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social freezing: der Kinderwunsch der Zukunft?

*****usB Mann
3.863 Beiträge
Themenersteller 
social freezing: der Kinderwunsch der Zukunft?
Der kommende, umsatzstarke Markt der Reproduktionsmedizin: http://de.wikipedia.org/wiki/Social_Freezing

Was medizinisch-wissenschaftlich möglich ist, wird hierbei umgesetzt: nicht nur den Frauen, die sich mangels Partner ihren Kinderwunsch nicht erfüllen können, eröffnet das Social freezing neue Möglichkeiten. Ebenso wird der Rahmen der Zielgruppe "künstliche Befruchtung" um die gesunden Frauen erweitert, die erst nach dem 40.Lebensjahr in die Familienplanung einsteigen wollen.

Wie denken Frauen darüber, vor allem die im Focus +/-30 ? Könntet ihr euch vorstellen, diese Methode im Sinne eurer Familienplanung trotz der eher geringen Erfolgsaussichten in Erwägung zu ziehen?

Wie steht ihr dazu, dass die Eizellen während des Einfrierens durch die physikalischen Prozesse beschädigt werden können und das verwendete Mittel teilweise toxische Wirkung bei den Zellen verursacht? Wenn ihr der Methode positiv gegenüber steht: macht ihr euch Gedanken über mögliche Geburtsfehler oder Behinderungen?
Wie lange, denkt ihr, sollte die Möglichkeit gegeben sein, auf die eingefrorenen Eizellen zurückzugreifen?

Ist das social freezing für euch ein privates Thema wie die Pille oder ein seht ihr darin auch wirtschaftliche Interessen?

Wie steht ihr dazu, dass Konzerne solche Angebote unterbreiten?

Wo in der Reihe stehen bei diesem Thema eigentlich die Männer…Partner…Erzeuger?


Die Welt, die Gesellschaft entwickeln sich weiter, soweit so gut. Ist es gut ?

Die Zeit online hat vor einigen Tagen Meinungen zu diesem kontroversen Thema eingefangen: http://www.zeit.de/wirtschaf … social-freezing-umfrage-zeit
@DominusB
wie ist denn Deine eigene Einstellung dazu? Würdest Du Deine Spermien zur Verfügung stellen, wenn Deine Partnerin damit ihre eingefrorenen Eizellen befruchten wollen würde?

Ich nicht, ich fühle mich zu alt für weitere Kinder.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Mein Kinderwunsch ist längst erfüllt und abgeschlossen.

Ehrlich gesagt finde ich dieses sozial freezing erschreckend - abstossend und irgendwie gegen die Natur.
Ich könnte es mir noch als Ausweg für kranke Menschen vorstellen - beispielsweise die Eizellen vor einer Krebsbehandlung einfrieren etc. Gut, eben um einen sonst niemals erfüllbaren Kinderwunsch doch noch zu realisieren.

Aber das machen, nur um sich erst im finanziell sicheren Bereich zu bewegen oder das Leben erst in allen Zügen zu genießen, um dann doch noch schnell ein Kind in die Welt zu setzen, damit man auch das mal erlebt hat.... für mich pervers.

Kinder bedingen eine Umordnung der eigenen Prioritäten - und das ist (zumindest für mich) gut so. Sich selbst mal zurück nehmen (allein und auch als Paar) ist ok - zu begreifen, dass Kinder nicht nur nehmen, sondern auch so viel geben gehört auch zum Eltern-Sein.

Ganz abgesehen davon sind die jungen Nerven in der Regel viel besser - ich hätte heute keinen Bock mehr auf einen kleinen Schreihals und das danach folgende Tamtam mit Kindergarten, Schule etc....

Und bei meinen Betrachtungen über das Thema hab ich jetzt die ganzen gesundheitlichen Risiken einer solchen Schwangerschaft, sei es das demolierte Ei oder auch das erhöhte Risiko doch das Alter der Mutter völlig ausser Acht gelassen.

Aber gut, möglicherweise gibts ja da auch noch die pränatale Früherkennung und man kann eventuelle "Mangelware" genauso steril und medizinisch beheben wie auch die Zeugung erfolgte.

Ehrlich mir grausts.

