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Leidenschaft oder Partnerschaft?

Leidenschaft oder Partnerschaft? Wie würdet Ihr Eure Beziehung charakterisieren?

Dauerhafte Umfrage
kann mir mal jemand erklären, ...
... was hungernde Kinder in der dritten Welt mit meinem Thread zu tun haben?!?!

Bitte bleibt doch beim Thema. Und tragt Eure Streitereien per CM aus. Danke!
@inmediasres
die zustände der "dritten welt" als beispiel zu nehmen ist ganz bestimmt sehr mutig. ja, dieser "wirkliche" hunger - oder aber vielleicht sogar der vorgang des "verhungerns" ist ein äusserst dramatischer zustand des mangels. dass dabei andere grundbedürfnisse in den hintergrund treten, halte ich für vollkommen logisch. es beeinflusst aber mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit nicht die fähigkeit zum "lieben". das überleben tritt eindeutig in den vordergrund.

wenn auch möglicherweise unterschiedliche prioritäten herrschen, ich denke, es ist durchaus möglich, gleichzeitig zu lieben (bedingt oder unbedingt ist dabei meines erachtens sogar nebensache) und hunger zu empfinden. die liebe selbst erfährt möglicherweise einen "unterbruch", weil nicht 2 dinge auf einmal getan werden können?

könnte es sein, dass während diesem unterbruch schlicht und ergreifend das bedürfnis, geliebt zu werden, in den hintergrund tritt, ohne dass die liebe für den anderen menschen dabei verloren geht?

In einer Beziehung: Könntet ihr jemanden lieben, der euch im Alltag regelmäßig Schmerzen zufügt?

das scheinen viele menschen zu tun. und zwar bei körperlichen wie auch seelischen schmerzen. schrecklich, aber wahr.

Wenn jetzt jemand meint (und das dürfte hoffentlich die absolute Mehrheit sein), so ein Unsinn, ich vertraue meinem Partner, dass er sowas nicht tut - ist dann nicht das Vertrauen die Bedingung für die Liebe?

bedingung? ich selbst glaube, nein. liebe setzt kein vertrauen voraus. liebe ist da oder nicht, punkt. ja, klingt drastisch vereinfacht, aber zu mehr inhalt habe ich leider die zeit jetzt nicht.

lg!
Gerne doch PMZ
Ja, was ist die bedinungslose Liebe, von der PMZ hier - und andere anderswo - spricht?

Es ist ganz einfach die Liebe, die - wie das Wort schon sagt - an keine Bedingungen geknüpft ist.

Um ein paar Beispiele zu nennen:
Wenn mein Schatz heute in unserer Beziehung feststellen würde, dass er mich nicht mehr liebt, würde meine Liebe deshalb noch lange nicht erlöschen.

Wenn mein Schatz mir heute nicht dieses irre schöne Kleid aus dem xyz-Katalog kauft, dann liebe ich ihn trotzdem.

Wenn mein Schatz eben mal nicht meiner Meinung ist und wir deshalb streiten, dann liebe ich ihn trotzdem, auch wenn im Moment des Streites das Gefühl "Wut" gefühlsmäßig im Vordergrund steht.

....

Bedinungslose Liebe ist aber nicht NUR dann bedingungslos, wenn ausschließlich und immer die Liebe als Emotion im Vordergrund steht, sondern wenn diese Liebe an KEINE Bedingungen geknüpft ist.


Ich hoffe ich konnte das ausreichend ausführlich erklären.
@PMZ
Entschuldigung, ich dachte dich interessiert auch ein philosophischerer Ansatz zu diesem Thema und da ist das Streben nach Bedürfnisbefriedigung als Triebfeder unseres Seins ein interessanter Ansatz, besonders in Hinsicht auf die Unterschiede Kind - Erwachsener.

Da dem so nicht so ist und ich den Wunsch akzeptiere geh ich raus aus dem Thread...

Viele Grüße,
Uwe
*****har Paar
41.020 Beiträge
Neuer Versuch
Nach einigen Gesprächen mit meiner Antagharin (einer ziemlich leidenschaftlichen Frau) habe ich eine neuen Vorschlag, wie man den Begriff Leidenschaft vielleicht auf einen Punkt bringen könnte, leicht verständlich und ohne gleich in tantrische oder spirituelle Sphären abzudriften oder weitere Wortklaubereien auszulösen.

Wie wäre es mit:

Total in dem aufgehen, was man gerade tut, und alles andere drumherum vergessen, also voll und ganz bei der Sache sein, im Hier und Jetzt - nicht im gestern oder morgen oder woanders. Und das dann auch noch in vollen Zügen genießen.

