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Sich und den Partner verändern

*****a49 Frau
182 Beiträge
Ich habe nicht behauptet, andere verändern zu wollen *wink*
******n_F Mann
4 Beiträge
Da ist man "mal kurz" nicht hier
und hier steppt der Bär...

Ich hab jetzt einiges - nicht alles - kurz überflogen.
Katja_1979 - Du bist ja fleißig. ich will Deine Antwort kommentieren, die vielen anderen Kommis hab ich zu wenig gelsen.

Ich kenne tatsächlich im realen Leben viele, die

+ die den Wohnort wechseln

+ sich vom studentischemn Öko-Look zum Anzug- und Kostümträger gemausert haben

+ die für den Job dauerhaft auf sichtbare Piercings verzichten

+ Männer, die sich für den ersten akademischen Job von ihren längeren Haaren getrennt haben

+ die die wöchentliche Anzahl an Musizier- oder Sport-Terminen drastisch reduzieren

+ die sich ein Auto anschaffen, obwohl sie bisher eher dagegen waren

und so weiter.

Von diesen konkreten Beispielen gibt es allenfalls Wohnortwechsel für die Liebe in meinem Bekanntenkreis. Alles andere passiert meiner Erfahrung nach nur für Jobs, nicht für Partnerschaften.

Gerade Wechsel des Kleidungsstils scheint im Entwicklungsschritt "Karriere" völlig normal und sehr häufig, in der Liebe dagegen sehr selten. Ebenso Frisur oder Körperschmuck.

Auch hier gilt - so meine ich - einiges kann ich, einiges muss ich, anderes würde ich niemals - an mir verändern.

Lass mich erklären:
Da ich ohnehin 3mm Frisur trage, kann ich mir die Haare nicht abschneiden sollen/müssen, sie sind schon kurz. Ich trage einen Gold-Ohrstecker und auch den werde ich nicht heraus nehmen.

Ich trage seit einiger Zeit aber auch einen Armreifen aus Edelstahl mit ziemlich eindeutiger Gravur am rechten Arm. Ein Geschenk meiner Prinzessin. Ich werde jedoch trotzdem nicht darauf verzichten, kurzärmlige Shirts, Hemden usw. (je nach Anlass) zu tragen. Ebenso werde (kann) ich ihn nicht "einfach so" im Schwimmbad oder der Sauna ab legen. Den Schlüssel dafür hat sie und das ist auch gut so.

Diese Veränderung war zwischen uns locker abgesprochen. d.h. wir hatten uns darüber unterhalten, ob ich mir vorstellen könnte, so was zu tragen. Dann hat sie ihn einfach bestellt und mir geschenkt. Selbst, wenn ich den zum reinigen ab lege, ist es mittlerweile so, als fehlte ein Teil von mir. Das Schreiben am Computer und selbst das Schrauben in Server-Schränken beherrsche ich nach kurzer Eingewöhnung damit. Es klingt zwar etwas anders als vorher *zwinker* aber das macht nichts.

Aber meine Prinzesssin hat sich mir auch ein Stück weit angepasst und trägt einen etwas anderen, lockereren und auch leicht rockigen Look. Auch das hat sie freiwillig getan und es gefällt ihr sogar. Ebenso greift sie nur noch seltener und nicht so tief in den Schmink-Topf. Sie braucht das einfach nicht, weil sie ohnehin eine wunderschöne Frau ist. Leider haben ihr früher einige Leute anderes vermittelt und sie wollte der Natur ein wenig nach helfen. Sie hat durchweg positive Reaktionen darauf bekommen, ebenso wie ich (meist) auf den Armreifen (wenn die Leute die Gravur überhaupt lesen).

Was sie aber niemals ändern wird, ist ihre dominante Art, ebenso wie ich die meine Art nie wieder ändern werde. Das ist auch sehr gut so. Sie ist auch keine hardcore-dominante Frau, sondern fast immer sehr lieb und einfühlsam. Aber ebenso tritt sie mich (bildlich) in den Hintern, wenn sie will, dass ich bestimmte Dinge tue. Sie weiß, was sie will und darüber gibts keine Diskussion. Ebenso kann, darf und soll ich sie zu bestimmten Dingen bringen, die sie erledigen, tun, sagen soll, mit denen sie Probleme hat. Die Art und weise, wie wir beide den jeweils anderen daran erinnern, ihn dazu bringen, zu tun, was er/sie soll und was guut für uns beide ist, unterscheidet sich.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich persönlich bin froh über jede Veränderung, die ich dank ihr durch gemacht habe und lasse mich auf sie ein. Über andere wiederum gibts definitiv keine Diskussion.
Ihr gehts ebenso - und für uns beide ist unser Zusammentreffen so eine Art Hauptgewinn.
*****a49:
Die Leute, die genauso geliebt werden möchten wie sie sind, sind über das Säuglingsalter nicht hinaus gekommen.
Zustimmung. So eine Haltung ist kindisch, naiv und weltfremd.

