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Wie liebt ihr?

*********el22 Frau
1.979 Beiträge
****do:
Ich wünschte, ich könnte mich meinen Vorrednern, die alle so unglaublich selbstlos und respektvoll lieben können, einfach anschließen. Ich halte allerdings nicht viel von Selbstbetrug und bin lieber schmerzhaft ehrlich. Auch zu mir.

Meinst du, diejenigen, die von selbstloser Liebe schreiben und respektvoll den anderen nicht verbiegen wollen, die betrügen sich selbst?
Nein, aber ich würde es tun, wenn ich von mir so reden würde. *g*
*****r33 Mann
655 Beiträge
Wenn ich jemanden liebe dann liebe ich das Gesamtpaket, denn das Gesamtpaket macht ja den Menschen gerade aus.
Liebe ist auch mit Arbeit verbunden und wenn ich merke, dass ich mich zunehmend an dieser oder jener Ecke stoße, dann bedeutet dies für mich, dass ich an mir arbeiten muss.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Themenersteller 
@Grendo
Worin besteht der Selbstbetrug, wenn man offen und ehrlich über seine Liebe und die eigenen Bedürfnisse spricht?

Darin das man selbst eben nicht selbstlos liebt? Dann sollte man es natürlich nicht sagen das dies so ist.

Ich glaube nicht an selbstlose Liebe - aber ich halte vorbehaltlose Liebe für durchaus möglich.

Niemand ist selbstlos, das muß man auch nicht sein.

Die wenigsten lieben respektvoll, und die wenigsten wollen den anderen tatsächlich nicht verbiegen, geau darum geht es hier.
*******gica Frau
856 Beiträge
Selbstlose Liebe ...

ich würde sagen, das ist ein Widerspruch in sich selbst.

Wenn es um die Liebe zwischen zwei Menschen geht, dann gehören automatisch auch Gefühle von zwei Seiten dazu.

Zu respektieren heißt nicht, meine eigenen Bedürfnisse zu verleugnen.
Denn immerhin habe ich mir diese andere Person ja bereits so ausgesucht, dass ich mir eine liebevolle und umfassende Verbindung erhoffe.
Das war ja, was ich meinte: Würde ich von mir behaupten, ich würde selbstlos lieben, wäre das schlicht unwahr und - im besten Fall - Selbstbetrug.

Dass so viele andere das scheinbar völlig selbstverständlich tun und können, hat mich überrascht.
*****r33 Mann
655 Beiträge
Ist eine Liebe nicht mehr selbstlos, wenn man zwar nichts fordert und erwartet es sich aber insgeheim wünscht?
*****ara Paar
1.005 Beiträge
@ Sean_Sirion
Ohne die grundsätzliche Monogamiedebatte auffachen lassen zu wollen: Wir sind nicht alle monogam, schon die mangelnde Fähigkeit TREUE aufgliedern zu können und sexuelle Treue separat von emotioneller und geistiger Treue oder Alltagsl oder Lebenstreue führt dazu das man erwartet das sich der andere Mensch verbiegt.
Wer das anzweifelt mag den Versuch starten sich als offen bekennender polymaorischer Mensch eine Partnerin oder einen Partner oder als bisexueller Mann eine Partnerin zu suchen.
Die gleichen Personen in der Theorie die Toleranz hochhalten und den Verdacht sie erwarteten das sich eine Person für sie "verbiegen" muß weit von sich weisen, machen häufig genau das.

