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Gesellschaftlicher Einfluss auf unsere Liebesfähigkeit

Für wie hoch haltet ihr den gesellschaftlichen Einfluss auf eure gelebten Beziehungen?

Dauerhafte Umfrage
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*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
Bingo....
Und zum Thema: seitdem meine Paarbeziehungen etwas außerhalb der "Norm" liegen, entdecke ich bei mir immer wieder "blinde Flecken" ... "Liebesfähigkeit" heißt dann nämlich auch, Akzeptieren von anderen Lebensentwürfen. Und Liebes-Entwürfen...Und zum Thema: seitdem meine Paarbeziehungen etwas außerhalb der "Norm" liegen, entdecke ich bei mir immer wieder "blinde Flecken" ... "Liebesfähigkeit" heißt dann nämlich auch, Akzeptieren von anderen Lebensentwürfen. Und Liebes-Entwürfen...


DAS meine ich auch...... *hotlady*


Die Beschränkung ist im KOPF....und NUR da....

*matrix*
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*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
Meine erste Chat-Nacht...
Habe heute das erste mal hier gechattet.

Wow...das war ja mal ne Erfahrung...

*dance*


Aber sehr lehrreich...und dieser gesellschaftliche Einfluss is ja noch heftiger als ich dachte...

Boah...

*wua* *wua* *wua* *wua* *wua* *wua* *wua*
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Mir ist die Fragestellung nicht klar.

Im Text fragst du, wieso die Gesellschaft mein Liebesleben nichts angeht?

Und die Umfrage fragt, wie sehr die Gesellschaft mein Liebesleben beeinflusst.


Für mich zwei Paar Schuhe.
****ga Frau
18.014 Beiträge
FRAGE zum EP
Ja mich würde auch interessieren, wen du als "Gesellschaft" verstehst ?
Leute mit denen ich mich umgebe und die in meiner Gesellschaft sind ?
also für mich sind das Nachbarn und Familie und FreundInnen.

Der Einfluss auf meine Nachbarschaft ist relativ gering *g*
Der Einfluss auf meine Familie ist grösser
den grössten Einfluss übe ich wohl auf meine FreundInnen aus,
denn da zeige ich mich so wie ich bin *g* und verstecke mich nicht.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Und was deine Chat-Erfahrung mit dem Thema zu tun hat, hätte ich auch gern erklärt.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Wir leben in einer Zeit mit viel Freiheit.
Ich will mal in eine andere Richtung zu bedenken geben, dass "die Gesellschaft" uns heutzutage doch eine Menge Freiheiten ermöglicht hat.

Seit Juni 2013 frage ich mich - ob das noch lange so bleibt?
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
@doro
Im Einzelnen kann ich das natürlich nicht rezitieren. Aber ich merke in den Gesprächen doch Übereinstimmungen in der Reaktion der anderen User.

Und dann erkenne ich auch irgendwann den Einfluss der dahinter steht. Is ja eigentlich nur logisch, wenn man von starker Beeinflussung ausgeht, zeigt sie sich auch im Verhalten.

*hexe*
Konkretisierung von soz.Einflüssen auf Partnerbez. an Bsp.
Spontan fallen mir drei bzw. vier Beispiele ein, durch welche gezeigt werden kann, wie die Gesellschaft (insbesondere der Staatsapparat) Einfluss auf die Ausgestaltung der Partnerbeziehung nimmt.
Zum einen ist es dem Vater Staat immer noch lieb, wenn die Partner irgendwann heiraten. Als Anreiz dient hier das Steuerrecht, sprich eine verminderte Abgabe an Steuern für Ehegatten (Stichwort: Ehegattensplitting).
Zum anderen besteht ein gesellschaftlicher Konsens darüber, dass Partnerbeziehungen zwischen einer minderjährigen Person und einer erwachsenen Person verboten sind, da das unter Pädophilie fällt. Doch das war im Mittelalter auf dem heutigen deutschen Gebiet noch erlaubt (oder wie z. B. im Alten Griechenland), selbst zu Zeiten Theodor Fontanes war das sozial akzeptiert (siehe "Effi Briest", zwar ein Roman, aber dieser belegt jedenfalls jene These, da er die gesellschaftlichen Normen des niederen Adels und Beamtentums jener Zeit abbildet, die derartige Partnerbeziehungen akzeptierten, die bei uns verboten sind)! Gleichzeitig ist heutzutage solch Partnerkonstellation von minderjährigen und erwachsenen Personen in anderen kulturellen Kulturen absolut akzeptiert, die bei uns verboten ist (Bsp. muslimische Länder). Immigrieren dann Muslime mit traditionellen Wertvorstellungen, was Partnerbeziehungen betrifft, nach Deutschland, entstehen gar Subgesellschaften mit Werten, welche sich gegen die (westlichen) Werte der ganzen Gesellschaft richten - also eine Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen - , was noch einmal den sozialen Einfluss auf die Partnerbeziehung komplexer, wenn nicht sogar diffuser werden lässt, bei sich widersprechenden Moralvorstellungen.
Es wird aber auch indirekt Einfluss auf die Partnerbeziehung über die Komponente Kind genommen: So dürfen Adoptiveltern in spe nur dann Kinder adoptieren, wenn sie denen auch ein stabiles Umfeld bieten können. Was heißt, dass neben finanzieller Sicherheit auch die Partnerbeziehung geschlossen sein muss, um ihre Stabilität zu gewährleisten (Fragebögen sind dazu auszufüllen). Auch alleinerziehende Eltern müssen sich entscheiden, wollen sie eine polyamore Lebensweise (wenn gewünscht) an den Tag legen oder die Kinder bei sich beibehalten, sofern das Jugendamt befindet, dass dadurch das Kinderwohl gefährdet ist (was immer einer Art Beamtenwillkür Tür und Tor öffnet). Das Jugendamt besitzt nämlich auch Vorschriften (geradezu Handbücher), bei solch wirren, stets wechselnden Partnerkonstellationen in Familien, wenn nötig eingriffen zu dürfen (Folge die Kinder landen beim anderen Elternteil oder im Kinderheim).

