Wir würfeln noch darum, ob wir jetzt lachen oder weinen sollen, und überbrücken die Zeit bis zur Entscheidung mit 'ner Frage zur Diskussionsgrundlage.
Würdest Du uns bitte "Struktur" definieren, bitte?
Uns scheint das nämlich so, daß bei der These reichlich unsauber gearbeitet worden ist. Struktur ist für uns der innere Aufbau, und den hat jeder. Selbst Unorganisiation könnte man als Organisationsform ansehen, und zumindest formale Strukturen bejahen. Allerdings muß man sich ja gar nicht mit den systemphilosophischen Schwimmflügelchen in diese Untiefen vorwagen, weil man den scheinbaren Widerspruch auch ganz unglamourös seiner scheinbaren Schwergewichtigkeit kupieren kann.
Wenn eine Frau sagt:"Ich wünsche mir bei einem Mann Struktur", dann ist das nicht die vollständige Aussage, weil enthymemisch. Was sie nämlich eigentlich meinte, und nur nicht ausspricht, weil als bekannt vorausgesetzt, ist:"Ich wünsche mir bei einem Mann Struktur...die mir gefällt."
Macht ja auch Sinn, weil jeder Struktur hat, und es ohnehin immer auf persönliches Gefallen ankommt.
Der zweite, angesprochene Fakt ist dann nur noch Pillepalle. Das Individuum ist stetig bestrebt, so wenig Schaden wie nur irgend möglich zu nehmen. Beim Kennenlernen ist nun die Gefahr groß, daß man sich dem anderen öffnet und Zurückweisung erfährt. Ablehnung ist ein Trauma und weil man sich mit diesen Widrigkeiten nicht auseinandersetzen möchte, versucht man mit der eigenen Person so lange wie möglich hinter'm Berg zu halten. Es galt schon immer, daß man lieber "henkt als hängt". Und das ist kein frauenspezifisches Problem. Diskutieren könnte man allerhöchstens noch, ob das bei Frauen ausgeprägter ist, und wenn ja, worin dieses Verhalten entwicklungsbiologisch - psychologisch begründet liegt; Rolle als Mutter, Primärverantwortlichkeit für den Nachwuchs, Obliegenheit der Wahl des Partners zur Paarung. Na ja, "simple keepen".
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