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Asperger Syndrom - Umgang mit Menschen und Probleme

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******ion Mann
205 Beiträge
@********arTM... wenn ich der Empfänger einer solchen barschen Mail wäre, würde mir das schon sehr stinken und ich mich natürlich fragen, "Warum ist das so ?" Mag mich der Kollege wohlmöglich nicht oder was hat er ? Ich kann mir also schon vorstellen, dass auch bei anderen Kollengen Fragen aufkommen und vielleicht gar Missverständnise und Unsicherheiten entstehen und ein eher unpersönlicher Umgangston auch nicht gerade zu einem positiveren Arbeitsklima beiträgt.
Ich kenne die Erfahrung, anderen mit einer bestimmten Reaktion, bzw. Nichtreaktion vor den Kopf gestossen zu haben, weil ich mir eben nichts dabei gedacht habe und ich es für selbstverständlich hielt, eben so zu reagieren und dabei nicht an die Bedürfnisse anderer zu denken, bzw. sie zu akzeptieren. Also ein bestimmtes "Auf ihn eingehen" nicht funktioniert hat. Mein Gegenüber fühlte sich verletzt, weil ich z.B. mal etwas kritisierte, was er mochte und ich nicht und es nicht einfach so akzeptierte. Es war mir lange Zeit nicht einmal bewusst, dass ich damit jemanden verletzen kann. Auch wenn ich mich als Aspi immer noch nicht in vieles reindenken kann und es wohl auch nie können werde, habe ich aus meinen Erfahrungen meine Strategien entwickelt, solche Situationen möglichst zu vermeiden, wenn ich sie kenne und sie ein gewisses Konfliktpotential in sich bergen. Im Fall einer Mail greife ich da lieber auf eine Freundlichkeitsfloskel zurück, um auf der sicheren Seite zu sein.

Ich verstehe auch, dass man sich als Aspi nicht vor jedem outen möchte. Möchte ich auch nicht; und schon garnicht, wenn eine berufliche Entscheidung ansteht, aber es wäre eine Überlegung wert, damit bis nach der Übernahme zu warten und, je nachdem, welches Vertrauensverhältnis gegenüber welchen Kollegen besteht, das evtl. doch anzusprechen, um weiteren möglichen Konflikten vorzubeugen. Mir persönlich hat es in dem einen oder anderen Fall schon geholfen, besser verstanden zu werden, warum ich in bestimmten Situationen anders reagiere.
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******ion Mann
205 Beiträge
... ich habe es übrigens auch verschwitzt, mich bei dem einen oder anderen hier für ein gemachtes Kompliment zu bedanken, weil ich hier länger nicht mehr anwesend war. Da die Beiträge nicht länger als 30 Tage abrufbar sind, weiss ich leider nicht mehr von wem die Votes kamen. Daher mein Danke dafür an dieser Stelle nun zurück an all diejenigen *zwinker*
*********e_TM Paar
1.054 Beiträge
Ich gehe bei den Kollegen in der Firma davon aus, sie denken weiter als bis zur eigenen Nasenspitze, denn es sind fast alles Ingenieure.

So ging ich davon aus, der Abteilungsleiter hat seinen neuen Teamleiter eingenordet und ihm gesagt was unser IT Team macht und was nicht. Dennoch dachte der neue TL nicht nach, fragte uns, ob wirs regeln könnten. Aber das lag/liegt nicht in unserem Verantwortungsbereich. Entsprechend hab ich ihndann im Detail und aud der Sachebene ihn darüber informiert. Da ich meine Teamkollegen immer in CC nehme, lief mei IT Kollege bald darauf los um den neuen TL zu beruhigen, meinte zu mir, ich bin etwas unsensibel und stürmisch gewesen.