Wir sind Swinger, schon deshalb wird sich keiner verbiegen müssen und auch keiner - zumindest physisch - untreu werden. Wir leben unsere sexuellen Vorstellungen aus. Insofern möchte ich betonen, dass ich mit "Untreue" eine aussereheliche, heimliche Beziehung meine. Wenn sich jemand eine polyamore Beziehung wünscht, dann gehe ich davon aus, dass dies etwas ist, das man am Anfang einer Beziehung (noch besser vorher) kommuniziert und nicht nach Jahren mit diesem Wunsch kommt. Sollte dieser Wunsch dann doch nach vielen Jahren Ehe/Beziehung auftauchen, muss der/die Wünschende damit rechnen, dass der Partner nicht damit einverstanden ist und die Beziehung zerbricht.
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
Wie ich liebe? Mit allem, was ich bin. Und ich bin zutiefst unvollkommen. Unfassbar, dass ich trotzdem geliebt werde.

Danke für diese Worte, sie haben mich tief berührt.

Denn "zutiefst unvollkommen" sind wir alle.

Und "dennoch" werden wir geliebt.

Tja, das ist das Geheimnis, denke ich. Vor allem, wenn wir auch lieben, obwohl der andere nicht perfekt ist.
****06 Frau
6.137 Beiträge
@ Grendo:
Allein dein Posting zeigt doch, was für eine wunderbar starke Frau du bist.
Mutig, hier so gegen den Strom zu schwimmen und IMMER mutig: seine Schwächen, seine Unvollkommenheiten zu zeigen.

Eine Partnerschaft mit dir, dürfte für jeden Mann eine Herausforderung sein. Du sagst ja selbst, du forderst.

Er wird gerade dies reizvoll finden...

...und manchmal fluchen, aber reizvoll.... *gg*
*******fast Frau
327 Beiträge
Vorsicht - jetzt wird's kompliziert :- )))
*****r33:
Ist eine Liebe nicht mehr selbstlos, wenn man zwar nichts fordert und erwartet es sich aber insgeheim wünscht?

Deutlich: Ja!

Oder wie würdest Du einen Wunsch als solchen interpretieren?

Es sei denn natürlich, der Wunsch würde darin bestehen, Deinem Partner ganz selbstlos zu wünschen, dass er Dich weiterliebt so wie Du bist, weil Du ihm nur Gutes wünschst. Dann müsstest Du jedoch berücksichtigen, dass Du Dich für gut befindest, denn Du wünschst Dir ja nichts Schlechtes für ihn. Das wiederum beinhaltet durchaus eine positive Wertung Deines Selbstbildes.

Ergo scheitert auch spätestens hier die selbstlose Liebe aus - beinhaltet doch dieser Wunsch das Selbst höchstpersönlich.
*****r33 Mann
655 Beiträge
Ja und täglich grüßt das Murmeltier *smile*

Den/dem Menschen den/die man liebt wünscht man nie etwas schlechtes und da ich um meine eigenen Fehler weiß, erwartete ich keinen perfekten Gegenüber. Was wäre das Leben auch langweilig wenn es keine Reibungspunkte mehr gäbe ;o)

Ich schließe mich dir nun an, die selbstlose Liebe bleibt ein Ideal, welches es in der Realität wohl nie zu 100% geben wird.

100% wäre perfekt, aber perfekt ist auf dauer langweilig *zwinker*
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******rion:
Liebt ihr trotz aller Nähe mit einer Distanziertheit die es ermöglicht das Anderssein des Anderen zu respektieren?

Wieso trotz? Ich sehe das Respektieren des Seins bzw. "das Sein" meines Gegenübers als grundlegenden Bestandteil von (aufrichtiger) Liebe an. Von daher verstehe ich das nicht als Widerspruch, sondern notwendige Vereinigung. Allen voran das "bei mir bleiben", um mit dem Gegenüber adäquat in Kontakt zu treten und treten zu können.
******che Mann
55 Beiträge
Wow, was für geniale Beiträge. *g*


Liebt ihr trotz aller Nähe mit einer Distanziertheit die es ermöglicht das Anderssein des Anderen zu respektieren?