Als Beispiele sollte das reichen, um zu zeigen wie die Gesellschaft in Partnerbeziehungen eingreift, gewisse aufgrund geltender moralischer Vorstellungen begünstigt und andere somit herabsetzt, und manche auch ganz verbietet. Das hat auch nichts damit zu tun, ob von einem Einfluss ausgegangen wird oder nicht. Real existieren diese staatlichen Normen, Gesetze, auch wenn ich davon ausgehen würde, dass es angeblich keinen Einfluss gäbe. [Die Erde ist rund, selbst wenn ich mich gegen die wissenschaftlichen Erkenntnisse wende, sie ignoriere. Unabhängig von meinem Denken bleibt die Erde rund. Klar, Gesetze usw. sind nichts natürliches, sondern von Menschen gemacht, was heißt, man könnte sie auch teilw. verändern oder manchmal ganz aus dem Gesetzesbuch nehmen. Aber im Moment sind sie da. Mir geht es um keine normative Auseindersetzung, ob ein soz. Enfluss auf die Partnergut oder schlecht sei, sondern schlichtweg um eine deskreptive Darstellung des Status Quo. Aber ungeachtet dessen, gleich ob dieses oder jenes Gesetz oder Norm verschwindet, die Gesellschaft hat immer Einfluss auf die Partnerbeziehung. Dazu weiter unten das zweite Gesellschaftsmodell.]

Die Freiheit in der Ausübung unserer Partnerbeziehungen muss nicht zwangsläufig von nun an immer für die westliche Welt gelten. Die Gesellschaft ist immer einem ständigen Wandel unterworfen, der sich an strukturelle Gegebenheiten anpasst, aber auch an Umweltbedingungen.
Um nochmals das Beispiel der Antike mit dem Vorbild der Griechen zu bemühen:
Sie waren schon recht fortgeschritten, was das Gestatten von Freiheit betrifft (jedenfalls in den Partnerbeziehungen, wenn auch auf Männer begrenzt!). Es folgte das Alte Rom und dann das Mittelalter (ab 500 n.Chr.). Von nun an war nichts mehr von der zuvor Jahrhunderte überdauernden, relativen Freiheit in der Führung von Partnerschaften zu sehen.
Wir können uns also glücklich schätzen, dass wir in solch einer freiheitsverteidigenden Gesellschaft leben. Aber wer weiß schon, ob das für ewig hält? Retraditionalisierung ist immer möglich. Zum Beispiel durch den vermehrten Zuzug traditioneller Volksgruppen, welche aus nachvollziehbaren Gründen gern unter sich bleiben, aber von denen eine starke Aussendung traditioneller Werte ausgeht. Damit muss sich unsere Gesellschaft früher oder später befassen, am besten natürlich früher, um mittels feinfühliger, diplomatischer Kommunikation die modernen, autonomen Werte für traditionell denkende Menschen interessant machen zu können, was zeitintensiv ist. Daher besser früher als später damit beginnen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------

Offtopic:

Vom Tolerieren verschiedener Lebensentwürfe bzw. Beziehungsentwürfe wurde gesprochen. Tolerieren (also das Dulden) sollte man lieber durch Akzeptanz (Annehmen von etwas) ersetzen, da Toleranz auch im schlimmsten Fall zur Gleichgültigkeit verkommen kann. Zudem eben nicht alles akzeptiert werden kann (siehe Paarbeziehung zw. Minderjährigen und Erwachsenen), wenn es gut begründet ist.

