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Anglizismen

*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@Lord_Soth
"Sinn machen" gibt es im Deutschen nicht! Es ist ein Beispiel dafuer, wie mal irgendwann irgendwer wieder mal wortwoertlich aus dem Englischen uebersetzt hat ("it makes sense") und das dann fuer "cool" hielt.
Im Deutschen "ergibt" oder "hat" etwas einen Sinn, die Formulierung "Sinn machen" ergibt folglich keinen Sinn.

Warum sollte ich Dir böse sein?
In vernünftigem Ton und angemessenem Wohlwollen vorgetragene Argumente sind doch in Ordnung.
Und: Du hast recht!
Ich habe auch schon sehr oft über die dämliche Floskel "Sinn machen" nachgedacht und mich darüber geärgert, welch vermeintlich schönsprechendes bla-bla das ist.
Entweder etwas hat von Vornherein einen Sinn oder nicht. Ansonsten ist es Unsinn.
Nun ist es mir selbst rausgerutscht. Excusez-moi! Das liegt sicher daran, dass man hier sehr oft auch unsinnig zugetextet wird und den Blödsinn dann doch unmerklich übernimmt, wenn die Zeit der optimalen wörtlichen Ausformung einer Idee fehlt.

@**c
na und ein (vermeintlich) asexueller Klassiker ist ja der

Laptop = der aufdemSchoß oder:
Lap-dancer = Hüfttänzer

welcher übrigens meine durchaus gut erkannte und ausformulierte Theorie, die ich ja bereits mit der onboard-unit erklärte bestätigt.

M.M.n. spielt sich in einem Klapprechner wesentlich Wichtigeres ab, als dass er auf dem Schoß ist und meist nicht mal da.
Auch der Hüfttänzer, der zudem meist weiblich ist, hat zunächst einmal zwei Beine zur Fortbewegung.
Nun und die gesamtkörperliche Funktion, die durch ein Gogo-girl ausgelöst werden soll, wäre wohl mit der Nennung und Beschränkung auf die Hüfte nur sehr ungenau erklärt.

Barkeeper ist auch sehr unzutreffend, wenn man sich vor Augen führt, dass eine Bar in aller Regel von alleine steht, auch wenn das nach drei Caipirinhas manchmal anders aussieht.

Nun doch mal juristisch - puristisch werdend, weil ein Herr hier Fatal-Unrichtiges breittrat:
Wer in einem Fahrzeug fährt, ist ein Fahrer. Auch wenn er nur mitfährt.
Wer aber ein Fahrzeug lenkt, ist ein Fahrzeuglenker (in Österreich) oder ein Fahrzeugführer (in Deutschland).
Ende der Kugelbahn - Murmel verspielt!
Un-Sinns-Schein-Debatte
Solange man in Deutschland noch unbestraft "Liebe machen" sagen darf für "Ducki Ducki" (to "make love" wie der Anglizist sagt), werden wir ZwischennetzLiebeSuchenden (InternetLoveSeekers) doch wohl über Sinn und Unsinn von Sinn machen nicht weiter machen, äh, reden natürlich...

@****te, ich halte störrisch an meinem GehGehMädchen fest!
Und denke, daß umgehend die folgenden Eindeutschungen vonstatten gehen sollten:

Sex-Appeal = Geschlechtsappel
Sex-Business = Geschlechtsgeschäft
Fast-Food-Sex = Schnellessergeschlechstverkehr
Cross-Dressing = Überkreuzanzüglichkeit
Callgirl = Rufmädchen

Hach ist das schön. Wieder ein paar Anglizismen trocken gelegt..

Übrigens, das mit dem Trockenlegen funktioniert auch mit der Übertragung aus dem Französischen, n´est pas? Oder denkt irgendwer noch ans Auslaufen, wenn Bonjourtropfen künftig nur noch als GutenTagTröpfchen im Umlauf sind?

