Ich frage mich gerade, wie man Kompromisse finden will, wenn man diese Einstellung vertritt.
Scheint unmöglich zu sein und jede kleine Diskrepanz wird dann wohl zur Frage der Persönlichkeit hochstilisiert... wie gesagt, für mich ist das Kinergartenniveau. Ohne Kompromisse, ohne Gefälligkeiten, ohne Aufeinanderzugehen scheint mir gar keine Partnerschaft möglich zu sein, die den Namen verdient hat.
"Sich verbiegen" bedeutet für mich, wenn jemand mit etwas abverlangt was nicht meinem Naturell oder meinem Wesen entspricht.
Orinzipiell eine sehr gute Definition!
Wobei Naturell, Wesen oder Persönlichkeit halt wiederum schwer zu greifen sind. Für den einen gehört halt die Frage der Intimrasur zum Naturell, für den anderen ist beides möglich.
Es ist ja geradezu symptomatisch, dass viele z.B. ihre Hobbys wie "viermal die Woche Hockey spielen" zum Naturell, zum "gehört ganz tief zu mir" hochstilisieren, aber nach dem Umzug in eine andere Stadt dann plötzlich ohne auskommen.
Hier muss man also sehr genau fragen und diskutieren, was genau Naturell oder Persönlichkeit ausmacht und was in Wahrheit änderbar und verhandelbar ist.
Zum Unterschied ob ich bereit bin für jemanden der mir lieb und wert ist, etwas zu tun um ihm/uns eine Freude zu machen.
Richtig, das ist auf jeden Fall die andere Seite, die leichter zu klären sein müsste. Man tut sich eben mal einen Gefallen, man macht auch mal etwas dem anderen zuliebe, obwohl man selbst nicht so viel Lust darauf hat.
Ich war zum Beispiel mal mit einem Hobby-Musiker zusammen, der klassische Konzerte in einem Orchester mit hohem Niveau gespielt hat und mich gerne dabei haben wollte. Ich fand das elendig langweilig, aber habe ihm natürlich immer wieder den gefallen getan. Das gehört für mich einfach zur Partnerschaft dazu, dass man als Partnerin nicht sagt, " nö, egal ob alle andere mit Freundin kommen, ich bleib zu hause".
HYPOTHESEN
Priorität -- Eine der zentralen Frage, die ich mir stelle, ist eben, ob einfach die Prioritäten-Setzung nicht stimmt, d.h. offensichtlich der Partner nicht wichtig genug, nicht ernst genug genommen wird. Im Gegensatz zum Job eben. Dann wäre es vielleicht auch einfach nur der falsche Partner und man könnte bei falscher Prioritätensetzung sich sagen, "ist die Liebe wohl zu gering, die Kompatibilität zu gering" und sich trennen.
Charakter -- Oder sind diese Menschen einfach zu naiv und unreif und entarten kleine Gefälligkeiten daher zu einem Machtkampf, zu Sturheit, zu Prinzipienreiterei? Werden Scheinkämpfe ausgefochten? Wer nichts wichtiges an Persönlichkeit zu verteidigen hat, geilt sich eben an Kleinigkeiten auf?