Ich hab am selben Tag mit dem TL selbst persönlich drüber gesprochen und ihm das geklärt. Dumm nur, mein Kollege sagt bei allem ja und amen, halst sich Arbeiten auf um der Liebe zj sein, selbst wo "s definitiv nicht unsere Aufgabe ist und wir uns abgrenzen sollen und müssen um nicht ausgenutzt und unnötig okkupiert zu werden. Da kam ich dann nicht gegen an, hab keine Weisungsbefugnis.
**********er_he Mann
88 Beiträge
TurtleBaerTM, wenn Du Dich nicht outen möchtest (auch an anderer Stelle und in anderen Situationen) könntest Du Dir eine Vertrauensperson suchen, von der Du eNTengerechtes Verhalten lernen könntest, also einen Benimmkursus für bestimmte Situationen oder Kommunikationsformen. In diesem Fall also einfach einen kleinen Vorrat an typischen Mailformulierungen, Höflichkeitsfloskeln etc. zulegen.
Ich weiß, dass der kognitive Umweg, den man nehmen muss, um unauffällig zu erscheinen, nicht leicht ist und es auch auf Dauer nicht leichter macht. Aber man kann, wenn man gewisse Tricks kennt, "unfallfreier" durch's Leben kommen. Ich habe so vor ein paar Jahren gelernt, Menschen zwischen die Augen zu schauen, was nicht auffällt (da ich sonst Augenkontakt sehr vermieden habe) oder sogar einen kleinen Smalltalk unbeschadet zu überstehen (das ist und bleibt sehr stressig, kann aber im Alltag sehr hilfreich sein, wenn man sich nicht outen möchte, aus welchem Grund auch immer). Für eine solche Unterstützung kann man sogar ein Stundenkontingent beantragen.
*********e_TM Paar
1.054 Beiträge
interessante Idee. Nun, vieles habe ich gelernt zu maskieren, neurotypisch zu erscheinen, maximal etwas nerdig. Das kappt auch. Kostet dann aber an vielen Tagen so viel Energie, dass ich abends nach Hause komme und auf dem Sofa einschlafe. ALso Heimarbeiten wie Saubermachen etc. kommen dann zu kurz, was zu Recht meiner Frau missfällt.

Hmm, E-Mail Floskeln um meine auf reiner Sachebene bezogene nötige Abgrenzung weniger harsch zu maskieren... Wo bekomme ich die her? Auf Arbeit jemand? Eine Vertrauensperson bei dem Auftraggeber oder bei meinem Arbeitgeber? Eher nicht mein Arbeitgeber! Das interne Team ist gerade mal 6 Menschen stark. Sowas wir da in Lichtgeschwindigkeit verbreiten. Da gibt es keinen als Vertrauensperson. Und so lange wie ich nicht übernommen wurde, wüsste ich nicht, wen ich da als Vertrauensperson hernehmen kann.

Sonst eine super Idee. Dann eher privat jemand. Hmm, ich wüsste wen ich da mal fragen könnte, hat beruflich damit zu tun gehabt, wurde sogar indirekt als Autismus Therapieassistentin ausgebildet.

Danke für diesen Denkansatz.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ TurtleBaerTM
Das Maskieren kann auf andere durchaus auch "seltsam" wirken. Was LustExplorer_he geschildert hat, erscheint mir wesentlich sinnvoller.

Soweit ich das beurteilen kann, sind solche Floskeln nichts anderes als diejenigen, die man auch sonst normalerweise im Umgang miteinander benützt. Und natürlich wirkt auch die Art der Formulierung entweder trocken-sachlich und somit auf viele brüsk oder gar unhöflich, oder aber sie wirkt ein bisschen verbindlicher, gewürzt mit der einen oder anderen höflichen Nachfrage oder Formulierung, die Dir unsinnig erscheinen mag, anderen aber signalisiert, dass Du in ihrem Sinne Dich "üblich" .
verhältst.

Ich kenne einige Aspies, die das alles einfach in einer der üblichen Aspie-Gruppen im Internet von anderen gelernt haben.

Ich geh mal davon aus, dass Du entweder in einer entsprechenden Selbsthilfegruppe bist oder aber in einem der Internet-Foren für Asperger. Falls nicht, kann ich beides empfehlen. Betroffenen kann es doch ziemlich viel helfen.

*g*

(Der Antaghar)
********nder Mann
2.896 Beiträge
"Adam" ist in meinen Augen ein sehr empfehlenswerter Film zur Thematik. Auch wenn ich "Big Bang Theory" nicht gucke, würde Sheldon Cooper vermutlich auch locker als Autist durchgehen.