Vielleicht kann das die Debatte ein klein wenig erleichtern?
Sehr gute Definition
Total in dem aufgehen, was man gerade tut, und alles andere drumherum vergessen, also voll und ganz bei der Sache sein, im Hier und Jetzt - nicht im gestern oder morgen oder woanders. Und das dann auch noch in vollen Zügen genießen.

die ich noch um den Satz:

"... und das dann auch noch in vollen Zügen, mit allen Sinnen genießen.

erweitern möchte.
Schade
dass der Thread tatsächlich abdriftete.

Zusammenfassend hatte ich den Eindruck, dass die Mehrzahl eine Partnerschaft ohne Leiden aber mit einer guten Portion Lebendigkeit und Passion bevorzugt.

Und jetzt hatte ich den Eindruck, dass die TE sich Vorschläge wünscht, wie sie ihre innere Ungeduld zur Ruhe bringen kann. Dass sie das Vertrauen in sich selber stärkt, dass ihre Partnerschaft gut laufen wird, auch wenn sie phasenweise so leidenschaftslos wirkt.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Cerberus
Klasse Ergänzung! So ist es noch besser.

Und damit dürfte nun hoffentlich vor alle unsere "pesmoutizitas" etwas anfangen. Eine andere Frage ist, wie man das erreichen kann, wenn es einem bisher nicht gelingt. Denn man kann diesen "Zustand", dieses Gefühl nicht erwarten oder einfordern - und auch genauso wenig erzwingen wie z. B. einen Orgasmus. Man muss es einfach ließen und kommen lassen.

Ich empfehle immer, möglichst entspannt und ohne Erwartung zu sein. Aber sag mal jemandem: "Sei jetzt sofort enspannt, locker und spontan!" Das geht einfach nicht.

Wie könnte man dann helfen?
Wieso geht nicht beides!
Eine Partnerschaft ohne Leidenschaft was soll das sein??
Sollte man solch eine Partnerschaft aufrecht erhalten?
Also ich bin der Meinung richtige Leidenschaft geht nur in einer Beziehung weil ohne Liebe gibt es auch keinen leidenschaftlichen Sex. Man muss den Partner kennen um auf seine Wünsche und Bedürfnisse eingehen kann dies erwarte ich natürlich von beiden Partnern dann wird daraus auch Leidenschaft die so stark ist das man sich nicht wiederstehen kann. Dies sollte auch nach mehren Jahren noch möglich sein, weil Liebe muss spannend bleiben sonst stirbt sie. Und somit auch die Leidenschaft. Aber man muss daran arbeiten und vorallem darüber reden.
es tut mir Leid, ...
... daß ich mich, als ich die gestrigen Beiträge las, zu einer recht unfreundlichen Bemerkung habe hinreißen lassen. Ich habe mich im Ton vergriffen - und das ist nicht ok.

Zur Sache:

ich dachte dich interessiert auch ein philosophischerer Ansatz


Ich denke, genau das ist das Problem. Nein, ein philosophischer Ansatz interessiert mich (die Betonung liegt hier auf MICH) nicht. Theorie interessiert mich nicht (mehr). Ich habe Hunderte von Büchern gelesen und sie haben mich letztendlich nicht wirklich weiter gebracht. Was mich momentan interessiert und was mich weiterbringt, sind persönlich gefärbte Beiträge, Erfahrungen, die mir zeigen, wie andere mit diesem oder einem ähnlichen Problem umgehen. Auch Beiträge, die vollkommen andere Erfahrungen schildern, sind natürlich interessant, in ihrer Andersartigkeit für mich sogar noch wertvoller als die derjenigen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich. Wichtig ist für mich, daß ich spüre, daß es sich um authentische Erkenntnisse handelt, die angelesen sein mögen, aber auch eine Basis im realen Leben des Beitragenden haben.
neue Definition von Leidenschaft @ Antaghar, Cerberus
Total in dem aufgehen, was man gerade tut, und alles andere drumherum vergessen, also voll und ganz bei der Sache sein, im Hier und Jetzt - nicht im gestern oder morgen oder woanders. Und das dann auch noch in vollen Zügen, mit allen Sinnen genießen.

Sehr schön! Damit kann ich in der Tat etwas anfangen. Weil ich genau so immer gewesen bin, genau so immer gelebt habe. Und damit nie Probleme hatte. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich angefangen habe, in die Vergangenheit zurückzublicken und mir Gedanken über die Zukunft zu machen.

