@Hollyma
Ich kann dir da absolut nicht Recht geben. Mag sein, dass es auf dich zutrifft, auf deine Erfahrung. Aber nicht jede lange Beziehung verläuft so, dass man sich alles gesagt hat. Wir haben uns nach 25 Jahren, die wir uns kennen und 18 Jahren sehr enge Beziehung, noch sehr viel zu sagen. Es ist schade, wenn man sich nichts mehr zu sagen hat, sehr schade. Unsere Beziehung lebt vom Miteinander-Reden, vom Austausch.
Dein Kommentar in Bezug auf Ehrlichkeit können wir auch nicht nachvollziehen. Mag sein, dass es der einen oder anderen Beziehung nicht schadet, wenn man nicht über alles redet. Unsere Erfahrungen hingegen zeigen, dass absolute Ehrlichkeit bei uns Grundvoraussetzung ist. Wieso auch nicht? Von "Ausrutschern" halten wir nichts, wir gehen nicht fremd, sondern bekannt, und das auch grundsätzlich nur zusammen. Was heißt, es gibt keinen Ausrutscher, den man verheimlichen muss, und demnach auch keine Lügen und Intrigen.
Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber wenn man fremd geht, sucht man etwas, was man in der Beziehung nicht findet, was auch immer das ist. Dies könnte in den meisten Fällen durch ehrliches miteinander Reden behoben werden, aber da gibt es ja noch das Totreden, das wir wiederum auf das Nicht-Zuhören schieben. Das Ganze ist ein Kreislauf, eins ergibt das andere.
Das eigentliche Problem ist, dass viele in einer Partnerschaft einfach eigene Wege gehen, die Gemeinsamkeit verloren geht und man hinterher alles darauf schiebt, dass man sich auseinander gelebt hat. Dass man aber während der Partnerschaft einfach schlichtweg nichts dafür getan hat, sie mit einfachen Dingen lebthaft zu gestalten, den Schuh will sich niemand anziehen...