Wichtiger als Diagnosen finde ich den persönlichen Umgang. Die Offenheit für sich selbst (!) und Veränderung. Alles andere... ich möchte nicht sagen "entwickelt sich von allein", aber es entwickelt sich. Zumal man mit zunehmendem Alter mehr Möglichkeiten hat Gleichgesinnte um sich zu scharen, und die "Normalo-Welt" mitunter auch ihren Reiz hat. Sicherlich bewegt man sich durch die nicht wie viele andere, aber mitunter muss man das auch gar nicht. (Hach ja, wie viele Situationen mir da gerade einfallen *lach* )
*******_Goe Frau
7.603 Beiträge
"Adam" ist ein sehr schöner Film aber die Aspis, die ich kenne, sind nicht halb so stark betroffen wie er, gut so!
*********e_TM Paar
1.054 Beiträge
sehr guter Film. Aber das Spektrum ist sehr weit unter den Aspies. Vom so gut wie fast komplett autistisch bis hin einfach zu etwas nerdig und kaum auffällig, dank Kompensation und Maskierung.

Daher fühle ich mich in der IT besonders wohl. Ich habe zwar auch direkten User Kontakt, aber keiner nimmt es mir zu übel, wenn ich as Sonderling, Computerfreak und Nerd erkannt werde. Besser als wenn sie sagen, ah, der ist geistig Behindert, man sieht es ihm nicht direkt an, aber man muss ihn anders behandeln.

Geistig behindert? Nope, ganz und gar nicht! Die Stärken liegen hal wie Phasenverschoben in anderen Bereichen und es macht Spaß voll in seinen Aufgaben aufzugehen, so fern nicht zu viele kleine Aufträge am Tag einen hin und her springen lassen. Es ist aber eher wie eine Besessenheit - es ist nicht wie Nypticals (neurotypische Menschen), die Freude empfinden und in ihrer Tätigkeit beschwingt werden und gute Laune bekommen, weil sie in ihrem Traumberuf arbeiten. Es ist eine Fähigkeit, ein Talent, welches aus (wie andere sagen mögen) einem Hobby zum Beruf wurde, um damit auch Geld zu verdienen. Es fühlt sich weniger wie ein Job an, sondern mehr wie ein Hobby, auf das andere zählen, wo man Verantwortung hat und es eine Ehre ist sein Bestes zu geben und die eigene Meßlatte sehr hoch zu halten. Mit weniger als dem besten Ergebnis gebe ich mich nicht zufrieden bei mir selbst, leider auch nicht bei meinen Kollegen!

Also, wo zeigt sich wie Aspie ich bin? Na, im Umgang mit meinem Thema, bei der Leidenschaft die ich zeige und so eben in der Kommunikation mit meinen Team-Kollegen. Außerhalb dessen, also im Umgang mit den Kollegen der Firma, mit den Usern, da werde ich nur als einen lieben freundlichen manchmal seltsamen IT Nerd gesehen, der selten aus der Ruhe zu bekommen ist und stehts hilfbereit zur Seite steht mit Rat und Tat, so fern es im Aufgabengebiet liegt, für das ich bezahlt werde.

In einer Versicherung als Kaufmann oder als Verkäufer, total fern von IT und Multimedia könnte ich nicht arbeiten. Handyverträge verticken oder Versicherungen oder Kleidung - nope, würde ich kläglich versagen.

Und da mein zweites Hobby die Fliegerei ist, würde ich mit dem nötigen Kleingeld in Rekortzeit meine Flugscheine machen und als Pilot APL arbeiten. Es gibt nichts schöneres als Fliegen! Und da fällt man als Aspie gar nicht auf. Passagiere lernen einen nicht kennen, nur andere Kollegen, die aber auch immer wieder wechseln und soooo viele private Kommunikation da nicht passiert.
Ich habe gerade so über meine Berufe nachgedacht....ich habe im Einzelhandel gelernt, war gaaaanz lange in der Gastronomie, war eine Weile im Büro, bin 6 Jahre lang LKW gefahren ( ja die ganz großen und durch ganz Europa) und bin nun in der Küche/Restaurant eines Altenheims.