Fragt ein wenig besorgt,

LeLuc
Eines muß man Ihnen lassen, LaChatte, Sie besitzen durchaus komödiantisches Talent. Ausweislich des Duden ist im normalen Sprachgebrauch unter Fahrer derjenige zu verstehen, der ein Fahrzeug auch führt. Freilich mag es richtig sein, daß in der Rechtswissenschaft der Fahrer nicht zwingend der Führer ist, der eher umgangssprachliche Ausdruck "Müllfahrer" legt nun den Schluß, es mit jemandem zu tun zu haben, der sich gerade eines juristischen Fachterminus bedienen wollte, nicht gerade nahe.
Hübschliches
rhetorisches Muskelspiel hier. Allein: Haben wir auch noch irgendwas zum Thema zu sagen oder gehts nur noch um kleine Rhetorik-Scharmützelchen. Und darum sein kleines präpotentes Ich-hab-den-Längeren möglichst breitflächig durch möglichst viele Threads zu schwenken? Wären vielleicht Clubmails eine Lösung?

Luc
****tb Frau
51.551 Beiträge
JOY-Angels 
@******ife+laChatte:


Don´t act up and behave yourselves, please!


Clubmail-Austausch ist hier das richtige Stichwort. thx@Luc


btw: schönes Off Topic - Thema ... ich bringe es mal an einen geeigneteren Platz *zwinker*

Lovely greetings
JOY-Team
Moderator
xxxotb
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Neulich erst beim Edeka gesehen:

Bereichsleiter Nun-Food-Area: Frau Tausendschön
Bereichsleiter Food-Area: Herr Wampenglück.

Das heißt Du darfst in der Nicht - Futter - zone von Frau Tausendschön nicht das verzehren, was Du Dir bei Herrn Wampenglück in den Einkaufskorb geworfen hast.
Ja wie soll ich da eine Qualitätsauswahl treffen, bevor ich an der Kasse die EC-Karte qualmen lasse?

Oder gibt es vielleicht Leute, die erst mit zwei Fingern in der Nivea testen, ob es auch die geschmacklich cremige Zusammensetzung des letzten Jahrganges ist, die man sich dann aufs Popochen schmiert, dass es notwendig ist, dies als Non-Food-Area zu bezeichnen?
Aller 30 Minuten eine Rettungswagenanfahrt sorgt dann vielleicht doch für Aufsehen?
Weil ja der oberflächliche Kunde nicht weiß, dass es die Nivea war, die eine rettungsärztliche Entleerung des Magens erorderte?

Nun, ich meine Amis muß man ja auch per Gebrauchsanweisung erklären, dass man sein kleines Wadenbeißerchen, nicht zum Haaretrocknen in die Microwelle tut! *zwinker*
So neu
. . . ist das Wort: Non-Food-Artikel nun aber nicht.

Damit habe ich vor gut 23 Jahren schon mein Taschengeld bei der SPAR an der Registrierkasse (es gab noch keine scanner) aufgebessert.

Seltsam, dass damals sich keiner über dieses Wort aufgeregt hatte.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Hab mich ja nicht aufgeregt. Sondern habs vorige Woche zum ersten mal gesehen und mir nun meine Gedanken über den Begriff gemacht. Erstmals!

Auch meinem Sohn wird erstmals irgendwann der Begriff ins Auge stechen, vermute ich. Dann wird es den Begriff vermutlich noch länger geben, was nicht verbietet, sich neu mit ihm auseinander zu setzen.
Nachtrag
@*****tte - ich bin doof und kann nicht rechnen, sorry.

Vor 33 Jahren gab es diese Bezeichnung schon an der Registrierkasse. Zu den Zeiten fingen die ersten Begriffe an, die schmählich amerikanische Unwörter tituliert wurden.

(Mist *fiesgrins* dass man schon so alt ist) . . .*undwech*
*******_by Mann
3.178 Beiträge
Hachja, wie die Zeit vergeht. *g* Irgendwann fängt's an und man braucht ne Lesebrille und später dann kann man nicht mehr anständig rechnen. Das muss man halt accepten.