Und ich habe nicht nur Wünsche, ich habe auch Ansprüche und ich kann sogar fordern. Und mein erwachsenes Gegenüber kann dann hoffentlich damit umgehen. Kann "ja" sagen, wenn er mir entgegen kommen will, kann "nein" sagen, wenn er es nicht will.
Genau so ist es. Natürlich hat man Wünsche, Ansprüche und Forderungen. Wer mit mir zusammen sein will, muss ganz bestimmte Ansprüche einfach erfüllen und bestimmte Schwächen eben auch abstellen wollen. Umgekehrt geht es den meisten Männern doch ähnlich. Das ist legitim und ganz natürlich.

Leben ist Veränderung, das gilt für jeden einzeln und für eine Partnerschaft. Ich jedenfalls möchte mich auch in einer Partnerschaft weiterentwickeln.
Das sehe ich auch so. Jeder entwickelt sich durch Beruf, durch Freundeskreis und Hobbys eigenständig weiter und wenn alles passt, entwickelt man sich durch gemeinsame Erlebnisse, Unternehmungen und Lebenswege auch zusammen weiter. Aber Veränderungen passieren einfach und natürlich muss man sich absprechen, ggf. einfordern und klarstellen, auf welcher Basis ein Zusammenleben möglich ist und wann nicht.

Danke, Martha, ich fühle mich nicht mehr ganz so alleine.

Wer diesen ganzen Aufwand nicht will, wem das alles zu kompliziert ist ......... sollte Single bleiben.
In der Tat.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Dass
Seltsamerweise erwarten gerade die Männer, dass die Frau auf sexuellem Gebiet immer mal was ausprobiert und mitmacht. Da wird schnell mit zweierlei Maß gemessen.

das so ist, liegt daran, dass Frauen in der Regel die zurückhaltenderen, konservativen Menschen sind. Männer sind sehr viel eher bereit, ihren sexuellen Horizont zu erweitern, daher das ständige Hoffen, Frau möge mitziehen.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
aha...
Die Leute, die genauso geliebt werden möchten wie sie sind, sind über das Säuglingsalter nicht hinaus gekommen.

Zustimmung. So eine Haltung ist kindisch, naiv und weltfremd.

*schiefguck*

ja/ne is' klar - ich muss an mir arbeiten, damit ich anders werde als ich bin um mir damit das geliebt-werden zu verdienen *vogel*

Da sind dann ein paar bekannte Aphorismen über die Liebe wohl auch von kindisch, naiven, weltfremden Personen hinterlassen worden, zB. Hebbel mit seinem:

"Der Mensch will brutto geliebt werden, nicht netto"


Und damit Kinder gefälligst ihre Naivität ablegen und schnallen, wie das mit "der Liebe" so läuft, werden sie dann am besten so ER_zogen, dass sie nur dann geliebt werden, wenn sie brav das tun, was ihre ER_zieher für gut, schicklich und recht finden. So von wegen Harmoniemaximierung... *floet*
********lack Frau
19.352 Beiträge
@*****lnd

das so ist, liegt daran, dass Frauen in der Regel die zurückhaltenderen, konservativen Menschen sind. Männer sind sehr viel eher bereit, ihren sexuellen Horizont zu erweitern, daher das ständige Hoffen, Frau möge mitziehen.


Mutige These, aber hier finden sich etliche Threads die belegen, daß dem nicht so ist.
Seltsam nur, daß das dann einmal von "Horizont erweitern" gesprochen wird und andererseits von "sich verbiegen".


