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Gesellschaftlicher Einfluss auf unsere Liebesfähigkeit

Für wie hoch haltet ihr den gesellschaftlichen Einfluss auf eure gelebten Beziehungen?

Dauerhafte Umfrage
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Sexuelle Entfaltung, Freidenker & regressive Institutionen
Gesellschaft - ist ein Begriff der alle Menschen umfaßt die in einem Bereich leben meist ist dieser auf eine Nation (z. B. Belgien, Frankreich, Deutschlang, oder seit einigen Jahrzehnten auch Europa) oder einen Kulturkreis bezogen (sog. Gesellschaft der westlichen Welt).

Die sexuelle Entfaltung hat im Lauf der Geschichte viele Höhen und Tiefen erlebt. Sexuelle Entfaltung war sowohl schon in den demokratischen Stadtstaaten von Mesopothamien ein Thema - wie archäologisch erforschte Tontafeln belegt haben - ebenso wie in Ägypten wo Wandmalereien davon zeugen. Schon damals hat es Regime gegeben die gegen die sexuelle Entfaltung der Menschen vorgingen. Der Grund dafür liegt darin das sexuelle Entfaltung meist mit Freidenkern einhergeht und diese Menschen haben einen eher Bürgerlichen Staatsgedanken der mit Bürgerrechten und Demokratie in Verbindung steht. Wenn die frühen demokratischen Stadtstaaten von Einzelherrschern vernichtet wurden wurde sowohl das Freidenkertum als auch die sexuelle Freiheit beendet. Das hat sich in der Geschichte viele Male wiederholt. Bei den Griechen - zu deren Zeit der Humanismus zum erstenmal umfassend erarbeitet und durchdacht wurde - als die Athener 30 die Demokratie durch eine Art Mafia-Herschaft außer Kraft setzen bis hin zur Manifestierung der christlichen Kirche beim Konzil von Nicäa - als auch beginnend Reglements über das Sexualleben der Menschen definiert wurden. Abhängig von den Herrschaftsstrukturen - und bei einzelnen Herrschern - abhängig von der Persönlichkeit der herrschenden Person wurde die sexuelle Freiheit mehr oder weniger eingeschränkt (in Europa stark einhergehend mit dem Grad der Christianisierung) bis hin zur praktisch totalen Reglementierung (Erniedrigung der sündigen Frau, strikte Heterosexualität, Monogamie als Pflicht, Definition von Vergehen als Todsünde) als Gegenbewegung zur Minne des Spätmittelalters (Erhebung der Frau, Erhebung der Liebe zum Ideal) und noch mehr zum Humanismus (Ansatz von den Bedürfnissen der Menschen her) der Rennaissance.

(Das ist natürlich stark verkürzt und vereinfacht dargestellt und soll nur den Zusammenhang und das Auf und Ab der sexuellen Freiheit (und Analog die Frage: selbstgewählte Liebesbeziehung/Liebesheirat oder aufoktruierte Ehe) - darstellen

Für die Zukunft stellt sich die Frage wohin die Reise wohl geht.

Kulturell gesehen leben wir in einer Zeit die gekennzeichnet ist durch ein Auseinandergleiten der Entwicklung, währen manche Menschen hohe Bildungsgrade erreichen - fallen andere weit unter die Durchschnittsbildung herab.
Während viele Menschen ihr Leben - auch sexuell - ganz individuell gestalten - wird versucht Verhaltensmaßregelungen zu installieren (politisch korrektes Verhalten), und Gender-Ideologien statt Gender-Fakten werden ins Bewußtsein der Gesellschaft implementiert.

Das sexuelle Freiheit wenn sie in der Gesellschaft relativ offen kultiviert wird - wie zuletzt in den 1920er Jahren dazu führt das eine Gegenbewegung entsteht ist klar.
Interessant ist das wir derzeit eine De-Demokratisierung und Institutionalisierung von Entscheidungen erleben. Es wäre überraschend wenn sich das nicht in wenigen Jahrzehnten auch auf die Lebensgestaltung im Bereich der Sexualität auswirkt. Zumal zum erstenmal in der Geschichte eine Institution besteht welche die Menschen bis in die Privatsphäre überwacht.
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
Ich habe
so meine Probleme mit Deinen historischen Darstellungen, aber lassen wir das.