Einzelhandel ist einfach, ich kann nicht verkaufen! Aber, ich kann mit meinem Fachwissen überzeugen! Kundenwunsch analysieren und das bestmögliche Angebot machen...( auf Provision hab ich nicht gearbeitet *zwinker* )
In den LKW-Job hatte man natürlich am wenigsten mit Menschen zu tun. Das war schon oft sehr entspannend, dafür war der Rest oft recht aufregend und wenn ich manchmal im Spanien nicht mehr wußte wo ich lang sollte, dann war ich schon ab und zu kurz vorm Hyperventilieren.
Wie kann ein Aspie oder ASSler in der Gastro arbeiten? Es geht- ich werde auch als sehr engagiert und einfühlsam empfunden. Dabei sind mir die Menschen -im Prinzip- relativ gleichgültig....ich habe diesen Beruf und den Anspruch ihn sehr gut zu machen:
Da ist ein Mensch mit einem Problem/ Anspruch ( Hunger,Durst) und diesen versuche ich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und bestmöglich zu erfüllen....und wenn ich das ganze auch noch mit einem Lächeln und jede Menge Floskeln ( ehrlich- ich kann die einfach abspulen) schmücke, dann fühlen sich die Gäste bei mir wohl, geniessen Essen/Getränke und Ambiente und das ist mein Ziel.

Fragt mich eine Kollegin " Hast du bei denen da am Tisch gesehen ( Kleidung, Benehmen,Gespräche)?" Dann bin ich wieder total aufgeschmissen weil es mich überhaupt nicht interessiert sofern es für meinen Beruf irrelevant ist.
schwieriger ist es mit Kollegen...
ich halte mich (naturgemäß) gern an Anweisungen.
Dementsprechend ist z.B. in der Küche das Tragen von jeglichem Schmuck, Schminke und Nagellack verboten. Der einzige und nachvollziehbare Grund: Hygiene.
Was wird da diskutiert...der Ohrring ist doch ganz klein, der Nagellack fällt kaum auf weil er hell ist...da überlege ich immer wieder wie blöde manche Menschen doch scheinbar sind und ob ich die einzige bin die versteht, dass der Nagellack( egal welche Farbe er hat) abblättern könnte oder das der winzige Ohrring auch im Essen landen könnte.
Das ganze kollegiale Mit/Gegeneinander ist mir sowieso ein Graus- ich will wirklich nicht wissen was wer wann privat macht, was gestern im TV lief und wann wer Geburtstag hat werde ich mir auch nie merken und wäre sehr froh wenn sie meinen bitte auch vergessen würden....
********ragd Mann
379 Beiträge
Morgen (16.12.) kommt um 23.55 Uhr auf 3sat ein Beitrag des Schweizer Fernsehens:

Die Welt als Puzzle:

http://www.srf.ch/gesundheit … -syndrom-die-welt-als-puzzle
********nded Mann
298 Beiträge
*danke*@ BlackSmaragt
******ido Frau
23 Beiträge
Das Thema...
... ist zwar schon ein bisschen alt, allerdings möchte ich mich hierzu auch sehr gerne äußern. Bei mir steht der Verdacht auf AS im Raum und als Betroffene kann ich nur sagen, dass sich dieses Handicap gerade in zwischenmenschen Beziehungen zu einem handfesten Problem entwickeln kann (bzw lässt sich dies auf Dauer leider nicht vermeiden). Ich handhabe das Ganze mittlerweile so, dass ich meine Partner, mit denen ich auf längere Zeit sexuellen und freundschaftlichen Kontakt pflege, hierüber aufkläre und ihnen mitteile, worin im Groben meine Schwächen liegen. Gerade das Wortwörtliche (wie bereits vom Themensteller aufgeführt) und auch das Erkennen / korrekte Zuordnen von Emotionen / Ironie / Sarkasmus inkl. der angemessenen Erwiderung sind für mich oft ein schwieriges Thema. Ich gehe an vieles (auch den Sex) oft sehr rational ran, beobachte die Reaktionen meines Partners sehr genau und kommuniziere gerne über die gemeinsamen Erlebnisse (ein Austausch ist für mich von fundamentaler Bedeutung). Meine Erfahrung in dieser Hinsicht (Aufklärung über meine "Eigenarten") ist bisher doch sehr positiv, da sie vieles im Vorfeld logisch nachvollziehbar für meine Gegenüber begründet und Verständnis geschaffen hat, welches für ein erfülltes Sexleben unvermeidbar ist und welches man als Aspie durchaus haben kann *zwinker*. Nur in Sachen längerfristige Beziehung war ich bisher leider nicht erfolgreich, wobei mir eine Freundschaft + mittlerweile um einiges lieber ist.  
Berührt
mir liegt so viel auf den Lippen und ringe nach worten.
einerseits weil ich deine geschichte berührend schön und schräg finde und mir vorkommt das es soooooo extrem nahe am leben ist.
es ist authentisch wie und was du schreibst. es ist ehrlich. frei.