Der bad Boy *cool*
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
'tschuuuuldiguuuung eva!
Ich weiß ja nicht, seit wann Du Dich mit diesen Sachen auseinandersetzt. Alter spielt doch gar keine Rolle. Bei Dir erst recht nicht ma chère.
Steckst hier noch so manchen Torten - Teenie in die Ecke der Reizlosen, wenn Du erscheinst!
Ahhh
I accept -

Leudz, Humor ist, wenn man auch über sich lacht, besonders, wenn die grauen Haare zu- und die grauen Zellen abnehmen. *cool*
***an Frau
10.900 Beiträge
Nee, nee

forever young sang schon Bob Dylan *lol*
Greetings to my chief editor.
Bleiben wir doch beim Thema – Anglizismen.

Was ich mich dabei frage, warum diese Ersetzungswut? Sprache ist Kommunikation, Instrument der Verständigung. Wo früher nur die Notwendigkeit bestand, sich mit seinem direkten, räumlichen Nachbarn interaktiv auseinander zu setzen, steht man heute vor den Toren des globalen Dorfes.

Die Welt lebt nicht mehr vernabelt um den Gemeindeacker, sondern mit Frühstück in London, Brunch in Paris, zum Tee nach Madrid, kurzer Halt in Lissabon, und dann nonstop nach Washington, um die Verbindung nach Tokyo noch zu erwischen. Die rasante technische Entwicklung macht’s möglich, für praktisch jeden. Und wir nutzen sie – es gibt so vieles zu entdecken.

Und während die Grenzen einzelner Länder zusehends ideelle Striche auf politischen Weltkarten werden, stellen wir fest, daß die eigentliche Barriere viel solider ist und quer vor den Köpfen der Menschen aufgezogen wird. Konfrontiert mit anderer Kultur, konfrontiert mit anderer Sprache und konfrontiert mit Dingen, die wir nicht kennen. Und das ist für Sprache immer ein gewaltiges Problem.

Verständigung funktioniert nur, wenn beide Seiten identische Informationswerte in einem Wort chiffrieren. In der Gemeinde vergangener Tage war das kein Problem. Da war der Baum hinter den Hütten halt der Baum hinter den Hütten. In der modernen Gesellschaft ist er das immer noch, aber in dem Haus gibt es einen potenten Internetanschluß und damit ein wundervolles Beispiel dafür, daß immer noch der Grundsatz gilt, daß der Vater das Kind erstmals beim Namen nennt. Von Amerika für Amerika, mußte der zwangsläufig englisch sein. Wie vieles, das mit dem Computer zu tun hat, dessen Entwicklungsgeschichte mit den USA so dicht verwoben ist.

Für den Abenteurer ist das blinkende Unding kaum begreifbar. Von den Schiffen des Columbus erzählt man sich, die „Indianer“ hätten sie anfänglich nicht einmal sehen können, so unglaublich sei ihnen das Unbekannte vorgekommen. Gefragt, was „das“ ist, wird einem der Name genannt, mit dem man zunächst nichts weiter anzufangen weiß, als ihn sich zu merken. Bereits in diesem Moment entsteht gemeinsame Sprache, ein Konsens in der Zuordnung von Sache und Wort.

Nun kann man natürlich auf stur schalten, und grundsätzlich sollte man das auch, wenn einem die eigene Herkunft am Herzen liegt. Überlegen, was das fremde Wort beschreibt, was das fremde Ding ist, macht, darstellt, und ob unsere Sprache diese Beschreibung zu leisten vermag.

Konservativ könnte man nun meinen, daß unsere Sprache vielleicht nicht ein identisches Wort kennt, aber ein ungefähr gleiches. Manchmal kann man eins komponieren, ableiten. Manchmal bleibt nur die notdürftige Umschreibung. Sprache will nun aber nicht nur genau sein, sondern auch effektiv. Gegenüber der Definition über anderthalb Zeilen Text wird sich die Ein-Wort-Benennung durchsetzen. Doch ist hier Vorsicht geboten. Allein weil’s hier in der Diskussion aufkam, der Lap Dance, aus dem in der Verdeutschlichung der Hüfttanz wird, der als Tanzen mit der Hüfte fehlinterpretiert wird. Grund dafür, die Art der Aufschlüsselung von Information. Als bekannt gilt uns der Bauchtanz, und der trägt seinen Namen durch die besondere Bewegung des „Bauches“. Der Lap Dance allerdings trägt in seinem Namen nicht das Tanzen mit der Hüfte, sondern das Tanzen (der Dame) auf oder über der Hüfte (des Mannes).