Aber ich will natürlich (wie immer) niemandem auf den Schlips treten - ist nur meine persönliche Meinung.
*****usB Mann
3.863 Beiträge
Themenersteller 
Naja..
…ich habe meine Familienplanung und - zeit hinter mir, gehöre nicht zur Zielgruppe, schon weil ich keine Ambitionen in Richtung Frau +/- 30 habe *zwinker*

Samenbanken gibt's ja schon wo Frau sich den Typ Vater raussuchen kann. Ob derselbe dabei rauskommt steht glaub ich aber auch in den Sternen.

Heute sind es ein paar Frauen, in 20 Jahren vielleicht Millionen, die diese Möglichkeit nutzen , einfach weil es sie gibt , irgendwas abgesichert werden soll.

Ein Kind in die Welt zu setzen verändert unser Leben, bringt andere, neue Anforderungen und Sichtweisen. Das sollte die Industrie nutzen, nicht verschieben, sondern durch entsprechende Rahmenbedingungen erleichtern.

Stellt euch vor eine Generation später spielen Kids aufm Kindergartenfest. Auf den Bänken sitzen Mamis Ü50, Väter Ü60…

Hat die Pille nicht auch Einfluss auf den Hormone und damit auf die Fähigkeit Kinder zu bekommen ? Ist es vielleicht besser sehr früh , also unter 20 schon Eizellen zu nehmen wenn es schon sein soll ?
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Ich glaube, diese Dinge lassen sich nicht aufhalten. Die Geschichte der Wissenschaft zeigt, dass alles was möglich ist, auch irgendwann und irgendwo gemacht wird, vielleicht hier und da gebremst von ethischen Erwägungen.

Carl Djerassi, der Erfinder der Anti-Baby-Pille hat dieser Tage eine interessante Vision zu diesem Social freezing geäußert. Er meint, noch in diesem Jahrhundert würde sich das in der westlichen Welt mehrheitlich durchsetzen, d.h. das junge Frauen ihre Eier und junge Männer ihre Spermien einfrieren lassen, um sich danach sterilisieren zu lassen. Das wäre dann endgültige Verhütung bei Wahrung der Option auf Reproduktion. Sex und Schwangerschaft wären dauerhaft entkoppelt.

Aus meiner Sicht wird das dann auch die Debatte über die Leihmutterschaft wieder anheizen, wenn der aus den eingefroreren Eiern hergestellte Embryo aus gesundheitlichen Gründen der älteren Frau nicht mehr eingepflanzt werden kann.

Neue Optionen machen das Leben nicht unbedingt einfacher, von daher bin ich auch ganz froh, das ich mit der Kindernummer durch bin.
*****usB Mann
3.863 Beiträge
Themenersteller 
Bin gespannt
ob sich hier die Zielgruppe auch einbringt..
dieser scheiss
ist doch nur entstanden, weil Frauen von allen Seiten eingeflößt wird, sie müssten Karriere machen.
Man sieht nur noch Frauen, die "Karriere machen" wollen, die dann mit 35 auf dem höchsten Treppchen der Karriereleiter stehen und dann merken, es fehlt noch etwas, und dann wollen sie eine Familie haben.

Wobei es dann mit 35 entweder zu risikoreich ist oder die Frauen Torschlusspanik bekommen und dann wieder irgendne Krise haben.

Schon allein der Gedankengang: Mache ich Karriere oder will ich Familie?
Ist irgendwie, für mein Empfinden, krank.

Diese ganze Emanzipation nimmt überhand, überall in den Medien sieht man "erfolgreiche" Frauen und die komplette Gesellschaft wird umgewandelt. Und dann wundert man sich, warum immer weniger Kinder geboren werden und hat Angst, dass man später keine Rente kriegt.

Ja, ein Hoch auf den gesellschaftlichen Wandel! *spitze*
********blem Frau
7.187 Beiträge
Die Zielgruppe...
... bin ich wohl gerade noch so. Und habe meine eigenen leidvollen Erfahrungen mit künstlichen Befruchtungen (meine beiden Kinder sind Ergebnisse zweier ICSI) machen dürfen/müssen. Und ich kann daher ruhigen Gewissens sagen: um Himmels Willen, lasst die Finger davon - das ist keine Karriere dieser Welt wert *schock* .