und doch anderseits gebunden und kompliziert.

komisch oder? es spiegelt das leben und die gesellschaft wieder.
nur lebst du es in extremer form.


seit jahren betreue ich menschen mit behinderungen. meist menschen mit doppel und mehrfach diagnosen (körperlichen und geistigen beeinträchitungen). vorallem im nonverbalen bereich hab ich mich immer sehr wohl gefühlt.
der körper lügt nicht - er erzählt dir alles.
wenn ich mich gut spüre, spüre ich den anderen und so ging es mir auch im bezug auf menschen mit der diagnose autismus (das für mich im übrigen nicht besser oder schlechter ist als eine andere geistige oder psychische beeinträchtigung - finde im übrigen vergleiche unnötig, den jeder mensch ist so mensch wie er ist)

faszinierend fand ich immer die eigenheiten die extrem ausgeprägt waren.
ich weiß es gibt verschiedene formen von autismus.

ich hab in den einzelnen begegnungen auch versucht den körperrhythmus und die schwingungen wahrzunehmen.
und hab auch versucht andere impule zu setzen
zb. das vor und zurück schauckeln mit hin und her wiegen zu ersetzen.

ich hab bemerkt das mit tanztherapeutischen methoden, einiges in fluss und eines in entspannung kam und auch der soziale zugang sich veränderte.
auch wenn nähe ein problem war. bzw. das spiel zwischen nähe und distanz.

na wie auch immer... das sind meine erfahrungen ... in aller kürze

und ich freu mich von dir und deinem leben weiter zu lesen

herzlichst
ZimtundKardamom
*****chi Mann
224 Beiträge
Hier ist auch ein Aspi..
Hy , ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass es als Aspi nicht leicht ist .

Ich versuche mich kurz zu fassen, was mir hoffentlich gelingt ohne etwas auszulassen ;).

Nicht alle Autisten sind gleich auch gibt es meines Erachtens keinen klassischen Aspergerautisten, was die Diagnose wirklich schwer macht.

Ich z.B habe keine wirklich ausgeprägten Ordnungssinn im materiellen Sinn.

Bei mir ist jeder emotionale Ausbruch , jede Veränderung im sozialen Umfeld wirklich gravierend. Habe deswegen auch schon zwei Arbeitsstellen verlassen müssen und bin gerade auch wieder am Überlegen in wie weit ich es bei meiner bisherigen Arbeitsstelle aushalte.

Ich bin z.b auch ehr redselig, merke dafür nicht wann ich wem auf den Keks gehe und welche Thematik unangebracht sind.

Der Spruch zu Asperger :" Kein Fettnapf wird ausgelassen," trifft es bei mir wirklich nur dass ich es teilweise auch bewusst mache weil ich es nicht einsehe mich in gewisse Bahnen zu lenken und dem Mainstream zu folgen .

Eine Mischung aus Stolz wegen meiner Fähigkeiten und Verzweiflung , wegen der Defizite im Sozialen ist etwas was viele Aspis prägt. mitunter kommen bei falschen Bedingungen auch Depressionen auf.

Ich habe Glück im Unglück gehabt weil bei mir das ganze so grenzwertig ist, dass es nicht auffällt.

Deswegen habe ich aber auch andere Problem im Stress ziehe ich mich in eine Fantasiewelt zurück die unserer sehr ähnelt, die Grenzen sind so verschwommen, dass Realität und Fantasie nicht unterscheiden werden kann.