Das sexuelle Freiheit wenn sie in der Gesellschaft relativ offen kultiviert wird - wie zuletzt in den 1920er Jahren dazu führt das eine Gegenbewegung entsteht ist klar.

Meinst Du wirklich die 1920er Jahre als letzte Zeit einer sexuell offenen Gesellschaft ? Die absolute Freiheit gab es damals allerdings nur für kleine Gruppen und in den großen Städten. Der Großteil der Bevölkerung blieb dem misstrauisch fern. Die "Gegenbewegung" war dann die Moral der NS Zeit ... *snief*

Wohingegen die 1970er Jahre (meintest Du die vielleicht ?) eine politische und sexuelle Freiheit brachten, die sich von kleinen Gruppen auf große Teile der Bevölkerung ausbreitete. Heute kann man das gleiche Geschlecht lieben, unverheiratet zusammen leben und als unverheirateter Vater das Sorgerecht bekommen. Travestie findet im Fernsehen zur besten Sendezeit statt und Polyamory ist Teil von Talk Shows.

Da gibt es noch viel Raum für Verbesserung, gebe ich zu, aber immer wieder Menschen, die die Freiheit verteidigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dahinter wieder zurück gehen wird.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
1920 - ja meine ich, sogar mehr noch als 1970, die Moral von 1933 ff. und auch dann wieder sehr stark nach 1948 war die Gegenströmung.

*******na57:
Da gibt es noch viel Raum für Verbesserung, gebe ich zu, aber immer wieder Menschen, die die Freiheit verteidigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dahinter wieder zurück gehen wird.
Die sehe ich nirgens, der umfassenste und massivste Angriff auf die Freiheit der lange im Verborgenen stattfand und seit Juni 2013 der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde wird nicht bekämpft. Es gibt einige Nischenscharmützel und Events wie CSD & Co. der Rest ist marginal. Und darüber hinaus wird doch nur kritisiert wo es opportun ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen das man dahinter zurückgehen wird - es wäre schließlich nicht das erste mal und souveräner als z. B. vor 100 Jahren sind die Menschen heute nicht.

Wenn man sich z. B. die regressiven Keuschheitsregeln in den USA ansieht die in den letzten 15 Jahren augekommen sind - nach einer Welle von Teenagerschwangerschaften - hin zu der sexuellen Enthaltsamkeit bis zur Ehe (die bei Akademikern dann oft erst Ende 20 bis Mitte 30 geschlossen wird) deren Proklamation wie auch die Homosexuellen-Phobie ganz bewußt von Parteiangehörigen und politischen Stiftungen vorangetrieben und finanziert wird diese Gefahr wahrnehmbar. Homosexualität ist - z. B. auch ein Parameter der von den Totalüberwachern erfaßt wird - warum die sich dafür interessieren hat sicher keinen Grund. Um nicht einseitig zu sein - in Rußland ist es nicht besser.

Ich kann gerne weitere Beispiele hinzufügen wie auch derzeit Institutionen die das offentliche Meinungsbild beeinflußen auf die Liebe / die Sexualität Einfluss nehmen.
*********rt64 Frau
649 Beiträge
...
Ich denke das die Gesellschaft und auch die Erziehung sehr wohl einen Einfluss auf unsere Liebesfähigkeit haben.
In meinem Elternhaus wurde niemals über Sex gesprochen, geschweige denn gab es irgendwelche Anzeichen dafür, dass meine Eltern welchen haben.
Es hat sehr lange gedauert und mich viel Überwindung gekostet aus diesen Bahnen auszubrechen und das zu leben, wonach mir eben ist.

Hemmungslos, hingabevoll und leidenschaftlich mich einem Mann hingeben zu können war nochmal ein großer Schritt, ebenso auch mal meine Wünsche zu äußern, einzufordern was und wie ich es eben gerne haben möchte.

Auch der Beruf hat einen wesentlichen Einfluß darauf wie sehr man sich traut das was man eben gerne lebt auch in der Öffentlichkeit zu tun. So empfinde ich es zumindest.