Die Tatsache und der Gedanke daran wie meine Kinder entstanden sind (rein technisch) ist einfach das Gegenteil dessen wie es sein sollte und kratzt durchaus an der Grenze zum traumatischen. Ich selbst habe diesen Weg schweren Herzens gewählt weil ich anders meinen Kinderwunsch mit größter Wahrscheinlichkeit nicht hätte erfüllen können. Und es nagt bis heute jeden einzelnen Tag an mir wie diese Kinder "gemacht" wurden - das Gefühl als Frau komplett versagt zu haben, nicht das vollbracht zu haben was vermeintlich jedem gelingt... Wenn ich mir überlege ich hätte mich darauf auch noch aus so "niederen" Beweggründen wie Karriere eingelassen... Schrecklich *snief* !!
gemacht wird, was machbar ist
Da stimme ich Kaiserschmarrn zu. Wünscht sich irgendwer hier die Zeiten zurück, als Sex und Schwangerschaft noch nicht "entkoppelt" waren, als es noch keine zuverlässigen Verhütungsmittel gab?

Ich mir nicht.

Aber auch mich gruselt es, auch beim Lesen dieses Artikels, der zum Thema passt:
http://www.zeit.de/2014/40/kuenstliche-befruchtung-embryo-spende
******wen Frau
15.893 Beiträge
Schon allein der Gedankengang: Mache ich Karriere oder will ich Familie?
Ist irgendwie, für mein Empfinden, krank.

Es wäre etwas gewagt, spätgebärenden Frauen zu unterstellen, sie täten das nur, um ihr karrieresüchtiges Ego zu befriedigen, oder alles der bösen Gesellschaft in die Schuhe zu schieben.
Es dürfte ein nicht unerheblicher Anteil an Frauen sein, der sich erst spät zum 1. Kind entschließt, da sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können, ein Kind in ungesicherte wirtschaftliche Verhältnisse zu bekommen. Es ist nun mal nicht Ziel jeder Frau, ihre Kinder mithilfe von Hartz IV aufzuziehen, nur weil man sich nicht die Zeit für einen anständigen Berufsabschluss nahm.

Ich für meinen Teil tue genau das. Es ist für mich indiskutabel, ein Kind zu bekommen, solange ich es nicht sicher versorgen kann. Ich sehe an meinem Stiefsohn (18J.) genau, was herauskommen kann, wenn Frau den anderen Weg wählt und ohne Schul- und Berufsabschluss ein Kind nach dem anderen von wechselnden Vätern auf die Welt bringt, ohne Rücksicht auf die finanzielle Notlage und die eigenen Kompetenzen.

Aus medizinischer Sicht kann ich nur hoffen, dass Social Freezing nur eine fixe Idee bleibt, die nur die nutzen, die aus einer begründeten Indikation nichts anderes mehr versuchen können. Die Arbeit auf diversen Schwangeren-, Wöchnerinnen- und pädiatrischen Stationen zeigt mir, dass es nicht Ziel sein kann, das Kinderkriegen in die Zeit des Ruhestands zu verschieben. Die Risiken sind so schon hoch genug, wo die Mittdreißiger und Anfangvierziger ihre ersten Kinder bekommen - für Kind UND Mutter.
*****usB Mann
3.863 Beiträge
Themenersteller 
Naja..
Im Mittelalter hat mal ein Papst Bedenken geäussert :
"Wenn wir das machen, bekommen wir Probleme" hat er zumindest in dem Sinne gesagt. Es ging drum ob Frauen lesen und schreiben lernen dürfen.

Ich bin sehr froh darüber, dass heute Frauen genauso wie wir Männer ihr Leben selbständig und erfolgreich gestalten. Finde es gibt zuwenig Frauen in Führungspositionen.

Was passiert in Gesellschaften mit unterdrückten Frauen sieht man am Bsp. IS

Was mich stört ist der Eingriff in persönliche, gesundheitliche, gesellschaftliche, ethische Grundmauern. Das wird eine Geldquelle für Reproduktionsmediziner und danach für Psychiater.

Ich seh sie langsam….die Matrix *zwinker*
Probleme bekamen "wir" dann ja auch ; )
Dieser Papst (wer war es denn?) hat also Recht behalten. ; D

Naja, die einen Fortschritte sind besser, die anderen schlechter.

Mit allen Fortschritten müssen wir irgendwie umgehen, auch mit sowas wie der Atombombe. Dagegen ist die Reproduktionsmedizin noch relativ harmlos, finde ich.

