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Wie liebt ihr?

*******rion Mann
14.645 Beiträge
Themenersteller 
Wie liebt ihr?
Liebe ist nicht nur auf eine Art möglich, es gibt viele Arten zu lieben und leider hängt die Art, wie wir lieben, gar nicht selten damit zusammen, dass wir damit wieder aufhören.

Viele Menschen lieben und vergessen dabei gleich reihenweise Aspekte des Menschseins und des Andersseins. Sie denken nicht mehr daran, dass der andere Mensch, den sie lieben, ganz eigene Bedürfnisse hat, die sich nicht mit ihren eigenen decken müssen.

Es wird zudem von vielen Menschen vernachlässigt, dass auch geliebte Menschen sich mit den Jahren verändern.

Viele Menschen lieben weniger den Menschen selbst, sondern das was er mit ihnen oder für sie macht, was er hat oder ermöglicht oder die Tatsache, dass dieser andere Mensch ihre Einsamkeit beendet. Viele lieben nur das geliebt werden. Lieben wir überhaupt den anderen Menschen, weil er so ist wie er ist? Viele beteuern das und denoch erziehen sie an dem geliebten Menschen herum.

Manche erwarten, dass der andere Mensch sie glücklich macht, ohne daran zu denken das niemand einen Menschen glücklich machen kann, der es nicht schon ist.

Liebt ihr geistig, emotionell und körperlich und liebt ihr respektvoll?

Liebt ihr trotz aller Nähe mit einer Distanziertheit die es ermöglicht das Anderssein des Anderen zu respektieren?

**********t_LEA Frau
273 Beiträge
lieben heisst für mich das es für immer ist
also keine Laune

Liebste Grüsse
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Themenersteller 
@ F_SEXPLAY_FMF
Es geht hier um ein anderes - tiefergehendes Thema und nicht um die Abgrenzung von Liebe und Laune und auch nicht um eine Zeitliche einordnung der Liebe:

Wie liebt ihr? (Diverse Aspekte) und:
Liebt ihr trotz aller Nähe mit einer Distanziertheit die es ermöglicht das Anderssein des Anderen zu respektieren?
****ne Frau
8.370 Beiträge
Was hätte ich davon ihn zu verändern?

Keine Frage, im Alltag werden Dinge zusammen kommen die sich verändern.
Allerdings weniger weil ich das "umerziehe" sondern weil jeder seinen Teil dazu beiträgt.
Das gehört doch zu jeder Entwicklung dazu.

Ansonsten hat jeder seinen Freiraum um sich zu entfalten.
Ich möchte auch nicht eingesperrt und auch nicht mit Liebe erdrückt werden.
Liebe wird Anfangs ja gerne mit Liebelei verwechselt, diese legt sich dann nach ca. 6 Wochen und dann entscheidet es sich ob wirklicher Gefühle da sind.
Ich erwarte in einer Beziehung Offenheit und Ehrlichkeit und die bekommt mein Gegenüber auch von mir und den nötigen Respekt.
Ich für meinen Teil bin davon überzeugt das wahre Liebe sich erst mit der Zeit entwickelt, wachsen muss und sollte.
******a77 Frau
29 Beiträge
Also ich für mich kann sagen, dass wenn bestimmt Dinge, wie Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit stimmen, wenn alles in einem gewissen Gleichgewicht ist, dann kann ich mein Gegenüber so respektieren, ihm die Freiheit lassen sich selbst zu verwirklichen. Dabei muss man aber immer in Kontakt bleiben und die Bezihung die man zueinander hat aktiv sehen und wahrnehmen. Ich glaube wenn etwas ins Ungleichgewicht gerät (was oder wie auch immer da jeder für sich definiert), dann fängt man an Gründe zu suchen oder den anderen verändern zu wollen.
*******gica Frau
856 Beiträge
Unbedingt.

