... sind wahrheit, ehrlichkeit und treue nur noch worte ..

Ich will keine Grundsatzdiskussion, deshalb noch eine letzte kurze Aussage zu diesem Exkurs:
Für mich ist jeder für seine Handlung persönlich verantwortlich. Wenn er sich einer sogenannten Mehrheit anschliesst, dann ist das SEINE Entscheidung und damit ist er auch verantwortlich, was aus seiner Entscheidung wird.

Das Gesamtbild lässt sich schon ändern, doch nicht in dem man am Gesamtbild schraubt, sondern in dem jeder Einzelne sich seiner Verantwortung bewusst ist.

Deine Haltung führt eben genau zu dieser Gesellschaft in der wir heute leben: Ich bin nicht schuld, die Gesellschaft hat mich dazu gemacht!


Herr-zliche Grüsse
Roland

..sind für mich weder Wahrheit, Ehrlichkeit noch Treue. Sie sind nicht mehr, als nur blasse Worte. Wer könnte dies reinen Gewissens in Abrede stellen. Aber dennoch haben sie ihren Sinn und was für einen.

Die Wahrheit ist einer der wichtigsten philosophischen Grundbegriffe. Sie ist auch im Alltag geeignet, von der Falschheit, der Lüge und dem Irrtum abzugrenzen.
Ehrlichkeit kann dann nur wieder die-/derjenige für sich in Anspruch nehmen, der die Wahrheit sagt und wahrhaftig handelt.
Bei der Treue (Vertrauen) handelt es sich um eine liebevolle Tugend. Hiermit wird die Verlässlichkeit gegenüber einem/er anderen im Gegensatz zur Untreue (Verrat) ausgedrückt. Vertrauen und Loyalität sind also unverzichtbar.

Grundbaustein ist und bleibt deshalb die Liebe zu einem Menschen als innere Haltung positiver inniger und tiefer Verbundenheit. Und diese gestattet weder Falschheit, Lüge, Unehrlichkeit, Untreue noch Respektlosigkeit. Was bleibt dann wohl noch übrig?

Herzlich
Caballito

nein. ich halte sie für das Fundament einer funktionierenden Beziehung.

Oli

Treue, Ehrlichkeit...was auch immer...natürlich sind das Worte.

Etwas genauer: Nominalisierungen.

Was sind Nominalisierungen? (Benamsungen auf gut deutsch)

Sie geben komplizierten, inneren Vorstellungen einen Namen, und dann passiert etwas gefährliches:
Der Name (das Wort "Ehrlichkeit" beispielsweise) wird von A benutzt und B hört es und glaubt: Ja, ich weiß es auch, was es bedeutet...aber B weiß nicht, welche innere Vorstellung sich A davon macht.
Dann reden die beiden miteinander und glauben, sie verstünden sich, aber sie reden nur über die leere Hülle, die Nominalisierung.
So kommt es zu den Enttäuschungen.

Auch hier sind wir uns alle einig: Ehrlichkeit bedeutet etwas. Aber für jeden Einzelnen bedeutet es eben etwas anderes.

Wieso eigentlich "nur" Worte?
Worte haben doch eine gewaltige Macht.
Klar, sie kosten nix, aber sie können trotzdem eine Menge bewegen.

High

Ich denke es gibt sehr wohl noch Menschen, die diese Worte zu schätzen wissen!
Jedoch ist die Zahl begrenzt!
Es ist eben die Bestimmung des Menschen Fehler zu machen, denn nur so kann man lernen!
Ich halte nichts von menschen, die über einen richten- sagen; tu dies nicht, tu das nicht- denn das ist nicht gut!
Ich bin der überzeugung- wir leben nur einmal, wenn ich mir das vor Augen bringe- ist es traurig genug!
Jedoch um nicht zu sehr vom Thema abzulenken,.....

Erlichkeit und Treue das sind 2 bedeutende Begriffe, die immer etwas mit mindestens 2 Menschen zu tun hat!
Ich kann kein Lügner sein, wenn ich noch nie einen angelogen habe- ich kann nicht fremdgehen- wenn ich garkeinen Partner habe!

So, und wenn ich es dann doch einmal gemacht habe, warum habe ich es denn getan?!

Weil ich einfach nur spaß am nervenkitzel habe?!
Weil mich der andere verführt hat?
Weil ich betrunken war?!!
Oder aber weil mir mein Partner nicht mehr das vermittelt was ich mir wünsche?!

Das sind alles Dinge, die zu berücksichtigen sind!