Bei der Emanzipation gehöre ich auch zu denjenigen, die darin die Vorteile sehen. Für beide Geschlechter.
Es ist nicht nur, dass Frauen heute gleichberechtigt sein und Karriere machen "müssen", sondern auch dass dadurch suggeriert wird, Kinderwunsch wäre ein Hindernis auf diesem Weg.

Will man es wohlwollend sehen, bleibt abzuwarten, wie denn die Langzeitresultate in Richtung Risiken von Aborten und/oder Fehlbildungen ist - möglichwerweise unterschätzt man hier die Vorteile, für die IVF mit 40 immerhin die Eizellen einer 20jährigen verwenden zu können - theoretisch. (In der Tat habe ich die genauen Parameter des derzeit Machbaren jetzt nicht aktuell recherchiert.)

Ich find es trotzdem eine Diskussion in eine völlig falsche Richtung. Wenn man Karriere STATT Kinder will, dann soll man auf solchen (teuren) Hokuspokus verzichten und eben keine haben.

Will man (frau) Kinder, dann gibt es keine besseren Zeitpunkt, als diese frühzeitig zu bekommen. Gewollte Kinder stehen nie im Weg, sie sind eine für unerfahrene Heranwachsende oft unterschätzte Bereicherung und gleichzeitig eine überschätzte Belastung.

Für mich hat unsere erste Tochter wahnsinnig viel bewirkt, indem sie mir (ich war 26) gezeigt, hat, was denn im Leben wirklich wichtig ist, und wie ich meine Prioritäten setzen will. Ich hab mich nach ihrer Geburt regelrecht dumm gefühlt, dass ich zuvor mein Leben mit so viel Tüdelkram verbracht habe.

Statt sich einen Arbeitgeber zu suchen, der "Social Freezing" (ich kann das nur unter Würgreiz schreiben) finanziert, sollten sie sich lieber dort bewerben, wo Kind UND Karriere ermöglicht wird - flexible Arbeitszeiten, Betriebskita, Heimbüro. Generell hätte ich Bedenken bei Vorgesetzten, die selbst keine Kinder haben. Ist eben eine Sache von Prioritäten...
Ich sehe es nicht ausschließlich negativ ....
In Deutschland wird die öfentliche Diskussion ja sehr stark vom Bild der "Karrierefrau" bestimmt, die angeblich für ihr berufliches Fortkommen alles opfert - und da diskutieren dann in schöner Eintracht Männer, die ein Problem mit der Gleichberechtigung haben und Frauen, die sich für ein Hausfrauendasein auf Zeit entscheiden haben, vehement auf allen Kanälen über "menschenverachtende Technologien".

Eher verhält es sich viel unspektakulärer - es ist heute oft mit Anfang 30 noch kein Mann in Sicht, mit dem frau eine Familie gründen kann oder will und langsam fängt die biologische Uhr an zu ticken. Wobei das mit dem "kein Mann in Sicht" auch nicht ausschließlich an irgendwelchen übersteigerten Ansprüchen liegt, sondern auch daran, dass sich viele junge Männer heute scheuen, sich fest zu binden - man(n) muss flexibel bleiben, auch beruflich, mobil sowieso, da ist eine Kleinfamilie eher ein Klotz am Bein und bei einer eventuellen Scheidung ist er pleite. Das kann man auch kaum jemandem zum Vorwurf machen, wenn er die Sachlage so rational einschätzt, nur kann ein Mann eben noch mit Anfang 50 und später problemlos auf natürlichem Wege Vater werden (ob er es dann verkraftet, ein Kind mit großzuziehen, ist eine andere Frage). Für eine Frau wird es ab Mitte 30 aber schon lagsam kritisch, jedenfalls sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft dann immer schneller. Und das "social freezing" bringt da noch einmal ein paar Jahre zusätzlichen Spielraum.

Ich habe einige Interviews mit Frauen gelesen, die sich dafür entschieden haben (es ist auch in Deutschland möglich, ursprünglich wurde diese Methode für Krebspatientinnen entwickelt, die sich die Möglichkeit offenhalten wollten, nach einer Strahlentherapie noch eigene Kinder zu bekommen). Bis auf einen Fall, wo berufliche Interessen im Vordergrund standen - und ich kann daran nichts Verwerfliches finden, jeder muss wissen, was er aus seinem Leben macht - ging es immer um diese "paar zusätzlichen Jahre". Und keine hat geplant, dann eben das Kinderkriegen bis zur halben Hundert im Lebensalter aufzuschieben .... dann würden sie lieber ganz verzichten.

