von Tätern und Opfern
Ich will nochmal auf die Opfer und Täter zu sprechen kommen:
Täter:
Sie lassen den anderen in dem Glauben, dass aus dem Sex eine Beziehung mit emotionaler Sicherheit entsteht. Sie kümmern sich auch nicht um den anderen, wenn dieser die 'Wahrheit' erkennt.
Es gibt keine Entschuldigung für diese Tat, nichtmal die Dummheit der 'Opfer'.
Ihre Gründe sind simpel: Sie kämen sonst nicht zum Schuss, weil der 'Rest' den sie anbieten können, nicht attraktiv genug ist.
Opfer:
Sie wollen gern an die Liebe glauben. Das macht sie für Täuschungen angreifbar.
Opfer sollten einen realistischeren Blick auf die Welt bekommen, ohne ihren grundsätzlichen Glauben an die Liebe verlieren. (Ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll!)
Die 'Dummheit' der Opfer ist keine Rechtfertigung, sie zu täuschen. Den 'Dummen' sollte unser Mitgefühl gelten. Und unsere Hilfe.
Täter und Opfer können männlich wie weiblich sein.
Erstaunlicherweise werden Opfer besonders dann gern getäuscht, wenn der 'Preis' schon klipp und klar ausgehandelt wurde, also z.B. "Wir vertrauen uns gegenseitig unser Leben an" (= Verkehr ohne Kondom) oder "Wir sind uns treu" (= vertane Zeit, einen anderen zu finden) oder "Wir werden uns immer lieben" (= Ehe) oder "Einmal Verkehr kostet 100 Euro (=Prostitution). Warum glaubt ihr, dass Huren ihr Geld immer vorher bekommen?
Ja, vielleicht versuchen Frauen über Sex Dinge zu 'erkaufen'. Das Problem ist, dass sie dabei so oft verarscht werden, wie es wohl bei kaum einem anderen Handel geschieht. Warum geschieht das? Glauben Männer, dass sie so tolle Hengste sind, dass die Frauen schon genug 'Spaß' hatten? Glauben sie, eine Frau, die sich aus anderen Gründen als dem reinen Spaß hingegeben hat, hat keinerlei reale Ansprüche auf das ausgehandelte 'Gut', weil sie ja eine Hure ist? Oder definieren die Männer den Sex dann (nachträglich!) als schlecht, weil die Frau ja nicht mit Leidenschaft dabei war, und somit entbindet sie das aus allen zugesagten Pflichten ihrerseits?
Was passiert, wenn der 'Fuck and go'-Typ gef.. und verlassen wird:
Ich bin auch einer der 'Fuck an go'- Liebhaber. Nun denkt man sicherlich, dass die Männer auf mich fliegen würden, weil ich ja dann angenehm unkompliziert bin. Keine 'Vorlaufzeit', um die Ehrlichkeit zu prüfen, keine Verpflichtungen... einfach nur Spaß. Denkste!
Shocking: Sie will den Sex bestimmen!
Erstmal ist es für alle Männer, die ich bisher traf, eine enorme Umstellung, mit einer Frau zu verkehren, die genau weiß, woran sie Spaß hat. Allein, dass ich die Positionen beim Sex bestimmen will, irritiert sie schon enorm. Ich gebe mich ihnen nicht hin, ich nehme sie. Auch wieder eine Position, die Männer nur seeehr ungern einnehmen. Warum wohl? Vielleicht weil dazu ein bisschen Liebe gehört? Etwas, was man seeehr ungern geben will, wenn man 'Fuck and go' betreiben will?
Shocking: Der Typ an dem Schwanz dran interessiert sie zweitrangig.
Ohja, es ist immer eine Freude, den selbstdarstellerischen Vorstellungen der Herren zuzuhören. Was interessiert mich, was er arbeitet, welches Auto er fährt, wieviel Frauen er vorher hatte? Ich will ihn nicht anhimmeln, er soll sich hinlegen und vögeln lassen! Das trifft manchen 'Fuck and go' Typen sehr hart, denn im Grunde will er doch, dass sich Frau in ihn verliebt. Das ist es doch, warum er die schnelle Nummer will. Nicht um seinen Heini unterzubringen, sondern um mal angenommen zu werden.
Shocking: Sie will den Typ nicht wiedersehen.
Wie.. sie macht Schluss? Weiß sie denn nicht, was sie für einen Prachtkerl vor sich hat? Nee, sie wollte nie einen Prachtkerl, sondern nur ein wenig Spaß. Das ist, glaube ich, das härteste, was man einem 'Fuck an go'-Typen antun kann, nämlich den Spaß am Abhaun nehmen. Letztlich betrachtet, denke ich, dass es dieser Moment ist, der ihm wirklich Befriedigung verschafft, nämlich die Macht, anderen Menschen weh zu tun. Das gibt ihm das Gefühl, dass er mal gewollt und geliebt war.
Der Fuck and go- Typ ist ein sehr armer Mensch. Er glaubt, dass er nicht wirklich lieben kann oder geliebt werden kann. Erst wenn er selbst mal einem ähnlichen Typen begegnet, dann merkt er deutlich, was ihm wirklich fehlt. Nämlich, dass er angenommen wird, nicht nur im Sex, sondern auch als Mensch, dass er gewollt wird und zwar nicht nur für den Spaß, sondern für das Leben, einfach, dass er nicht 'abgelegt' wird.
Ich bin auch ein 'Fuck an go' -Typ und bin mir bewusst, wie flach dieses Vergnügen ist. Ich suche mir ganz bewusst andere 'Fuck an go'-Typen, wenn ich mich von meinem traurigen Liebesleben ablenken will. Ich bin nicht nur aboslut ehrlich, sondern stelle auch sicher, dass die möglichen negativen Auswirkungen (falls sich doch einer mal verliebt und enttäuscht wird), jemanden trifft, der sie verdient hat. Leider hab ich meine rosarote Brille verloren und weiß nicht, ob ich sie nochmal wiederfinden kann. Ich denke aber mit Freude an die Zeit, wo ich noch vor Liebeskummer heulen konnte...
Edit sagt:
Ich wurde nie enttäuscht oder verlassen. Ich habe etliche Liebhaber abgelegt und drei lange Bezeihungen meinerseits beendet. Ich bin deshalb desillusioniert, weil ich genügend Kumpels zuhören musste und die männliche Seite kennengelernt habe.