Mein Motto ist- ich gebe immer so viel wie ich auch von meinem Partner bekomme!
Und wenn ich das nicht bekomme- dann fange ich an mit ihm zu reden- ihn darauf hinzuweisen!
und wenn all das nicht hilft- fange ich mir an gedanken zu machen!

Soll ich soll ich nicht,....nein natürlich nicht! Ich liebe ihn doch!
Und was ist wenn genau in der situation ein mann um die ecke kommt, der einfach nur wow ist!

Du bist frustriert und er hilft dir wieder zur Freude am Leben!
Super! echt super!


Das sind alles Situationen, die häufiger vorkommen, als einem lieb ist!




Ich sage immer- jedem das seine!
Es gibt treue Menschen, die erlich sind!
Aber ein wenig hängt das von der Beziehung und ihren Partnern ab!



Manchmal liebt man einen menschen, mit dem man garnicht klar kommt- und man sehnt sich nach einem der einen versteht, mit einem reden kann!
aber man will eben nicht seinen partner verlieren! Ab und an braucht man eben noch andere menschen, damit man nicht kaputt geht!

Hmmmm.....

Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue sind erstmal nur Worte.

Jedes für sich in einen leeren Raum gestellt erzeugt von Mensch zu Mensch
reflektiert unterschiedliche Ansichten und Wertigkeiten.

Man könnte jetzt diesen Worten Funktionen und normative Wertmaßstäbe zumessen, dann könnten diese der Gesellschaft wieder nähergebracht werden, aber ich denke das dies bei vielen Menschen hier in eine Abwehrhaltung erzeugen würde oder einfach nur ein unverständiges Lächeln entlocken würde.

Die in den Worten Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue versteckten Begriffe und Tugenden und die damit notwendigen Handelungen entlang nach moralischen Prinzipien, die durch Vernunft und Erfahrung begründet sein müssen - fehlen leider bei vielen Menschen und deshalb bleiben es leider einfache Worthülsen.

Semaphor

also für uns sind wahrheit, ehrlichkeit und treue der grundstein unsere liebe. sollte eines dieser elemente zerstört werden, so wäre auch unsere liebe wahrschein zerstört. für uns sind es die grundpfeiler unsere ehe und liebe

Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue sind für mich ein wichtiger Grundbaustein für´s Leben.

Vor einigen Jahren habe ich alle drei mal mit Füßen getreten und habe mich dabei scheußlich gefühlt.

Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue muss man ja nicht nur auf eine Beziehung festmachen, sondern in erster Linie mal bei sich selber anfangen.

Das beginnt mit der Wahrheit.

"Schamhaft" hat erzählt, dass es "verschiedene" Wahrheiten gibt und das auch kurz erläutert.



Sicherlich hat er damit recht und ich kenne auch Menschen, die das genauso praktizieren.
Allerdings sind das nur Spitzfindigkeiten mit denen sich der Antwortende aus der Schusslinie bringen will - mit Wahrheit hat das nichts zu tun.

In Punkto Ehrlichkeit sollte man sich erstmal selbst gegenüber ehrlich sein.
Nur dann hat man auch die Möglichkeit diese Ehrlichkeit auf andere Bereiche zu übertragen.

Treue ist ein Begriff, den jeder anders gewichtet.
Für mich ist sexuelle Treue unabdingbar in einer Beziehung.
Die Wunden, die ein Bruch dieser Treue in einer Beziehung verursacht, sind hässlich und hinterlassen schlecht heilende Narben.
Das haben ich und meine Partnerin leider beide erfahren müssen.

Wie gesagt, für mich sind diese 3 Begriffe mehr als nur Worte und ich glaube die Welt wäre ein besserer Ort, wenn alle Menschen das so sehen würden.

Der Freundliche

ich glaub schon, daß den meisten menschen eine instinktive vernunft gegeben ist. der gesunde menschenverstand eben. leider lehren uns eltern, schulen, religionen dann später, selbigen nach kräften mit füßen zu treten.
vielleicht wird die lektüre von seneca und lichtenberg irgendwann einmal das auswendiglernen von katechismen ersetzen.
lieber "freundlicher", ersetzen wir doch mal wahrheit (ein schillernder begriff, in der tat) durch "wahrhaftigkeit" - gegenüber sich selbst, anderen...
während "wahrheit" immer eine subjektive sicht haben wird, obwohl sie sich den mantel der objektivität umhängt, ist "wahrhaftigkeit" zutiefst subjektiv, aber von anderen objektiv erfahrbar und damit weniger leicht zu fälschen.
ich will jetzt bestimmt nicht in wortklaubereien geraten, aber semaphor hat schon recht, daß es begriffe gibt, die wirklich zu tode bemüht werden und daher bestimmt nur noch floskelcharakter haben. jeder, aber auch jeder meint sie zu verstehen und versteht sie doch nicht.

