Fesseln oder nicht fesseln
das ist doch überhaupt nicht die Frage.
Natürlich verbindet Man oder Frau, das Gefühl gefesselt zu sein zum einen mit dem ausgeliefert sein bzw mit der besonderen Form der Sicherheit.
auch der Sicherheit des Vertrauens, sich wehrlos in die Hände eines anderen zu überlassen.
Ich für meinen Teil nutze das Fesseln vielmehr aus dem momentanen Fühlen heraus.
Jede Session ändert sich in ihrem Verlauf. Manchmal entscheiden schon kleinigkeiten des täglichen Alltags, wie weit man sich überhaupt in die "Obhut" übergeben kann.
Beim fesseln entscheidet eine unglaubliche Vielfalt an Gefühlen über die Wirkung die ich damit bei meiner Partnerin erreichen will.
Fesseln einfach des aus der Lust heraus, das Seil auf der Haut zu erleben, hier spielt es eigentlich gar keine Rolle ob ich tatsächlich bis hin zur unbeweglichkeit binde. Einfach dieses unterschiedliche fühlen des Materials Beispielsweise eines dicken Wollseils.
Das samtig weiche Gefühl, die Haut damit zu streicheln. Eingehüllt zu werden von diesem Fühlen und auch das lösen des Seils, das wieder vom Körper genommen wird.
Anderes Seil, anderes Fühlen, Hanfseile, Nylonseile bis hin zu Ketten.
Ich habe noch nie gefragt, wenn ich fessele, ob es ein gutes Gefühl ist oder nicht.
Ich lasse es zu einem guten Gefühl werden, indem ich Emotionen, Sehnsüchte damit auslöse und diese natürlich bei der Art der bezweckten Erlebnisse umsetze.
Angst vor dem ausgeliefert sein, bis hin zur Panik, sollte ich es darauf anlegen, sind ja beabsichtigt und so gewollt.
Schmerz zufügen, Emotionen auslösen Grenzen erreichen und überschreiten sind stark davon abhängig wie die Situation, die mentale Verfassung von beiden dabei ist.
Natürlich kann man dabei auch einmal einen Schritt zu weit gehen und erkennen, das gute Gefühl stellt sich dabei nicht ein, dann geht man eben zwei Schritte zurück.
Auffangen, Gefühle lenken, Sicherheit geben, dafür braucht es keine Fesselung.
Aber es ist ein unglaublich tiefgreifendes Erleben, wenn Dom wie auch Sub sich in dem Erlebten wiederfinden gerade bei Bondage.
@ zickenalarm
Um zum Thema zurück zu kommen, warum reagiert Sub dermaßen heftig auf das "nicht" gefesselt sein.
Ein entscheidender Punkt ist das Wissen, ich kann dem kommenden Fühlen nicht ausweichen, ich bin gezwungen es zu ertragen, ob ich will oder nicht und habe etwas woran ich mich festhalten, ja sogar darin verbeißen kann.
Ich denke auch, sie braucht die Fesseln, da sie ihr eine besonder Stärke verleihen, ihr Fluchtinstinkt dadurch gebändigt wird und sie sich so besser auf das Erleben konzentrieren kann.
Schmerz ist besonders schlimm, wenn man weiß das es Wehtun wird.
Dennoch ist er im unausweichlichen besser zu ertragen.
Das hat jetzt nichts mit Weichei oder Mimöschen zu tun, aber in Situationen in denen man keine Wahl hat, kann man physische wie auch psychische Blokaden überwinden.
Ich kann schon nachvollziehen, das du sie nicht wirklich hart schlagen mußt um sie an ihre Grenzen stoßen zu lassen.
Das warum sie so reagiert, liegt nicht in der Situation des geschlagen werdens und dabei nicht gebunden zu sein.
Sie assoziert die Situation mit etwas ganz anderem in ihrem Unterbewußtsein das überhaupt nichts mit fesseln und schlagen zu tun hat.
Viel Spaß dabei, sie damit zu konfrontieren, ein unglaublich intensives Erleben für euch beide.
Lupardus