Liebesbeziehungen werden im wissenschaftlichen Kontext wie bereits geschrieben und begründet nicht mit dem Begriffen Partner-, Paar oder Zweierbeziehung gleichgesetzt, da die "Liebesbeziehung" ihr Dasein zu einer bestimmten Epoche (der Romantik) hatte mit einer bestimmten Ausprägung.
Und da erst von universeller Liebe (sicherlich im Sinne von Rücksichtnahme, Achtsamkeit, Empathie, Mitgefühl gemeint?!)gesprochen wurde, die im besten Falle in jedwedem Kontakt zwischen Menschen herrschen sollte(!), so würden dann so ungleiche Beziehungsarten wie eine Freundschaft (i.A. gekennzeichnet durch eine starke Sympathie), eine Eltern-Kind-Beziehung (Vertrautheit, Verbindlichkeit, Eltern sind Autorität, Kind = Schutzbefohlener) oder eine Geschwisterbeziehung (Vertrautheit, Verbindlichkeit, eher Gleichgewicht zw. den Geschwistern), ein Mentor-Schüler-Verhältnis (Autorität einerseits und eine gewisse Unterwürfigkeit andererseits sind Kennzeichen) oder ein vertrautes Verhältnis zwischen Vorgesetztem und Untergebenem auch alle unter dem Begriff "Liebesbeziehung" firmieren? Die genannten Verhältnisse zwischen Menschen sind für mich einfach menschliche Beziehungen. Worum es hier geht, sind Partnerbeziehungen. "Liebesbeziehungen" sind ein Teil dessen, aber auch offene Paarbeziehungen, die in eine Wirtschaftsunion übergangen sind und maximal noch durch eine vertraue Freundschaftlichkeit ihre emotionale Besonderheit bewahrt haben, sind Partnerbeziehungen. Der Begriff Paarbeziehung würde wiederum die Anzahl, die an der Partnerschaft teilnehmenden Mitglieder, begrenzen (ein Paar besteht eben aus zwei Personen, aber was ist dann mit einer Menage a trois z. B.? Fällt sie dann nicht unter eine Partnerbeziehung?). Von der Seite empfinde ich den Begriff Partnerbezieung äußerst treffend. Er sagt nichts über die Qualität, Anzahl der Mitglieder der Beziehung aus und ist zudem historisch noch nirgends verortet; und er unterscheidet sich von anderen menschlichen Beziehungen (eben wie Freundschaft usw., welche oben genannt worden sind). Eine begriffliche Feinjustierung ist nicht zu verachten, damit alle wissen, über welchen Ausschnitt der Realität genau gesprochen wird und folglich die Wahrscheinlichkeit von Kommentaren, die nicht zum Begriff (Thema) gehören, sinkt.

Nein, und persönliche Erfahrungen werde ich wenn dann nur sehr abstrahiert darstellen, denn es sollte uns hier nicht um "Privatemperie" gehen (vor allem weil dabei oft die "besonderen" Fälle genannt werden, aber weniger das "Durchschnittliche“, was aber die Masse im Vergleich zum Besonderen ausmacht!). Schön wäre es allerdings, wenn ein gedankliches Kontinuum an Kategorien durch die gemeinschaftliche Diskussion in diesem Forum entstehen könnte, das den Einfluss der Gesellschaft dieser oder jener Kategorie auf die Partnerbeziehung von „nicht vorhanden“ bis „stark“ abbildet. Denn an einem Erkenntnisgewinn sind wir alle interessiert, sonst wären wir wohl nicht hier.

Und gern noch einmal: Gesellschaft ist alles: Wirtschaft, Medien, Recht, Politik, Wissenschaft, Religion (als funktionale Unterscheidung der Subsysteme in der Gesellschaft).
Nun eine Untergliederung, die wohl anschaulicher ist, da sie das Individuum als Mittelpunkt des Gesellschaftssystems erachtet: Das Individuum (= Mikrosystem) bildet nach diesem Verständnis das Zentrum, um dieses System spannt sich das Mesosystem (Familie, Freunde, Nachbarn), hieran knüpft das Exosystem (entfernte Verwandte und entfernte Freunde, Arbeitsplatz, Gesundheits- und Sozialdienstleistungseinrichtungen) an und ummantelt wird alles vom sogenannten Makrosystem (Gesetze, Wertvorstellungen, Gebräuche). Soll heißen auch Nachbarn und Familie gehören zur Gesellschaft (weil das an anderer Stelle angezweifelt wurde)!
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
@**os
Ich bin ein großer Freund großer Texte. Ich liebe Philosophie und große Diskussionen. Wissenschaftliche Abhandlungen aber können auch mal fehl am Platz sein. Solche Texte lese ich mit der gleichen Spannung, mit der ich auch den Beipackzettel meines Blutdruckmittels lese. Man kann es mit Absätzen schon etwas auflockern. Schlimmer finde ich aber, dass ich nicht herauslesen kann, was mir der Autor eigentlich sagen möchte. Welches Fazit er zieht. Seine persönliche Meinung. Da vermisse ich dann doch den Mensch hinter dem Text.

Zum Thema
Der gesellschaftliche Einfluss ist genau so groß, wie es die Gesellschaft will. So zu tun, als wäre es anders, ist zumindest hier in Deutschland nicht angebracht. Wenn wir sehen, wie viele Parteien zur Wahl stehen und auch gewählt werden, dann drückt das die Vielfältigkeit aus. Und wir wählen eben nicht alle nur eine einzige Partei, sondern viele. Am Ende kann also immer nur ein Schnitt herauskommen.

Das ist dann der gesellschaftliche Konsens, mit dem 80 Millionen eben am besten auskommen können. Und ja, natürlich bestimmt damit die Gesellschaft, welche Modelle sie mag und welche nicht. Das fließt dann ein in die Erziehung und die Verhaltensmuster. Anschließend beeinflusst es uns alle. Das geht auch gar nicht anders.