@****in

ja/ne is' klar - ich muss an mir arbeiten, damit ich anders werde als ich bin um mir damit das geliebt-werden zu verdienen *vogel*

Da sind dann ein paar bekannte Aphorismen über die Liebe wohl auch von kindisch, naiven, weltfremden Personen hinterlassen worden, zB. Hebbel mit seinem:

"Der Mensch will brutto geliebt werden, nicht netto"

Das beinhaltet dann aber auch die brach liegenden Möglichkeiten, die in einem stecken.

Und damit Kinder gefälligst ihre Naivität ablegen und schnallen, wie das mit "der Liebe" so läuft, werden sie dann am besten so ER_zogen, dass sie nur dann geliebt werden, wenn sie brav das tun, was ihre ER_zieher für gut, schicklich und recht finden. So von wegen Harmoniemaximierung... *floet*

Kinder sind Leihgaben und man sollte sie möglichst schnell auf eigene Füße stellen, damit sie in der Lage sind ihre eigenen Erfahrungen zu machen.

Stephan_F hat das m.E. sehr gut erklärt, was er da für Unterschiede macht.

Mir kommen die Jobentscheidungen etwas zu kurz, weil ich finde, daß sie sehr wohl auch bis weit in das Private gehen.
Gerade auch, weil der Job einen großen Teil der Zeit frißt.

Am Tattoo kann man das sehr gut erklären...

-wer nur ein kleines Tattoo haben will, nimmt ein unverfängliches
-wer Größere haben möchte, der sucht sich Stellen, die man "verstecken" kann, wohl wissend, daß das bedingt, ggf. im Sommer mit langen Ärmeln rumlaufen zu müssen usw
-wer die Tattoos als Körperschmuck empfindet wird sie nicht verstecken wollen und daher eher keinen Job wählen, wo es strenge Kleidungsvorschriften gibt, weil er/sie das als Einschränkung ihrer Person empfinden.

WiB
*********unchy Mann
2.827 Beiträge
Martha49:
Die Leute, die genauso geliebt werden möchten wie sie sind, sind über das Säuglingsalter nicht hinaus gekommen.

Zustimmung. So eine Haltung ist kindisch, naiv und weltfremd.

dann frage ich mich, warum man einen Menschen liebt der sich so gar nicht ändern will.?
Mit ihm dann Kinder zeugt, Familie gründet, Haus baut etc ppp wer von beiden ist da der naivere oder blödere ?

Ich denke für die Menschen die alles machen oder anfangen, alles (Un)mögliche tun, damit der andere Mensch sie liebt wird es sehr problematisch im Leben.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Auch ich hab mich in der Vergangenheit immer angepasst - mehr als es gut für mich war. Klar, Kompromisse gehören zu einer Beziehung dazu. Aber vollkommen anpassen - nee, nicht mehr mit mir.

Wieso soll er mich ändern wollen, hat er sich doch in mich verliebt, wie ich bin - zumindest ist es das, wie es sein sollte.

Für mich gibts nen Unterschied, ob man sich beispielsweise in der Freizeitgestaltung auch mal in der Mitte trifft etc. oder ob der eine den anderen völlig ummodeln will.


Nennt mich kindisch - ich möchte geliebt werden, wie ich bin.
Ansonsten verzichte ich lieber drauf.
******n_F Mann
4 Beiträge
Ich sollte
vielleicht zu meinen vorigen Beiträgen noch dazu schreiben, dass sich mein Wesen, seit ich meine Prinzessin kennen lernte, ziemlich stark geändert hat.
Damit meine ich das Innere, das, was die andere Menschen nicht sofort oder auch gar nicht mit bekommen. Seit ich mit ihr zusammen bin, bin ich ruhiger, gelassener und unaufgeregter geworden. Vorher war ich leicht entflammbar, d.h. ich hab mich über Kleinigkeiten aufgreregt, war wütend, oft überflüssig verärgert.

Durch ihre Gegenwart und ihren Einfluss auf mich bin ich gelöster, entspannter und sehr viel ruhiger geworden. Ich versuche nicht mehr, mich um alles allein zu kümmern, sondern überlasse auch immer wieder mal ihr die Führung - in ziemlich allen Belangen des Zusammenlebens. Sie war es, die mich zu Beginn des Zusammenlebens immer wieder bei einer meiner kurzen Wutausbrüche am Arm gepackt hat, mich zur Seite drehte und mir tief in die Augen schaute. "werd sofort ruhiger!" das war alles, was sie sagte. Das passierte einige Male und der Erfolg war faszinierend.

