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Leidenschaft oder Partnerschaft?

Leidenschaft oder Partnerschaft? Wie würdet Ihr Eure Beziehung charakterisieren?

Dauerhafte Umfrage
Betrachtet man jedoch genau die Erklärung bezüglich Leidenschaft von R. Norwood erfährt man doch, dass es um diese Beziehungen geht, die gefärbt voller Eifersucht, Bestätigungsbemühungen, dass man geliebt wird,sind. Dass "es geht nicht mit, aber auch nicht ohne" gelebt wird. Ist das wirklich erstrebenswert?

Naja, blos weil das Mr. R. Rowood so definiert, heißt das noch lange nicht, dass es auch so ist.

Geht man allerdings nach seiner Definition gebe ich Dir vollkommen Recht, dann ist das nicht wirklich erstrebenswert.

Aber ich glaube, es kam recht deutlich rüber, wie ich das mit der "Leidenschaft" in der Beziehung sehe, oder doch noch nicht?

... Cerbi fragend in die Runde blickend...
@Cerbera
Es handelt sich um eine Mrs. - also eine Frau, die aus leidvoller Erfahrung weiß, wovon sie schrieb.

Ihre Definition von Beziehungsbestreben oder -anstreben getragen von den Bemühungen zwanghaft Liebe zu erhalten stellt eine Spirale unermüdlicher vergeblicher Liebesbemühungen dar, etwas zu erhalten, von dem man glaubt, bekommen zu müssen. Liebe. Dieses Bemühen wird voller Leidenschaft betrieben.
Nun, sicherlich mag ihre Erfahrung klar von Leidenschaft getragen worden sein. Und sicherlich weiß diese Frau, wovon sie spricht, wenn sie von ihren Erfahrungen spricht.

Aber weiß diese Frau, mit all ihren negativen Erfahrungen, auch wie Leidenschaft sonst noch aussehen kann?

Leidenschaft bedeutet für mich nämlich, ganz allgemein gesprochen, sich einer Sache, einer Einstellung, oder sonst etwas mit viel Engagement, Einsatz, Gefühl, Intensität hinzugeben.

Der Unterschied ist daher wohl eher in der Antriebsquelle zu finden.
Ist es die Antriebsquelle der Freude, der Liebe, der Zufriedenheit, muss ein leidenschaftliches Vorgehen nicht schlimm sein, sondern unglaublich erfüllend.
Ist die Antriebsquelle aber Angst, Verzweiflung, Kummer, ist die Leidenschaft sicherlich negativ, negativ in ihrer Asuwirkung und auch in der Zufriedenstellung.
Ich schrieb bereits einmal
Synonyme

--------------------------------------------------------------------------------

für Leidenschaft:

Feuer, Glut, Inbrunst, Innigkeit, Pathos, Passion, Rausch, Begehrlichkeit, Begierde, Lust, Begeisterung,

Enthusiasmus, Entzückung, Verzückung, Ekstase, Rausch, Trunkenheit, Glut, Feuer, Elan, Hochgefühl, Hochstimmung, Überschwang, Euphorie, Fanatismus

Ich habe versucht, einen genauen lateinischen Ausdruck für Leidenschaft zu finden. Interessanterweise wurde das Wort "libido" vorgeschlagen.

Libido? darauf wäre ich so nicht gekommen.

Ansonsten wird das Wort Leidenschaft im lateinischen mit zwei Wörtern, die zusammen gehören, übersetzt: animi concitatio

animi:beseelt concitatio: Aufruhr

Irgendwie treffend - die Seele befindet sich in Aufruhr, man fühlt sich beschwingt, voller positiver Energie.

Ja, so sollte sich Liebe, Leidenschaft, lustvoller Sex anfühlen - positiv. Positive Schwingungen, die einen so leicht und lebendig werden lassen.
Die ganze Ausstrahlung, Energie - einfach nur lichtvolles Strahlen.

"Beseelter Sex" - Tantriker können dies viel besser beschreiben
.

Von positiver getragener Energie war aber im Eröffnunsteil nicht die Rede sondern vom Leidensweg - dem Passionsweg.