Letztlich ist es doch aber ein Klagen auf sehr hohem Niveau. Wir können hier das Meiste ausleben. Und viele Dinge davon sind Sachen, für die wir in anderen Ländern bestraft werden würden. Auf der anderen Seite tun wir gerade zur Zeit alles, damit der unerwünschte Einfluss weniger auf ganz viele immer größer wird. Kinder in den Kindergarten schon so früh wie möglich. Das prägt. So, wie es das dritte Reich getan hat und die DDR es später weiter ausgebaut hat.
So kann man das auch sehen.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
so kann man es auch sehen..
@*******rlin

Letztlich ist es doch aber ein Klagen auf sehr hohem Niveau. Wir können hier das Meiste ausleben. Und viele Dinge davon sind Sachen, für die wir in anderen Ländern bestraft werden würden. Auf der anderen Seite tun wir gerade zur Zeit alles, damit der unerwünschte Einfluss weniger auf ganz viele immer größer wird. Kinder in den Kindergarten schon so früh wie möglich. Das prägt. So, wie es das dritte Reich getan hat und die DDR es später weiter ausgebaut hat.
So kann man das auch sehen.

…um so wichtiger ist es... für jeden einzelnen Menschen... in dieser, unserer Gesellschaft..
sich so bald man reif genug ist…in seiner Entwicklung..sich selbst ein Bild zu machen..und sich so mit seine eigene Meinung zu bilden..und danach zu leben.. *top*

Etwas beispielhafter gedacht...
@ Baer_Berlin Ich kann zwar nicht vollziehen, was du damit meinst, den Text mehr durch Abschnitte auflockern zu sollen, da ich das meines Erachtens tat. Aber in Ordnung, das ist Ansichtssache inwieweit das noch weiter vorangetrieben werden müsste.

Inhaltlich kann es gut sein, dass hier gern mehr Subjektivität gewünscht wird, da man sich somit mit diesem oder jenem Argument identifizieren oder auch davon abgrenzen könnte/möchte.
Doch so wie ich es gelesen habe, wollte der Threadsteller eine weniger subjektiv-lastige Antwort, sprich weniger Privatemperie, am besten noch von ganz speziellen Situationen.
Ist es nicht viel schöner, zu versuchen, sich umfassendere Gedanken zu machen, als nur darüber zu schreiben, was bei einem im nächsten Umfeld geschieht? Und das geht eben nur über Abstraktion (was tunlichst von einer Generalisierung zu unterscheiden ist), indem versucht wird, einen Gedankenstrahl darstellen, durch den von einer zur anderen Seite zu erkennen ist, welche Dinge gar keinen und welche einen erheblichen Einfluss haben.

Und nun zum Thematischen: Es wurde bereits vielfach angemerkt, dass von staatlicher Seite kaum noch ein offizieller Einfluss auf unsere "Liebesfähgkeit" besteht. Nur wenige Gesetze verbieten uns Aspekte, welche mit dem Gestalten unserer Partnerschaft und somit auch der Sexualität zusammenhängen. Mir fallen auch nur zwei Verbote so auf die Schnelle ein: Partnerschaft zw. minderjährigen und erwachsenen Personen (pädophiles Handeln) und das Ausleben der Sexualität im Freien (Erregung öffentlichen Ärgernisses).

Ich denke, gerade der zweite Punkt ist aber etwas, was gar nicht so wenig vorkommt bzw. auch gern praktiziert würde. Hier fällt mir beispielsweise der Sex auf dem Balkon ein, der geahndet werden könnte oder auch mehrmaliges angeblich zu lautes sexuelles Treiben in der Mietwohnung (ein erzwungener Auszug aus der Wohnung ist dann eine reale Gefahr für einen selbst, da er per richterlichen Bescheid erzwungen werden kann).
Aber auch Nudisten könnten Probleme durch jenes Gesetz bekommen. Aber auch da heißt es, wo kein Kläger, da kein Richter. Hier ist nun wieder die Frage: Zählt der Stadtpark als öffentlicher Ort ( höchst wahrscheinlich, da eine große Chance besteht, auf andere Menschen zu treffen, die sich empören könnten), sprich ist dort der sexuelle Kontakt verboten? Aber wie sieht es mit einem Wald dagegen aus? Darf hier ungestört den Trieben (es darf auch ruhig romantisch verklärt von Liebe gesprochen werden) nachgegangen werden? Was würde also geschehen, wenn man dort von jemanden beim sexuellen Akt entdeckt würde? Dürfte diese Person (sofern sie uns auf der Polizeiwache benennen kann) anzeigen wegen öffentlichen Ärgernisses?
Ich will mit den Fragen andeuten, dass die Rechtslage da sicher etwas unsicher ist und somit der direkte Einfluss auf einen jeden auch nicht ganz abzuschätzen ist.
Und gerade weil beispielsweise der Sex in der Öffentlichkeit verboten ist, somit ein Tabu darstellt, wird es für viele zum Reiz, dieses Tabu zu brechen, und hat im Umkehrschluss Einfluss auf unsere Liebesfähigkeit. Das soll nicht heißen, dass dieses Gesetz gerade dazu auffordert bzw. einen förmlich dazu provoziert, es zu übertreten. doch es hat Einfluss auf unser Handeln. Der Reiz des Verbotenen halt.