verträgt eine Beziehung? gelesen heute in einer zeitschrift
geheimnisse beleben die liebe, sagt man.
keine zu haben bedeutet, das es keine abgrenzung zwischen den partnern gibt, kein unabhängiges selbst,dann verschwindet die freude am unterschied.. erklärt eine US familientherapeutin
das gilt aber auch nur, wenn es um dinge geht, die den partner nicht beeinträchtigen. wichtige dinge und entscheidungen sollten unbedingt zusammen besprochen werden, sonst läuft man gefahr, die basis einer jeden beziehung zu schädigen..

Zitat:
... sind wahrheit, ehrlichkeit und treue nur noch worte ...

...das Gegenteil kommt so selten vor,
das die paar wenigen einfach nicht mehr besonders ins Gewicht fallen...
Heute ist es offensichtlich zur normalität geworden,
zu lügen, betrügen, verarschen, und hin-zu-halten....!

Was eigentlich eine selbstverständlichkeit sein sollte,
ist für die meisten einfach zu viel verlangt!
Ist ja auch sehr anstrengend und macht viel zu viel Arbeit,
sich mit seinem Gegenüber auseinander zu setzen,
denn da müsste man sich ja vielleicht hin und wieder
eingestehen, das der andere auch mal recht hat...
Und dann einen Schritt auf den anderen zu zu gehen,
ist dann eine unmöglichkeit...

Wie traurig das doch ist...

@**********rtari

Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen wollen...

Die meisten Menschen sind nicht in der Lage Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue "eigene" Wertigkeiten zuzuteilen oder die Wertigkeiten des Gegenüber betreffend Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue zu verstehen oder die Bereitschaft fehlt die Wertigkeiten des Gegenüber anzunehmen oder verstehen zu "wollen".

Viele müssen wegen dem fehlen von Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue erstmal "machtloß und ohnmächtig" ausgeliefert worden sein, ehe sie diese begreifen können und es zu schätzen lernen, dass ein Mensch ihnen diese "wertfrei" entgegengebracht hat.

Aber wie Du selbst sagst, gibt es ein paar Menschen die Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue "vom Werk aus" eingebaut haben...


Semaphor

so poetisch, wie sich deine Zeilen lesen und du dein Bedürfnis nach wahrhaften Tugenden ausdrückst, so sehr denke ich das Du sinnlos leidest.
Der Weltenschmerz den du durch die fehlenden Inhalte von gesprochenen Worten vermittelst, mag sich poetisch und erhaben lesen, doch fehlen ihm die echten Bezüge zur Wirklichkeit.

Die wenigsten Menschen in diesem Forum und in meinem Bekanntenkreis, sprechen sich frei davon Ehrlich zu sein, Treu zu sein und der Wahrheit verpflichtet zu sehen.

Was du außer acht lässt ist die Tatsache das jeder Mensch eine ihm eigene Wahrheit und daraus eine ganz private Ehrlichkeit und Treue besitzt.

Fast kein Mensch ist böse und schlecht, sie verarbeiten nur die Umwelt anders als ihr gegenüber, daraus entwickeln sich verschiedene Meinungen. Diese verschiedenen Meinungen sind eventuell mit der Realität nicht vereinbar, jedoch sind sie subjektiv richtig.

Wenn ein Mensch lügt oder andere hintergeht, so kann er vom Wissen her seine Taten als „nicht richtig“ einstufen, doch kann er immer begründen warum er sich so und nicht anders verhält.

Wer die Welt in Gut und Böse einteilt verkennt das kein Mensch perfekt ist und alle Menschen verschieden.

LG
Brian

wenn mich jemand fragt "hattest du mit dem was gehabt",kommt es immer noch darauf an wer diese frage stellt,das ist für mich ein großer unterschied....

und wenn ich mich dann entscheide dem auszuweichen oder sogar zu lügen...ist man deswegen nicht dumm oder erbärmlich....

man kann menschen nicht einfach in eine kategorie reinwerfen bloß weil sie mal was tun was man selber nicht teilt....verletzungen gehören zum leben dazu wie auch das glück...