Statt sich einen Arbeitgeber zu suchen, der "Social Freezing" (ich kann das nur unter Würgreiz schreiben) finanziert, sollten sie sich lieber dort bewerben, wo Kind UND Karriere ermöglicht wird - flexible Arbeitszeiten, Betriebskita, Heimbüro.

Tja, Apple und Google bieten eben das ihren Mitarbeiterinnen an - die Firmen sind für ihre flexiblen Arbeitszeiten bekannt, haben Betriebskindergärten, es gibt bis zu 18 Wochen bezahlte Elternzeit (ist sonst in den USA eher nicht üblich) und bei FB auch Prämien bei Geburt eines Kindes. Das Einfrieren von Eizellen ist nicht gerade billig - und dass die Kosten dafür übernommen werden, macht die beiden Firmen als Arbeitgeber sicher nicht unattraktiver.
@Cerridwen
Damit meine ich auch nicht, das man sein Kind mit Hartz IV aufziehen soll...
Wenn man jedoch eine Ausbildung hat und dann meint mit 26 nochmal studieren gehen zu müssen.. dann wundert mich garnix mehr... Ps ich habe Abi und Ausbildung...
Uiuiuiui
Ich bin so eine, Passionata. Ich hab Abi, eine Ausbildung gemacht, 6 Jahre in dem Beruf gearbeitet und fing mit 28 Jahren ein Studium an. Weil ich beruflich auf der Stelle trat und dank befristeter Verträge sogar immer wieder Schritte zurück gemacht habe. Dabei bin ich absolut keine Karrierefrau, aber ich würde gerne von meinem Gehalt leben können. Gut leben. Daraus lasse ich mir keinen Vorwurf machen.
Meiner Meinung nach ist es heute ein wenig an der Realität vorbei, wenn man meint, dass man ein Leben lang ein und denselben Job ausführen wird. Ich sehe das in meinem Umfeld. Das zieht sich durch sämtliche Branchen. Und wer heute - insbesondere als junger Mensch - unbefristet irgendwo beschäftigt ist, dem kann ich nur gratulieren. Das hat allerdings auch ne Menge mit Glück zu tun.

Ansonsten stimme ich a_simple_smile zu.
Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, ob ich social freezing in Anspruch nehmen würde. Dabei wäre es anscheinend angebracht, jetzt in meinem Alter darüber ernsthaft nachzudenken...
klar
MissMinty
das glaube ich dir auch

was ich aber meine, sind Frauen, die um die 20 sind und meinen sie wollen niemals Kinder /Familie sondern erfolgreich werden

und brechen dann mit Mitte 30 seelisch zusammen weil sie eigentlich doch Kinder wollen und es schon (fast) zu spät ist


das ist schade
Wie ich dazu stehe? Ich empfinde es als persönlichen Schlag in die Fresse.
Künstliche Befruchtung aus medizinischen Gründen wird mal wieder durch diesen "neuen Trend" in ein absolut falsches Licht gerückt.
Als wäre es ein Spaziergang sich mal eben zig Hormonspritzen selbst in den Körper zu jagen. Als wäre es überhaupt kein Problem sich unter Narkose die Eizellen entnehmen zu lassen.
Und als wäre es nicht für eine Ehe die vermutlich denkbar höchste Bewährungsprobe jedes Mal mit einer Enttäuschung klarkommen zu müssen.
Alles selbst erlebt. Vier IVF`s, drei Kryos und eine Fehlgeburt.
Es war schon vorher schwierig Nicht-Betroffenen verständlich zu machen, was eine künstliche Befruchtung wirklich bedeutet. Jetzt wird es noch schwieriger. Denn hier entsteht der Eindruck, es ginge nur um Life-Style-Medizin. Im Übrigen ist dieses Wort genau so schon von Politikern im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform verwendet worden.
******ein Paar
319 Beiträge
ist doch nur entstanden, weil Frauen von allen Seiten eingeflößt wird, sie müssten Karriere machen.

Sehe ich genau so. Wobei ich mich frage, wie viele von den kinderlosen Frauen tatsächlich Karriere machen und wie viele der jungen Karrierefrauen einfach nur ein sexy Aushängeschildchen der Wirtschaft sind. Klar ... jeder ist Manager, jeder macht Karriere, aber die Tatsache ist, dass die meisten einfach nur einen Job machen und sich von der Wirtschaft von vorn bis hinten verarschen lassen in Bezug auf "Karriere" ... das betrifft Männer als auch Frauen.