Aber da es bei uns recht wenig Gesetze diesbzgl. gibt, ist der gesetzliche Einfluss auf die persönliche"Liebesfähigkeit" gering. In anderen Ländern zur gleichen Zeit, ist das selbstredend anders. Doch auch bei uns kann es Veränderungen geben, in die eine oder andere Richtung mit weiterer Offenheit oder Retraditionalisierungstendenzen. Die Geschichte ist eben nicht linear und Gesetze veränderbar, auch sehr dehnbar wie ein Kaugummi (also Auslegungssache) in zum Teil entgegengesetzte Richtungen.

Wie beeinflusst uns die Gesellschaft nun im Alltag in puncto "Liebesfähigkeit"? Das tut sie bereits, wenn wir uns Beziehungsratgeber durchlesen, in denen steht, was getan werden sollte, damit eine Beziehung lange hätte, der Partner zum Orgasmus usw. (schön diese Generalisierungen, die auf Personen mit all ihrer Individualität angewendet werden sollen, chapeau). Auch Gespräche mit der Familie, Freunden, Arbeitskollegen beeinflussen unser Handeln in der Partnerschaft, nicht immer bewusst, aber das nimmermüde Unterbewusstsein nimmt alles auf und verarbeitet es später, wenn man gar nicht mehr weiß, durch welchen Anlass, das eigene Denken und die darauf basierende Handlungspraxis verändert wurden. Hierbei ist es auch gleich, ob wir die Ratschläge der anderen annehmen oder uns von diesen bewusst abgrenzen. Schon, dass wir uns damit auseinandersetzen, zeigt den Einfluss auf uns. Auch werden wir sicher dazu geneigt sein, entsprechend dem Milieu und seiner Normen, Wertvorstellungen zu handeln, indem wir leben. Denn Abweichungen davon können mit Ausgrenzung bedacht werden, aber zumindest unsere Person herabsetzen, was gerade heutzutage weniger Menschen eingehen wollen, da man sich durch die sozialen Netzwerke noch viel mehr für die Öffentlichkeit öffnet und sich somit zur Bewertung freigibt. Da ist vielen ein angepasstes Handeln (jedenfalls ein zum Schein dargestelltes) und ihr Ruf wichtiger, als für ihre Individualität einzutreten (Angst vor einem Shitstorm kann man das auch nennen).

Oben wurde noch gesagt, dass die Werte der Eliten unser Handeln bestimmen. Ich weiß zwar nicht, was das Bestreben der Eltern ihre Kinder recht früh in den Kindergarten zu bringen, mit dem Thema zu tun hat (zumal es arbeitstechnisch auch nicht oft nicht mehr anders geht, wenn beide Eltern arbeiten gehen; andererseits ist es für immer mehr Kinder ein Segen, denn dort gibt es warmes Essen, sie lernen Bräuche und Sitten, gar normative Regeln kennen, was bei einigen Familien heute nicht mehr gang und gäbe ist, vermittelt zu werden, dann muss leider Gottes die Gesellschaft dafür eintreten), aber sicherlich sollte das nur ein Beispiel sein, um den Einfluss der Eliten auf alle anderen Nichteliten darzustellen.

Nichtsdestotrotz, die unteren Schichten haben sich schon seit jeher an den Werten der Elite orientiert, um sich von noch tieferen Schichten abzugrenzen oder um aufsteigen zu können. Denn es erleichtert ungemein, wenn man den Gestus der Elite erlernt, um selbst in dieser verkehren zu können, da man dort oft nur mit Menschen zu tun hat, welche jene spezifischen Werte vertreten. Es scheint auch ein menschliches Streben zu sein, sich am höheren (erfolgreicheren, mächtigeren) zu orientieren, um selbst überhaupt die Chance zu bekommen, sozial aufsteigen zu können und sich somit wiederum von jenen, die in der unteren Schicht verblieben sind, abzugrenzen. Es ist eben auch ein System, um die Macht bei wenigen zu halten und deren Werte gegenüber anderen zu verteidigen, um schlussendlich die eigene Macht zu sichern.
Zumal nicht vergessen werden darf, dass sich das ganze romantische Liebesverständnis von wegen Treue aus der ritterlichen Elite (die also aus wenigen bestand) herausbildete und von dort aus in die unteren Gesellschaftsschichten als Ideal einer Partnerschaft getragen wurde, und uns heute noch sehr beeinflusst.
Und was wird uns heutzutage von den Eliten so gezeigt, was man in der Partnerschaft von ihnen nachahmen sollte? Die Politik-, Wirtschafts-, und Kulturgrößen u.Ä. und die wenigen Adligen leben immer noch recht monogam zusammen (jedenfalls offiziell!), aber bei sogenannten Promis (die unglücklicherweise auch zur Elite zählen) sieht das schon anders, eben freizügiger aus.
Das Bild ist also auch bei den Eliten bunter geworden, aber weniger bei denen, die wirklich Macht (politische, finanzielle, rechtliche) innehaben.

