darum, dass ich mir vorstellen kann, auch wenn ich es nicht beweisen kann, dass meine spätere Unfruchtbarkeit zum Teil auch (sicher nicht nur) damit zusammen hängen KÖNNTE, dass ich damals dreimal das damals übliche Präparat eingenommen habe.
Das tut mir sehr leid für dich. Allerdings kenne ich ein paar Fälle, bei denen Frauen erst viel später herausgefunden haben, dass sie unfruchtbar sind. Das ist ja etwas, womit man sich in seinen 20ern oft nicht auseinandersetzt. Man geht einfach davon aus, alles wäre in Ordnung und verhütet eben, solange man noch keine Kinder will. Vielleicht also warst du dein ganzes Leben schon unfruchtbar und hast es leider erst sehr spät herausgefunden. Ich hoffe sehr, du kommst gut damit klar.
Du hattest ja auch deine Sorge über den möglichen Schaden am Embryo geäußert, die verstehe ich voll. Allerdings habe ich mir von einer befreundeten Hebamme sagen lassen, dass in den ersten Wochen, in denen es noch keine Plazenta gibt (also noch keine physische Verbindung zwischen Blutkreislauf der Mutter und des Kindes), die Gefahr für den Embryo Schaden von etwas zu tragen, das die Mutter zu sich genommen hat eigentlich gegen null geht. Viele Frauen entdecken ja ihre Schwangerschaft erst, wenn sie merken, dass ihre Periode überfällig ist. Da allerdings waren sie meist bereits zwei Wochen schwanger. Wer in dieser Zeit Alkohol getrunken und geraucht hat macht sich dann oft Sorgen um die Gesundheit des Kindes, allerdings ist das zu der Zeit noch völlig unberührt von den Giften, die Frau so zu sich genommen hat.
Eventuell also könnte das der Grund sein, weswegen Ärzte da Entwarnung geben.
Wenn eine Frau allerdings seit 10 Wochen auf ihre Periode wartet, dann sollte auch sie inzwischen mal auf die Idee gekommen sein, dass sie wahrscheinlich schwanger ist. Es überrascht mich auch nicht, dass es keine Daten zu der Wirkung auf Föten hat. Welche Frau nimmt im schwangeren Zustand freiwillig an einer Studie teil, bei der sie ihr Kind einer potenziellen Lebensgefahr aussetzt?
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Ich habe dazu folgendes erlebt. Meine mittlerweile erwachsene Tochter hatte mit ca. 17 Jahren mit einem Jungen geschlafen. Am nächsten Morgen haben wir uns darüber unterhalten und ich hab mal, eigentlich mehr im Scherz, nachgefragt ob sie denn noch Kondome bräuchte. Das war an einem Sonntag. Sie antwortete mir darauf, nein, nein, kein Problem, ich hab ja seit Mittwoch wieder die Pille genommen. Ich bekam ganz große Augen und fragte dann doch noch genauer nach ob das vielleicht daran lag dass da die Einnahmepause zu Ende war. Und da kam raus, dass Sie der Meinung war es würde reichen ein paar Tage vorher mit der Pilleneinnahme zu beginnen.
Soweit so schlecht. Wir fuhren also zur diensthabenden Ärztin und sie bekam die Pille danach weil es vom Zyklus her tatsächlich möglich gewesen wäre dass sie fruchtbar war.
Obwohl sie eigentlich, sowohl von mir, als auch von ihrer normalen Frauenärztin aufgeklärt war wie die Pille zu nehmen sei und ab wann sie sicher wirkt wurde das in ihrem jugendlichen Leichtsinn einfach zur Seite geschoben und ich war froh um die nochmalige sehr deutliche Aufklärung der diensthabenden Ärztin.
Deine Tochter hat Glück, dass sie eine Mutter hat, der sie vertraut und die mit ihr anscheinend offen über so etwas sprechen kann. Ebenso hat sie Glück, dass ihre Mutter sie an die Hand nimmt und mit ihr gemeinsam zum Arzt geht. Das ist toll! Aber leider hat nicht jedes Mädchen eine Mutter wie dich, die anscheinend auf ein offenes und gutes Verhältnis zu ihrer Tochter Wert legt und auch intime Themen anspricht. Es gibt ja immernoch viele Eltern, die das nicht so hinkriegen und deren Kinder dann eben lieber schweigen und im Alleingang eine Lösung finden. Ich war da mit 16 nicht anders. Dass ich schwanger war hat meine Mutter auch erst von mir gesagt bekommen, als ich sie bat das Belehrungsblatt der Anästhesistin zu unterschreiben. Da hatte ich bereits das Beratungsgespräch hinter mir, war bei der Ärztin und hatte einen Termin für den Abbruch. Wäre ich mir von Anfang an sicher gewesen, ich wäre so dankbar dafür gewesen nach dem Verhütungsunfall einfach in die Apotheke gehen zu können und mich selbst darum zu kümmern, dass nichts passiert. Auf der einen Seite also war ich sehr unsicher und hatte niemanden, dem ich ernsthaft vertraut habe und zum anderen war ich aber auch selbstständig genug um mich dann, als meine Entscheidung feststand, um alles allein zu kümmern. So ist aber auch nicht jeder.
Ich vertraue darauf, dass eine Apothekerin/ein Apotheker ein Mädchen/eine Frau genauso kompetent beraten kann, wie es Ärzte in diesem Fall können und ich glaube es ist eine gute Sache, dass man seine Zukunftsplanung selbst in die Hand nehmen kann, auch als junges Mädchen.