Mal ehrlich: wann ist denn die richtige Zeit, um Kinder zu bekommen? Mit 45? Ist ja kein Problem, wenn die Eier eingefroren werden (die der Frau, meine ich). Aber was dann? Wenn das Kind mit 15 ein Teenager ist, dann ist die Frau 60! Mal davon abgsehen: Karriere gemacht? Und dann mit 45 die Karriere an den Nagel hängen?

Vielleicht sollte man einfach mal das ganze menschliche Wirtschaftssystem überdenken. So wie es jetzt läuft führt es eher zu einem Aussterben der Spezies. Erfüllt sind unsere lieben Karriere-Manager auch meist nicht, und wenn doch, dann ist es meist eher Selbstbetrug.

Und nein, aus mir spricht nicht der Neid. Ich bin auf der Karriereleiter nach oben gestiegen. Stück für Stück für Stück. Und dann habe ich irgendwann bemerkt, dass mein Leben für diese Karriere auf der Strecke bleiben wird. Ich habe abgewogen, was mir wichtiger ist. 50K€ mehr im Jahr oder den Nachmittag und den Abend zu Hause genießen, Familie sehen, Hobbies haben etc.

Wenn ich noch mal in dem Alter +/-30 wäre, mit einer entsprechenden Frau, und die würde mir vorschlagen, ihre Eizellen einfrieren zu lassen, um diese dann in 20 Jahren befruchten zu lassen, dann würde ich ernsthaft in Frage stellen, ob ich solch eine Beziehung will - unabhängig vom Kinderwunsch ja oder nein. Entweder ich zeuge ein Kind, wenn ich mich dazu bereit fühle, oder ich lasse es bleiben. Ich empfinde es aber als eine katastrophale Bevormundung von Wirtschaft und Karriere-Emanzen, den betroffenen Frauen zu sagen, sie sollen sich erst mal um ihre Karriere kümmern, die nach 10 oder zwanzig Jahre dann doch wieder in die Tonne kloppen und dann im (mental) viel zu hohem Alter noch ein Kind in die Welt setzen.

Eben Verarschung durch Medien, Politik, Wirtschaft und Pseudo-Emanzipation.
Karriere und Kind...
... kann man durchaus auch als junge Frau unter einen Hut bekommen, sofern der Partner da mitzieht, und seine Frau dahingehend auch unterstützt.

Jedenfalls tun dies viele Frauen schon seit Jahren so, und bekommen Karriere und Kind sehr gut unter einen Hut.

Mit dem social freezing ist das so eine Sache, denn je älter eine Frau ist, desto grösser das Risiko eines defektes des Erbgutes.

Tatsache ist, dass die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, mit zunehmendem Alter deutlich abnimmt. Parallel dazu steigt aber das Risiko eines Erbgut-Defektes erheblich an. Bei Müttern, die im Alter um die Mitte 40 ein Kind gebären, ist mittlerweile jedes 14. Kind von der Trisomie 21 (Down-Syndrom) betroffen. Im Vergleich dazu ist bei Frauen um Mitte 30 jedes 350. Kind betroffen!

Also auch immer mit einem erheblichen Risiko für das Kind verbunden, wenn man erst im fortgeschrittenen Alter als Frau ein Kind gebären möchte!

Ich persönlich finde, dass wir der Natur nicht ins Handwerk pfuschen, und der Fortpflanzung ihren natürlichen Lauf lassen sollten. Entweder man bekommt Karriere und Kind unter einen Hut, oder man entscheidet sich entweder für Karriere oder fürs Kind, wenn man beides nicht realisieren kann!

Mr. Sunfra
******ein:
Ich empfinde es aber als eine katastrophale Bevormundung von Wirtschaft und Karriere-Emanzen, den betroffenen Frauen zu sagen, sie sollen sich erst mal um ihre Karriere kümmern, die nach 10 oder zwanzig Jahre dann doch wieder in die Tonne kloppen und dann im (mental) viel zu hohem Alter noch ein Kind in die Welt setzen.