Es wurde auch noch gefragt, weshalb viele Menschen annehmen, sie würden bzgl. ihrer Partnerschaft nicht durch die Gesellschaft beeinflusst? Weil sie sich sowieso mainstreammäßig bewegen, also gesetzlich angepasst sowie milieuorientiert oder es wird aus guten Gründen verschwiegen und gemeint, dass dies dann Unabhängigkeit sei (sprich es wird abweichend gehandelt, aber um nicht herabgesetzt zu werden, wird darüber der Schleier des Schweigens fallen gelassen – doch etwas zu verheimlichen, nicht dazu zu stehen, ist nicht Unabhängigkeit von etwas, sondern ein Zeichen von eindeutigem Beeinflusstsein). Offiziell würden sie auch oft nicht zugeben, dass sie gegen die Werte ihres Milieus handeln, um den "guten" Ruf nicht zu verlieren, was nämlich dazu führen könnte, Privilegien zu verlieren und diffamiert zu werden.
Doch nochmals: Jedes Gespräch mit einem Menschen über dieses Thema, der genauso oder auch anders darüber denken mag, jeder Text dazu, jede Nachricht aus dem Radio usw. beeinflusst uns, Unser Bewusstsein setzt sich damit auseinander und wir Handeln auf der Basis dieser verarbeiteten Infos.


PS: Ein User meinte, für ihn sei seine Familie, Freunde u. Ä. Etwas, was außerhalb der Gesellschaft liegt und daher hätte die Gesellschaft kaum Einfluss auf ihn, da er meint, vor allem durch persönliche Beziehungen in seinem Umfeld beeinflusst zu werden.
Der Soziologe Tönnies sah das ähnlich: Er unterschied zw. Gesellschaft und Gemeinschaft.
Gesellschaft war bei ihm das Wirtschaftliche und Rechtliche (bestimmt durch Verträge und Gesetze); Gemeinschaft dagegen das Familiäre, Freundschaftliche und auch Intime, also auf einer emotionalen Basis Beruhende. Doch insbesondere in der Moderne verquicken sich beide Sphären derartig durch die Ökonomisierung selbst der persönlichen Beziehungen, sodass seine Thesen kaum noch passend erscheinen, um unser soziales System zu beschreiben.
wow..
*g*
@*********Eros

Ich mag deine Beiträge, enorm viel Gedanken.

Die Lesbarkeit, gerade mit dem Weiss auf Schwarz, erhöht sich mMn durch Gliederung in Abschnitte deutlich, so werden womöglich ein paar mehr Leser wirklich durchhalten.

Danke!
@*******rus

Es ist schön, ein positives Feedback zu bekommen.
Dafür sei Dir gedankt!

Ich hoffe allerdings, dass der Text nun so weit gegliedert ist, dass er Reaktionen darauf erntet, insbesondere inhaltsbezogene.

Denn es ist doch immer wieder sehr beglückend (jedenfalls für mich), durch eine Kommunikation eine Perspektive aufgezeigt zu bekommen, die man vorher so noch nie wirklich bedacht hat.

Aber unser vorgeprägtes Denken schiebt uns da oft einen Riegel davor, offen für andere Sichtweisen zu sein. Da könnte man sich glatt wünschen, dass wir alle wie eine Tabula rasa wären: unparteiisch, vorurteilslos, nicht beeinflusst, nicht durch unsere Herkunft vorgeprägt - eben bereit, Sachen zu denken, die wir so noch nicht gedacht haben.
Was auch eine Art Bejahung der Vielfältigkeit des Lebens ist, und nebenbei auch ein Akzeptieren des Gegenübers ist.


Auf bald!
Es gibt ein unglaublich umfangreiches Handbuch psychischer Störungen, das diagnostische und statistische Handbuch psychischer Störungen (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, DSM) seit Anfang der 1950er Jahre – mittlerweile in der fünften Auflage DSM 5. Die dritte Auflage DSM 3 war kurz nach Erscheinen in DSM 3 R geändert worden, also DSM 3 Revisited. Darin wurde der Tatbestand der psychischen Störung „Homosexualität“ dem gesellschaftlichen Druck folgend schlichtweg gestrichen. Mit einem Federstrich wurden Millionen von Menschen von ihrer Krankheit geheilt.
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*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
@oberarm
****arm:
Mit einem Federstrich wurden Millionen von Menschen von ihrer Krankheit geheilt.


Viel interessanter ist die Frage WIE es passieren konnte, dass sie da überhaupt erst HINEINGEKOMMEN sind???

An diesem "rein&raus" erkennt man die ganze Willkür bestimmte Instanzen unserer Kultur, wenn es um Sexualität geht!!!

*danke* für den Beitrag!

*gg*
*********nd_69 Frau
7.529 Beiträge
*********Eros:
Da könnte man sich glatt wünschen, dass wir alle wie eine Tabula rasa wären: unparteiisch, vorurteilslos, nicht beeinflusst, nicht durch unsere Herkunft vorgeprägt - eben bereit, Sachen zu denken, die wir so noch nicht gedacht haben.


Ja, das klingt gut. Aber es bedeutet auch, das Rad immer wieder neu zu erfinden - und zwar nicht im übertragenen Sinne.

Dinge / Verhaltensweisen, die sich bewährt haben, behalten wir gerne bei und stellen sie eben erst in Frage, wenn sie nicht mehr funktionieren.

Das sehe ich auch als Dilemma im Beziehungsalltag und in der Beziehungsgestaltung an.

Hinzu kommt, dass diese "bewährten" Verhaltensweisen dann auch von der Gesellschaft akzeptiert sind und vorgelebt werden. Trotz allem Pluralismus in der Gesellschaft sieht man auch heute noch (oder gerade heute wieder, wenn ich so an gewisse rechte Strömungen denke) das "schwarze Schaf" als bedrohlichen Außenseiter und nicht als Bereicherung.