Was hat es mit Distanziertheit zu tun, einen Menschen genau dafür zu lieben, was er ist, ihn nicht verändern zu wollen, sondern ihm helfen zu wollen, er selbst zu werden und zu sein?
Ich denke ganz im Gegenteil, dass es sehr viel Nähe braucht, einen Menschen so gut kennen zu lernen (genau, drei Wörter), dass das Wissen die Projektionen überlagert.
*******fast Frau
327 Beiträge
*****r33:
Ich schließe mich dir nun an, die selbstlose Liebe bleibt ein Ideal, welches es in der Realität wohl nie zu 100% geben wird.

100% wäre perfekt, aber perfekt ist auf dauer langweilig
Hm, das sehe ich ganz anders. Selbstlose Liebe ist durchaus kein Ideal, es sei denn, wir packen nun noch evolutionsbiologische Aspekte drauf.

Sehr wohl können wir selbstlose Liebe erfahren - lassen wir die reproduktiven Faktoren mal aussen vor. Ich denke dabei an die Liebe zu Eltern, oder Kindern.

In einer Partnerschaft die Kette:
Selbstlose Liebe=100%=Perfekt=langweilig
als das Ideal schlechthin zu beschreiben, dem kann ich nun beim besten Willen nicht zustimmen.

Denn müsste sie nicht eher so lauten:
Respekt+Achtsamkeit=100%=Perfekt=alles andere als langweilig ?
Selbst wenn wir uns in einer Partnerschaft wie die Kesselflicker bekriegen und im schlimmsten Falle unüberbrückbare Lebensvorstellungen haben, dann sollte es doch auf diesem Wege auch möglich sein, einen wenngleich schmerzhaften, dennoch einvernehmlichen Weg der Trennung zu erleben.
Ich empfinde nicht das Versprechen der einzig wahren Liebe als die Erfüllung all unserer Wünsche. Sondern den Weg zu einer wahren Liebe - wie lang sie auch immer währen mag, den Raum, den wir ihr zugestehen und das Loslassen, wenn sie nicht mehr besteht.

******che:
Was hat es mit Distanziertheit zu tun, einen Menschen genau dafür zu lieben, was er ist, ihn nicht verändern zu wollen, sondern ihm helfen zu wollen, er selbst zu werden und zu sein?
Ich denke ganz im Gegenteil, dass es sehr viel Nähe braucht, einen Menschen so gut kennen zu lernen (genau, drei Wörter), dass das Wissen die Projektionen überlagert.

Ganz einfach: Genauso viel wie mit Nähe. Weil Liebe lebendig ist und ihren Raum im Zwischenspiel von Nähe und Distanz findet.
*********irgit Paar
7.399 Beiträge
hmm, wie lieben wir? Unvoreingenommen, nachsichtig, mit Humor, den anderen so nehmend wie er ist mit all seinen Ecken und Kanten, Freiraum lassend, Grenzen setzend und Grenzen belassend, mit Nähe und Distanz.

Mit Höhen und Tiefen, auch in dunklen Momenten, laut und leise....

Einfach so, wie wir sind.
**********eller:
Wie liebt ihr?
Liebe ist für mich sehr tiefe Zuneigung. Ein Gefühl der Wärme, der Geborgenheit, des Zusammengehörens, des Nur-das-beste-wollen für den anderen.

Ich finde, dass hier Liebe oft irgendwie magisch, esoterisch oder philosophisch überhöht wird. Liebe ist ein Gefühl. Eine biologische Reaktion. Gewiss ein ganz besonderes Gefühl in dem Spektrum der menschlichen Gefühle, aber eben eine Emotion, die kommen kann, bleiben kann und auch wieder gehen kann, wie wir fast alle schon erlebt haben.

Ich muss ihn als Menschen lieben. Ich muss nicht alles an dem anderen mögen. Mir dürfen trotzdem einzelne Aspekte nicht gefallen, ich darf Schwächen erkennen, mich an Dingen stören. Das ist normal, wenn man sich nicht selbst betrügt.