Die Erfahrung hat mich im Laufe der Jahre gelehrt zu tun was und wie ich es will, wenn auch nicht immer da wo mir gerade danach ist *zwinker*
Wo ist die Frage? 😉
Also ich finde es steht außer Frage, dass die Gesellschaft einen enormen Einfluss auf Liebesbeziehungen hat.
Schönheitsideale z.B. sind doch auch in jeder Epoche anders gewesen.
Was beim Sex normal ist und was nicht wurde schon immer durch Gesellschaft und Religion vorgegeben.
Das gleiche gilt für Liebe, die christliche Prägung unserer Kultur sagt, man darf nur eine (n) lieben. Das Gesetzt gibt vor, das Vielehen verboten sind. Also wird das auch so von uns gelebt.
Alle sagen immer, sie kümmert nicht was andere sagen. Aber die meisten würden doch nie wagen aus den vorgegebenen Mustern auszubrechen. Die Leute die sich für intelligent halten, stellen vieles in Frage, nur ihre eigenen Moralvorstellungen nicht und wo die überhaupt herkommen.
Naja und dann haben wir noch den Einfluss von Popkultur und Medien. Da werden auch bestimmt Werte eingeimpft. Selbst so simple Sachen, wie der Scheiß der in Brigitte, MansHealth und Co steht. Irgendwelche Vorschriften, die einem sagen wie so eine Beziehung eigentlich auszusehen hat. Auch das hat auf den einen oder anderen Einfluss.

Eine Frau von heute, erwartet doch etwas ganz anderes von einem Mann als eine von vor 100 Jahren und eine Deutsche etwas anderes als eine Japanerin.
Und selbst das, was von der Genetik vorgegeben scheint, selbst da pfuschen wir rum. Frauen die die Pille nehmen paaren sich mit "Weicheiern", die sie ohne diesen Eingriff in ihren Hormonhaushalt, niemals ranlassen würden.
Für mich...
... steht es auch ausser Frage, das unser Verhalten und unsere Liebesfähigkeit von der Gesellschaft geprägt wird. Wenn das in anderen Foren negiert wird, wie Du, liebe Ishta schriebst, dann kommt mir das spanisch vor.

Worüber ich nachdachte, ist ob das Wort Liebesfähigkeit passend ist. Ich glaube, wir alle tragen eine enorm große Liebesfähigkeit in uns. Die gesellschaftlichen Regeln begrenzen uns jedoch oft in der Entwicklung und dem Ausdruck dieser Liebesfähigkeit, vor allem in der Fähigkeit zur Selbstliebe. Mir kommt aber noch en anderer Begriff in den Sinn, der vor allem in der Sexualität eine Rolle spielt: Lustfeindlichkeit. Ich erlebe unsere Gesellschaft als eher lustfeindlich oder lustblockierend. Leistung, Arbeit, etwas schaffen, Konkurrenz etc wird höher bewertet als sich hingeben, lustvoll geniessen, die Dinge fliessen lassen.... Dinge überhaupt einfach wegen des Lustgewinns zu tun, ohne weiteren Sinn.

Letztlich sind wir, so meine ich, in all diesen Ebenen der Liebe durch kollektive Muster und Regeln beeinflusst. Manchmal mehr, manchmal weniger. Aber wir sind ein Teil der Gesellschaft und können uns demnach gar nicht wirklich entziehen. Niemand lebt im sozialleeren Raum. Als soziale Wesen sind wir immer im Bezug zur Gruppe, auch wenn jemand meint, es sei ihm egal, was andere denken. Diese Abgrenzung geschieht doch dann auch in Bezug auf die anderen, auf die Gesellschaft.

Für mich spiegeln sich gesellschaftliche Einflüsse auf mein Leben in Ängsten, Unsicherheiten und Eifersucht wider. Ich trage abwertende Gedanken bezüglich bestimmter sexueller Praktiken in mir, ich habe Angst, mich in eine sexuelle Situation mit mehr als einem Partner zu begeben, ich bin eifersüchtig und erlebe Verlustangst, wenn mein Partner sich anderen Frauen zuwendet... all dies ist durch gesellschaftliche Prägungen in mich hinein gekommen UND ich habe es in mich gelassen!

Liebe Grüsse Silvia
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Reproduktion?
*P:
Aber gerade dieses Thema welches für eine Kultur doch existenziell ist, da es dessen langfristiges Überleben sichert, wird ausgeklammert. Damit eine Gesellschaft überlebt, sind funktionierende Einzelbeziehungen, zum Beispiel die Ehe, notwendige Voraussetzungen.

Also das halte ich doch für eine sehr gewagte Behauptung. Ich vermute, dass die TE meint, dass eine Bevölkerung für den Fortbestand eine gewisse biologische Reproduktionsrate braucht. Selbst das ist noch fraglich, da ja z.B. auch Ab-/und Zuwanderung den Bevölkerungsstand beeinflusst, aber meinetwegen.