War ich früher ein ausgemachter Sturkopf (meine Mutter könnte Klagelieder davon singen) so bin ich heute eher "geschmeidig" wenn es um die Durchsetzung meines Kopfes geht. In einigen Belangen ist es heut auch manchmal noch so, aber das ist - aus ihrer Sicht - vertretbar.

Ich muss auch sagen, dass ich mich seit dieser Veränderung ruhiger, ausgeruhter und entspannter fühle. Vorher stand ich, ohne es wirklich zu merken, quasi dauerhaft unter Strom und war auch ständig auf der Hut, damit mir nicht von irgend woher irgend ein Problem unerwartet auf die Füße fällt.

Bevor sie in mein Leben trat, kannte ich diese Momente sogut wie nicht. Sie hat mich - oft sogar von mir selbst unbemerkt - verändert.
****984 Frau
383 Beiträge
*****a49:
Die Leute, die genauso geliebt werden möchten wie sie sind, sind über das Säuglingsalter nicht hinaus gekommen.

Wenn ich einen Menschen nicht so liebe, wie er ist - dann liebe ich eine selbstgeschaffene Projektion. Ein Trugbild.

Liebe und Partnerschaft sind zwei unterschiedliche Phänomene.

Für das Führen einer Partnerschaft brauche ich eine Art Beziehungskompetenz, damit sich beide Partner mit ihren jeweiligen Vorstellungen und Bedürfnissen auf einen gemeinsamen Nenner bzgl. Zielen, Zeit und Aufmerksamkeit einpendeln können.

off topic: Was spricht gegen 3 bis 20 Zahnpastatuben, so dass jeder seine Lieblingssorten vorrätig hat? *schock*
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
nenene...
Wenn ich einen Menschen nicht so liebe, wie er ist - dann liebe ich eine selbstgeschaffene Projektion. Ein Trugbild.

wurde doch im Threadverlauf schon erklärt *floet*

Du "liebst" (tm) 80% von ihm und hast mit deinen gefestigten Moralvorstellungen ein konkretes Be(r)ziehungsziel, wie die (unbekannten) 20% sein müssten, damit es - natürlich nur zu seinem besten - optimal harmonisch in der Beziehung läuft. Und daran "arbeitest" du dann hart mit konsequenten Erinnerungen, dass er sich ändern - klarerweise positiv - sollte um sich auf dich auch wirklich einzulassen...

SO muss Beziehung... *fiesgrins*


PS: wer in meinen Beiträgen Ironie findet, darf sie behalten...
**********henkt:
Wieso soll er mich ändern wollen, hat er sich doch in mich verliebt, wie ich bin
Nein, eigentlich ist das nicht so, wenn man den Tatsachen in die Augens chaut: man verliebt sich in so etwas wie Ausstrahlung, Chemie, Wellenlänge, vielleicht noch Humor und einige auf Anhieb spürbare Charaktereigenschaften.

Meistens weiß man zu diesem Zeitpunkt eben nicht all die Kleinigkeiten, Schwächen und Angewohnheiten, die später Anlass zu Wünschen oder Forderungen geben können. Im Gegenteil präsentieren sich anfangs alle von ihrer besten Seite und ist das Kennenlernen meist beschränkt auf das, was verbindet. Erst wenn man zusammen ist, bekommt man mehr von den sehr persönlichen, intimen, privaten Facetten mit.

Eine Partnerschaft erfordert eben mehr als nur Zuneigung oder Verliebtheit. Wenn man aus Gründen der Liebe zusammen sein will, dann ist es quasi immer so, dass man schauen muss, dass die Reibepunkte eliminiert werden.
off topic: Was spricht gegen 3 bis 20 Zahnpastatuben, so dass jeder seine Lieblingssorten vorrätig hat?
...der Geschmack, der im Mund des anderen bleibt und den man beim Liebesspiel dann wahrnimmt? Es gibt Sorten, die törnen mich absolut ab.
*********unchy Mann
2.827 Beiträge
@*******979
...der Geschmack, der im Mund des anderen bleibt und den man beim Liebesspiel dann wahrnimmt? Es gibt Sorten, die törnen mich absolut ab.