Niemand ist perfekt. Viele sind eher komplizierte Persönlichkeiten. Geliebt zu werden darf nicht bedeuten, dass dem anderen alles recht sein muss oder er alles blind akzeptieren muss, nur weil er einen liebt. Liebe weckt den Wunsch, zusammen zu sein. Dafür darf man auch andere Opfer bringen und Prioritäten setzen. Das ist die Realität, an der nichts vorbeiführt für mich.

Es wird zudem von vielen Menschen vernachlässigt, dass auch geliebte Menschen sich mit den Jahren verändern.
Ein ganz entscheidender Satz! Ja, und ich glaube, einerseits kann die Veränderung eine Quelle des Zusammenwachsens sein und weiter verbinden, wenn man sich zusammen und aufeinander zu entwickelt und einen gemeinsamen Lebensweg geht. Andererseits kann Veränderung auch entzweien und voneinander entfernen und der Lebensweg sich trennen.

lieben was er hat oder ermöglicht oder die Tatsache, dass dieser andere Mensch ihre Einsamkeit beendet. Viele lieben nur das geliebt werden.
Ja, das kommt vor und ist schade. Das ist Selbstbetrug und auch Irreführung des Partners. Manche Bedürfnisse sind aber halt vorhanden, ob wir sie nun als normal oder krankhaft einstufen...

Lieben wir überhaupt den anderen Menschen, weil er so ist wie er ist? Viele beteuern das und denoch erziehen sie an dem geliebten Menschen herum.

Ich kann für mich nur sagen, dass ich einen Menschen lieben kann -- wahrscheinlich lösen ganz bestimmte Aspekte seines Wesens dieses Gefühl in mir aus. Das bedeutet aber nicht, dass ich alles an ihm liebe. Wieso sollte das auch so sein?

Ich glaube, der Wunsch nach Veränderungen aufeinander zu, wird gewiss von der Liebe ausgelöst, hat aber im Kern den separaten Aspekt der Partnerschaft: Wenn wir lieben, wollen die meisten auch eine Partnerschaft führen -- und Partnerschaft erfordert nun mal erheblich mehr Kompatibilität als nur Liebe.

Nicht die Liebe setzt hier die Grenzen, sondern praktische Aspekte der gemeinsamen Lebensführung in einer Partnerschaft.

Bei der Liebe zu Kindern, Eltern oder Geschwistern akzeptieren wir viel mehr Andersartigkeit als beim Lebenspartner -- nicht, weil die Liebe eingeschränkter ist, sondern weil Partnerschaft mit Zusammenleben, Sexualität, Fortpflanzung, Kindererziehung, Wirtschaftsgemeinschaft einfach viel mehr Kompatibilität erfordert, damit es gelingt und wir uns wohlfühlen.

Manche erwarten, dass der andere Mensch sie glücklich macht, ohne daran zu denken das niemand einen Menschen glücklich machen kann, der es nicht schon ist.
Das empfinde ich als falsche Aussage. Für mich gilt sie definitiv nicht.

Glück ist für mich kein dauerhafter Zustand, sonder für mich gibt es vor allem Glücksmomente -- und ursächlich dafür sind in der Tat sehr oft andere Menschen. Ein Patenkind, dass strahlend in die Arme läuft. Ein Freund, der ein ernst gemeintes Kompliment macht. Ein großer Erfolg im Beruf. Auf dem Gipfel eines Berges. Nach tollem Orgasmus im Arm des geliebten Partners. Die Geburt eines Kindes. Ein spielender Welpe, der einen mit treuen Augen anschaut. Das schafft Glücksmomente für mich. Der Mensch ist ein soziales Tier, abhängig von zwischenmenschlichen Beziehungen und er schöpft sein Glück durchaus aus solchen Begebenheiten.