Wenn ich dem Anderen nicht den Raum lasse, sich weiterhin als eigenständiger Mensch zu sehen und zu fühlen, dann nehme ich der Beziehung die Luft, die Impulse, die Spannung, die Kreativität.

Beziehung ist für mich das, was beide freiwillig und von sich aus einbringen. Nicht das, was ich einfordern muss.

Die Grundlage dafür müssen Vertrauen, Ehrlichkeit, Offenheit und Respekt sein.
****06 Frau
6.133 Beiträge
Liebe bedeutet für mich "sich in Freiheit gebunden fühlen".

Ich möchte den anderen nicht verändern, umerziehen oder zwingen, Dinge zu tun/zu mögen, die ich mag.
Für mich sind die Gefühle des anderen ein Geschenk an mich, mit dem ich respektvoll umgehe.
Liebe ist selten und nicht selbstverständlich.

Natürlich findet man nicht den idealen Partner, bei dem alles von Anfang an 100% passt und dies auch so bleibt (ist mir noch nie begegnet). Da heisst es Kompromisse finden, die beide bereit sind einzugehen. Je stärker die Liebe zwischen zwei Menschen, um so leichter fällt das.

Wie Venusschatten es auch schon beschrieben hat, dem anderen Raum lassen, ist für mich ganz wichtig, da ich auch Raum für mich benötige.
Ich kann lieben, ich kann "wir"/und Paar sein, aber nur wenn ich mich selbst dabei nicht verliere.
So liebe ich.
Gwen *blume*
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Themenersteller 
Liebe bedeutet für mich "sich in Freiheit gebunden fühlen".
Ein großer, schlichter und schöner Satz.
****re Mann
2 Beiträge
...liebe
Meistens lieben wir nicht das was wir zu lieben glauben. Unzählige Psychologen und Gesellschaftskritiker versuchen seid jeher die Liebe auf den Spuren zu kommen. Paul Watzlawick und Erich Fromm erklären mit unterschiedlichen Ansätzen wie warum wir nur solange Lieben und oder wir überhaupt lieben.

Nach Watzlawick lieben wir die gemeinsame Plattform und sobald die Plattform sich verändert, reagieren wir meist mit Unverständnis für den Partner.

Nach Fromm liegt die Liebe auf gemeinsame Wert Abgleichungen. Wie wir uns sehen und wie wir unseren Partner sehen ist entscheidend für das ver- und lieben. Auch hier sobald die Werte sich ändern wird mit Unverständnis entsprechend reagiert.


Ich persönlich habe bemerkt, dass meine Art zu begehren und lieben auf die Theorie von Watzlawick aufbaut. Gelegentlich ertappe ich mich selbst wie die gemeinsame Plattform verändert - auch wenn das ein schleichender Prozess ist - auch das andere Bekanntschaften plötzlich interessanter werden da unbemerkt eine Gemeinsame Plattform entsteht bzw. vorhanden ist. Hier bei denke ich pragmatisch, solange man sich gegenseitig bedienen kann, ist es in Ordnung und solange dies aufhört ist es vorbei...
Es mag blöd klingen, aber ich lebe und liebe im Hier und Jetzt. Es hat für mich ganz persönlich ganz schön lange gedauert, zu dieser Einstellung zu kommen. Früher hatte ich Wünsche, Vorstellungen, Projektionen, alle so entstandenen Beziehungen sind letztlich genau daran gescheitert.

Meine Partnerin liebe ich so, wie sie ist. Jeden Tag aufs Neue. So gesehen habe ich eine gewisse "Distanziertheit" zu dem was war, oder zu dem, was sein könnte.

Der Wandel ist das einzig Stetige im Leben, das geschieht ganz von selbst. Wieso sollte ich meine Partnerin ändern wollen? Das geschieht von ganz alleine, und das Spannende daran ist, sich gegenseitig immer wieder neu zu entdecken. Tag für Tag.

So gesehen kann ich die Frage

*******rion:
Wie liebt ihr?

gar nicht beantworten. Ich liebe einfach.

