Ja, warum nicht
Ich habe Mitte der neunziger bis Anfang der jahrtausend Wende als Callboy meine Finanzen etwas aufgebessert.
In den Zeitungen inserierte ich unter:„niveauvoller Begleitservice für die Dame usw.…“ und war keiner Agentur angeschlossen .
Meine Handynummer war die Kontaktmöglichkeit, Internet war noch nicht soweit bzw. wurde kaum für diese Zwecke genutzt. Beim Telefonat wurden die Wünsche, Ansprüche und Eckdaten besprochen. Meist verrat dieses Telefonat schon sehr, sehr viel. Auf Wusch, habe ich auch e-Mails mit Bilder (damals in ganz kleiner Auflösung) versendet.
Was für mich am wichtigsten war, daß ich grundsätzlich darauf hingewiesen habe, daß ich ein ganz normaler Mann bin und ob Sex oder kein Sex immer von, wie verbringen wir gemeinsam die Zeit, abhängt. Von vorgeschlagenen Treffen, wir treffen uns und du fi..t mich durch, nahm ich grundsätzlich und höflichst Abstand. Es waren auch nur eine Handvoll dieser Anfragen. (da halft auch kein Lügen, bin eben keine Sexmaschine) Die anderen Anfragen waren eher Begleitung in Theater, Kino, Essen, Disco, Tanzabend, ein Abend zuhause mit gemeinsamen kochen, Abendbegleitung als neuer Freund, Urlaubsbegleitung und sogar „vom Ehemann bezahlter Bespaßer für seine Frau, der sich zeitgleich lieber mit einer anderen einen wichtigen Termin hatte
“ und immer mit einem für beide Seiten offenen Ende.
Das wichtigste war zuhören und aus dem verarbeiteten Gehörten ein Gespräch aufzubauen. (die meisten meiner Kundinnen mochten und schätzten es, daß man(n) ihnen zuhört und sich zu dem Erzählten auch äußern konnte)
Das diese Gespräche von meiner Seite aus in ein „flirten“ gelenkt wurden, wurde nie beanstandet und dankend, im Bezug aus das „offene Ende“ angenommen.
Ja, in den Gesprächen kam es auch zur Sprache, wie so als Frau dafür bezahlt(e)? Es ist ja auch ohne Geld möglich. Die Antworten klafften von: ich will einfach keinen Streß… über Rache… bis hin „auf schwanzgesteuertes Anmachen hab ich keine Bock mehr“ auseinander.
Fazit. Warum soll Frau sich kein Callboy nach ihren Geschmack suchen?. Ist doch wesendlich einfach geworden. Etliche Begleitagenturen haben auch männlich Modelle. Ob nun der auserwählte „Adonis“ paßt oder nicht, kann man(frau) doch in einem Telefonat vorab klären. Ob er auch Männer begleitet oder nur Frauen, steht meist in der Beschreibung. Ist aber auch völlig egal, an den Abend ist er nur für die eine Person gebucht.
Und ja, ein Treffen ist dann immer noch ein blind-Date, aber wenn es gar nicht paßt sagt man es zum Anfang und fertig. (eventuell über eine Aufwandentschädigung der Anfahrkosten nachdenken, mehr nicht) Ein Kleid, das nicht paßt bezahlt auch niemand.
Also wenn finanziell möglich und ungebunden, macht es, gönnt Euch den Spaß, es kann, aber muß nicht, ein tolles Erlebnis werden, aus Rache laßt es sein – bringt nüscht.
Fragestellung im Bezug, wie wird der Callboy mich finden, wie sehe ich in seinen Augen aus,einfach irrelevant. Frau erkauft sich eine „Dienstleistung“, ein Stück Illusion über einen Zeitraum und der Callboy bietet diese an. Wie gut er das macht nun ja, Restrisiko bleibt immer in diesem Milieu, das gilt für Weib- und Männlein. Jedoch sollte Frau auch ein „NEIN“ am Anfang des Treffen akzeptieren können bzw. vertragen.