Und jedes Mal, wenn ich einen Neuanfang wagte, schien die Welt wieder in Ordnung. Bis mich die Vergangenheit erneut einholte und ich mir erneut Sorgen um die Zukunft machte. Nur allzu gerne würde ich aus diesem Kreislauf wieder ausbrechen... mich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrieren und mich darüber freuen, es genießen können. Aber es ist nun mal leider so, wie Antaghar geschrieben hat:

"Sei jetzt sofort enspannt, locker und spontan!" Das geht einfach nicht.

meine Ungeduld @ Love4eva
Und jetzt hatte ich den Eindruck, dass die TE sich Vorschläge wünscht, wie sie ihre innere Ungeduld zur Ruhe bringen kann. Dass sie das Vertrauen in sich selber stärkt, dass ihre Partnerschaft gut laufen wird, auch wenn sie phasenweise so leidenschaftslos wirkt.

Richtig erkannt, liebe Love4eva. Geduld und Vertrauen sind momentan nicht vorhanden. Und es nutzt nichts mir in Erinnerung zu rufen, daß sie vor zwei Wochen noch da waren.

Für Vorschläge in diese Richtung wäre ich in der Tat dankbar. Selbst wenn ich befürchten muß, daß auch hier zwischen (als richtig und zielführend erkannter) Theorie und Praxis ein meilenweiter Unterschied ist... Geduld und Gelassenheit lassen sich leider nicht erzwingen. Immerhin: ich bin mir sicher, daß sie sich früher oder später wieder einstellen werden. Die Krux dabei ist, daß ich, um in der Zwischenzeit nicht zu sehr an mir und unserer Beziehung zu zweifeln, Geduld und Gelassenheit bräuchte - ein Teufelskreis, aus dem momentan wohl einfach kein Entrinnen ist.
Weiß leider nicht ob Dir das jetzt hilft...
... aber ich erzähl Dir jetzt einfach mal ein wenig von mir.

Als ich Kind war, hatte ich enorme Angst vor Veränderungen jeglicher Art.
Wollten meine Eltern nur mal Möbel umstellen, weil die alte Konstellationen ihnen nicht mehr behagte, hab ich mich sogar an den Möbeln festgeklammert. Vermutlich kam diese Angst vor Värenderungen durch die Tatsache, dass mein Vater für 2 Jahre in den Irak zum Arbeiten musste, als ich erst 2 1/2 Jahre alt war und ich eigentlich immer mehr ein Papa-Kind war. Dann kam die Scheidung und zu der Angst vor Veränderungen machte sich auch noch eine Verlustangst breit, die noch stärker wurde, als meine Mutter mit ihrem neuen Freund nach Berlin gezogen ist und ich mit musste. Nach knapp 2 Jahren hat sie sich von dem Mann - an den ich mich bis dahin dann endlich gewohnt und ihn mögen gelernt hatte - getrennt, was meine Verlustangst wieder ein Stückchen größer werden lies. Wir sind dann an den Chiemsee zu meiner Oma gezogen. Durch das ewige umziehen ist allerdings meine Angst vor Veränderungen nicht kleiner geworden. Und dann ist mein Vater auch gestorben als ich 15 war. Die Verlustangst war dann endgültig ausgewachsen.

Mit 16 hab ich dann mein Schatzl kennen gelernt. Naja ich hab damals selbstverständlich nicht dran gedacht, dass die Beziehung so lange gehen würde, hätte ich mich auch nie getraut, denn ich hab mir mittlerweilen angewohnt gehabt, grundsätzlich damit zu rechnen, dass nichts, rein gar nichts von Dauer ist und schon gar nicht von langer. Die Freunde vor Schatz waren ja auch nie soooo lange meine Freunde - halt dem Alter entsprechend. Naja, jedenfalls kams wie´s kommen musste, dass er mir nach 3 Wochen Beziehung fremdgegangen ist und das auch noch mit meiner damals besten Freundin. Erfahren hab ichs durch eine weitere Freundin 2 Monate später. Das Vertrauen war wie Ihr Euch denken könnt im Ar... . Und ab da hab ich ihn quasi kasteit, denn ich hab vor lauter Angst, ich könnte diesen Mann - ich hatte seltsamerweise da schon sehr starke Gefühle für ihn, was bei denen davor nicht so war - verlieren, die Regeln aufgestellt, dass keiner von uns beiden (ich hab Regeln immer für beide gelten lassen) mehr alleine in ne Diskothek oder ein Bistro darf. Glücklicherweise hat er das sogar mitgemacht. Und das hat mir Sicherheit gegeben. Naja, ich hab dann einfach mal ein Weilchen gar nicht so an meine Angst gedacht, sondern einfach die Beziehung, wie sie dann war genossen. Dummerweise - oder eigentlich sollte ich sagen glücklicherweise - hab ich irgendwann nach 3 Jahren Beziehung das Gefühl bekommen, dass es das einfach noch nicht gewesen sein kann. Ich hab mich dann anfangs heimlich mit anderen Männern getroffen - nicht zum Sex, sondern nur zum Ausgehen. Dann hab ich aber ein so bescheidenes Gewissen gehabt, dass ich irgendwann die ganzen Regeln die ich uns gemacht hab über Bord geworfen habe. Er natürlich nicht blöd, hat sofort gemerkt, dass da mehr dahinter steckt und hat bei mir nachgebohrt. Ich natürlich schlechtes Gewissen hab das alles gestanden. Der Krach war vorprogrammiert, nicht weil ich mit den Männern furt war, sondern weil ich die Regeln gebrochen hatte. Ein riesen Beziehungskrach mit anschließendem Beziehungsupdate folgte und wir beschlossen, dass jeder dann furtgehen kann, wenn er will, ob nun alleine oder nicht. Ein paar Jahre später haben wir dann unsere Beziehung geöffnet.