Als moralische Werte sind es für mich leere Worthülsen, die ja nach Eigeninteresse und Gutdünken willkürlich gefüllt werden. Denn oft sind gerade diejenigen, die diese moralischen Werte am lautesten propagieren die größten Scheinheiligen - Religionen, Politik, Moralapostel aller Art.

Als ethische Werte sind sie für mich unabdingbar, es ist meine eigene Gefühlsethik, die mich dazu verpflichtet. Und ich definiere sie natürlich für mich selber und diese Definition muss nicht immer die eines anderen sein.

Bezogen auf Beziehungen halte ich es für wichtig hier eine gemeinsame Ethik zu schaffen, seine Vorstellungen über diese Werte mit dem Partner abzugleichen ohne sich dabei auf moralische Gesellschaftsnormen zu berufen.

So empfindet mein Gegenüber vielleicht nur die Lüge als Unwahrheit, während es für mich schon das Verschweigen von mich betreffenden Dingen ist. Wird das nicht frühzeitig besprochen so führt das unweigerlich zu Konflikten.

Viele Grüße,
Uwe

Wahrheit,treue,Ehrlichkeit,sind in der heutigen zeit für viele bloß Worte mit denen sie nichts anzufangen wissen,sie leben genau das Gegenteil,voller lüge,Hinterhältigkeit,und Schmarotzertum der Seele,menschliche Bazillen,auch wir hatten solche Erfahrungen bereits,und ich kann nur jeden raten,sich vor Diesen Ungeziefer,das mit Diesen Worten nichts anzufangen weiß fernzuhalten,zum Glück leben wir beide nach den oben genannten Worten,und das sehr gerne

sind Wörter, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich interpretiert werden. Das hängt m.E. auch davon ab, welchen Anspruch man an sich selbst stellt.

Ich betrachte einen Menschen als "wahrhaftig", der seine Werte lebt. Damit meine ich nicht nur Wahrheit, Treue und Ehrlichkeit, sondern z.B. auch Mitleid, Hilfsbereitschaft und Mut. Wenn ich so einen Menschen treffe, weiß ich, woran ich bin und werde ihm die größte Reverenz erweisen.

Leider machen sich die wenigsten darüber Gedanken, wie sie ihr Leben leben wollen. Es ist meist einfacher, nur den persönlichen Vorteil zu verfolgen und die eigenen Bedürftnisse schnell zu befriedigen. Dieses Verhalten hat für mich etwas animalisches.

Ein "wahrhaftiger" Mensch wird (hoffentlich) sein ganzes Leben danach streben, ein "besserer" Mensch zu werden - auch, wenn es oft schmerzhaft ist.

LG
Sie v. Arschi_medes

dies sollte man nicht nur auf beziehungen beziehen,sondern auch allgemein so sehen. für mich sind diese punkte sehr wichtig,wenn ich in einer beziehung lebe,möchte ich vertrauen können und erwarte auch das mein partner ehrlich ist.man sollte offen miteinander umgehen,da gehört auch mut dazu.mich würde es persönlich sehr belasten unehrlich und untreu zu sein.aber die entwicklung scheint ja so zu sein ,das diese punkte garnicht mehr wichtig erscheinen,schade eigentlich.wenn man eine gemeinsame vertauensbasis hat kann man auch schöne sachen erleben und die sexualität ausleben...

oftmals ist die Antwort: leider ja. Es scheint ein Phänomen unserer
Zeit zu sein, dass alles oberflächlicher wird. Zwar wird jeder nickend
zustimmen: selbstverständlich sind ihm/ihr Wahrheit und Ehrlichkeit
wichtig. Wie kann man nur daran zweifeln?! Nur leider - verhalten sich
wenige danach - zumindest dann nicht mehr, wenn es nicht
zum unmittelbaren persönlichen Vorteil gereicht.

Aber es gibt schon noch einige Vertreter/innen jener edlen Gattung,
die Prinzipien haben. Denen Wahrheit wichtig ist und im Sinne derselben
auch einmal für Ihre Ansichten einstehen. Die nicht bei der ersten
Auseinandersetzung schreiend davon laufen und für die Vertrauen
alles ist.

Meine Wahrnehmung ist zwar, dass diese Werte immer weniger
bedeuten, und wenn das stimmt stünde unsere Kultur irgendwann
vor dem Kollaps. Ob es soweit kommt - wir werden sehen.

Im Vergleich zu wann?

Wann waren den Menschen ehrlicher? In den 80igern, in den 50igern, in den 30iger und 40iger Jahren? Quatsch mit Sauce.

Es gab immer Menschen die für ihre subjektive Wahrheit einstanden und welche die sich wie ein Blatt im Wind wendeten.