Ich gehe davon aus, dass die deutsche Übersetzung nicht den ganz treffenden Ausdruck benutzt hat und nunmehr mißverständlich "rüberkommt"
Das Post von Dir muss ich überlesen haben - trifft es aber ganz gut.

Und sicher ist im Ausgangsposting von der negativen Leidenschaft die Rede, jedenfalls wenn man das Zitat betrachtet, aber es ist auch die Frage dabei, ob nur Leidenschaft oder nur Partnerschaft. Da es aber eben auch die positive Leidenschaft gibt und man ja auf die Frage:

Leidenschaft oder Partnerschaft?

nicht einfach mit NUR Partnerschaft antworten kann, wenn man eben auch Leidenschaft, aber eben positive, in der Partnerschaft hat.


Aber gut, fragen wir mal die Autorin, ob wir für die Diskussion auch die positive Leidenschaft mit rein nehmen dürfen, oder ob es allein um die negative geht.
Nachtrag
Mein Zitat habe ich bereits in einem anderen Thread geschrieben. Also wurde es nicht überlesen. Da wurde über mehrere Seiten versucht, Leidenschaft positiv darzustellen.

Die Autorin hat sich tatsächlich mit Beziehungssüchtigen Frauen beschäftigt, deren Leidenschaft es war/ist auf Teufel komm raus, eine Beziehung führen zu wollen oder zu müssen. Die jede Qual und Erniedrigung auf sich nimmt, nur um eine Beziehung zu führen. Die vor lauter Sucht nicht mehr merkten, was wirklich für eine gesunde Partnerschaft benötigt wird.

Hier wurde ja auch gefragt, ob es Erlebnisse gibt, wo man im nachhinein sagt, mein Gott, die Beziehung hätte ich mir lieber erspart. Oder wo man aus der Rückschau heraus sagen kann, ich möchte lieber so oder so leben.

Ich für meinen Teil kann auf eine Beziehung verzichten, in der mein Mann mich abgöttisch liebt, mich auf Schritt und Tritt vor Eifersucht verfolgt, sein Tun und Handeln nur darauf ausgerichtet ist, dass ich ihm versichere, wie sehr ich ihn liebe. Er mag ein leidenschaftlicher Mensch sein. Aber wie oft nimmt diese Leidenschaft fast zwanghafte Züge an.
Nochmal das Ausgangspost gelesen...
... und festgestellt, dass die Threaderstellerin tatsächlich nur über die negative Leidenschaft diskutieren möchte.

Insofern muss ich meine bisherigen Postings revidieren und mich Deiner Ansicht:

Ich für meinen Teil kann auf eine Beziehung verzichten, in der mein Mann mich abgöttisch liebt, mich auf Schritt und Tritt vor Eifersucht verfolgt, sein Tun und Handeln nur darauf ausgerichtet ist, dass ich ihm versichere, wie sehr ich ihn liebe. Er mag ein leidenschaftlicher Mensch sein. Aber wie oft nimmt diese Leidenschaft fast zwanghafte Züge an.

anschließen.

Eine Partnerschaft ist für mich nicht mit negativer Leidenschaft vereinbar.
*****har Paar
41.020 Beiträge
So manche Leidenschaft ...
... schafft Leiden. *gr2*

Manchmal, so meine ich (der Antaghar) kann etwas Ruhe und Frieden in einer Beziehung, etwas Sicherheit, Harmonie und Geborgenheit zeitweise wertvoller sein als Leidenschaft. Denn das Leben bietet genug Stress, Schmerz und Leid.

Schlimm fände ich für mich nur, wenn jegliches Feuer im Herzen verloren gegangen ist.

Oder wenn Leidenschaft tatsächlich durch wahres Leid gesucht wird, in welcher Form auch immer, wenn man sich Stress, Probleme und Ärger nur deshalb selbst schaffen muss, weil es sonst langweilig werden könnte.

Einen schönen Sonntag für alle!
Doch schon
viele Menschen und Geschichten kennen gelernt und gehört.