Und ich denke, wenn mein Schatz meine aus der Angst heraus getroffenen Regeln nicht hätte mitgemacht und mir damit Sicherheit gegeben, ich glaube ich hätte bis heute kein Vertrauen mehr gefasst.

Vielleicht hätte ich diesen Prozess durch diverse Therapien oder so noch beschleunigen können, habs aber halt nicht getan und vorbei ist vorbei. Heute kann ich gelassen auf die Vergangenheit blicken, ohne dass sie mir Angst bereitet. Ganz im Gegenteil, wenn ich heute zurück gucke, dann sehe ich da ein kleines Kind, was sich dafür bedankt, dass ich durchgehalten habe.

Ob Dir das jetzt was bringt, ich weiß es nicht, aber Du hast nach Erfahrungsberichten gefragt und da Dein Problem mit Deiner Vergangenheit zusammen hängt und meines das auch tat, dacht ich, ich erzählt das einfach mal.

Meine Geheimzutaten für mein Geheimrezept waren "Geduld", "Zeit", "Nähe", "Einfach laufen lassen" und "Schutz" - wie Deine Geheimzutatten für Dein Geheimrezept aussehen, musst Du herausfinden.

Vielleicht ist es also manchmal ganz gut, sich einen kleinen Schutz(zaun) zu basteln, bis man stark genug ist, um den wieder einzureissen.
Verstehen @ florestine
Liebe florestine, in Deinem Beitrag finde ich genau das wieder, was ich bei den Beiträgen von inmediasres vermißt habe: das Gefühl, daß hinter Deinen Schilderungen selbst gemachte, gelebte und gelittene Erfahrungen stehen. Die leidenschaftliche Liebe in der Definition Norwoods hast Du mit folgenden Worten kommentiert:

..... SO wird "Liebe" von manchen empfunden und/oder bei diesen beschrieben "Symptomen" identifizieren manche "aha! Liebe!". Eine sehr kindlich anmutende Angelegenheit, die wenig bis nichts mit Partnerschaft, gleicher Augenhöhe zu tun hat. Hier haben nur Platz: Alles oder nichts, keine Selbstbestimmung, kein Geben und Nehmen in partnerschaftlichem Sinne. Die sog. "Liebe" ernährt sich von Beweisen. Und die Frage ist, WAS wird hier begehrt?? Ich denke, es ist der Liebesbeweis des anderen.

Und Du hast ergänzt, wo diese "kindliche" Reaktion Deiner Meinung (und wohl auch Deiner Erfahrung) nach herrührt:

So hat derjenige vielleicht in seiner Kindheit das "Lieben" gelernt.
Als Kind, das Gefühl zu haben, sich die Liebe seiner Mutter (meist ist es die Mutter, also bitte keine Haarspaltereien hierüber) VERDIENEN zu müssen, besonders gut sein zu müssen, unsicher zu sein, welche Reaktion man bei dem vermeintlichen Nicht-Erreichen des "Solls" bei seiner Mutter auslöst, führt zu Unsicherheit, Selbstzweifeln, Versagensängsten und damit zu Verlustängsten. "Ausgleichen" tut eine solch "gestrickte" Mutter dies mit überschwenglichen (Wieder-)Liebesbeteuerungen; vllt. spürt sie selbst ihre Unfähigkeit zur wahren und wahrhaftigen Liebe zum Kinde - ja, Fromm läßt grüßen - und versucht, einen Ausgleich. Meist sind diese Mütter sich über ihre Unfähigkeit ja nicht im Klaren, sondern prägen dieses Gefühl "du-wirst-mit-meiner-Liebe-belohnt-wenn..." als Liebesgefühl beim Kind. Ein ständiges, uneinschätzbares Liebes-Auf-und-Ab-und-Hin-und-Her.

