Erschreckend, mit wie viel Unverstand hier der Mangel eigener Auffassungsgabe als "Novum" der Frauenforschung unter's Volk gebracht werden soll. Reißerisch wie die Bild, und über das Maß einer frei zuzuerkennenden Meinung einfach belanglos, langweilig, und schlichtweg falsch.
Gut, soll nur die Struktur gemeint sein, die einen Widererkennungswert hat. Lassen wir mal das evidente Gegenargument von der Individualität des Individuums beiseite und lassen uns auf das hypothetische Spiel ein.
Wirken und Handeln bestimmen also die Lebenseinstellung, soso. Aber wovon werden Wirken und Handeln bestimmt? Handlung ist ein kausal auf bestimmte Verhaltensweisen gründbares Tun. Dabei sind diese Verhaltensweisen oder Verhaltensmuster Ergebnisse einer Abwägung zwischen der persönlichen Präferenzentscheidung und der Umwelt. Die persönliche Präferenz ermittelt sich aus dem Verhältnis persönlicher Bedürfnisse, den Motiven, zueinander. Diese Motive sind diejenigen Persönlichkeitsvariablen, die angeben wie wichtig uns die Erreichung eines bestimmten Ziels ist. Die Summe der Persönlichkeitsvariablen, oder sagen wir doch gleich Persönlichkeitsmerkmale, ergeben dann die Persönlichkeit…sstruktur. Wir kommen wohl nicht drum herum. Wir halten also fest, Wirken und Handeln bestimmen nicht die „Lebenseinstellung“, sondern machen unter vollständiger Kenntnis aller Umstände bei genauer Beobachtung die Lebenseinstellung bestimmbar.
Die Behauptung, Frauen könnten sich um 180° drehen, ist aber erstmal recht ungenau, als daß man damit verwertbar arbeiten könnte. Es könnte das Handeln gemeint sein, als auch die Persönlichkeit. Sicher ist, es ist ein Rückschluß aufgrund Beobachtung gemeint. Da - wie gezeigt – die Persönlichkeit aber nicht beobachtet werden kann, sondern nur das Handeln, das Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zulassen kann, muß das Handeln gemeint sein. Das deckt sich auch mit der grundlegenden Annahme, daß Persönlichkeit grundlegend stabil ist, und eben nicht labil.
Jetzt könnte man daran denken, daß ein Wechsel der Handlungsalternative auch auf einen Wechsel der Persönlichkeit hindeuten müsste. Streng kausal ist dies Aussage sicherlich, vernachlässigt aber, daß Handeln eben Ausdruck des Verhaltensmusters ist, und durch Interaktion mit äußeren Umständen bestimmt wird. Die können sich ständig ändern. Verschiedene Verhaltensweisen sind bei gleichbleibender Persönlichkeitsstruktur also denkbar. Selbst bei gleichen Umgebungsvariablen sind unterschiedliche Handlungen bei gleicher Persönlichkeit denkbar. Nämlich dann, wenn die Nutzenanalyse situativ unterschiedlich ausfällt. Man mag etwa nicht täglich Kuchen essen wollen um satt zu werden.
Im Ergebnis ist allerdings gegen eine Vielzahl möglicher Handlungsalternativen, zwischen denen frei gewählt werden kann, nichts auszusetzen. Frau kann und darf sich in ihrem Handeln also ruhig um 180° drehen. Das Recht steht allerdings auch dem Mann zu, weil der als Organismus der Frau relativ gleich ist. Zumindest das Prinzip Persönlichkeit jeweils das selbe ist. Und das gilt auch für’s adaptive Handeln. Wir wären sonst außer Stande uns an unsere Umgebung adäquat anzupassen, und das ist im Karussell der Evolution ein wirklich gravierender Nachteil.
Was Du als Struktur, also als wiedererkennunsgwertig definierst, das ist wohl eher etwas der Art „konsistentes Verhalten“. Aber um darüber zu diskutieren, braucht’s etwas mehr als obskure Behauptungen das alles 25 Jahre lang bei über der Hälfte der – also ALLER! – Frauen erlebt zu haben.
…den ganzen Rest des Beitrags, Manns_genug, ( ab ungefähr:“ …Sie kann für sich…“) habe ich nicht recht verstanden. Ich meine, ich kann’s lesen, aber es ist vollkommen unverständlich worauf Du hinaus willst. Die Tatsache, daß es immer darauf ankommt, wer was zu welchem Zeitpunkt fragt, ist doch offensichtlich, und nicht zu beanstanden.
Erst im nachfolgenden Beitrag wird dann klar, daß es Dir darum geht:
„Frau“ geht eine Beziehung zu jemandem ein. In dieser Beziehung verändert sie sich. Mit dieser Veränderung zum Partner hin verliert sie sich quasi selbst aus den Augen, die Beziehung(?) zerbricht.
So, das Scheitern einer Beziehung liegt doch aber nicht daran, daß die Frau nicht mit sich auskommt, sondern nicht mit dem Partner auskommt. Einzig könnte man darüber diskutieren, ob die Frau unter dem Nichtversuch des Kompromisses Beziehung ein langdauerndes Scheitern zu Gunsten eines schnellen Endes erspart hätte. Das Einlassen auf einen Unbekannten, und die Tatsache, daß Fremde Unbekannte bleiben, weil wir in andere Menschen nicht hineinsehen können, birgt doch aber ein Risiko des allgemeinen Lebens, daß jeden, Mann wie Frau trifft. Damit muß man einfach leben.