Wann waren den beziehungen ehrlicher als heute?

LG
Brian

Wahrheit ist immer subjektiv und geht Hand in Hand mit Vorurteilen -
eine generelle Wahrheit gibt es nicht.

Aber wenn wir uns an den Begriffen Ehrlichkeit - darin steckt das Wort Ehre - und Prinzipien, ja sogar Toleranz, festhalten, dann finde ich schon, dass sich in den letzten Jahren einiges verändert hat.

Wann Beziehungen ehrlicher waren als heute? Ich finde nicht, dass heutige Beziehungen besonders ehrlich sind. Genaugenommen sind meine Erfahrungen genau gegenteilig.

Deine Erfahrungen mögen dem widersprechen - meine sind ebendie.

Ist es nicht super, dass wir in einer Zeit leben, die unterschiedliche Ansichten akzeptiert und zulässt?

Ich verstehe das du schlechte Ehrfahrungen gemacht hast, jedoch denke ich nicht das diese (ebenso wie meine) nicht repäsentativ sind.

Du hast jedoch von einem klaren Werteverfall gesprochen und sogar ein Ende unserer Kultur zu bedenken geben. Also müssen wir uns doch nach deiner Aussage im Abwärtstrend befinden, was natürlich heist "früher war es besser". Und an diesem Punkt hingt dein Empfinden.

Früher war es nicht anders als heute! Auch früher haben frauen ihre Männer un männer ihre frauen betrogen, gab es Beziehungstreitigkeiten und Missverständnisse und Lügen und glaub mir es wir sie auch noch in zukunft geben. Zum Glück!

Den nur durch eine soziale Dynamik und eine differenzierte Wahrnehmung können wir verschiedene Meinungen ausbilden. Zu dieser sozialen Dynamik gehört nun mal das mal, dass ich nicht jedem alles erzähle, dass ich nicht jeden Fehler oder Fehltritt beichten muss und das ich zu meinem oder zum Schutz anderer die Wahrheit umgestalten darf.

LG
Brian

Ich denke, Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue sind keineswegs leere Worthülsen.
Ich sehe aber zwischen den Eigenschaften gewisse Unterschiede.
Während man durchaus von einer absoluten Ehrlichkeit und einer absoluten Treue sprechen kann, gibt es im Gegensatz dazu, keine absolute Wahrheit.
Sondern immer die Wahrheit des Einzelnen und die der Anderen subjektiv wahrnehmenden und denkenden Menschen. Deshalb ist es gerade bei dieser Eigenschaft wichtig, dass man sich stets darüber neu abstimmt, was wahr ist. Denn wie jeder aus einem Rechtsstreit weiß, kann es durchaus genau so viele Wahrheiten geben, wie es Standpunkte zu einer Sache gibt, wenn die Abstimmung über eine gemeinsame Wahrheit fehlt.
Zumindest, wenn man Wahrheit nicht in subjektive und objektive Fakten aufteilen möchte.

Deshalb sind Ehrlichkeit und Treue für mich die wichtigsten Eigenschaften, die ich mich zumindest bemühe, stets ernst zu nehmen.
Bei Treue ist dies allgemein wohl eher weniger schwer. Jedenfalls für mich. Mit der Ehrlichkeit ist es da schon mal schwieriger, wenn man daran denkt, wie oft man selbst oft ganz bewußt getäuscht wird und man oft nur "Freiraum" bekommt, wenn man mit gleicher Münze zurückzahlt.
(Hallo Arbeitgeber!)

Ein Problem bei allen drei Eigenschaften zu früheren Zeiten dürfte durchaus die größere Dichte an Gelegenheiten sein, diese Eigenschaften zurückzustellen, die einfach durch unsere Konsum - und Wegwerfgesellschaft geschuldet sind.
Zudem finde ich, dass die Menschen heutzutage cleverer geworden sind, Lüge, Unehrlichkeit und Untreue als Gegenmodell, dass man einfach tolerieren müsse, zu verkaufen.
Alles ist nur noch eine Frage der Begründung, der psychologisch fein abgestimmten Definition und der neuen Namensgebung geworden.

Da denke ich schon, dass es schwerer geworden ist, sich selbst und seinem Partner treu und ehrlich gegenüber zu bleiben, als zu Zeiten, da es so ein breites Mißbrauchsangebot nicht gab.
Ist aber nicht mein Problem!

nein... ohne das würde zumindest nach unserer auffassung keine beziehung auf dauer eine chance haben.