Evolution
Vorab, ich habe Ahnung von der Materie, auch wenn das hier schnell ins Lächerliche gezogen werden soll. Die überwältigende Mehrheit unserer Gefühle und Verhaltensweisen ist biologisch determiniert. Daran besteht kein Zweifel. Die dünne Schicht an Kultur und Erziehung über dem riesigen Kern der Biologie ist natürlich nicht vernachlässigbar, aber eben als dünne Schicht leicht erkennbar -- man denke nur an Ausnahmesituationen, in denen dann sofort der Kern hervorbricht und die Kulturwerte ignoriert werden.
wenn du das ganze evolutionstechnisch siehst, dann solltest du aber auch promiskuitive Männer anziehend finden und Fremdgehen bei Männern tolerieren
Keineswegs. Die einzelne Frau hat gerade WEIL es Fremdgehtendenzen gibt, das Ziel, den Mann zu binden und treu zu halten. Abgesehen davon sind wir uns ja beide einig geworden, dass "sie will seine letzte" sein entscheidender für die Frau ist als sein Vorleben. Auch das ist doch biologisch leicht erklärbar.
Die Biologie kennt nach meinem Verständnis kennt keinen Unterschied zwischen der Wahl der Partnerin für Sex und Partnerschaft/Fortpflanzung.
Doch, sehr große Unterschiede sogar. Gerade beim Mann ist die Trennung von Sex und Liebe besonders ausgeprägt.
Wenn es um die vermeintlich unsichere Partnerschaft geht, ist das dann aber nicht auch wieder Unsicherheit, oder? Schließlich scheint man nicht sicher sein zu können, das die eigene Frau treu ist
Ja, das ist definitiv richtig bezogen auf die laufende Partnerschaft. Die Treue der Frau ist definitiv nicht sicher. Es gibt ja genug Studien über zyklusabhängige Untreue und entsprechende Präferenzen der Frau.
Monogamie selbst übrigens in der Natur und auch bei den Primaten eher die Ausnahme.
Der Mensch ist ja nun in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme. Das ist faktisch kein Argument.
Denk mal daran, wie außergewöhnlich komplex und evolutiv hoch-optimiert Gefühle wie Verlieben, Liebe und Eifersucht sind. Das sind Gefühle, die klare physiologische Reaktionen haben und nicht einfach als Kultur oder Erziehung wegdiskutiert werden können. Damit sich solche Gefühle in dieser Stärke und Ausprägung evolutiv bilden, müssen sie schon eine wichtige Rolle spielen. Liebe, Partnerwahl und Partnerschaft sind biologisch programmiert.
Auch die unsichtbare Fruchtbarkeit der Frau und die permanente Paarungsbereitschaft der Frausowie die Lust- und Orgasmusfähigkeit der Frau sind biologische Anpassungen an dauerhafte Partnerschaft zwecks Paarbindung und gemeinsames Aufziehen des Nachwuchses im Rahmen seriell-monogamer Partnerschaften.
Monogam bezieht sich hier auf Partnerschaft, also Zusammenleben und Fürsorge mit genau einem Partner, nicht darauf, dass Untreue wohl auch determiniert ist. So bitter es kulturell klingen mag, es ist wohl so, dass Frauen einen tollen Versorger suchen, aber zur besonders fruchtbaren Zeit Tendenzen haben, mit dem starken, tollen Burschen eine Nummer zu schieben. Der Mann trägt durch das Zusammenleben die Verantwortung für Schutz und Versorgung, was ihn wiederum nicht davon abhält, auch noch andere Frauen zu vögeln, falls es sich ergibt. In einer Zeit ohne Gerichtsbarkeit und Vaterschaftstest sicherlich das evolutiv erfolgreiche Vorgehen, solange er einer Frau partnerschaftlich verbunden bleibt.