*******rion:
Liebt ihr geistig, emotionell und körperlich und liebt ihr respektvoll?

Ich betrachte Körper, Geist und Seele als eine Einheit. Ein Auftrennen, Analysieren, Zerstückeln führt meistens zu mehr Fragen als Antworten. Ich liebe mit Körper, Geist und Seele, "von ganzem Herzen". Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Respekt sind Teilaspekte, die im Paket inbegriffen sind.
*******fast Frau
327 Beiträge
Wie könnte ich in diesem Moment schweigen...
Meine Liebe: Frei und Bedingungslos

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Nein, stop. Ich kann nicht einfach über "meine" Liebe schreiben, ohne diese Zeilen vorauszuschicken:

Grundsätzlich geht meinen Gedanken die Fähigkeit der stabilen Neigung und wichtigsten Eigenschaft der Menschheit, Bindungen zu bilden und diese aufrechtzuerhalten - und zwar unabhängig vom Alter, voraus. Unser aller Bedürfnis ist es, eine enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehung zu Mitmenschen aufzubauen. Dieses angeborene Bedürfnis ist absolut notwendig für jeden für uns, um zu überleben, zu lernen, zu funktionieren und uns fortzupflanzen. Genauso, wie unser Gehirn uns erlaubt zu sehen, zu riechen, zu schmecken, zu denken, zu sprechen und uns zu bewegen. Und es erlaubt uns zu lieben - oder eben nicht. Aber was erzähle ich, die meisten kennen sicher den Supermottospruch: "Fuck my Brain first..." Ja, gar nicht so weit hergeholt - auch wenn ich mir sicher bin, dass manch einer ein eher untervögeltes Hirn hat und das Motto definitiv ein letzter Versuch ist, doch noch dem sabbernden Elend zu entkommen.

Scherz beiseite - ich wollte heute lieb sein. Menschliche Bindungen haben viele Formen, aber die intensivste, die erfüllendste und auch die schmerzvollste ist die zu unseren Familien, Freunden und geliebten Menschen. Denn genau in diesem engen Kreises intimer Bindungen sind wir aneinander gebunden mit - "emotional glue" - gebunden mit Liebe. Und wie John Bowlby es so hübsch in Worte fasste:
"...als das gefühlsgetragene Band, das eine Person zu einer anderen spezifischen Person anknüpft und das sie über Raum und Zeit miteinander verbindet."


Wir wären wohl nicht menschlich, wären die Fähigkeiten, dieses Band zu formen und zu erhalten nicht verschieden. Wirken die einen, als seien sie natürlich dazu veranlagt, geradezu spielend zahlreiche enge und liebevolle, fürsorgliche Bindungen aufzubauen, sind andere offensichtlich nicht so leicht dazu in der Lage. Im Gegenteil, sie scheinen keinen besonderen Gefallen daran zu finden, haben - wenn überhaupt - einige, jedoch deutlich distanziertere Beziehungen. So leben wir ganz verschieden unsere Liebe, mal voller Schmerz, mal schwerelos taumelnd.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Doch genug vom großen Ganzen, ich wollte von meiner Art zu lieben, erzählen.

Bedingungslos ist sie, frei. Auch wenn es nicht immer so war...

Und ob ich Bedingungen hatte, vor allem eine - dass sie auf ewig halten möge. Denn schmeichelnd kam die Liebe daher, schön schimmernd in glitzernden Farben. Und mit ihr die Angst, dass dieses wunderbare Gefühl plötzlich nicht mehr erwidert werden würde. Diese Angst allein hat mehr zerstört, als ich mir hätte eingestehen können.