Wie oft hatte ich das Gefühl, dass manche Mitmenschen folgendes benötigen:

Oder wenn Leidenschaft tatsächlich durch wahres Leid gesucht wird, in welcher Form auch immer, wenn man sich Stress, Probleme und Ärger nur deshalb selbst schaffen muss, weil es sonst langweilig werden könnte.

nicht weil ihnen langweilig ist, sondern weil sie sich sonst nicht richtig spüren (seelisch gestört sind, wie Ritzer sich ritzen, eben Streß erzeugen).
Dass es Mitmenschen gibt, die negativen Streß benötigen, um sich lebend zu fühlen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Love4eva
... was dann besonders traurig ist, nicht wahr?

Wer das alles braucht, um sich auch mal selbst zu fühlen, hat Mitgefühl und Hilfe verdient.

Aber im Grunde sind wohl alle diese Menschen auf der Suche nach wahrer Leidenschaft - ich nenne das allerdings lieber Ekstase, wobei keineswegs nur sexuelle Ekstase gemeint ist, sondern intensives Leben, pure Lebendigkeit.

*blume*
@anthagar
Ja, auf jedenfall sollte Empathie vorhanden sein, auch wenn man oft vieles nicht versteht.

Daher sollte das Sehnen nach einer Leidenschaft, die voller Verklärung praktiziert wird, mit Skepsis betrachtet werden.

Leider wird uns durch Schlager, Romane, Filme immer wieder suggeriert wieviel Mühe, Kampf, Beschwernisse nötig sind, um die wahre Liebe zu finden. Ein naives Gemüt oder Herz kann da schnell etwas verwechseln und Weichen in seinem Leben stellen, die nur ungesund sein können.

Vielleicht gehört es aber mit zum Lebensweg Tiefen zu durchwandern, um eine gewisse Abgeklärtheit zu erlangen.
Leidenschaft - oh wie schrecklich
Als ich die Definition zur Leidenschaft gelesen hab - hab ich als erstes gedacht: "oh, wie schrecklich".

Das erklärt, aus welchem Grund ich jetzt eine Beziehung, die unter die Definition Partnerschaft passt, habe.

Habe früher öfters Beziehungen gehabt, die leidenschaftlich waren, die Leiden geschafft haben. Ich weiss, wovon ich rede. Es war schrecklich. Es hat weh getan.

Jetzt hab ich eine Beziehung, wir passen zusammen, wie zwei Puzzleteile. Das passt einfach. Das schafft kein Leid.

Ich bezieh mich hier wirklich auf die ursprüngliche Definition. Nicht, dass man umgangssprachlich mal was "leidenschaftlich" macht.

Ich hab festgestellt, wenn es "fluppt" dann ist es eine gute Beziehung. Wenn man leidet, durch welche Umstände auch immer, ist das nicht gut, nicht gut für die Beziehung, nicht gut für einen selber.
Danke für die klärenden Worte!
So, da bin ich wieder! Guten Morgen an alle und herzlichen Dank all denjenigen, die sich heute Nacht in diesem Thread verewigt und dabei einiges geklärt haben - für sich, aber auch für mich und vielleicht auch noch für den einen oder anderen, der hier mitliest.

@ Love4eva: Danke für die Klärung dessen, was Robin Norwood meint:

Betrachtet man jedoch genau die Erklärung bezüglich Leidenschaft von R. Norwood erfährt man doch, dass es um diese Beziehungen geht, die gefärbt voller Eifersucht, Bestätigungsbemühungen, dass man geliebt wird,sind. Dass "es geht nicht mit, aber auch nicht ohne" gelebt wird. Ist das wirklich erstrebenswert?