Genau so war es bei mir, auch wenn derjenige, dessen Liebe ich mir verdienen zu müssen glaubte, mein Vater war. Liebe oder doch zumindest Aufmerksamkeit und Zuneigung gab es nur für Leistung. Meine Mutter hat, auch wenn sie genauso wie mein Vater unfähig war, ihre Liebe mir gegenüber zum Ausdruck zu bringen, bei mir immerhin das Gefühl hinterlassen, daß sie mich liebt, daß ich mich im Grunde auf sie verlassen kann, zumindest was die Befriedigung meiner anderen Grundbedürfnisse anbelangt. Die Aussage meiner Eltern: "wir haben es Dir doch an nichts mangeln lassen" klingt mir noch heute an den Ohren. An nichts, wenn man mal von Liebe, Zärtlichkeit, Geborgenheit absieht. Ich habe mich inzwischen damit auseinander gesetzt, habe ihnen verziehen, daß sie nicht so waren, wie ich mir das gewünscht hätte.

Das Problem ist genau das von Dir beschriebene: da ich das Lieben in meiner Kindheit so gelernt habe, fühle ich mich auch als Erwachsene nicht wirklich geliebt, wenn die Liebesbeweise ausbleiben. Und, auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, weil ich dies in diesem Thread schon mehrfach anklingen ließ, es nutzt nichts, daß ich mir dieses Verhaltensmusters bewußt bin, und, weil ich sehe, daß es mir nicht gut tut, willens bin es zu ändern.
Hoffnung @ florestine
Die verunsichernde Frage ist: Hat man dann überhaupt das (WAHRE) LIEBEN gelernt? Ist man mit einer solchen Kindheit/Prägung zur "Partnerschaftlichen Liebe" fähig? [...]

Natürlich! Weil ja nur ein ganz bestimmter Teil von uns (das Kind) diese leidenschaftlichen Liebesbeweise braucht. Nicht aber der Erwachsene. Der wird nämlich durch dieses Leiden ganz erheblich GESTÖRT!

Auch ich bin der Ansicht, daß es sich nicht bei der leidenschaftlichen, sondern bei der partnerschaflichen Beziehung um die wahre Liebe handelt. Umgedacht habe ich schon, jetzt muß ich "nur" noch umlernen. Etwas mehr Geduld und Gelassenheit vorausgesetzt wird mir das hoffentlich auch gelingen.
leidenschaftlicher Mensch @ florestine
Was, bitte, ist denn ein "leidenschaftlicher Mensch". Halte ich mich an die (Norwood) Definition, ist die Leidenschaftlichkeit lediglich eine "Fehlprogammierung"

In Beantwortung Deiner Frage erlaube ich mir mich selbst zu zitieren (S. 6 dieses Threads):

Ich halte mich für einen sehr leidenschaftlichen Menschen, der alles, was er macht, mit Herz und Seele, mit ganzer Hingabe und (mindestens) 100%igem Einsatz macht. Ganz im Sinne von feelin:

Zitat:
die, die diese flamme im herzen haben, leben dann nicht nur in der beziehung so. Vielmehr gehen sie alles, was ihre seele/geist/herzen berührt mit 100%igem engagement an.

Mich für etwas begeistern, ein Ziel mit Leidenschaft verfolgen, mich meinen Gefühlen oder einem anderen Menschen mit Haut und Haar hingeben - kein Problem! Und das, obwohl ich durchaus Angst vor Kontrollverlust habe.

Insofern würde ich l_i_l zustimmen, daß Leidenschaft Temperamentsache ist. Und ich bin nun mal ein leidenschaflicher Mensch. Leider fehlte mir bisher die Gabe, von der feelin gesprochen hat:

Zitat:
Eine ganz besondere gabe ist es dann, wenn sie sich noch zurücknehmen können, wenn die sache aus dem ruder läuft.
Wenn sie's nicht können, dann schlägt das lebensbejahende, bereichernde einer leidenschaftlichen person ganz schnell in negatives um

Genau so würde ich meine leidenschaftlichen Beziehungen sehen. Die Leidenschaft, die mir in allen anderen Lebensbereichen zum Guten gereichte (und auch von der Außenwelt durchaus positiv bewertet wurde und wird), wurde mir in meinen Beziehungen zum Verhängnis. Leidenschaft, totale Hingabe wurde für mich dann zum Problem, wenn ich mich nicht nur hingab, sondern anfing, mich selbst aufzugeben. Wenn ich in der Beziehung nicht mehr an mich, sondern nur noch an ihn oder uns dachte...

