Leidenschaft oder Partnerschaft?
Ein Thema, das mich zur Zeit sehr beschäftigt und zu dem ich gerne wissen würde, welche Erfahrungen Ihr gemacht habt. Wie würdet Ihr Eure bisherigen Beziehungen charakterisieren? Welcher Aspekt beherrscht/e Euren Umgang miteinander? Habt Ihr die Erfahrung gemacht, daß Leidenschaft und Partnerschaft nicht vereinbar sind oder ist Euch eine Beziehung gelungen, in der beide Hand in Hand gingen/gehen?Weil hier in einigen Threads schon sehr leidenschaftlich über Leidenschaft diskutiert und der Begriff dabei oft unterschiedlich interpretiert wurde, möchte ich alle, die sich an dieser Diskussion beteiligen wollen, bitten, ihren Beiträgen die folgenden Definitionen zu Grunde zu legen:
Leidenschaftliche Beziehung:
Wahre Liebe ist eine alles umfassende, verzehrende Sehnsucht nach dem Geliebten, der als andersartig, geheimnisvoll und nicht faßbar wahrgenommen wird. Die Stärke der Liebe bemißt sich an der Intensität des Begehrens. Für andere Interessen oder Ziele bleibt wenig Zeit oder Aufmerksamkeit, wiel die Energie stark darauf konzentriert ist, vergangene Begegnungen ins Gedächtnis zurückzurufen oder sich zukünftige auszumalen. Oft müssen große Hindernisse überwunden werden, folglich ist Leid immer ein Teil dieser Art von Liebe. Ein weiteres Zeichen für die Stärke der Liebe ist die Bereitschaft, um der Beziehung willen Not und Schmerzen zu erdulden. Zu wahrer Liebe gehören Empfindungen von Erregung, Ekstase, Erschütterung, Angst, Spannung, Unergründlichkeit, Sehnsucht.
Partnerschaftliche (leidenschaftslose) Beziehung:
Wahre Liebe ist eine Partnerschaft, an die sich zwei Menschen, die einander viel bedeuten, aufrichtig gebunden fühlen. Diese Menschen teilen viele grundsätzliche Werte, Interessen und Ziele und tolerieren bereitwillig die individuellen Verschiedenheiten des anderen. Die Stärke der Liebe bemißt sich am Grad des gegenseitigen Vertrauens und Respekts. Die Beziehung erlaubt beiden, in allen Bereichen des Lebens selbstbewußter, kreativer und produktiver zu sein. Erfahrungen, die sie miteinander teilen, sind für sie eine Quelle der Freude - die gemeinsamen Erinnerungen, das gegenwärtige Leben, die Zeit, die vor ihnen liegt. Für jeden der Partner ist der andere der liebste und wichtigste Freund / die liebste und wichtigste Freundin. Ein weiterer Maßstab für die Stärke der Liebe ist die Bereitschaft, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, daimit die Beziehung wachsen kann und an Nähe gewinnt. Zu wahrer Liebe gehören Empfindungen von Klarheit, Sicherheit, tiefer Zuneigung, Verständnis, Kameradschaft, gegenseitiger Unterstützung und Wohlbehagen.
(beide Zitate stammen aus: Robin Norwood, "Wenn Frauen zu sehr lieben")