Es gibt also – denke ich – Fälle, in denen der Anglizismus ja fast notwendig ist, um sinnvolle Verständigungsarbeit zu leisten. Sprache muß, auch wenn man Tradition bewahren möchte, flexibel bleiben, sich anpassen, mit der Zeit gehen. Wie sie das übrigens immer schon getan hat, wenn man das einmal bemerken darf. Scheitert man damit, werden sich die nächsten Generationen eine suchen, die leistungsfähiger ist, ausdrucksstärker.

Und gerade dieser Ausdruck ist es, der sich nicht in der Aneinanderreihung der Buchstaben erschöpft. Es geht um die Fülle verschiedenster Information, die Inhalt der Beziehung von Sache zu Wort ist, es geht um Sinn, und um die Darstellung eines kleinen Teils fremder Kultur. Etwas, das wir so nicht kennen, etwas, das für uns ist, wie die Schiffe des Columbus am Horizont.

Und gerade wenn man das weiß, daß Sprache vieles leisten kann, aber nicht alles, wenn man es akzeptiert, wird man sinnvoll adaptieren können, dann wird man die eigene Sprache bereichern.

Dazu aber bedarf es Wissen um sein eigenes Handwerkszeug. Nein, mehr noch, lohender Liebe, unbändiger Hingabe, und eines Quäntchens gesunden Menschenverstandes. Dann würde einem auch solch wirklich peinliches Paradebeispiel an Unverstand erspart bleiben, wie die Onboard-Unit, die selbst der VdS vollkommen gedankenlos mit Bordgerät angibt. Was soll das Sprache nutzen?

Freilich ist das Bordsystem eines der ersten Bauteile, das auf diese Weise in den Verkehr gelangt, das Wort also noch „frei“, aber was ist mit dem nächsten, oder dem danach? Kein Mensch würde auf die Idee kommen, sein Navigationsgerät die Onboard-Unit des sattelitengestützen GPS-Systems zu nennen. Nein, das ist einfach das Navigationsgerät. Warum bei der Maut nicht auch Nägel mit Köpfen machen, und das Ding Mautzähler nennen?

Weil sich keiner darum kümmert, unsere Sprache zusehend unattraktiver wird. Darum. Und eigentlich ist es auch vollkommen egal, wie man die Notbremse zieht, ob man mehr Nachfrage nach guter Sprache, oder mehr Angebot dieser schafft. Hauptsache man tut es.

Mit einem starren Verbot zerläuft einem die eigene Kultur jedenfalls unter den Fingern.
*********love Paar
714 Beiträge
light ist für mich ein sehr typischer Anglizismus, der uns täglich ganz selbstverständlich in unterschiedlichsten Lebensbereichen begegnet.

Nur für die Klugsch... in diesem Thread: ich meine damit nicht teekesselnd das Licht *zwinker*

Oder, um mal einen kleinen Ausflug in die Journaille zu machen:
immer wieder gern genommen der Satz ich erinnere das nicht

auf englisch: I remember --> nicht reflexiv

auf deutsch: ich erinnere mich an etwas --> reflexiv

[b]mich schüttelnd[/b]
mrs.lessonsinlove
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Sehr richtig @****ons....!
Diesen "ich erinner das - Schwachsinn beobachte ich auch schon eine Weile mit zunehmendem Sodbrennen.
Ebenso schlimm ist, Institutionen den Artikel zu klauen (salut monsieur Bundestagspräsident!), um Ihnen eine exorbitante Bedeutungsschwere zu verleihen:
z.B. "Kirche sind die Menschen" oder "Staat muß das leisten können" etc.