Ich begriff, dass man Liebe nicht halten kann. Und gleichzeitig verstand ich, dass sie Raum braucht. Dass ich sie hüten und beschützen sollte - einladen, zu bleiben. Nicht nur im Zauber eines besonderen Momentes, sondern auch im Alltag. Denn sie ist mit uns ständig in Bewegung, mal nah, mal weit fort. Sie fordert Aufmerksamkeit und will geachtet werden. Doch niemals um Ihretwillen dürfte ich mich selbst verlieren, denn damit wäre auch sie verloren. Ist sie doch erst entstanden aus dem, was ich schon immer war. Wie sonst sollte Liebe bestehen bleiben, wenn ich nicht mehr ich bin?

Weise Worte, leider wenig fruchtbar. Denn wer lässt schon gern laufen, was man liebt? Und so folgten weitere Selbstversuche, immer mehr war ich bereit zu geben, immer weiter entfernte ich mich von mir und von ihr. Bis ich irgendwann genug hatte. Genug von Schmerz und Tränen und der bitteren Erkenntnis, dass Liebe vor allem eines kann. Höllisch wehtun:- )))

Ich habe es gelassen. Über Jahre. Festgestellt, dass das Leben gar nicht so verkehrt ist, allein mit mir, meiner Gedankenwelt. Und etwas ganz Besonderes gelernt - mich selbst zu lieben. So wie ich bin. Mit Ecken und Kanten, schrecklich unangepasst. Bestimmt ein Monster tief in mir. Doch es lächelte mir jeden Morgen im Spiegel entgegen. Richtig sympathisch fand ich es.

(Leider) andere auch. Wirklich liebenswerte Menschen, denen weh zu tun mir nicht leicht fiel. Doch ich spürte prompt am eigenen Leib, was es heißt, vor lauter Hingabe die Liebe in die Flucht geschlagen hinterm Horizont verschwinden zu sehen. Und ich verstand, dass es nichts Schlimmeres gibt, als seinem Partner so viel Liebe um die Ohren zu werfen, dass dieser völlig orientierungslos den Notausgang sucht, bevor er Gefahr läuft, zu ersticken. Gefangen in der Liebesmatrix des Partners. Zu allem Übel auch noch mit den besten Absichten verbunden. Verzweifelt einen aussichtslosen Kampf fechtend. Tja - in diesen Beziehungen habe ich wohl Schallgeschwindigkeit entwickelt und es war wohl ausgleichende Gerechtigkeit für allerlei jugendliche Schandtaten meinerseits.

Für gewöhnlich sind das die Menschen, die noch nicht verstanden haben, dass die eigene Seele zu kostbar ist, um ihren Wert über die Gegenliebe des Partners zu definieren. Liebe bleibt eigenständig und frei - so wie unsere Gedanken. Ist das denn wirklich verwunderlich? Schließlich entspringen beide gleichermaßen unserem Gehirn. Wenn wir denn Gedanken die Freiheit zugestehen, sie sogar besingen. Weshalb gestatten wir sie nicht der Liebe?
Wer hat schon diesen Spruch gehört: "Was man liebt, muss man frei lassen. Kehrt es zu dir zurück, gehört es dir. Wenn nicht, hat es dir nie gehört." Jeder, oder?
Irrtum, denn ziemlich oft lese ich nur dies hier: "Was man liebt, muss man frei lassen. Kehrt es zu dir zurück, gehört es dir."
Warum wohl mag das so sein? Vielleicht, weil sich dann auch der Letzte eingestehen müsste, dass Liebe so nun mal nicht ist?

Liebe ist Trend, Besitz allerdings ebenso. Das ist, was ich hier und überall finde. Dann möchte ich sie vorerst weit weg an einen sicheren Ort wünschen, denn sie ist viel zu zart und zauberhaft für diese Welt.

Ich habe nur eine Message: Ich lade Dich ein in mein Leben, in meine Seele, die Tür ist offen und das bleibt sie auch. Wenn Du gehen willst, dann geh. Denn das ist meine Liebe. Nur eine Bitte habe ich. Steh nicht im Weg, Du blockierst den Verkehr.