Der letzte Absatz rekurriert auch auf die Unterscheidungen zwischen "positiver" und "negativer" Leidenschaft, wie wir sie zu Beginn des Threads getroffen hatten.
Liebe pmz
Danke für den Satz mit dem Bücher lesen. Das kann ich so gut nachfühlen. Mein dritter Vorname ist Lesemaus. Und in den letzten Jahren kamen unendlich viele Ratgeber, Spirituelle Bücher, sonstige hinzu.

Und in allem steckte Gelebtes, Erlerntes. Ich nahm mir heraus, was für mich gut war.

Ein ganz wichtiger Satz war unter anderem - nicht nach der großen Liebe suchen. Sondern mit der Liebe, die zur Zeit da ist, die Verbindlichkeit eingehen, durch dick und dünn zu gehen. Sich voll einzulassen.

Auch wenn es in eurem konkreten Fall bedeutet, Geduld zu lernen. Zwar deine eigenen Bedürfnisse achten, aber auch zu berücksichtigen, dass dein Partner ebenfalls ihn beherrschende Bedürfnisse hat.

Das Leben ist ein einziges Wachstum - vieles fehl erlernte, kann in einer Partnerschaft korrigiert und geheilt werden. Zwei Menschen können in einer Beziehung vieles für ihr seelisches und geistiges Wachstum tun, allein schon, dass sie ehemals erlittene Kränkungen aufarbeiten und nunmehr im Positiven mit ihrem Partner leben.

Du schriebst selbst, dass du soviele Partnerschaften aufarbeitest. Wenn du dies erkennst, weißt du doch, dass die Kränkung nicht durch deinen jetzigen Partner erfolgt, sondern es lediglich von außen eine Projektion des Alten ist.

Und das Alte ist das ursprünglich kleine Kind PMZ - es hat etwas erlernen müssen, was damals gut für sie war, um im Familiengefüge den richtigen Platz zu haben. Diese erlernte verkehrt sich oft später zum Nachteil für einen. Dieses ehemalige Familiengefüge gibt es so nicht mehr.

Dein Partner ist ein Individuum mit eigener Geschichte und hat nicht einen Funken Ähnlichkeit mit deinen Eltern. Musterähnlichkeiten sind keineswegs beabsichtigt.

Daher ein Tipp: huii- ich fühle mich jetzt getriggert (erinnert). Hier tut was weh. Hat es wirklich mit meinem Partner zu tun oder reißt die Wunde meiner Kindheit, der letzten Partnerschaft wieder auf? Dies also erst einmal prüfen.

Verletzung? Liegt der Grund tiefer und ist es mal was ganz Neues?

Wichtig finde ich, tiefer liegende Verletzungen nicht gleich als Grundverfehlung dem Partner anzulasten. Er kann ja nicht wissen, welche Muster einen plagen. Der Partner möchte auch nicht immer auf Zehenspitzen agieren, sondern ganz natürlich.

Außer Geduld wünsche ich dir noch Ausdauer beim Positionieren eurer Partnerschaft. Auf dass ihr eure Balance behaltet und auf Augenhöhe bleibt.

Zusätzlich wünsche ich dir, dass du Kraft nicht aus eurer derzeitigen Situation ziehen möchtest sondern die Kraftquellen aus anderen Bereichen erschließen kannst (z.B. aus deinem Beruf).

Geduld, Ausdauer, Kraft ......und das Vertrauen darauf, andere Menschen haben diese Wege geschafft, warum dann nicht du auch?
Geheimzutaten für Geheimrezept @ Cerberus
Danke für Deinen Beitrag, der genau so ist, wie ich mir das wünsche: ein authentischer und lebendiger Erfahrensbericht, dessen Lektüre mich fesselt und mir das eine oder andere Aha-Erlebnis beschert, obwohl - oder gerade weil? - Du ganz andere Erfahrungen gemacht hast als ich.

Aha-Erlebnis Nr. 1:

Und ab da hab ich [...] Regeln aufgestellt [...] Glücklicherweise hat er das sogar mitgemacht. Und das hat mir Sicherheit gegeben.

Nun ist mein Süßer nicht fremdgegangen (zumindest nicht daß ich wüßte...), aber auch ich habe immer wieder einmal dieses Gefühl der Unsicherheit. Bisher sind meine sämtlichen Versuche, ihn davon zu überzeugen, daß ich Regeln brauche, Rituale bzw. ritualisierte Treffen brauche, um mich sicher fühlen zu können, gescheitert. Der Fehler war vielleicht, mit ihm darüber zu diskutieren, zu einer einvernehmlichen Lösung kommen zu wollen. Ich werde es mal mit Regeln aufstellen probieren. Danke für diesen impliziten Tip!