Liebt ihr geistig, emotionell und körperlich und liebt ihr respektvoll?
Liebe ist für mich eine Emotion. Nicht mehr und nicht weniger. Höchstens eine ganz besonders schöne. Körperlich ist es für mich zum Beispiel Begehren. Das unterscheide ich von Liebe.
*******fast Frau
327 Beiträge
Katja_1979:


Nice, wie sehr Du bemüht bist, all Dein Wissen über das Thema mitzuteilen. Es ist wirklich toll, wie geradlinig strukturiert Du Deine Gedanken dazu äußerst und ich bin mir sicher, jeder Biopsychologe wäre stolz auf Dich. Denn tatsächlich können wir uns Menschen auf eine Handvoll biochemischer Prozesse runterbrechen. Das ist feinste analytische Arbeit - Klasse.

Ich habe nun hier und in Parallelthemen einige Deiner Posts gelesen und gehe sowas von konform mit jedem Inhalt. Aber weißt Du was? Ich habe ein Problem:
Ich suche vergeblich die Liebe in Deinen Worten und obwohl ich mich für durchaus empathiefähig halte, will und will es mir nicht gelingen. Es ist, als würde ich versuchen, einen Stein davon zu überzeugen, mir ein Lächeln zu schenken.
Deshalb möchte ich ganz geradeaus fragen: Sprichst Du von Deinem Wissen über die Liebe oder von der Liebe?

Weißt Du, was es bedeutet, ihre Höhen und Tiefen zu kosten? Momente fern jeder Realität? Augenblicke, welche Dich an die Grenzen Deiner Existenzfähigkeit bringen? Kennst Du Blicke, Berührungen, eine Stimme, die erst Dein Herz trifft, bevor Worte Dich erreichen? Weißt Du, was es bedeutet, schweigend zu sprechend? Und wie oft hast Du gewünscht, der Augenblick möge niemals enden?

Nein? Dann gönn ein wenig mehr Raum denen, die sicher nicht alle in der Lage sind, so toll einen ganz rationalen Prozess in Worte zu verpacken, aber dafür in manch ganz schlichtem Wort Bilder von Liebe schenken. Denen, die fühlen.

Ja? Wenn Du diese Dinge kennst und um sie weißt, dann sprich davon, teile Dein Gefühl und lass andere Dir ihre Bilder schenken.

DAS ist Liebe - ein Gefühl.



Und all die anderen,...

...die sich hier öffnen, um ihre ganz persönlichen Momente zu teilen - ich danke Euch für jeden Blick, den ihr mit uns allen teilt, für jeden Schritt, den ihr uns alle mitnehmt auf Eure ganz eigene Reise in Erinnerungen und Zukunftsträume. Dafür, dass ihr nicht nach Beschreibungen kramt, sondern Geschichten erzählt.

Dankeschön
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
Liebe
... als ich das kleine, hilflose Wesen in seinem Bettchen liegen sah und ihm schwor, immer für ihn da zu sein, ihn zu behüten und nie aufzugeben. Daran muss ich heute denken, wenn ich den jungen erwachsenen Mann sehe, der alleine zurecht kommen will und mütterliche Liebesbeweise nur heimlich genießt.

... als meine Katze eingeschläfert werden musste und sie auf das Beruhigungsmittel mit Übelkeit reagierte und merkte, das etwas nicht stimmt ... und auf mich zu gekrochen kam und ihre Pfote auf meine Hand legte. Ich blieb bei ihr bis zum Schluss.

... als mein Vater ein paar Tage vor seinem Tod im Krankenhaus war - ich war hingefahren und saß an seinem Bett, als er aufwachte und mich anschaute, mit dem Blick, mit dem er immer meine Mutter angeschaut hatte. Da wusste ich, dass er gehen würde. Aber seine Liebe würde bleiben. So wie ihre immer noch in mir ist.

...als mein liebster Freund selber schwer krank mich im Krankenhaus besuchte.