Klingt spröde? Ist es nicht. Wir müssen nur die Codes verstehen, damit sie unsere Leben durchdringt. Sie schützen in Wachsamkeit, sie beflügeln mit Begierde und Lust und sie achten mit Respekt. Denn sie ist einzigartig für jeden von uns.

Heute trage ich die Liebe in mir - endlos verwoben im wärmenden Dialog wahrer Märchen, echter Prinzen, Architekten, einem Troubadour, ein paar Wölfen und dem Respekt frei zu geben und zu nehmen. In Distanz und Nähe. In tiefem Dank für weisen Rat mit erhobenem Kopf wundervoll und bezaubernd. Da, wo Hände tanzen und Blicke sprechen.
wie liebt ihr
Jeden Augenblick genauso wie er ist, wahrzunehmen und zu leben, lieben ohne ihn bewerten zu müssen.
Durch die Erfahrung im Hier und Jetzt zu leben und den Moment zu geniessen, macht alles aus.

Und somit wünsche ich Euch allen einen wunderschönen Tag voller erfüllender Augenblicke
****06 Frau
6.133 Beiträge
Ich habe sehr aufmerksam bis jetzt mitgelesen und stelle fest, theoretisch sind wir alle tolle Liebende.
Warum klappt es dann oft nicht mit der Partnerschaft und dem "die große Liebe" behalten. Ich habe noch nicht so oft geliebt (Unterscheidung zu "verliebt gewesen sein", das ist was anderes).

Meine persönliche Erfahrung ist, LIEBE muss man auch aushalten können. Sie ist ein tiefes, wunderschönes und starkes Gefühl. Dazu gehören zwei starke Menschen, die sie zulassen und leben können.

Gwen
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Partnerschaft
ist nicht nur Liebe.

Da sind Erwartungen und Kompromisse, die einzugehen für das Zusammenleben nötig sind, und gemeinsame Aufgaben und gemeinsame oder unterschiedliche Ziele und alles Mögliche auch noch. Manchmal stellt man fest, dass alle Liebe die alltäglichen Mühen nicht erträglich macht oder das Auseinander-Driften in anderen Bereichen nicht verhindern kann.

Zumal Liebe an sich ja auch oft was mit "Loslassen" zu tun hat: mein Kind, z.B. - es gibt wohl kaum eine innigere Beziehung, aber ich muss es loslassen und sein eigenes Leben leben lassen.

Wer diese Symbiose von Mutter und Kind in der Partnerschaft sucht, der überfordert den Partner ... und die Liebe.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
*******na57:
Wer diese Symbiose von Mutter und Kind in der Partnerschaft sucht, der überfordert den Partner ... und die Liebe.

Jepp, etwas gelassen ausgesprochen, liebe Katharina57.

Ich denke sogar, das viele Menschen mehr oder weniger in diesem Dilemma gefangen sind und die Liebe im Aussen suchen, um genau diesen Zustand der mütterlichen oder elterlichen Liebe zurück zu erlangen.

Unsere erste Liebeserfahrung überhaupt ist ja nun auch diese Liebe.

Und in der entstehen oft auch Defizite, Verletzungen, die uns teilweise auch gar nicht bewusst sind.

Wr nur diese Form der Liebe (kennen)gelernt hat und sich nicht auf macht, einen anderen Zugang zur Liebe zu finden, der wird Liebe vielleicht immer als Symbiose leben wollen. Das kann vielleicht dann klappen, wenn der Partner einen ähnlichen iebesbegriff in sich trägt und sich durch die Symbiose nicht eingeschränkt fühlt.

Ich glaube es ist wirklich wichtig bei eienr neuen Liebe miteinander zu klären, wie jeder Liebe für sich sieht und spürt.

Ich habe gerade gelernt, das auch Menschen, die nur im Aussen und vielleicht auch eher defizitär lieben, trotzdem lieben, nach dem suchen, was Liebe sein kann.

Insoweit mag ich heute nicht mehr darüber werten, was richtiges und was falsches Lieben ist.