Genau diese oft unbewußten, manchmal verzweifelten "Bestätigungsbemühungen, dass man geliebt wird", dieses "es geht nicht mit, aber auch nicht ohne" ist es, was in einer leidenschaftlichen Beziehung, wie sie Norwood definiert hat und wie ich sie zwei Mal durchlebt habe, so viel Leiden schafft. Und zwar - ich denke, das ist ein wichtiger Unterschied zu einer leidenschaftlichen Partnerschaft - nur bei einem der beiden Partner, nämlich bei dem, der mehr will.
positive Leidenschaft I @ Cerberus
Die Antwort auf Deine Frage,

ob wir für die Diskussion auch die positive Leidenschaft mit rein nehmen dürfen, oder ob es allein um die negative geht

hast Du ja schon selbst gefunden:

Nochmal das Ausgangspost gelesen...
... und festgestellt, dass die Threaderstellerin tatsächlich nur über die negative Leidenschaft diskutieren möchte.

Trotzdem bin ich Dir sehr dankbar für Deine Beiträge. Es freut mich zu lesen, daß es offensichtlich tatsächlich Beziehungen gibt, in denen Partnerschaft und Leidenschaft vereinbar sind. In denen Leidenschaft nicht Leiden und Frust schafft, sondern Energie und Lust beschert, und zwar für beide Partner. Genau das ist der Unterschied zu einer leidenschaftlichen Beziehung: die Leidenschaft, wie sie dort von einem der beiden Partner gelebt wird, raubt Energie und meist auch die Lust.

Das ist etwas, was man/frau vielleicht nur nachvollziehen kann, wenn man/frau es selbst durchgemacht hat. Dazu gleich mehr.

Dir, liebe Cerbi (und dem Mann an Deiner Seite), wünsche ich von ganzem Herzen, daß Euch die Erfahrung der negativen Leidenschaft erspart bleibt und Ihr Euch noch recht lange Eurer leidenschaftlichen Partnerschaft erfreuen könnt!
Cerbi's Geheimrezept
Obs wohl daran liegt, dass Leidenschaft oft Leiden schafft und man das in einer Partnerschaft mit dem Partner oft leichter schafft?
*top*
"Passion" ohne Leiden? @ feelin
Danke für den Filmtip! Das Ende des Filmes hat mich zum Nachdenken angeregt: vielleicht sollte man/frau wirklich die Leidenschaft leben, sich ihr hingeben und sie genießen, solange sie andauert, ohne sich den Genuß durch Gedanken an ihr (mögliches) Ende verderben zu lassen... Wobei ich grundsätzlich dazu tendiere, Liebe und Leidenschaft, wie sie in Filmen (und Romanen) dargestellt wird, als allzu romantisch und unrealistisch abzutun.

Danke auch für die positive Einschätzung von Cerbis Geheimrezept, die ich mit Dir teile. Nicht ganz einverstanden bin ich allerdings mit Deiner folgenden Anmerkung:

Aber schauen wir mal, wie leidenschaft in andern sprachen ausgedrückt wird: Englisch und französisch: passion. Und plötzlich ist das leiden weg.

Auch in den Sprachen, in denen "Leiden" nicht Bestandteil des Wortes ist, ist es als Bedeutung impliziert oder doch zumindest eine Bedeutungsvariante.

Das in den romanischen Sprachen und im Englischen gebräuchliche Wort für "Leidenschaft" kommt vom lateinischen "patire" (erdulden, erleiden). Man denke nur an die Passion Christi...

Besserwisserische Grüße von "Frau Doktor", die außer dem Leben auch noch so manches Andere studiert hat, aber gerade in Sonntagmorgenlaune ist und deshalb nicht mit Fachbegriffen um sich wirft
@pesmoutizitas
Ich hatte mich ja in "meinem" Thread Die drei Elemente einer sexuellen Beziehung auch schon mit der Definition des Wortes Leidenschaft beschäftigt und wir hatten dort als Synonym die "totale Hingabe" als recht passend empfunden.

Bitte bedenke bei dem Griff in die lateinische Sprachkiste, dass damals Leidenschaft eher im religiösen als beziehungstechnischen Umfeld definiert wurde.

"Totale Hingabe" klingt ja nun nicht unbedingt nach Leiden. Wenn ich jetzt aber mit dieser Definition über deine Ursprungsfrage nachdenke, wird es interessant.