... und so viele Momente der Wärme, der Zusammengehörigkeit, der Geborgenheit ... der Liebe eben.
Schöne Liebeserklärungen Katharina57.

Für mich ist Liebe eine Handlung und kein Gefühl. Sicher kann ich die Liebe auch spüren, wenn sie mir jemand zeigt: also durch Handlungen.

Wenn ich jemanden liebe, dann zeige ich es ihm auch durch mein Dasein. Genau, wie es in Katahrina57's Beschreibungen zum Ausdruck kam.

Und ich gehe mit den anderen Usern konform: ohne Eigenliebe keine Fremdliebe. Wenn ich mich selbst nicht ausreichend liebe, kann ich anderen auch nicht meine Liebe zeigen.

Und es ist gut, wenn man wankelt, dass dann der Partner oder Freunde daran erinnern, sich selbst zu lieben. Auch das ist dann Liebe, wenn jemand für mich da ist, wenn ich die Kraft für mich selbst nicht habe. Ich selbst versuche auch bedingungslos zu lieben. Meistens klappt das sehr gut.
Ich bin platt...
Zuerst das:

*******979:
Ich finde, dass hier Liebe oft irgendwie magisch, esoterisch oder philosophisch überhöht wird. Liebe ist ein Gefühl. Eine biologische Reaktion. Gewiss ein ganz besonderes Gefühl in dem Spektrum der menschlichen Gefühle, aber eben eine Emotion, die kommen kann, bleiben kann und auch wieder gehen kann, wie wir fast alle schon erlebt haben.

Dann das:

*******na57:
... als ich das kleine, hilflose Wesen in seinem Bettchen liegen sah und ihm schwor, immer für ihn da zu sein, ihn zu behüten und nie aufzugeben. Daran muss ich heute denken, wenn ich den jungen erwachsenen Mann sehe, der alleine zurecht kommen will und mütterliche Liebesbeweise nur heimlich genießt.

... als meine Katze eingeschläfert werden musste und sie auf das Beruhigungsmittel mit Übelkeit reagierte und merkte, das etwas nicht stimmt ... und auf mich zu gekrochen kam und ihre Pfote auf meine Hand legte. Ich blieb bei ihr bis zum Schluss.

... als mein Vater ein paar Tage vor seinem Tod im Krankenhaus war - ich war hingefahren und saß an seinem Bett, als er aufwachte und mich anschaute, mit dem Blick, mit dem er immer meine Mutter angeschaut hatte. Da wusste ich, dass er gehen würde. Aber seine Liebe würde bleiben. So wie ihre immer noch in mir ist.

...als mein liebster Freund selber schwer krank mich im Krankenhaus besuchte.

... und so viele Momente der Wärme, der Zusammengehörigkeit, der Geborgenheit ... der Liebe eben.

Mir fehlen bei beiden Beiträgen irgendwie die Worte - aus völlig unterschiedlichen Gründen. Beim ersten Zitat packt mich fast schon kaltes Schaudern, beim zweiten fühle ich wärmende Liebe in wundervolle Beispiele verpackt.

Meine ganz persönliche Einstellung zum Thema "Liebe" ist eindeutig geprägt von einem "Standardwerk" der 1950er Jahre: "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm. Ich habe dieses Buch als Teenager gelesen, ich war (und bin bis heute) tief davon beeindruckt. Man beachte: Der Titel ist nicht "Die Kunst der Liebe", sondern "...des Liebens". Geschrieben von einem Sozialpsychologen, ist das Buch alles andere als "magisch, esoterisch, oder philosophisch überhöht", es ist sogar erstaunlich nüchtern und in etlichen Aspekten auch heute noch bin in kleinste Details erstaunlich treffsicher.

