Ja, ich kann auch an Freitagen m, Wochenenden und co zu meinem Hausarzt...und selbst wenn nich.. Ab Freitag 12 Uhr mittags bis montags 7uhr hat hier immer n allgemeinmediziner Bereitschaftsdienst..anrufen, sagen was los is oder das man halt kommen will und hin da...gleiches gilt für hiesige zahn- und Kinderärzte... Ich bin also nicht gezwungen ins hiesige Krankenhaus gehen zu müssen... Und ich lebe wahrlich in keiner Großstadt.. Kleines Provinzkaff mit, rechne ich die 12 kuhkäffer als Ortsteile dazu, 13 tausend Einwohner wenns hoch kommt ...im absoluten Notfall könnte mir auch n Zahnarzt die Pille danach verschreiben.. Der hat schließlich auch ma Medizin studiert...ich muss wegen sowas nich zwingend zum gyn nur weils n gyn is und die Pille danach ne gyn. Angelegenheit is...
Das ist aber nicht überall so. Wie gesagt, es gab diesen Fall, wo einer Frau genau dieses Rezept zweimal an einem Tag verweigert und erst an der dritten Anlaufstelle ermöglicht wurde. Das ist eine Tatsache. Ja, sie ist am Ende an das Medikament gekommen - es war also auch für sie möglich. Aber eben erst bei der dritten Anlaufstelle. Und so was muss nicht sein! Wirklich nicht!
Die Tatsache, dass du dieses Problem in
deiner Region nicht hättest, ändert nichts daran, dass es ebenfalls eine Tatsache ist, dass es in Deutschland offenbar Regionen gibt, in der die Pille danach am WE verschrieben zu kriegen sehr wohl ein Problem ist.
Und das darf nicht sein. Nicht, wenn die berufliche, finanzielle, emotionale, partnerschaftliche usw. Zukunft eines Menschen auf dem Spiel steht.
P. S. Ich kenne niemanden real, der die Möglichkeit hat, seinen Hausarzt am WE zu kontaktieren, um eben an Medikamente zu kommen. Schön, dass es bei dir so ist, dann bräuchtest du das rezeptfreie Medikament nicht. Aber was ist mit einem sechzehnjährigen Mädel, das zum ersten Mal in seinem Leben ein Wochenende lang sturmfrei hat, der Freund übernachtet - und dann rutscht am Freitagabend das Kondom ab? Oder sie kriegt nach der wilden Nacht am Samstagmorgen zweieinhalb Stunden nach der morgendlichen Pilleneinnahme heftigen Durchfall, weil sie was Falsches gegessen hat, und vertraut ihrer Pille nicht mehr? Und weil sie verantwortungsvoll mit ihrer schulischen Zukunft umgeht, will sie das Risiko auf eine ungewollte Schwangerschaft minimieren.
Im Regelfall hat die keine Hausärztin, die sie mal eben anrufen kann und die ihr am WE das Rezept ermöglicht. Sie ist also auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, um an die Pille danach zu kommen. So. Und jetzt recherchiert sie im Internet: Aha, Krankenhaus, Notaufnahme - da kriege ich mein Rezept.
Und dann wird sie nach mehreren Stunden Wartezeit zweimal abgewiesen ...
Muss das sein? Warum reicht es nicht, wenn das Mädel dann eben zur nächsten Apotheke mit Notdienst fährt, da eine gute Beratung von der netten Apothekerin erhält und ihr Medikament nehmen kann?