Bin mir aber nicht sicher, ob dieser Humbug aus falscher wörtlicher Übersetzung von englischen oder amerikanischen Texten herrührt. Ist aber denkbar!
Ich halts da auch mit der Vernunft der Franzosen die sagen: "ein Substantiv nie ohne les, la und le, denn das tut ihm weh!"
Daher bitte la chatte und nicht bloß chatte oder soooo jaaa! *floet*
******oth Mann
725 Beiträge
@LaChatte
Ebenso schlimm ist, Institutionen den Artikel zu klauen (salut monsieur Bundestagspräsident!), um Ihnen eine exorbitante Bedeutungsschwere zu verleihen:
z.B. "Kirche sind die Menschen" oder "Staat muß das leisten können" etc.

Ich vermute zwar, dass Du die Buecher von Bastian Sick: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod", Bd. 1 - 3, kennst, empfehle sie Dir aber trotzdem fuer den Fall, dass Du sie noch nicht gelesen hast.
Sick beschaeftigt sich u.a. gerade auch mit den schleichenden Anglizismen, wie Du sie in Deinen o. g. Zitaten aufgefuehrt hast. Und er "forscht" auch nach den Ursachen dieses Bloedsinns.
Wie gesagt, sehr empfehlenswert! Und erschreckend, wenn einem erst bewusst wird, wie versaut unsere Sprache schon ist.

Schoene Gruesse

Lord Soth
Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, einmal nicht meinen Kopf, sondern meine Hände schütteln zu müssen - und damit dann Ihre, laChatte.
Glückwunsch, gut erkannt!

Das stoische Herunterbeten des Evangelimus nach Sick, scheint nämlich wirklich nur dazu zu führen, daß der geneigte Leser auf alle ungefährähnlichen Fälle anspricht, wie 'n Schießhund, oder pauschal der Anglizismusparanoia freien Lauf läßt.

Dabei ist das Verwenden von Substantiven ohne Artikel - und da trügt Sie Ihr Bauchgefühl tatsächlich nicht - durchaus in der deutschen Sprache gebräuchlich. Nämlich dann, wenn es sich beispielsweise um Abstrakta handelt, der Autor etwa mit der Aussage, daß "Staat das leisten muß", nicht einen bestimmten im Auge hat, sondern die Organisationsform allgemein. Da sich hier durch Weglassung keine Bedeutungsänderung ergibt, ist dies zulässig und als Stilmittel üblich.

Und wenn Sie das auch für Abstrakta bejahen, die durch ein Adjektiv im Positiv bestimmt werden, ist dies "vielleicht der Anfang wundervoller Freundschaft."
Hmm
ich selber ergänze meine Sprache ja ganz gern mit Begriffen aus dem Englischen, einfach, weil sie mir vom Klang her gefallen, oder wesentlich subtilere Bedeutungsinhalte (die sich dann, geb ich ja gern zu, nicht dem Gegenüber erschliessen mögen, aber mir selber gefällts halt) transportieren.

So lehne ich gern mal was blatant ab (grob, kurz, unhöflich...nichts davon enthält in meiner Vorstellung dieses kurze mit-der-flachen-Hand-auf-den-Tischschlagen, die Endgültigkeit) und auch sonst gibts einige Begriffe, die die Sprache sinnvoll ergänzen, und nicht, wie von den militanten Anglizismen-Gegnern oft proklamiert, ersetzen.

Auch meine Mutter lehnt englische Begriffe (blatant) ab. Im Wesentlichen findet sie die Sprache hässlich, weil man ihr im Normalleben nur in der sehr unschön-dümmlichen Variante von Songtexten (nicht Liedertexten. Liedertexte sind für mich was von Walther von der Vogelweide, etwas klassisch-edles) begegnet. Und es ist tatsächlich so, dass der englische Basis-Wortschatz nun mal mit einem sehr begrenzten Repertoire auskommt, irgendwo hab ich mal gelesen, etwa 800 Worte. Und im Deutschen benötige man etwa das Doppelte.

Dennoch ist der Überbau über diesen Basiswortschatz im Englischen grösser. Während man im Deutschen etwa 5 Begriffe für die verschiedenen Möglichkeiten eines Lächelns hat, sind es im Englischen 10. Was eine wesentlich feinere, subtilere Ausdrucksmöglichkeit bietet.