Dass die biologische Reproduktion etwas mit Liebe zu tun hat - nun, das wird heute gerne so gesehen ist aber historisch wohl relativ neu. Fakt ist, dass für die biologische Reproduktion Kinder gezeugt, geboren und groß gezogen werden müssen. Das hat mit Liebe zwischen Erwachsenen erstmal nicht allzu viel zu tun.

Mal ganz davon abgesehen, dass weder die Reproduktion einer Bevölkerung noch die einer Gesellschaft ein Wert an sich sind. Würde denn der Welt was fehlen, wenn "die Deutschen" ausstürben? Wohl kaum.

Dann mal zum Thema Gesellschaft und Kultur. Gesellschaft, gerade wenn der kulturelle Anteil in den Vordergrund gerückt wird, reproduziert sich über alles mögliche und vielleicht sogar am allerwenigsten über biologische Reproduktion. Der Kapitalismus hat sich als Gesellschaftsform ja mitnichten über biologische Reproduktion weltweit ausgebreitet - um mal ein Beispiel zu nennen.


Bis gleich
Stefan
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Zunächst mal verstehe ich unter Liebesbeziehung mal eine Liebesbeziehung - und keine (Lebens-)partnerschaft. Die TE will das für diesen Thread wohl anders sehen. Ich versuche, mir das so zurecht zu denken - wobei die Fragestellung des Threads m.E. für beide Themen interessant wäre.

***ta:
Gibt es Beispiele in euren Erfahrungen woran ihr einen Einfluss bemerkt habt?

Nun, AniLala hat es schon ziemlich perfekt auf den Punkt gebracht:

****ala:
Natürlich hat die Gesellschaft einen Einfluss darauf: immerhin kommt mein Partner ja aus der Gesellschaft und ich auch.

Wir leben alle nicht im luftleeren Raum und würden wir es, würden wir uns nicht begegnen.

***ta:
Spürt ihr, wo ihr selbst betroffen seid von diesem Einfluss?

Auch hier ist die Feststellung von AniLala absolut einschlägig: Gerade für eine Liebesbeziehung kann ich mir vorstellen und wünschen was ich will - das bleibt alles Theorie, wenn sich da niemand findet, die/der in meine Phantasien hinein passt.

Das gilt übrigens auch für das Thema (Lebens-)partnerschaft - wobei bei Partnerschaften die Sachlogik ein eigenes Zurichtungspotential mitbringen mag.

***ta:
Welche Konsequenzen hat, bzw. hatte dies ggf. für euch?

Ganz einfach: Ich muss mich an dem orientieren, was praktisch möglich ist und eben letztendlich gesellschaftlich vorgeprägt ist. So will ich schon seit dem ich 16 bin eine offene Beziehung. Habe ich das gekriegt? Lange nicht und auch jetzt bleibt (leider) viel zu wünschen übrig. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...


Interessant übrigens auch die Umfrage: Gerade mal 6.5% sehen einen positiven Einfluss. Aber mehr als 50% einen negativen. Mich würde interessieren, was bei einer Umfrage mit einer repräsentativeren Bevölkerungsauswahl raus käme *zwinker*.


Gruß
Stefan
******ndi Mann
5 Beiträge
gesellschaft
hallo,

um hier mit einzusteigen ... möcht ich nur kurz fragen um welche art der gesellschaft es sich handeln soll?? muss man nicht erstmal als grundlage definieren welche gemeinschaft gemeint ist?

Das Begriff der Gesllschaft scheint sehr unkonkret und bietet ein weites spektrum an spekulationen. was natürlich nicht falsch ist. aber ein argumentieren scheint dann ja schweiriger^^
ZUm Beispiel; Geht mann von der Gesellschaft als Nation/staat aus, ist der einfluss ein anderer als, wenn man von der Gesellscahft als eine kleines Gruppe von Menschen ausgeht.
Das zusammenleben in der gesellschaft als grosses ganzes ist anderes geordnet, als das zusammenleben in einer kleineren gruppe von menschen. Die zwänge des einzelnen sind andere, das benehmen, das auftreten.

auch bei diesen anfänglichen gedanken, sieht man schon das die gesellschaft ein hohen einfluss auf so manche dinge hat.
****xe Mann
386 Beiträge
Und schon steckst Du in der Falle ..
Es ist mir - dies als Metapher für den Einfluss der Gesellschaft auf mein Liebesleben-/fähigkeit - "scheissegal, was die Nachbarn denken."