Was wiederum (auch im Beziehungsbereich) seine Vorteile hat: Die Tabula rasa kann ja auch nicht abschätzen, wer es gut und wer es böse mit einem meint - da helfen Erfahrungswerte, die (wie wir wissen) auch nicht immer stimmen müssen bzw. unter anderen Vorzeichen auch nicht mehr helfen. Aber sie versprechen Orientierung. Und aufgrund der rasanten Änderung unserer Lebensweise (Mobilität, Informationsflut, Aufbrechen der alten Familienstrukturen, eben gesellschaftlicher Wandel) ist es nur verständlich, dass Menschen nach Halt und Orientierung suchen, um ein gefühltes Chaos zu bewältigen.

Die wenigsten dürften in der Lage sein, diesen Halt und diese Orientierung in sich selbst zu tragen, sondern sie stützen sich auf tradierte Werte und Normen. Was ich in Ordnung finde, solange man dabei Gehirn und Herz nicht ausschaltet.
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
@rückenwind
Die wenigsten dürften in der Lage sein, diesen Halt und diese Orientierung in sich selbst zu tragen,

Was meinst du denn bitte schön damit???

Und wenn du schon der Meinung bist, hast du dir mal die Frage gestellt, woran das liegen könnte???

Und falls dies wirklich so ist, zeigt es nicht das komplette Versagen unserer Gesellschaft auf, dafür zu sorgen das sich dies ändert?!

Das "Rad" in der Sexualität nämlich immer neu erfinden zu müssen (Von Generation zu Generation), bedeutet auch:

Jede Generation fängt wieder bei NULL an. Ergo: NULL Entwicklung!

Aber sehr viel spricht dafür, dass es leider GENAUSO ist!!!

*feuerwehr*
*********nd_69 Frau
7.529 Beiträge
***ta:
Was meinst du denn bitte schön damit???

Darüber könnte ich ein Buch schreiben. Ich meine damit, dass wir alle Verletzungen mit uns rumschleppen, manche mehr, manche weniger.

***ta:
Und wenn du schon der Meinung bist, hast du dir mal die Frage gestellt, woran das liegen könnte???

Selbstverständlich habe ich drüber nachgedacht und bin zu einem Ergebnis gekommen, das ein weiteres Buch füllen könnte. Das Buch könnte den Titel tragen "Die Nachkriegsgeneration, ihre Traumata und deren Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft".

***ta:
Und falls dies wirklich so ist, zeigt es nicht das komplette Versagen unserer Gesellschaft auf, dafür zu sorgen das sich dies ändert?!

Nein, es zeigt auf, dass wir die Kinder unserer Eltern sind, und dass es an uns ist, das zu ändern, was wir in uns ändern können - und da sind wir wieder beim Thema "Die wenigsten dürften in der Lage sein, ....". ICH bin dafür zuständig, dass ICH das Trauma, das ich bei meinen Eltern erlebt habe, für MICH klar zu machen und zu bewältigen. Und vielleicht auch ein wenig meinen Eltern heute zu "entlasten" von der Schuld, nicht immer alles richtig gemacht zu haben. Sie haben trotzdem das Beste getan, was sie konnten.
Ich kenne aber auch viele Menschen, die die Muster übernehmen, die sie in der Kindheit gelernt haben, ohne darüber nachzudenken.

Und deshalb hab ich nicht die geringste Veranlassung, auf "die Gesellschaft" zu schimpfen, sondern fange bei mir an.

Ich wundere mich nur über deinen "wütenden Ton", den ich aus deinen vielen Fragezeichen, Ausrufezeichen und suggestiven Fragen entnehme...
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
Themenersteller 
@Rückenwind
ICH bin dafür zuständig, dass ICH das Trauma, das ich bei meinen Eltern erlebt habe, für MICH klar zu machen und zu bewältigen.

Es tut mir leid, dass du durch deine Eltern ein Trauma davongetragen hast.

Aber TRAUMATA und Umgang mit denselben sind hier nicht Thema!

Hier geht es um ganz "normale" Verhaltensweisen innerhalb unserer Gesellschaft. Verhaltensweisen die Traumata hervorrufen thematisch direkt mit zu diskutieren, würde den Rahmen dieses Thread sprengen!

Das du meinen Fragezeichen und Ausrufezeichen "Wut" entnimmst, sind Fehlinterpretationen deinerseits. 3 Fragezeichen/Ausrufezeichen sollen nur ausdrücken, für wie wichtig ICH PERSÖNLICH die Frage/Aussage einschätze. Mehr nicht!

Außerdem sind die Fragen KEINE Suggestivfragen, sondern reine Wissensfragen bzw. sogenannte "Leerfragen", und beinhalten, bzw. beabsichtigen, keinerlei Beeinflussung der Person die gefragt wird.

*polizei*
*********nd_69 Frau
7.529 Beiträge
***ta:
Es tut mir leid, dass du durch deine Eltern ein Trauma davongetragen hast.

Aber TRAUMATA und Umgang mit denselben sind hier nicht Thema!


Du hast gefragt - ich hab geantwortet. Und zwar bezogen auf das Thema "Gesellschaft" bzw "wer ist eigentlich die böse Gesellschaft".