Daher lese ich auch lieber englische Bücher im Original - die deutschen Übersetzungen von echten Sprachkünstlern (selbst wenns nur Belletristik ist, sag ich mal Terry Pratchett, oder für den etwas gehobeneren Freizeit-Anspruch, Stephen Fry) geben nichtmal einen schwachen Abklatsch des Originals wieder. Einfach weil im Deutschen Worte fehlen.

Leider ist es allerdings tatsächlich so, dass Begriffe aus dem Englischen übernommen werden, für die es tatsächlich eine adäquate deutsche Entsprechung gibt. Nur als Modeerscheinung - die mag ich auch nicht besonders. Aber in vielen Fällen sind Anglizismen eben keine schlichte modegesteuerte Ersetzung, sondern eine Ergänzung. Und dann verwende ich sie gern.

Was Onboard-Units angeht, ich kenn die bloss als OBU...vielleicht ein Fall, in dem ein Akronym (normalerweise habe ich auf sowas die Todesstrafe gesetzt) mildernde Umstände bekommt...

Was das Weglassen von Artikeln angeht, erinnert mich das immer an die eher hilflosen Versuche von Sportreportern, möglichst kreativ mit der Sprache umzugehen. Ein Weltfussballer [b]schauder[/b] Nee, mit mir nicht. Artikel mag ich gern. Auch der Papst ist nicht bloss Papst sondern der Papst.
***an Frau
10.900 Beiträge
off topic
Auch der Papst ist nicht bloss Papst sondern der Papst.

Ha, wie hätte sich dann aber die wirklich grandiose Schlagzeile

Wir sind Papst

angehört. Hier hätte bestimmt kein Artikel stehen dürfen *zwinker*
neee, haste Recht
Papst kann auch eine Jobbezeichnung sein. Da gehts auch ohne. Falsches Beispiel. (auch wenn ich persönlich nie Papst war, insofern ist es immerhin unrichtig. Aber Deutsch)

Aber Staat? oder Kirche? Wir sind Kirche...das klingt ziemlich bescheuert.
Wir sind Kirche...das klingt ziemlich bescheuert.

In der Tat; und zwar deshalb, weil wir nicht Kirche sind. Da murrt der Bauch halt etwas herum. Wenn der Public Relations Assistent der Römisch-Katholischen das aber sagt, also: "Wir sind Kirche!", dann hat er damit vollkommen Recht - sogar grammatikalisch. Auch wenn die (Damen ..ähem) und Herren das so nie sagen würden. Mit dem bestimmten Artikel kann man nämlich so wundervoll effektvoll darstellen, daß man sich für die einzige, oder zumindest einzig wahre hält.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@Lord_Soth
Euer Lordschaft haben gerufen!

Bastian Sick: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod", Bd. 1 - 3,

Ja ich kann ihnen bestätigen, derlei Sachliteratur des hochverehrten Monsieur Sick, gehört nicht nur seit etwas mehr als einem Jahr zum répertoire meines Bücherschrankes, sondern ist auch Bereicherung meiner immer allzu kurzweiligen Lesestunden.

Für Leute, die sich nicht nur mit Anglizismen befassen möchte, weil sich ja in schulenglischer Babysprache kürzer ausdrücken lässt, was man in so manch anderer Sprache, wortreich zu einem Satz zusammenfügen muß, empfehle ich auch:
"Kleines Lexikon untergegangener Wörter" von Nabil Osman, Verlag Becksche Reihe!
Natürlich nur den Menschen, die sich auch sonst die Mühe machen, Literatur von vor 1900 zu lesen, weil sie Wortreichtum mögen und der ursprünglichen Bedeutung so manchen Wortes dort, auf die Spur kommen möchten.
Schon erstaunlich, dass uns ein (sehr geschätzter) Araber anhand eines Buches vorführen muß, wo der Ursprung so manchen heute so dahingesagten oder längst vergessenen Wortes eigentlich liegt.
Mais excusez-moi: ich schweife ab!

