Ich sehe es soo...
...lieben ist ein Verb, das muss man TUN.
Zuerst ist man verliebt, heißt, man sieht in einem anderen Menschen meist mehr, als da ist. Wenn der rosarote Nebel sich langsam lichtet und die Gefühle werden nicht weniger, sondern eher mehr, dann beginnt man, zu lieben. Man mag bestimmte Eigenschaften und Eigenarten an einem Menschen, andere mag man eher nicht so. Aber man liebt das Gesamtbild, das dieser Mensch abgibt.
Ich mag manche kleinen Macken an meinem Mann nicht. Sie könnten mich in den Wahnsinn treiben. Könnten, wohlgemerkt, denn irgendwann schon ziemlich früh in unserer jetzt 19-jährigen Beziehung habe ich mich gefragt, sind diese Kleinigkeiten es wert, mich darüber aufzuregen? Wieviele Macken habe ich meinerseits, die ihn aufregen und doch nimmt er sie hin, weil sie eben zum Gesamtpaket gehören?
Aber wie schon gesagt wurde, Menschen verändern sich. Manche Veränderungen sind gut für alle Beteiligten, manche nicht.
Lieben heißt für mich auch, Veränderungen, die die Beziehung belasten zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Es ist ein gemeinsames sich weiterentwickeln.
Mein Mann und ich hatten mehr als einen Tiefpunkt in unserer Beziehung. Es wäre sehr leicht gewesen, alles zu beenden und getrennte Wege zu gehen. Lieben ist nicht immer nur schön, es tut halt manchmal auch unerträglich weh.
In Bezug auf die Liebe zu Kindern habe ich mal folgendes gelesen: "Liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann habe ich es am nötigsten."
Das kann man denke ich auch auf die Beziehung zu seinem Partner anwenden.
Und zu lieben heißt leider manchmal auch die Erkenntnis, dass sich lieben manchmal nicht reicht und es besser ist, sich zu trennen, als ewig unglücklich aneinander festzuhalten und zu hoffen.