Ich finde nicht, dass es dir leid tun muss, wie ich lebe und was ich erlebe. Ich finde nicht, dass du hier irgendwelche Schuldzuweisungen vornehmen musst, was mein Leben angeht. Ich habe kein Trauma. Ich habe ein von dir gewünschtes Beispiel genannt und ich habe die ich-Form anstatt der Man-Form gewählt.

Aber sei es drum - du bist der Themenersteller. Und wenn du diese Aspekte "die Gesellschaft" nicht thematisieren willst, dann ist das ok für mich. Allerdings gehört für mich ein "woher kommen wir, wohin gehen wir" schon zum Thema - ansonsten finde ich es einfach nur seicht, über den Einfluss "der Gesellschaft" zu diskutieren - die nichts anderes ist als wir alle zusammen.
****ga Frau
18.014 Beiträge
@ISHTA
ich würde es auch sehr begrüssen, wenn du mal präszisieren würdest
wen du unter die "Gesellschaft" verstehst, das ist ja doch ein sehr verallgemeinernder und sehr ungenauer Begriff. *g*
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
So wie ich das sehe, sind "die Gesellschaft" wir alle ....

*gruebel*

Und genauso wie rueckenwind interessiert mich auch die Frage, woher wir kommen ... also die Frage der Geschichte. Die Frage, welchen Einfluss die Zeit, in der man lebte, auf Menschen hat und die Frage, wie diese Erfahrungen dann bewusst oder unbewusst weitergegeben werden.

Vielleicht ist das aber für die junge Generation doch kein Thema mehr...*nixweiss*
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
ohne Kultur und Gesellschaft?
***ta:
Aber gerade dieses Thema welches für eine Kultur doch existenziell ist, da es dessen langfristiges Überleben sichert, wird ausgeklammert. Damit eine Gesellschaft überlebt, sind funktionierende Einzelbeziehungen, zum Beispiel die Ehe, notwendige Voraussetzungen. Dies schließt auch ein, wie diese Beziehungen Liebe und Sexualität leben.

Wenn ich es richtig verstehe, dann kommen Kultur und Gesellschaft eindeutig in der Ausgangsfrage vor.

Wiki meint....
Kultur =... []... Die Bandbreite der Bedeutungsinhalte ist entsprechend groß und reicht von einer rein beschreibenden (deskriptiven) Verwendung („die Kultur jener Zeit“) bis zu einer vorschreibenden (normativen), wenn bei letzterem mit dem Begriff der Kultur zu erfüllende Ansprüche verbunden werden.

Gesellschaft = Gesellschaft“ bedeutet wörtlich den Inbegriff räumlich vereint lebender oder vorübergehend auf einem Raum vereinter Personen.

Da die meisten von uns eine normative Prägung (kultureller Aspekt) ihrer Liebesfähigkeit wohl durch das Elternhaus (räumlich vereint lebender Personen) erhalten haben, verstehe ich nicht, wie Ishta das trennen will.

Ja, der Rest der in Deutschland lebenden Personen (Gesellschaft räumlich auf Deutschland beschränkt) beeinflußt zwar nicht meine persönliche Liebesfähigkeit, jedoch, die Art wie ich diese auslebe (Kulturgedanke der ominösen deutschen Gesellschaft).

Damit unsere Gesellschaft langfristig überlebt (stochastisch), haben meine Partnerinnen und ich für Kinder gesorgt... Auftrag erfüllt, einmal mit Ehe, einmal ohne Ehe - funktioniert beides.

Zur Liebesfähigkeit gehört es vielleicht auch einen Partner ziehen zu lassen, wenn er nicht glücklich ist.

Gesellschaft und Kultur sind ständig im Wandel - zum Glück sonst hätten wir und vor allem Du jetzt noch 923 Jahre (oder so) "1000 jähriges Reich" vor uns.

Meine Beitrag zu diesem Wandel habe ich geleistet, werde ich auch noch bei der Erziehung meiner Kinder, im Umgang mit anderen Menschen in dieser Gesellschaft, mit ein paar Frauen, mit Behörden, Unternehmen und sonstigen leisten und vielleicht ist die Kultur und die Gesellschaft, die daraus in Zukunft entstehen besser, ehrlicher, respektvoller, liebenswerter, als das was es einmal gab.

DeltaSagittarii
****tb Frau
51.551 Beiträge
JOY-Angels 
Unsere *tonne* hat gerade zwei Handvoll Postings verspeist, die nicht im Einklang mit den http://www.joyclub.de/hilfe/spielregeln.html standen.

Das Thema lautet Gesellschaftlicher Einfluss auf unsere Liebesfähigkeit Dass sich die Diskussionsbeiträge auf den Inhalt des Eingangspostings beziehen, ist explizit gewünscht und wenn hier die Gesellschaft als ursächlich konfliktauslösend benannt wird, stellt der inhaltliche Exkurs über die möglichen Einflüsse einen Teil des Themas dar. Threadteilnehmer zu beschimpfen gehört hingegen nicht zum guten Ton des JOYclub-Forums, daher bitte ich euch alle, eure weiteren Beiträge ausschließlich auf das Diskussionsthema zu beziehen und anderen Usern höflich, tolerant und wertschätzend zu begegnen.

Ich wünsche euch einen konstruktiven Verlauf der Diskussion.

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
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