Auch die Spezialinteressen die sehr vielseitig sind erschrecken viele Menschen :

Meeresbiologie(zum Teil)

Psychoanalyse und Profiling so wie die schlimmsten Auswüchse der Menschlichen Psyche.

Biologische Kriegsführung !

Und Religionen

Bei Religionen werden sicher einige andere Aspis die Nase rümpfen und es als zu abstrakt empfinden aber das Reizt mich irgendwie in etwas so abstraktes Rationalität einzubringen und alles zu hinterfragen.


Aber genug zum ehr verstörende Teil.

Auch mein Sexualleben ist etwas anders geprägt , bis vor wenigen Monaten konnte ich mir kein Sex ohne Partnerin und liebe vorstellen .

Auch prägt eine gewisse Kontinuität mein Sexleben, wenn ich mal wieder eins habe.

Auch sind nach Erfahrungsaustauschen mit anderen Apsis Fetische leichter bei Aspis anzutreffen.

So dreht sich bei mir alles um Wasser.


Im groß und Ganzen bin ich jedoch ehr ein kreativer Autist der nicht all zu Rational vorgeht , zumindest nach meiner eigen Auffassung.

Dies mag auch daran liegen das meine ganzen Gehirnaktivitäten sich im Kreativitätszentrum zusammengefasst haben.

Vielleicht bin ich dadurch ja auch so offen und stellenweise konfus Schulter zucken

Ach ja viele Autisten werden umgangssprachlich auch als Neerds bezeichnet , weil ihre Gebiete eigentlich keine Nutzen bringen .

Wer noch mehr wissen will über das Leben zwischen Aspi und "Normalo" kann sich gern bei mir melden und mich interviewen.
*****chi Mann
224 Beiträge
Total vergessen ...
....habe ich , dass es eine Film gibt bei dem sogar ich und eine Ex-Freundin vorm Fernseher gesessen haben und dachten:" Man irgendwie kenne ich das zu gut ."

Der Film heißt "My Name is Khan" und er spiegelt vor allem für Aspis verständlich wie die Umwelt sie Wahrnimmt und wie Absurd ihre Ticks rüber kommen.
*********e_TM Paar
1.054 Beiträge
Also ich hab viele SI, aber wenige davon sind derzeit aktiv. Zwei meiner SI nutze ich im Beruf, ansonsten brauch ich alle Energie um mich um meine GEsundheit zu kümmern. Allerdings würde ich gerne noch andere Menschen privat kennen lernen, welche die nahe in Hamburg leben, aber auch hier im JC, wo es mir und meiner Frau nicht so sehr um Sex geht, werde ich / wir nicht angeschrieben. Nun, viele NTs wollen nur Oberflächlichkeiten und keine Energie aufbringen komplexe MEnschen kennen zu lernen. Denn ich bin nicht behindert, nur etwas anders, so auch meine Frau, wir sind komplex und denken in vielen BEreichen etwas anders - das ist doch faszinierend? Schade, ist es für viele wohl doch nicht. Hmmm, ja, echt schade!

LG, Torben
*****chi Mann
224 Beiträge
Wenn ich das richtig verstehe ..
Seid ihr beiden Aspis oder ?

Nun ja ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das vielen Menschen ein so komplexer Charakter einfach zu viel ist.

Aber ich kann auch sagen, dass es auch viele Menschen fasziniert. Jedoch möchte ich persönlich nicht als Art obskure Jahrmarktsatraktion gesehen werden sondern als Mensch.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wenn ich da mal all die Menschen ein klein wenig in Schutz nehmen darf, die sich mit Aspies schwer tun:

Die Komplexität von Menschen mit dem Asperger Syndrom und ihre teilweise faszinierenden Fähigkeiten sind natürlich etwas Besonderes, können aber "Normalmenschen" auch verunsichern. Da scheint es mir manchmal noch Nachholbedarf bei Aspies zu geben, die sich ja den anderen Menschen in ihrem Umfeld erklären könnten, und zwar so, dass diese es auch verstehen. Dann würde sich möglicherweise vieles ändern, denke ich mal.