****05:
Meine persönliche Erfahrung ist, LIEBE muss man auch aushalten können. Sie ist ein tiefes, wunderschönes und starkes Gefühl. Dazu gehören zwei starke Menschen, die sie zulassen und leben können.

Das finde ich ein ganz besonders schönes Zitat, es deckt sich mit meiner Erfahrung und hört sich fast schon poetisch an.. *blume*
****06 Frau
6.133 Beiträge
*ja* ,stimme dir voll zu:

*********el22:
Ich habe gerade gelernt, das auch Menschen, die nur im Aussen und vielleicht auch eher defizitär lieben, trotzdem lieben, nach dem suchen, was Liebe sein kann.

Vielleicht passt ja diese Ergänzung von mir:

Eine kluge Frau hat mal gesagt, jeder Mensch sollte ein ganzer Kuchen sein.

Wenn sich zwei ganze Kuchen finden, haben sie Glück.

Wenn ein Apfelkuchen mit großen Lücken versucht diese durch Schokoladenkuchenstücke zu ersetzen funktioniert das nicht.

Ich möchte damit sagen, dass auch ich glaube, das fast jeder Mensch Lieben kann. Es nur einfacher für beide ist, wenn sie nichts in dem anderen suchen, was sie bei sich selbst vermissen.
Wobei auch die "Ergänzende Liebe" für viele Menschen eine sinnvolle Form der Liebe ist. Sie ist meiner Meinung nach nur nicht die stabilste.
*****r33 Mann
655 Beiträge
Foryou2fast hat die Vielfältigkeit gut beschrieben
Ich für meinen Teil habe aufgehört mir über das Warum und Weshalb Gedanken zu machen.
Liebe ist vielfältig und vielschichtig.
Liebe ist selbstlos!
Für sie gibt es keine rationale Erklärung und jeder der wirklich liebt wird irgendwann an den Punkt kommen wo er aufhört sich Gedanken über das Warum zu machen. Selbst zu lieben ist ein Geschenk und geliebt zu werden ein noch größeres.
Liebe ist Schmerz und Dunkelheit aber sie ist vor allem Erfüllung und Licht.
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Echte Liebe
habe ich erst mit der Geburt meiner Kinder kennengelernt. Und für mich ist diese Liebe bedingungslos und erwartungsfrei.

Bei meinem Partner komme ich nahe ran an diese Form der Liebe. Aber nicht zu hundert Prozent. Denn eine gewisse Erwartungshaltung schleicht sich immer mit ein. Kleinigkeiten. Zum Beispiel die Erwartung, dass er mir treu ist. Die Erwartung, dass er mich nicht zurechtbiegen möchte. Dass er mich so liebt wie ich bin. Dass er bei mir bleibt. Dass er mit mir durch dick und dünn geht.

Ich erwarte jedoch nicht, dass er sich in seiner Persönlichkeit umkrempelt, weil mir dieses oder jenes nicht passt. Diese Art der Erwartung ist der Tod einer jeden Liebe und dient vorwiegend zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Diese Liebe ist egoistisch, denn im Prinzip soll der Partner dann das auffangen, was ich selbst nicht zustande bekomme. Das geht schief.
Die Kunst des Liebens
Zu lieben heißt für mich in erster Linie, sich selbst zu lieben. Sich selbst anzunehmen wie man ist . Nur wenn ich mir selbst Stärken und Schwächen zugestehe, muss ich sie im anderen nicht suchen und bewerten. Lieben heißt für mich Akzeptanz. Bereit zu sein, bedingungslos zu geben. Bereit zu sein, dem anderen sein Leben, seine Freiheit zu lassen. Es ist eine Kunst, eins zu werden und zwei zu bleiben. Natürlich ist es wunderschön, zu wissen dass man geliebt wird wird. Noch viel glücklicher macht es aber, selbst zu lieben. Mit dem Kopf in den Sternen und dem Füßen fest auf dem Boden.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Themenersteller 
Alle sind toll, alles gut und trotzdem die Probleme?
****05:
und stelle fest, theoretisch sind wir alle tolle Liebende.
Warum klappt es dann oft nicht mit der Partnerschaft und dem "die große Liebe" behalten.
Viele Menschen haben ein gänzlich anderes Bild von sich selbst als ihre Partnerinnen und Partner.