Geiles Zitat.
Wer bitte "bevormundet" da wen und wer läßt sich bevormunden. Und ich verbitte mir den Ausdruck "Karriere- Emanzen" oder sonstiges frauenfeindliches Gewäsch .... ich habe in meinem Berufsleben ausreichend männliche Typen erlebt, die für ihr persönliches Vorwärtskommen buchstäblich über Leichen gegangen wären - und wenn es nur die Beförderung vom Buchhalter zum Oberbuchhalter war. Das ist aber vollkommen gesellschaftlich akzeptiert und sogar hoch angesehen. Aber wehe, eine Frau zeigt mal beruflichen Ehrgeiz, da wird von allen Seiten was von karrieregeile Unfrau gegeifert. Ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen übrigens häufig vorneweg.

Vielleicht kommt mal die Zeit, dass auch Leute mit nur einem X-Chromosom einsehen, dass Frauen durchaus imstande sind, sich für eine Art zu leben zu entscheiden und das auch durchzuziehen. Und bei Frauen gehört die Frage, will ich ein Kind und wann, nun mal zur persönlichen Lebensplanung dazu.

Zum "Lifestyle- Trend" wurde das Ganze übrigens erst hochgejazzt, seit die Mitteilung über Apple und FB durch die Presse geisterte. Vorher führte das Verfahren ein recht friedliches und eher unspektakuläres Dasein. Hervorgegangen ist es, wie schon gesagt, aus der Krebstherapie und wurde dann eben auch für "gesunde" Frauen angeboten. Und es wird ein Randgruppenphänomen bleiben, zum einen ist es ziemlich teuer und so groß ist die Anzahl der Frauen, die überhaupt so etwas in Erwägung ziehen würden, nicht allzu groß. Also viel Pressegeschrei um einen Nebenkriegsschauplatz.

Mit dem social freezing ist das so eine Sache, denn je älter eine Frau ist, desto grösser das Risiko eines defektes des Erbgutes.

Darum geht es ja eben, es handelt sich dabei um "junge" Eier. Und da ist die Wahrscheinlichkeit eines Gendefektes wesentlich geringer als bei denen, die eine Frau nach oft außerordentlich belastenden Kinderwunsch- Hormontherapien mit Mitte 40 hat.
Alternativen wären noch Eizellenspenden, aber die sind in Deutschland gesetzlich verboten.

Die Diskussion wird sich bald wieder beruhigen. Oder regt sich heute noch jemand darüber auf, dass Männer schon sehr, sehr lange ihre Spermien für spätere Verwendung einfrieren können? Gleiche Entstehungsgeschichte: Ursprünglich als Möglichkeit der Konservierung eigener Samen vor einer Strahlentherapie entwickelt, später zunehmend vor Vasektomien angeboten: könnte ja sein, dass Man(n) irgendwann doch noch mal ein Kind zeugen will. Und wird in Anspruch genommen.
Alles ganz normal.
Danke, a_simple_smile.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Ich habe so eine gespaltene Meinung zu dem Thema - ich bin sehr skeptisch der Sache gegenüber, aber ich würde jetzt nicht eine Frau verurteilen, die dieses Angebot annimmt/ annehmen würde.

Was mich zuerst stört, ist der Gedanke, dass so etwas wie eine künstliche Befruchtung einfach und unkompliziert machbar ist. Also, jetzt kein Kind, aber in 10 Jahren ... kein Problem? Nach dem derzeitigen Stand der "Technik" ist es aber eben nicht unkompliziert, ist eine körperliche Belastung für die Frau und eine seelische für die Beziehung. IVF ist nicht etwas, was man eben so in der Mittagspause macht.

Kinder an sich sind dann ja auch kein Auto oder so etwas, sie sind lebende Wesen, die krank werden, behindert sein können, Trotzanfälle kriegen, Fieber, wenn es überhaupt nicht passt, Ärger in der Schule haben, sitzen bleiben, nicht rechnen können ... und sie bringen ein Leben ganz schön durcheinander. Andererseits - das werden die Eltern unter uns bestätigen - bringen sie uns Erwachsene immer wieder zum Staunen, zum Nachdenken, bringen uns an Grenzen und darüber hinaus ...und so empfinden wir sie insgesamt als Bereicherung. Auch und gerade in schweren Zeiten. Elternliebe ist eben so.

Aber all diese Unwägbarkeiten vertragen sich schlecht mit unserer Arbeitswelt. Warum müssen aber die Bedürfnisse des Arbeitslebens über die Menschen gestellt werden?

