Candy_Jar:
..aber gerade nach einer Vergewaltigung will man vllt nicht immer alles erklären,zeigen,stundenlang warten,durch die Gegend fahren?
Stimmt, man kennt das ja: Freitags abend in der Disko, und eh man sich´s versieht ist es wieder geschehen, man ist vergewaltigt worden. Und zu allem Überfluss hat der ortsansässige Gyn Feierabend.
wie lapidar eine Vergewaltigung als Argument für die Rezeptfreiheit aufgeführt wird.
..aber gerade nach einer Vergewaltigung will man vllt nicht immer alles erklären,zeigen,stundenlang warten,durch die Gegend fahren?
Stimmt, man kennt das ja: Freitags abend in der Disko, und eh man sich´s versieht ist es wieder geschehen, man ist vergewaltigt worden. Und zu allem Überfluss hat der ortsansässige Gyn Feierabend.
wie lapidar eine Vergewaltigung als Argument für die Rezeptfreiheit aufgeführt wird.
Es geht hier um viel Geld. Um das gesamte Geld, dass ein Mädchen als Erwachsene verdienen kann und wird, wenn sie ihre Ausbildung schafft und gut in den Beruf kommt, statt mit siebzehn einen dicken Bauch zu kriegen, das Abitur zu verschieben und depressiv zu werden, weil sie was auf dem Kasten hat und eigentlich finanziell selbst für ihre Kinder sorgen wollte, statt Sozialhilfe zu beantragen.
Ich glaube, der Grund dafür, dass Rezeptfreiheit wichtig wäre, ist ganz einfach, dass die Ärzte, die Frauen die Pille danach am Wochenende verweigern, deswegen trotzdem nicht gesetzlich zur Zahlung von Unterhalt für das dadurch eventuell gezeugte Kind und zur Zahlung von Verdienstausfall für die unwillige Mutter, die das Kind gar nicht will, verpflichtet sind.
Wenn Ärzte dazu verpflichtet würden und man sie darauf verklagen könnte - kein Problem :). Ärzte, die sich weigern, das entsprechende Medikament zu verschreiben, erfüllen ihre Verantwortung nicht, denn sie riskieren, dass die psychische Gesundheit eines Mädchens draufgeht und dass sie sich später einer wesentlich riskanteren Abtreibung unterziehen muss. Und solange es solche Ärzte gibt, die ihre Verantwortung nicht erfüllen und jungen Mädchen ihre Hilfe verweigern - solange macht Rezeptpflicht keinen Sinn, weil sie dann nicht dem Schutz der Medikamentnehmer dient, sondern sie im Gegenteil gesundheitlich (und finanziell) gefährdet und schädigt.
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Abgesehen davon: Vergewaltigungen passieren tatsächlich. Auch ohne Kondom und auch bei Frauen, die weder hormonell noch mit Pille verhüten. Zum Glück nicht jeden Tag und nicht jeden Freitag in jeder Disco - aber wenn nur einem Mädchen in so einer Situation das Rezept verweigert wird, ist das bereits ein Mädchen zu viel.