also wenn schon bei der Zahnpaste Reibepunkte oder Reizthemen enstehen. *kopfklatsch* Mann/Frau sich aufregt wegen Banalitäten, dann sind doch beide Verhaltensgestört und es wäre besser profesionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
*****one Frau
13.323 Beiträge
also wenn schon bei der Zahnpaste Reibepunkte oder Reizthemen enstehen. *kopfklatsch* Mann/Frau sich aufregt wegen Banalitäten, dann sind doch beide Verhaltensgestört und es wäre besser profesionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

das sind allerdings auch angaben...zahnpasta- no go, deo- no- go, parfum/ aftershave no- go..die unbedingt in das joyprofil gehören.

ich mache schon mal eine liste *g*
also wenn schon bei der Zahnpaste Reibepunkte oder Reizthemen enstehen. *kopfklatsch* Mann/Frau sich aufregt wegen Banalitäten, dann sind doch beide Verhaltensgestört und es wäre besser profesionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich hatte da noch keine Reibungspunkte. Es war bisher immer eine schnelle Einigung möglich. Das Beispiel stammt von Anantara und auch dort gab es eine Lösung.

Friedlich bleiben!
*****ara Paar
1.005 Beiträge
@ Katja
Meistens weiß man zu diesem Zeitpunkt eben nicht all die Kleinigkeiten, Schwächen und Angewohnheiten, die später Anlass zu Wünschen oder Forderungen geben können. Im Gegenteil präsentieren sich anfangs alle von ihrer besten Seite und ist das Kennenlernen meist beschränkt auf das, was verbindet. Erst wenn man zusammen ist, bekommt man mehr von den sehr persönlichen, intimen, privaten Facetten mit

Ja, wir präsentieren uns alle erst einmal sehr vorteilhaft, das stimmt. Und die intimen, persönlichen und privaten Facetten tauchen erst später auf.

ABER: die bringen wir auch mit! Also nicht nur der Partner hat sie, jeder hat sie und jeder bringt sie mit. Insofern gilt das für beide Seiten.

So, und jetzt stell Dir vor, dass Dein Partner ständig an Dir herumnörgelt und immer mehr und immer mehr nörgelt und dieses und jenes geändert haben will, ihr lernt Euch ja immer besser kennen und entdeckt immer mehr. Wie geht es Dir dabei?

Ich denke, man muss einen anderen Weg gehen, wenn man diese Dinge entdeckt. Nämlich den zu überlegen, ob man mit der oder jenen Marotte leben kann. Ich gebe wieder ein Beispiel aus meinen Freundeskreis:

Sie lernt ihn kennen, übers Internet. Vor vielen Jahren schon, als diese Portale noch gar nicht so stark genutzt wurden. Sie gehen essen, einma, zweimal, er lädt sie zu sich nach Hause ein, da er gut kochen kann. Wohnung ist blitz blank. Sie findet es klasse, freut sich darüber. Er betont auch immer wieder, wie wichtig ihm der Umgang mit seinen Sachen ist, er möchte alles schön erhalten. Sie staunt, aber sie freut sich.
Nach dann ca. einem Jahr zeigt es sich sehr deutlich, dass er ein absoluter Chaot ist. Schusselig, sieht nicht dass es hier und dort schmutzig ist, er ist ungeschickt und lässt immer wieder mal Teile seines guten Geschirrs fallen. Sie denkt sich, naja, er ist Künstler, die sind halt auch verpeilt. Es zeigt sich auch in Bereichen wie der Umgang mit Behörden usw. der Mann ist einfach alltagsunfähig. Sie kennt aber auch die andere Seite von ihm, dass er sehr gut und deutlich seinen Mann stehen kann wenn's drauf ankommt. Auf eine feine Art, nicht prollmässig. Das liebt sie wieder (und natürlich noch andere Sachen). Kurz und gut, trotzdem er in Bezug auf den Alltag konträr zu ihr lebt, sie liebt ihn immer mehr. Manchmal ist sie bisschen verzweifelt. Sie unternimmt Versuche ihn ein bisschen zu ändern, zu steuern, damit er die Dinge besser im Griff hat. Zeigt ihm hier ne Ecke die geputzt werden sollte, hier einen Brief, den er beantworten sollte. Irgendwann übernimmt sie diese Sachen. Es stinkt ihr zwar immer wieder, aber sie liebt ihn. Dann kommt der Punkt wo er ein ziemliches Chaos anrichtet und sie überlegt, ob der Mann für sie tragbar ist. Sie macht sich sehr viele Gedanken darum, ob sie wirklich mit ihm und seinen Marotten alt werden kann. Und kommt zu dem Fazit: es gibt so viel liebenswürdiges für sie an ihm, sie kann so wunderbar mit ihm Lachen, Reisen, Freizeit verbringen, sie denken über viele Dinge gleich, dann muss ich das andere eben akzeptieren!