Sex mit totaler Hingabe sehe ich ja als erstrebenswert an, aber ich würde niemals diese totale Hingabe auf die gesamte Beziehung anwenden wollen. Dies wäre für mich dann die Selbstaufgabe und dies kommt ja auch wieder sehe nahe an deine Definition mit der vollen Konzentration und die Bündlung aller Energie auf die Beziehung.

Im ersten Augenblick hätte ich sofort die Mischung aus leidenschaftlicher und partnerschaftlicher Beziehung ausgewählt, jetzt aber ist es aber klar die partnerschaftliche Liebe. In dieser sollten dann leidenschaftliche Momente vorhanden sein und nicht zu wenig, aber eine Mischung würde ja bedeuten, dass ich ständig in einem Zustand von Ekstase, Angst, Spannung lebe - dass die Beziehung mein Ego und mein Alltag quasi lähmt.

Alles in allem ein Thread, der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat *top*

Viele Grüße,
Uwe
positive Leidenschaft II @ Love4eva, nordfrau, Antaghar
Interessanterweise sind alle, die mit dem Begriff der negativen Leidenschaft, wie sie von Norwood definiert wurde, etwas anfangen konnten, schon - ich hoffe, Ihr verzeiht mir die Bezeichnung - ältere Semester. Und offensichtlich ist es allen wie Love4eva gegangen:

Da ich dieses Buch nachher, nachdem ich die Welt nicht mehr verstand, dachte ich müsste an diesen seelischen Schmerzen zu grunde gehen, also nach las, wußte ich, was gemeint war.

oder wie der nordfrau:

das buch von r. norwood habe ich vor 17 jahren gelesen, als es mir mit meiner damaligen partnerschaft nicht gut ging und vieles aufschlussreiche verstanden.

Um so schöner finde ich es, daß Ihr nach den leidvollen Erfahrungen mit der negativen Leidenschaft nun offensichtlich eine erfüllende Partnerschaft lebt, in der Raum für positive Leidenschaft ist.

Ich habe Norwoods Buch noch nicht gelesen, sondern kenne nur ein paar Seiten daraus. Wie das? Ich hatte es auf dem Flomarkt entdeckt, mich daran erinnert, daß es im jc mehrfach positiv erwähnt wurde, und es spontan für eine gute Freundin gekauft, die eine Beziehung voller negativer Leidenschaft lebt und zweifellos zu den Frauen gehört, die, im Sinne Norwoods, zu viel lieben. Nach wenigen Tagen hatte sie das Buch ausgelesen und dankte mir überschwenglich, weil es ihr so viel neue Einsichten und Denkanstöße beschert habe (sie bezeichnet es als ihre neue "Bibel"). Und sie las mir die im Eingangsthread zitierte Stelle vor, um mir daraufhin zu meiner momentanen Beziehung zu gratulieren, die im Gegensatz zu meinen letzten beiden Beziehungen, die sehr leidenschaftlich waren und die sie miterlebte und mitlitt, dem Typus partnerschaftliche (leidenschaftslose) Beziehung entspricht.
@pesmoutizitas
danke für die korrigenda. Eine andere posterin hat mich bereits per cm auf den faux-pas aufmerksamgemacht.
Aber 'passion' klingt in meinen ohren immer noch positiver als 'leidenschaft'
the unconvincible feelin /m *cool*
Leidenschaft = totale Hingabe @ inmediasres
Danke für Deinen Beitrag und auch für den link zu Deinem Thread. Ich habe gerade das Eingangsposting gelesen und mich beherrschen müssen, um nicht weiterzulesen. Doch bevor ich der dortigen Diskussion folge (die sicherlich spannend verläuft und in mancherlei Hinsicht bestimmt auch erhellend für die hiesige Diskussion ist), muß ich erst einmal die Beiträge zu meiner eigenen Problemstellung (auf das persönliche Problem, das sich dahinter versteckt, werde ich demnächst zu sprechen kommen) verarbeiten.

Zum Begriff der Passion: daß er ursprünglich im religiösen Kontext gebraucht wurde, ändert nichts daran, daß er inhaltlich immer auch mit Leiden verbunden war. Und darauf zielte mein Einwand.