Eine seiner Thesen zum "Verfall der Liebe": "Die Liebesbeziehung als möglichst gut funktionierendes Teamwork". Genau daran erinnern mich alle Beiträge von Katja_1979, aber das ist nur meine persönliche Meinung, ich will ihr keinesfalls zu nahe treten.
*******fast Frau
327 Beiträge
Na nun wird's bunt...:- )
********cket:
Für mich ist Liebe eine Handlung und kein Gefühl. Sicher kann ich die Liebe auch spüren, wenn sie mir jemand zeigt: also durch Handlungen.

Ich will nicht auf meinen eigenen Worten ausrutschen, aber Liebe ist kein Gefühl, sondern Handeln?

Da wiederspreche ich ganz klar. Handeln entsteht aus der Summe einiger Prozesse im Gehirn, in die zwangsläufig immer das limbische System eingebunden ist. Wünsche und Absichten entstehen durch Gefühle und ohne sie gäbe es kein bewusstes Denken und somit Handeln. Weil wir permanent damit beschäftigt sind, unseren Körper im sensorischen Feedback zu kontrollieren.

Es sei denn, Du definierst die in niedrigeren Schaltkreisen angesiedelten Reflexe als Liebeshandlung:- )
Liebt ihr geistig, emotionell und körperlich und liebt ihr respektvoll?

Liebt ihr trotz aller Nähe mit einer Distanziertheit die es ermöglicht das Anderssein des Anderen zu respektieren?


ein gedanke läßt mich bei dieser fragestellung nicht los... *gruebel*


geht es darum, dem anderen sein angebliches anders sein zu lassen, oder geht es eher darum, das man sein angebliches anderssein gewahrt wissen will?


ob ich geistig, emotional und körperlich liebe, respektvoll...
interessiert mich nicht, denn sobald ich anfange, darüber nachzudenken, verflüchtig sich das, was menschen "liebe" nennen...

also lieber jene emotion genießen und kopf ausschalten, denn im kopf und dessen gedanken finden wir keine liebe... *omm*
*******fast Frau
327 Beiträge
*******_65:
ein gedanke läßt mich bei dieser fragestellung nicht los... *gruebel*


geht es darum, dem anderen sein angebliches anders sein zu lassen, oder geht es eher darum, das man sein angebliches anderssein gewahrt wissen will?

*******rion:
Liebt ihr geistig, emotionell und körperlich und liebt ihr respektvoll?
Das würde ich verstehen als mit allen meinen mir zur Verfügung stehenden Ressourcen, die ich als Mensch bereit und in der Lage bin, aufzubringen.

Sprich: Handeln entsteht aus der Summe einiger Prozesse im Gehirn, in die zwangsläufig immer das limbische System eingebunden ist. Wünsche und Absichten entstehen durch Gefühle und ohne sie gäbe es kein bewusstes Denken und somit Handeln. Weil wir permanent damit beschäftigt sind, unseren Körper im sensorischen Feedback zu kontrollieren.
(Geil - die drei Sätze nehm ich jetzt immer)

+(plus) die Ergänzung, dies dem Gegenüber auch zuzugestehen.

*******rion:
Liebt ihr trotz aller Nähe mit einer Distanziertheit die es ermöglicht das Anderssein des Anderen zu respektieren?

Siehe oben, denn dies bedeutet nichts anderes, als trotz Liebe dem Gegenüber nicht seine Matrix über den Kopf zu stülpen, sondern ihm in aller Verbundenheit dennoch den Freiraum seiner eigenen Liebe zu lassen.

Eben weil wir in permanenter Ressonanz zueinander stehen. Oder hast Du Dich schonmal gewundert, weshalb es ohne Schall kein Echo gibt? :- )
*******fast Frau
327 Beiträge
*******_65:
also lieber jene emotion genießen und kopf ausschalten, denn im kopf und dessen gedanken finden wir keine liebe...

Ja nee, is klar. Und was meinste wohl, woher die kopflose Emotion kommt?
Ausm A... gekrochen?

Es tut mir soooo leid - aber da unterliege ich gerade dem Genuss meiner Emotion:- )))
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