Aha-Erlebnis Nr. 2:

Meine Geheimzutaten für mein Geheimrezept waren "Geduld", "Zeit", "Nähe", "Einfach laufen lassen" und "Schutz" - wie Deine Geheimzutatten für Dein Geheimrezept aussehen, musst Du herausfinden.

Gute Idee! Ich verschwinde gleich mal in die Back-, äh Denkstube..., um nach den noch geheimen Zutaten für mein Geheimrezept zu suchen.
Schön, dass mein Beitrag doch ein ganz klein wenig geholfen hat.

Das mit den Regeln, also da würde ich jetzt vielleicht nicht gleich total mit der Tür ins Haus fallen, sondern klar sagen, dass Du derzeit einfach schutzbedürftig bist und was zum Festhalten brauchst und Dir es sehr wichtig ist, dass dies und jenes vorübergehend verändert wird.

Er muss ja schließlich auch wisssen, warum Du auf einmal diese Regeln brauchst.

Mein Schatz wusste ja warum, denn er ist fremdgegangen und kannte meine Vergangenheit, aber auch da hab ich damals klar gesagt, dass wenn er will, dass ich jemals wieder Vertrauen zu ihm aufbaue, dass er es dann verstehen muss, wenn ich mir nun ein paar Stützpfeiler, ein paar Krückstöcke baue.
Intimität zulassen, trotz Verletzungen @ Love4eva
Du schriebst selbst, dass du soviele Partnerschaften aufarbeitest. Wenn du dies erkennst, weißt du doch, dass die Kränkung nicht durch deinen jetzigen Partner erfolgt, sondern es lediglich von außen eine Projektion des Alten ist.

Und das Alte ist das ursprünglich kleine Kind PMZ - es hat etwas erlernen müssen, was damals gut für sie war, um im Familiengefüge den richtigen Platz zu haben. Diese erlernte verkehrt sich oft später zum Nachteil für einen. Dieses ehemalige Familiengefüge gibt es so nicht mehr.

Dein Partner ist ein Individuum mit eigener Geschichte und hat nicht einen Funken Ähnlichkeit mit deinen Eltern. Musterähnlichkeiten sind keineswegs beabsichtigt.

Daher ein Tipp: huii- ich fühle mich jetzt getriggert (erinnert). Hier tut was weh. Hat es wirklich mit meinem Partner zu tun oder reißt die Wunde meiner Kindheit, der letzten Partnerschaft wieder auf? Dies also erst einmal prüfen.

Verletzung? Liegt der Grund tiefer und ist es mal was ganz Neues?

Wichtig finde ich, tiefer liegende Verletzungen nicht gleich als Grundverfehlung dem Partner anzulasten. Er kann ja nicht wissen, welche Muster einen plagen. Der Partner möchte auch nicht immer auf Zehenspitzen agieren, sondern ganz natürlich.

Ja, ja, ja, Du hast ja sooo Recht. Es hat eine Weile gedauert, aber es gelingt mir schon seit einiger Zeit, genau zu sehen, welche Verletzung woher kommt. Und ich laste sie ganz sicher nicht meinem Partner an. Manchmal bin ich es einfach Leid, mich immer wieder verletzen zu lassen. Aber wenn ich mich meinem Partner öffne, Intimität mit ihm zulasse, dann bin ich nun mal auch verletzlich. Dann berühren mich Dinge, die er tut, Worte, die er sagt. Wir haben erst gestern über dieses Problem gesprochen und ich meinte, daß die einzige Alternative, die ich im Moment sehe, die ist, daß ich wieder zu mache, mich ihm emotional verschließe. Aber das kann in einer Beziehung ja wohl auch nicht des Rätsels Lösung sein.
Regeln @ Cerberus
Die Gefahr mit der Tür ins Haus zu fallen, dürfte nicht bestehen. Wir haben ja schon darüber gesprochen, außerdem liest er mit. Er kennt meine Vergangenheit und meine Bedürfnisse... Die Frage ist eher, inwieweit er bereit ist, darauf einzugehen.

Wichtig scheinen mir in Deinem Beitrag die Wörtchen "derzeit" und "vorübergehend".
Nein, zu machen und die Gefühle vor dem anderen verschließen, das kann in einer Partnerschaft wohl nicht die Lösung sein.