Die Differenzen werden nur selten konstruktiv und offen kommuniziert - weil wir das nicht gelernt haben und wenn wir diese Differenzen offen ansprechen meist Situationen entstehen in denen sich unser Gegeüber verletzt fühlt. Dann ensteht das Bedürfnis zu Versöhnung, man entschuldigt sich ggf. und tröstet usw. ... und NICHTS ÄNDERT sich.

Andere Menschen erkennen vorhandene Defizite der realen Person im Vergleich zu ihrem Wunschbild dieser Person und erziehen (ständig oder immerwieder) an der Partnerin oder dem Partner herum. Was meist dazu führt das sowohl der gegenseitige Respekt darunter leidet als auch eine gewisse Verhärtung von Verhaltensweisen eintritt ... und NICHTS ÄNDERT sich bzw. es wird SCHLIMMER.

Ich möchte nicht mit weiteren Beispielen langweilen - klar ist das die Gedankenwelt oder Theorie nicht mit der Realtiät übereinstimmen.

Häufig kommt eine gewisse - unabsichtliche Unehrlichkeit - in Aussagen wie dieser hier hinzu:
"Zum Beispiel die Erwartung, dass sie/er mir treu ist."
Ohne die grundsätzliche Monogamiedebatte auffachen lassen zu wollen: Wir sind nicht alle monogam, schon die mangelnde Fähigkeit TREUE aufgliedern zu können und sexuelle Treue separat von emotioneller und geistiger Treue oder Alltagsl oder Lebenstreue führt dazu das man erwartet das sich der andere Mensch verbiegt.
Wer das anzweifelt mag den Versuch starten sich als offen bekennender polymaorischer Mensch eine Partnerin oder einen Partner oder als bisexueller Mann eine Partnerin zu suchen.
Die gleichen Personen in der Theorie die Toleranz hochhalten und den Verdacht sie erwarteten das sich eine Person für sie "verbiegen" muß weit von sich weisen, machen häufig genau das.
Viele sagen "Sie/er soll mich so lieben wie ich bin" sind aber nicht in der Lage das auch selbst zu leisten. Das erkennt man z. B. daran das ein glückliches hetero Paar
durchaus zu einem unglücklichen Paar entwickeln kann wenn sich ein Partner sexuell von der Heterosexualität zur Bisexualität verändert. Handelt es sich dabei um die Frau ist das Akzeptanzbild noch leidlich O.K. ist es ein Mann ist fast immer ganz schnell Schluß mit der Konzeption: "Ich liebe ihn so wie er ist"
In solchen Fällen ist die gesellschaftliche Konvention stärker als die Liebe.

Wie bitte? Geht ja mal gar nicht sagt die Theorie, die Praxis zeigt das Gegenteil.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Themenersteller 
Von der Theorie zur Praxis
Wie kann man das reale Leben so gestalten das die guten Grundsätze aus der Theorie gelebt werden?

Das geht nur in dem man BEWUSST lebt.

BEWUSST gegenseitigt das Anderssein des anderen Menschen akzeptiert und annimmt, auch wenn es sich verändert, denn diese Veränderung ist ganz natürlich.

BEWUSST trotz aller Intimität und Nähe den anderen Menschen als Person und nicht nur als bedingungsloses Teil des WIR sieht.

Das heißst sich bewußt geistig, emotionell, körperlich und respektvoll zu lieben.

Liebt ihr trotz aller Nähe mit einer Distanziertheit die es ermöglicht das Anderssein des Anderen zu respektieren?
*******gica Frau
856 Beiträge
Wenn ich einen Menschen liebe, dann bleibt mir gar nichts Anderes übrig, als ihn als Gesamtpaket zu akzeptieren, zu respektieren und zu lieben, oder?