Und nun komme ich zu dem Punkt an den ich wollte: die einzige Chance für die beiden glücklich den Rest ihres Lebens miteinander zu verbringen ist, dass sie es AKZEPTIERT, dass er in manchen Dingen total verpeilt ist. Es ist unmöglich ihn zu ändern, das ist sein Naturell! Er bemüht sich schon immer wieder, er tut SEIN Bestes, mehr kann keiner tun. Es reicht jedoch nicht aus. Man müsste ihn komplett ummodeln, dann würde jedoch auch die andere Seite - nämlich die Liebeswürdige - verloren gehen, denn er müsste sich total verkrampfen, ständig hinterfragen. So ein Mensch kann nicht entspannt sein, er wäre eine Hülle.

Eine Beziehung besteht aus vielen Kompromissen. Nämlich die, dass man sich bei signifikanten Eigenschaften des Gegenübers ganz rational fragen muss: kann ich damit leben, oder ist es eigentlich doch nur halb so wild, wir haben eine Lösung für das Problem (so wie die Freundin nun eben die Alltagsdinge für ihren Mann regelt). Und was mute ich denn meinem Partner zu, das er schlucken muss, weil ich es nicht ändern kann?

Es wird hier immer wieder von äusseren Kleinigkeiten gesprochen (habe ich auch schon, gebe es zu), aber letztendlich geht es im Zusammensein nicht um diese Marginalien, sondern um die Essenz des einzelnen!
*****ara:
Also nicht nur der Partner hat sie, jeder hat sie und jeder bringt sie mit. Insofern gilt das für beide Seiten.
Selbstverständlich. Richtig.

stell Dir vor, dass Dein Partner ständig an Dir herumnörgelt und immer mehr und immer mehr nörgelt und dieses und jenes geändert haben will
Natürlich wäre das schrecklich. Wir haben ja weiter oben schon davon gesprochen, dass es auf den Tonfall und die Situation ankommt. Nicht jeder Wunsch, nicht jede Forderung, ist Nörgelei.

Aufeinanderstellen, nicht verbiegen, ist ja hier seit dutzenden Postings mein Credo.

zu überlegen, ob man mit der oder jenen Marotte leben kann.
Absolut richtig -- aber nicht nur. Wenn ich zu dem Schluss komme, dass ich damit nicht leben kann, darf ja nicht die einzige Lösung die Trennung sein. Marotten kann man auch abstellen. Eben weil man es wichtiger findet, zusammen zu sein, als die Marotte aufrecht zu erhalten.

es gibt so viel liebenswürdiges für sie an ihm, sie kann so wunderbar mit ihm Lachen, Reisen, Freizeit verbringen, sie denken über viele Dinge gleich, dann muss ich das andere eben akzeptieren!
Dein Beispiel betrifft eine sehr grundsätzliche Persönlichkeitsfacette. Insofern stimme ich dir zu, hier ist keine Änderung zu erreichen, also muss man entweder damit leben oder nicht. Sie haben eine Lösung gefunden, Arbeitsteilung und Synergieeffekte sind ja auch gerade der Vorteil von Partnerschaft und werden hier genutzt. Wunderbar!

Es wird hier immer wieder von äusseren Kleinigkeiten gesprochen (habe ich auch schon, gebe es zu), aber letztendlich geht es im Zusammensein nicht um diese Marginalien, sondern um die Essenz des einzelnen!
Klint sinnvoll, ist aber leider nicht die Praxis, finde ich. Wie viele Beziehungen zerbrechen an ebensolchen Kleinigkeiten? Wie viele Männer in diesem Forum machen Intimrasur zur Bedingung? Oder bestimmte Sexpraktiken?

Ich höre so viel Trennungsgründe und Streitursachen und sehr oft geht es dabei um Kleinigkeiten. Manche schlucken auch Dinge wie die nicht schmeckende Zahnpasta, aber es kostet Harmonie und Wohlbefinden und schädigt letztlich doch die Beziehung. Gegenseitige Rücksicht, Fürsorge, Zuneigung gehören einfach dazu.
*******979:
Wie viele Beziehungen zerbrechen an ebensolchen Kleinigkeiten? Wie viele Männer in diesem Forum machen Intimrasur zur Bedingung? Oder bestimmte Sexpraktiken?