Konzerne wollen die jungen, gut ausgebildeten Frauen jetzt im Arbeitsprozess haben, ohne dass sie ihnen alles mit Schwangerschaft und Kind durcheinander bringen. Tja, warum wird das Geld, das für die Entnahme und Speicherung der Eizellen benötigt wird, nicht in familienfreundliche Arbeitsbedingungen investiert ? Neue Modelle der Arbeitszeit, firmeneigene KiTas ... so dass junge Mütter UND VÄTER (!) arbeiten und, wenn sie es wollen, Karriere machen können.

Als ich Ende 20 war, gab es keinen Mann, mit dem ich ein Kind hätte haben können. Ich habe mich damals mit dem Gedanken beschäftigt, dann eben keine Kinder, aber dennoch ein ausgefülltes Leben zu haben. Anfang der 30er lernte ich meinen Mann kennen und ich habe dann die "Doppelbelastung" Kind und Beruf gelebt, wobei mein Ex sowohl aus eigenem Antrieb als auch mit Unterstützung seiner Firma nicht völlig davon befreit war, was vor 23 Jahren nicht selbstverständlich war.

Damals habe ich mich gegen irgendwelche "künstlichen" Kinderwunsch-Erfüllungs-Methoden ausgesprochen und auch aus dem heutigen Blickwinkel würde ich das so sehen. Aber mir ist auch klar, dass das Ergebnis meiner persönlichen Einstellung ist, so dass ich junge Frauen, die diesen Weg gehen, nicht verurteile.
*******na57:
Ich habe so eine gespaltene Meinung zu dem Thema - ich bin sehr skeptisch der Sache gegenüber, aber ich würde jetzt nicht eine Frau verurteilen, die dieses Angebot annimmt/ annehmen würde.

Geht mir auch so!

Je mehr wir darüber nachdenken, desto trauriger stimmt uns dieses Thema. Erst vor wenigen Tage konnte man in den Nachrichten vernehmen, dass ein paar namhafte Unternehmen dies sogar finanzieren, wenn sich junge und qualifizierte Frauen dazu entscheiden.

Natürlich muss man beide Seiten sehen. Da ist die junge und hoch qualifizierte Frau, die jetzt ihre berufliche Karriere vorantreiben möchte. Und dann noch die Unternehmungen, die ihrerseits im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb alles tun, um darin auch bestehen zu können. Und auf der anderen Seite wird sich sehr wahrscheinlich auch der Wunsch nach einem eigenen Kind nicht für immer verdrängen lassen.

Nachvollziehen kann man diesen Wunsch schon. Dennoch haben wir diesbezüglich sehr grosse Bedenken, da wieder einmal mehr etwas künstliches angewendet wird, obwohl es ganz bestimmt auch andere Lösungen geben würde, wie sie als Beispiel von Katharina57 erwähnt wurden, und sogar auch in einigen Unternehmen erfolgreich praktiziert werden.

Was mir persönlich Kopfzerbrechen bereitet ist die Entwicklung dahingehend, dass man in Zukunft immer mehr und einfacher auf solche künstlichen Möglichkeiten zurückgreifen können wird, was heute schlicht durch die natürlichen Gegebenheiten nicht machbar ist.

Wo führt das ganze noch hin? Wieso können wir Menschen nicht einfach auch mal akzeptieren, dass man im Leben nicht alles haben kann, und man sich auch für eine Sache entscheiden muss, mit der man dann halt den Rest des Lebens leben muss?

Mr. Sunfra
Generell finde ich das Einfrieren der Eizellen nicht schlecht. Es gibt der Frau doch ein wenig Hoffnung auf Kinder, selbst wenn es momentan mit dem Mann nicht klappen sollte oder irgendwas anderes im Leben dazwischen kommt.
Allerdings ist es auch nicht so, als ob jede Frau dies nutzen könnte. Wer schon mal die Preise dazu angeschaut hat, wird wissen, dass es sich nur eine ganz bestimmte Gehaltsgruppe leisten kann.

Ob ich meine Eizellen einfrieren würde? Ich schätze nein. Eher werde ich das- im Falle der Fälle- so handhaben wie meine Tante: sie war auch jahrelang damit beschäftigt, den Richtigen für eine Familie zu finden. Dieser kam aber nie. Dann war sie schon 38 und lies sich von einer Affäre schwängern. Jetzt hat sie ein Kind, ist zwar alleinerziehend, aber super-zufrieden damit.
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