Anderenfalls würde ich mir den mir genehmen Teil herauspicken, den Rest ignorieren. Eben genau den Teil, der meine Bedürfnisse ideal abdeckt.

Das ist für mich keine Liebe, sondern Selbstsucht.

Aber Du hast Recht, in der Praxis sieht das leider oft ganz anders aus.
Obwohl es doch eigentlich so einfach klingt ...
Ich bin...
...eine miserable Liebende. Manipulativ, bestimmend, egoistisch. Was habe ich meinen Partnern - und mir - schon Kummer gemacht bei dem Versuch, auch noch das letzte Restchen, das mir nicht genehm war, meinen Wünschen anzupassen.

Meine erste Ehe ist vor allem wohl daran gescheitert, dass ich meinen damaligen Mann so sehr verbogen habe, dass er nach ein paar Jahren nicht mehr der war, in den ich mich verliebt hatte...fatal. Heute mit seiner zweiten Frau ist er wieder ganz der tolle Kerl, der er immer war - und hat mir (hoffentlich) verziehen.

Für die Zukunft wollte ich daraus lernen, habe mir einen besonders starken, selbstsicheren Mann ausgesucht...aber steter Tropfen höhlt den Stein.

Das kann man alles auch ganz genau wissen, sich bemühen, an sich arbeiten - man ändert sich nicht so leicht und schon gar nicht mal eben schnell.

Aber - und das ist der Silberstreifen Hoffnung am Horizont - man wird älter, und damit vielleicht auch ein kleines bisschen weiser. Irgendwann habe ich eingesehen, dass für mein Glück nur ich verantwortlich bin, und für meinen Frust ebenfalls. Irgendwann habe ich bemerkt, dass all die kleinen Dinge, die mich stören, nichts sind im Vergleich dazu, den Menschen an meiner Seite zu verlieren. Ja, ich brauchte den Holzhammer seiner Erkrankung, um zu verstehen, dass hinter all dem noch immer der Mensch steckt, der mir am Herzen liegt. Manchmal kann ich ihn sehen, seine Wünsche, Bedürfnisse, seine Ängste und Nöte - aber oft genug stehe ich mir dabei auch selbst im Weg.

Ich wünschte, ich könnte mich meinen Vorrednern, die alle so unglaublich selbstlos und respektvoll lieben können, einfach anschließen. Ich halte allerdings nicht viel von Selbstbetrug und bin lieber schmerzhaft ehrlich. Auch zu mir.

Wie ich liebe? Mit allem, was ich bin. Und ich bin zutiefst unvollkommen. Unfassbar, dass ich trotzdem geliebt werde.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
In der Theorie ist es das, was ich leben will..die Praxis kann ich es nicht allein leben.

In der Praxis bedeutet es möglicher Weise das zwar annähernd ähnlich geliebt wird, dennoch Unterschiede bestehen.

Es müssen sich zwei zusammen tun, die Liebe in ähnlicher Weise leben wollen, nicht nur in der Theorie, sondern ganz bewusst im Handeln.

Und da entsteht die Krux, das es ohne Kommunikation, ohne sich auf den anderen einlassen, ihn als das zu nehmen, was er ist, wie er ist und was er will, nicht funktionieren kann. Das bedeutet Zuhören, sich einlassen, annehmen und auch bei Meinungsverschiedenheiten respektvoll miteinander umzugehen.

Ich habe gerade die Erfahrung gemacht, das ich aus meiner eigenen Sicht offen und annehmend war, der andere sich, weil er eine andere Form der Liebe leben wollte, nicht bereit war, sich auf meine Art zu lieben einlassen zu wollen. Meine Art zu lieben war für ihn nicht richtig, allein seine Art zu lieben war das, was er leben wollte. Das kann nicht funktionieren.
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