom? Ich denke nicht.
Drachenliebe:
steht eine Beziehung und Partnerschaft Sadismus und härteren Praktiken im Weg?
Für mich persönlich ja, je größer meine Zuneigung zu einer Frau, desto höher die Hemmungen, ihr harte Schmerzen zuzufügen. Das werde ich nicht mehr aus mir herausbekommen, da bin ich sicher. Selbst wenn die Partnerin das möchte.
Ich hoffe, dies ist alles nicht zu verworren geschrieben, es ist mein erster Beitrag hier und es fiel schon schwer, das hier reinzuschreiben. Aber beim Lesen des Threads habe ich viele Zusammenhänge erst erkannt und musste mich einfach mitteilen.