Um beim eigentlichen Thema der sich nicht selbst erklärenden Anglizismen zu bleiben, stelle ich mal das Wort Gang-Bang in den Raum.
Als ich dieses Wort ca. 2005 das erste mal hörte, ich wußte damals nichts von den virtuellen Sphären eines Joy. Zumal es in einer Situation war, in der es ausgeschlossen war zuzugeben, dass man nicht weiß, was das ist. Jeder kennt solche Situationen!
Meinen Sohn fragen (damals 13), wäre vielleicht zumindest erfolgversprechend gewesen, schien mir aber als Mittel pädagogisch nicht geeignet, da ich ja wenigstens eine Ahnung davon hatte, welcher Sparte des menschlichen Lebens ich diesen Begriff zuordnen mußte.
Also hab ich mich mal zu Tante Uhse begeben. *idee*
Was ich dort sah und neben mir mit Forscherinnenblick, ein Mann in seinen schwitzenden Händen hielt, hatte überhaupt nichts mit einem Banden - Knall zu tun! *schock*
Nun, ich hab mich dann lieber, für den traditionell bei mir im couloir hängenden Schwarz / weiß - Kalender von Tante Uhse entschieden und habe mich erkenntnisreich, dass einschlägige Produkte von Marc Dorcel gar nicht soooo schlecht sind, getrollt. *wiegeil*

Ja tatsächlich @****ow, es ist so! Unsere Sprache ist versaut mit Anglizismen und ich selbst benutze stets den Begriff "Drug-whipe-Test" also Drogen-peitsch-Probe!
MuschikatzesichselbstdamitanandieNasefasst.
Stimmt @****tb, das geht auch anders!
Drogen-Schnelltest reicht um sich klar und verständlich auszudrücken vollkommen aus.

@*******Live
Was sie hier, natürlich vollkommen uneigennützig, als Beginn einer möglichen wunderbaren Freundschaft feiern, ist wohl nur eine vom Narzißmus trunkene Feier mit sich selbst.
Ich machs mal kurz: meine Freunde such ich mir schon noch selbst!

Da sie sich weiterhin nur in pawlowschen Reflexen ergehen und sich schon bereits im nächsten Beitrag, selbst widersprechend, meine These bestätigen, dass das Weglassen von Artikeln bei Substantiven, nur der Effekthascherei in Tateinheit mit Überhöhung dient, scheint mir eine Konversation mit Ihnen ein Umweg zu sein.
Die Diskussion, dass Schwarz rot ist und Rot schwarz aussieht, kann ich allen Ernstes, auch mit mir selbst führen.

Völlig bedeutungslos im inhaltlichen Sinne, und damit nur hohle Floskel für ebenso hohle Leute scheint mir zu sein, jemanden als "Macher" zu betiteln und "Machbarkeitsstudien" in Auftrag zu geben.
Ich schick solche Leute regelmäßig zur Toilette mit der Empfehlung, mal die Zeit dort zu nutzen, um sich zu überlegen, was man eigentlich machen will.
Denn mir scheint, dass "Macher" so heißen, weil weder der so bezeichnete noch der so Bezeichnende weiß, was eigentlich gemacht werden soll und kann.
Und wenn man das wüßte, könnte man darüber auch eine Durchführbarkeitsstudie, Planstudie oder wer Fremdwörter unbedingt brauch: Projektstudie machen. *ggg*
*******_by Mann
3.178 Beiträge
Was die Machbarkeitsstudie allerdings mit einem Anglizismus zu tun hat erschließt sich mir so auf Anhieb nicht. Weil sowohl durchführen als auch machen ein deutsches Wort sind. Oder liege ich da falsch.
***an Frau
10.900 Beiträge
Machbarkeitsstudie allerdings mit einem Anglizismus zu tun....

Das sehe ich auch so, wir sind längst bei einer Deutschstunde gelandet.

Nur die die hier schreiben, brauchen da nicht so sehr eine Nachhilfe, und die die es angeht werden diesen Thread meiden.

Aber seis drum, ich lese es trotzdem sehr gerne *zwinker*

laChatte
meine Freunde such ich mir schon noch selbst!

Ich auch *fiesgrins*
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