Aber so wie man sich eine Krücke nimmt, wenn man sich ein Bein gebrochen hat, einen Rollstuhl wenn beide Beinde gebrochen sind, eine Schlinge wenn der Arm kaputt ist oder eine Halskrause wenn einem der Hals schmerzt, so muss man sich halt in der Beziehung auch eine Krücke, einen Rollstuhl oder sonst was nehmen um die angeknackste Seele einstweilen zu entlasten, damit sie wieder in Ruhe gesund werden kann.

Womöglich ist es für Deine Seele jetzt einfach ganz, ganz wichtig, Kontinuität rein zu bringen, da Deine Seele dann nicht immer wieder irgendwo rausgerissen wird, sondern zur Ruhe kommen kann.

Denn Ruhe ist nunmal wichtig für die Seele um ihre Wunden zu heilen, schließlich ist körperliche Ruhe ja auch wichtig um körperliche Wunden zu heilen.

Wie Ihr diese Kontinuität gestaltet, ob über Regeln, Rituale, ... das müsst Ihr rausfinden, aber ich glaube, dass das was ist, was Dir helfenkann.

Und ja

Wichtig scheinen mir in Deinem Beitrag die Wörtchen "derzeit" und "vorübergehend".

das dürfte wohl das wichtigste sein, denn die Seele muss, wenn sie wieder gesund ist, auch wieder aus ihrem Rollstuhl aufstehen dürfen um sich wieder entfalten zu können.
Auszeit
Nein, keine Angst (bzw. tut mir Leid an all diejenigen, die das für die beste Lösung halten würden...), ich beabsichtige nicht, mir von der Beziehung Auszeit zu nehmen, sondern nur vom jc. Und zwar nicht, weil es mich nur noch nervt oder mich nicht weiterbringen würde. Im Gegenteil: ich bin im Moment einfach etwas überfordert... Von der Menge der Beiträge zu meinem Thread und der Menge der mitfühlenden CMs, die mich Tag für Tag erreichen.

Ich danke Euch allen dort draußen in den Weiten des www, daß Ihr an meiner Geschichte Anteil nehmt und mich mit einfühlsamen Beiträgen und Ratschlägen versorgt. Und ich finde es unheimlich spannend, wie sich mein Thread entwickelt, wie auch ich selbst mich entwickele.

Doch gestern Nachmittag hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, daß mir das gerade ein bißchen zu viel wird. Daß ich eigentlich nur noch über meine Beziehung schreibe und lese und sie überhaupt nicht mehr lebe. Daß das viele Schreiben und Lesen mich zwar bereichert und mir hilft, so manches klarer zu sehen. Daß es aber nicht zielführend sein kann, wenn sich unsere für meinen Geschmack ohnehin viel zu seltenen Treffen nur noch darum drehen, wir vor lauter Reden über unsere Beziehung keine Beziehung mehr führen. Zumal das Reden über Probleme nicht unbedingt dazu führt, daß Nähe und Geborgenheit entsteht. Reden ist wichtig, ohne Zweifel. Aber manchmal habe ich das Gefühl, man kann Probleme auch herbeireden oder so lange immer wieder in den Vordergrund stellen, daß alles Andere, daß alles Positive darüber ins Hintertreffen, in Vergessenheit gerät. Und das möchte ich vermeiden.

Deshalb - und auch weil ich in ein paar Tagen einen Vortrag halten muß, den vorzubereiten mir schwerlich gelingen dürfte, wenn ich weiterhin so viel Zeit im jc zubringe - möchte ich mir eine kleine Auszeit gönnen.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und freue mich schon aufs Wiederlesen nächste Woche,
Eure pmz
Schmunzel
Wir haben erst gestern über dieses Problem gesprochen und ich meinte, daß die einzige Alternative, die ich im Moment sehe, die ist, daß ich wieder zu mache, mich ihm emotional verschließe. Aber das kann in einer Beziehung ja wohl auch nicht des Rätsels Lösung sein.


Das kommt uns sehr, sehr bekannt vor. Das ist ein klein wenig sich verkindlichen - na und - ist doch menschlich.

Und Auszeiten können gut tut, nicht nur über sich reden. Absolut verständlich. Daher *wink* und ein schönes Wochenende euch beiden.
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Cerberus
Aber so wie man sich eine Krücke nimmt, wenn man sich ein Bein gebrochen hat, einen Rollstuhl wenn beide Beinde gebrochen sind, eine Schlinge wenn der Arm kaputt ist oder eine Halskrause wenn einem der Hals schmerzt, so muss man sich halt in der Beziehung auch eine Krücke, einen Rollstuhl oder sonst was nehmen um die angeknackste Seele einstweilen zu entlasten, damit sie wieder in Ruhe gesund werden kann.

Woher nimmst Du das Vertrauen, dass die Krücke hält und das Vertrauen nicht wieder enttäuscht wird?
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