Und dieser scheinradikale Selbstbezug ist dermaßen zeitgeistig und sogar zeitgeist-opportunistisch - zu anderen Zeiten und Orten hättest Du ihn Dir kaum leisten können und vermutlich auch jetzt lebst Du nicht in einem 600-Seelen-Dorf - dass ich mich frage, wie Du eigentlich aus der Nummer wieder rauskommen willst. Denn erst, wenn man sich Einflüsse zugesteht, und darüber reflektiert, in welchem Maß das anfängliche Jahrtausend in einem mitteleuropäischen Land auch das Denken und Fühlen mibestimmt, ist man überhaupt erst in die Lage versetzt, ein wenig Distanz zu dieser Zeit aufzubauen, und jenes Maß an Freiheit und Unabhängigkeit sich zu erobern, dass Du meinst, hier so in vollem Umgang für Dich reklamieren zu können.
*****one Frau
13.323 Beiträge
ich überlegte gerade, was an gesellschaftlichen gegebenheiten meine persönliche liebesfähigkeit im sinne der themas beeinflusst hat oder noch beeinflusst.
ausgehend davon, dass ich mit zwei gesellschaftordnungen erfahrungen habe, finde ich keinen mich je geprägten punkt.
weder in der DDR, noch jetzt hat mich je irgendetwas von meiner art zu lieben abgehalten.
wer hätte das auch tun sollen? einen partner frei zu wählen, das war mir nie verwehrt. meine sexualität auszuleben, auch nicht.
*****ara Paar
1.005 Beiträge
Das Thema ist an Vielfalt kaum zu überbieten...
und ich finde es schwer einzuhaken...

Fakt ist für mich, dass es die Gesellschaft nichts und gar nichts angeht, wie ich liebe oder nicht, welche Art Beziehung ich führe, welche sexuellen Präferenzen ich habe, solange es NIEMANDEN anders in irgendeiner Weise belästigt, quält, misshandelt oder einem Zwang unterliegt. Sind alle Beteiligten einverstanden, ist für mich alles in Ordnung.

Das ist der Idealfall, welcher eigentlich in einer aufgeklärten Gesellschaft vorkommen soll. Aber der Punkt zu klären, was denn Gesellschaft ist, scheint mir auch vonnöten, denn es gibt eine zu grosse Anzahl von Gesellschaften, welche nach jeweils anderen Regeln funktioniert. Natürlich sind wir Menschen die Gesellschaft, aber die unterschiedlichen - geschriebenen oder ungeschriebenen - Gesetze prägen das jeweils gesellschaftliche Bild.

Gehen wir nun davon aus, dass wir von der Mitteleuropäischen Gesellschaft reden, gibt es auch hier wieder völlig verschiedene Unterarten. Nehmen wir mal als Beispiel Homophobie. Diese zieht sich sicherlich auch quer durchs Land, aber man kann Häufungen feststellen. Gehört man zum Beispiel zu einer gewissen christlichen Partei, ist es dort konform homophobes Verhalten und Äusserungen an den Tag zu legen. Insofern findet man hier auch eine mehrheitlich homophobe Gesellschaft. Dass solch ein Verhalten dann die Liebesfähigkeit zum Beispiel von Kindern dieser Menschen stark beeinflusst (traut sich nicht einzugestehen homosexuell zu sein) ist klar.

Ebenso wird die Art zu Lieben stark beeinflusst, wächst man in einer katholisch geprägten Familie auf. Und wie erwähnt, gibt es in den USA auch wieder ganz andere Strömungen, welche soweit gehen, dass Töchter ihre Väter scheinehelichen mit dem Zweck, ihnen ihre Jungfräulichkeit bis zur Hochzeit anzuvertrauen. Dieses Verhalten kann dann die Liebesfähigkeit auch wieder stark beeinflussen -

Insofern finde ich die Fragestellung der TE nicht ganz so glücklich, zu ungenau, zuviel Interpretationsspielraum. Ja, die Gesellschaft spielt eine grosse Rolle, aber die Gesellschaft besteht aus zig "Subgesellschaften", welche eine jeweils andere Sichtweise und somit Liebesfähigkeit vermitteln.
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