Ich finde es interessant, daß Du Deine erste, positive Einschätzung von "Leidenschaft und Partnerschaft" revidiert hast. Leidenschaft als "totale Hingabe" zu definieren und in dieser Definition mit Partnerschaft zu korrelieren ist, wie Du schön vorgeführt hast, gut geeignet, um den Unterschied zwischen einer leidenschaftlichen Beziehung (die für einen Partner Leid und Selbstaufgabe mit sich bringt) und einer partnerschaftlichen Beziehung mit leidenschaftlichen Elementen (die für beide Partner durchaus befriedigend und erfüllend sein kann) deutlich zu machen.

Cerberus hat den Unterschied zwischen positiver und negativer Leidenschaft an der Antriebsquelle festgemacht - eine Unterscheidung, die sich mit meinen persönlichen Erfahrungen deckt:

Leidenschaft bedeutet für mich nämlich, ganz allgemein gesprochen, sich einer Sache, einer Einstellung, oder sonst etwas mit viel Engagement, Einsatz, Gefühl, Intensität hinzugeben.

Der Unterschied ist daher wohl eher in der Antriebsquelle zu finden.
Ist es die Antriebsquelle der Freude, der Liebe, der Zufriedenheit, muss ein leidenschaftliches Vorgehen nicht schlimm sein, sondern unglaublich erfüllend.
Ist die Antriebsquelle aber Angst, Verzweiflung, Kummer, ist die Leidenschaft sicherlich negativ, negativ in ihrer Asuwirkung und auch in der Zufriedenstellung.

Aufhorchen lassen hat mich Deine Feststellung, daß in der partnerschaftlichen Liebe

leidenschaftliche Momente vorhanden sein [sollten] und nicht zu wenig, aber eine Mischung würde ja bedeuten, dass ich ständig in einem Zustand von Ekstase, Angst, Spannung lebe - dass die Beziehung mein Ego und mein Alltag quasi lähmt.

Ist es neben der Antriebsquelle für die Leidenschaft vielleicht auch die Quantität der Leidenschaft im Verhältnis zur Partnerschaft, die darüber entscheidet, ob es sich um eine leidenschaftliche Beziehung oder eine Partnerschaft mit leidenschaftlichen Elementen, um negative oder positive Leidenschaft handelt?

pmz, vor sich hingrübelnd...
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ inmediasres
Auch ich halte diesen Begriff noch immer für den treffendsten: totale Hingabe. Sehr gut erscheint mir Dein Hinweis, dass er sich natürlich nur auf den Bereich von Zärtlichkeit, Nähe und Sexualität bezieht - und nicht auf das komplette Miteinander.

Vielleicht haben manche Frauen mit Hingabe ja nur deshalb hin und wieder Probleme, weil sie genau das vor Augen haben, was Du ansprichst, und es mit Hingabe verwechseln: Das Sich-selbst-Aufgeben, sich Aufopfern, sich ausnutzen lassen und nur zu unterwerfen. Und darum geht es bei totaler Hingabe ja nun wirklich nicht. Hingabe ist ein verblüffenderweise recht aktiver und intensiver Prozess: Ich gebe mich hin, das passiert nicht von allein. Und ist nicht zu verwechseln mit reiner Passivität!

Genau so, wie z. B. eine Frau, die gerne beim Sex dominiert wird oder sich in den Bereichen von BDSM bewegt, keineswegs im Alltag eine von ihrem Partner ständig dominierte Sub sein will, genau so wenig ist sich eine sich leidenschaftlich hingebende Frau dazu bereit, sich in allem hinzugeben. Aber dort, wo sexuelle Leidenschaft sinnvoll wäre, da darf Hingabe sein.

Auch wer sich mal in sexueller Ekstase verliert, will sich ja nicht überall und immer verlieren. Hier ist es wichtig, zu unterscheiden und das alles sehr differenziert zu betrachten.