Rhetorische Fragen oder hast Du Zahlen dazu?

Dinge, die mir elementar in einer Beziehung erscheinen, möchte ich geklärt haben, bevor es zur tieferen Beziehung kommt. Deshalb passiert es bei mir eben nicht, dass ich mich innerhalb von ein paar Treffen für ein Zusammenleben bis zum Tod (sorry für das Pathos) entscheide. Diese Zeit nutze ich dann, um die Person kennenzulernen und auch, um zu erfahren, ob es passen kann.

Wenn es dann soweit ist, weiß ich aber auch, dass mich der Schnurbart bei ihr nicht anekelt und ich weiß, dass ich damit zurecht komme, dass sie keine Highheels tragen will und auch dass sie ihr Haar lieber lang als kurz trägt.
Ich habe dann keinen Anlass mehr, an irgendetwas rumzumäkeln, was ich an ihr gerne anders hätte, denn dann schätze und liebe ich sie als die Person, die sie ist.

Vielleicht liegt die Bereitschaft, eine Partnerin so zu nehmen wie sie ist, deshalb einfach nur daran, dass es Schnellschüsse in Bezug auf Partnerschaften nicht gibt.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
würde ich auch sagen...
Es wird hier immer wieder von äusseren Kleinigkeiten gesprochen (habe ich auch schon, gebe es zu), aber letztendlich geht es im Zusammensein nicht um diese Marginalien, sondern um die Essenz des einzelnen!

Klint sinnvoll, ist aber leider nicht die Praxis, finde ich. Wie viele Beziehungen zerbrechen an ebensolchen Kleinigkeiten?


dass es ganz wo anders "im Argen" liegt, wenn sich Paare nur mehr wegen Banalitäten in die Haare kriegen.

Muss aber irgendwie in @***ja's Wahrnehmungswelt so sein, dass das ganz oft der Fall ist. Ich kenne sowas in meinen Bezeihungen (fast) gar nicht, oder überwiegend dann, wenn sie eigentlich eh schon "innerlich aufgekündigt" waren...

Meine Frage, ob Probleme dieser Art @***ja's persönliches Beziehungsleben mitgeprägt haben, hat sie bis dato nicht beantwortet...
*****ara Paar
1.005 Beiträge
@ Katja
Ich höre so viel Trennungsgründe und Streitursachen und sehr oft geht es dabei um Kleinigkeiten

Ich kann er-win nur zustimmen, wenn es an solchen Kleinigkeiten scheitert, wäre die Beziehung früher oder später sowieso gescheitert, denn das sind dann Machtkämpfe, welche einfach nur lächerlich sind

Gegenseitige Rücksicht, Fürsorge, Zuneigung gehören einfach dazu.

Stimmt! Aber ich glaube, wir haben auch hier wieder so unterschiedliche Definitionen davon, was Rücksicht, Fürsorge und Zuneigung sein soll, dass wir sicherlich nie auf einen Nenner kommen.

Schwierig ist zu verstehen, was Du eigentlich genau meinst und möchtest mit deinem Thema, denn Du widersprichst Dir immer wieder und hast zuviel Emotionen beim Schreiben, dass es für andere nicht nachvollziehbar ist, auf was Du raus willst.

Lass Dir von einer nicht mehr ganz jungen Frau, welche zum ersten Mal in Ihrem Leben einen anderen Erwachsenen wirklich liebt (meine Kinder natürlich ausgenommen), dass bei einer echten und tiefen Liebe es keine Streitereien über Geschmack der Zahnpasta gibt, es gibt auch keine Machtkämpfchen nach dem Motto "ich will mich durchsetzen", es gibt auch keine Gründe sich zu verbiegen. Wenn man sich dem Partner anpasst weil ihm was anderes besser gefällt (zum Beispiel Haarlänge) dann tut man es weil es einem selbst auch gefällt oder man lässt es und dann ist es für den Partner bei echter Liebe auch in Ordnung so. Alles andere klingt nach "ich will Recht haben" und ist absolut destruktiv.

Wenn Dir der passende Mensch begegnet, dann wirst Du Dich höchstens noch über die eine oder andere Sache wundern, aber nicht mehr die Beziehung deshalb in Frage stellen.

Wenn ich zu dem Schluss komme, dass ich damit nicht leben kann, darf ja nicht die einzige Lösung die Trennung sein

Doch, in manchen Fällen ist das sicherlich die einzige Lösung. Oder glaubst Du wirklich, dass der Mann meiner Freundin sich so sehr ändern würde bzw. könnte (es ist ja nicht nur ein Wollen, sondern auch ein Können), dass er jeden Strafzettel sofort bezahlt, alles immer wunderbar aufräumt und putzt? Hätte sie nicht für sich entschieden, dass sie damit leben kann, dass er so ist, weil die guten Dinge überwiegen, dann hätte sie sich auf jeden Fall getrennt, was hätte sie sonst tun sollen? Ihn verbiegen?
*****one Frau
13.323 Beiträge
@TE
[...]
Klint sinnvoll, ist aber leider nicht die Praxis, finde ich. Wie viele Beziehungen zerbrechen an ebensolchen Kleinigkeiten? Wie viele Männer in diesem Forum machen Intimrasur zur Bedingung? Oder bestimmte Sexpraktiken?[...]

wenn beziehungen an solchen nichtigkeiten zerbrechen oder es es ständig streit gibt, dann klemmt in der beziehung die säge längst woanders ( danke an meine vorposter).

da du nun schon zum xten mal die intimrasur und die sexpraktiken als beispiel bringst, scheinst du zu diesen themen traumatische erfahrungen zu haben.
oder du kennst welche, die welche kennen....
oder du haust hier gewaltig auf den putz.
als ewige joyclubberin habe ich so meine erfahrungen mit intensivpostern ohne echtheitspüfung.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Bei
uns zuhause hat man einen einfachen Rat parat: Back dir doch deinen Mann selber- nach eigenem Geschmack.

Ich habe ein Beispiel in der Verwandtschaft, eine weit ins Alter schöngebliebene Frau, der nie ein Mann gut genug sein konnte, sodass sie wohl nach meiner Beobachtung jetzt mit über 60 bestenfalls drei Sexualpartner hatte in ihrem Leben, darüber hinaus keinen Partner. Nun ist sie verbittert, nicht sie ist Schuld, nein die ekligen Männer tragen Schuld. Sie vereinsamte immer mehr, wurde immer schrulliger. Ist das ein Leben, wofür es sich lohnt, die Angebote zu verachten, die eine kleine irreparable Macke haben?
Warum wird es nicht ganz normal empfunden, dass ausgerechnet ein neuer Partner, tolle Verliebtheit, tiefe Liebe ganz starke Veränderungen hervorbringt? Uns Dinge aus neuen Perspektiven sehen lässt? Neue Dinge probieren lässt? Alte Gewohnheiten überdenken lässt? Ist Liebe nicht ein wunderbarer Anlass dazu und sind nicht viele andere Auslöser für Veränderungen wie Krankheiten oder Jobwechsel auch von außen und nicht aus uns selbst kommend?

Wenn Menschen in einer Beziehung anhaftend werden, wenn sie ohne den anderen "nicht mehr leben können", wenn sie Sicherheit brauchen durch die Beziehung, in der Beziehung - im Sinne von: ich will sicher sein, dass mir mein Partner, meine Partnerin treu ist - dann sind Veränderungen, neue Perspektiven, neue Dinge schlichtweg kontraproduktiv.

Sollte der/die eine Veränderungen, Perspektiven ins Beziehungs-Spiel bringen, kann die/der andere dies mit einem "Liebst Du mich nicht mehr?"-Schachzug recht gut kontern. Die hochgepriesene tiefe Liebe wird in diesem Fall zu nichts anderem als Mittel zum Zweck, Veränderungen - sprich: Unsicherheit - zu blockieren. Der Vorwand der hehren Liebe wird Mittel zum Anhaften in der Beziehung.

Fazit: Mit einem neuen Partner sind nur dann ganz starke Veränderungen möglich, wenn beide in ihrer tiefen Liebe nicht anhaftend werden, nicht sicherheitsbedürftig, sondern wenn sie liebend weit bleiben, offen für das, was wird, was sich verändert - auch wenn es wieder auseinandergeht. Liebend sein im Loslassen, Abschied: welch hohe Kunst!
*****one Frau
13.323 Beiträge
@sinnflut
ein wunderbarer beitrag!
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