Und da scheint mir die Krux zu liegen: Wer mit leidenschaftlichem Leben meint, das müsse immer und jederzeit so sein (und der Kopf bzw. Verstand könnte ständig total ausgeschaltet sein), der könnte auf sonderbare Irrwege geraten.

(Der Antaghar)
@pesmoutizitas
Ist es neben der Antriebsquelle für die Leidenschaft vielleicht auch die Quantität der Leidenschaft im Verhältnis zur Partnerschaft, die darüber entscheidet, ob es sich um eine leidenschaftliche Beziehung oder eine Partnerschaft mit leidenschaftlichen Elementen, um negative oder positive Leidenschaft handelt?
Hmmm, nein die Quantität würde ich da nicht als Maßstab nehmen wollen, eher die Intensität. Natürlich gilt auch da für mich der alte Geniesser-Leitsatz "Lieber etwas besser und dafür ein bisschen mehr"*zwinker*

Wenn die Leidenschaft die Antriebsquelle für die Beziehung ist, dann sehe ich den negativen Aspekt.

Ist aber die Beziehung die Antriebsquelle für leidenschaftliche Momente, dann empfinde ich das als positiv. Und letztendlich auch ein Beweis, dass die partnerschaftliche Liebe funktioniert, denn nur die von Norwood genannten Elemente Klarheit, Sicherheit, tiefe Zuneigung, Verständnis, gegenseitige Unterstützung und Wohlbehagen schaffen die Voraussetzung, dass totale Hingabe nicht vom anderen ausgenutzt wird, aus der Leidenschaft kein Leiden wird. Und ermöglichen es einem daher, sich für diesen Moment total hinzugeben.

Viele Grüße,
Uwe
@Antaghar
Es ist das Wort "Hingabe"!!!!

Es hat ja eine Mehrfachbedeutung. Beim ersten Lesen assoziierte ich automatisch eine liegende Frau, die sich hingibt. Aber ich verspürte es einfach negativ. Sie liegt halt da und lässt es über sich ergehen. Sie gibt sich ihrem Schicksal hin.

Beim zweiten Mal assoziieren des Wortes Hingabe , sah ich einen Mann, der da lag und passiv einfach nahm.

Beim dritten Anlauf der Visualisierung sah ich mich, die Situation voller Lebensfreude im Griff, voll Hingabe an meine Sexualität und meine Lustgefühle, wie bei einer Passion (Hobby) liebevoll in die Situation gehend.

Ehe hier wieder ein Krieg der Geschlechter losgeht, möchte ich eine Lanze dafür brechen, dass Worte schnell mal sehr mißverständlich ausgelegt werden können.

Und ebenso eine Lanze dafür brechen, dass eine Partnerschaft auch ohne genialen Sex oder gelebten Sex voll totaler Hingabe gelebt werden kann. Eine Partnerschaft sollte verbale Kommunikation (und manchmal lieber schlechte Kommunikation als gar keine) als Kleister der Beziehung besitzen - das sexuelle Aufeinandertreffen sollte als schmückendes Beiwerk ausreichen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Love4eva
Da magst Du wohl recht haben.
Ich jedenfalls sehe es genau so. Und so wichtig und kostbar Sex auch ist - er ist nicht alles! Und es gibt Wichtigeres.

Aber wenn schon Sex, dann von beiden hingebungsvoll, intensiv und erfüllend. Sonst würde ich notfalls lieber ein gutes Buch lesen.

*ggg*

Also stört manche Frauen dieses Wort: "Hingabe". Okay.
Wie könnte man es denn nennen, ohne dass es gleich zu heftigen Mißverständnissen und feministischen Stürmen kommt?
Intensität der Leidenschaft @ inmediasres
nein die Quantität würde ich da nicht als Maßstab nehmen wollen, eher die Intensität

Ich hatte zuerst Intensität geschrieben, mich dann aber in Quantität verbessert. Und zwar, weil ich glaubte, daß es für Leidenschaft in Deiner Definition (die ich für meine Argumentation ja übernommen habe) nicht möglich ist, sie in Intensivitätsgraden zu messen: "totale Hingabe", bedeutet das nicht Hingabe zu 100%?
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