Mir selbst fällt es z. B. auch nicht leicht zu verstehen, dass viele Aspies die einfachsten Beispiele und Redensarten kaum verstehen können, die sich für mich von allein aus sich heraus erklären und mir selbstverständlich und alltäglich erscheinen. Oder dass, wie es schuichi so treffend beschreibt, die meisten Aspies einfach nicht merken oder spüren können, wann sie jemandem auf den Keks gehen und welche Themen gerade völlig unangebracht sind. Das ist für "normale" Menschen manchmal leider ebenso schwer zu verstehen und nachzuvollziehen, wie es für Aspies unbegreiflich ist, dass so viele Menschen sich mit lächerlichem Smalltalk und alberner Oberflächlichkeit begnügen.

Ich denke wirklich, dass vieles an Ablehnung, Ängsten und Unsicherheit gegenüber Aspies auch daher rührt, dass sie ihr Verhalten und ihr Innenleben oftmals nicht so erklären können, dass es für andere verständlich ist und die leider vorhandenen Berührungsängste und Unsicherheiten im Umgang miteinander einer gewissen Faszination weichen könnten.

(Der Antaghar)
*****chi Mann
224 Beiträge
@Antaghar
Sicherlich ist es schwierig . Doch selbst wenn du deine Absonderlichkeiten bis ins kleinste Detail aufschlüsselst und darum bittest dich zu stoppen im Redefluss. gibt es noch genug Menschen denen das zu schwirig ist oder die einfach ignorant sind .


Mein Oberster Chef hatte z.B nach 3 Vorfällen auf der Arbeit er geschnallt, dass er sich mal über das Apsergersyndrom erkundigen muss und ist fast aus allen Wolken gefallen , als er feststellen musste, wie komplex und individuell das Thema ist .

Ich für mich habe kaum Möglichkeiten mich in kürzeren Zeiträumen schnell anzupassen, da liegt es mehr am Umfeld was die Situation noch für mich verschlimmert weil man ja niemanden dazu zwingen kann sich einem anzupassen.
*****chi Mann
224 Beiträge
Infolinks
Ah ja hier könnt ihr mal Infos bekommen und euch den Terminplan für Lehrgänge usw anschauen:

http://www.autismus-saarland.de/
*********e_TM Paar
1.054 Beiträge
die Sache ist die, viele NeuroTypische vermuten ständig, das der Gegenüber 60% auf der sozialen ebene kommuniziert - meinen das angebliche Gesamtbild, Gesamtzusammenhang zu erkennen anhand von wenigen oft unzureichenden Informationen und sind super schnell verwirrt, enttäuscht, beleidigt etc., wenn wir es nicht tun, es nicht tun können und Zeit brauchen all die kleinen Details zu analysieren, um vom Kleinen zum Großen das Gesamtbild uns zurecht puzzeln müssen - und uns iele Details und Signale auf der sozialen emotionalen Ebene einfach entgehen und so entsprechend nicht darauf eingehen, nicht automatisch darauf eingehen, bzw. es so ist, wie als wenn der NT auf deutsch und wir auf Chinesisch reden, also aneinander vorbei reden und nicht alle verstehen. Die Worte sind zwar alle in Deutsch, aber die Bedeutungen unterschiedlich. NT fragen nicht nach, sie nehmen etwas an, auch wenn sie bei uns total daneben liegen. Und sie denken, wir würden A sagen auf der Beziehungseben und wir aber A nicht mal erkennen und so Z sagen... mach ich Sinn? Und warum sollten NTs uns fragen wie wir was meinen, wenn sie davon überzeugt sind, das wir abcde meinen, weil ja alle das so sehen und meinen müssten? Wem die Frage nicht mal einfällt, kann sie auch nicht stellen. Selbst wenn sie wissen, das sie einen Aspie vor sich haben, beachten sie nicht durchgehend, das wir klare auf der Sachebene sich konzentrierende Worte benötigen und selbst sowas nur von uns geben und es einen Grund hat, warum es so scheint, dass wir uns ständig erklären würden, denn wir erklären uns dann auch uns selbst. Wir reden wie wir auch analytisch in unserem Kopf Selbstgespräche führen - denn wir können uns nur schwer in andere hinein versetzen, und nehmen an, wir müssten uns und unser Denken erklären, da wir annehmen müssen, der andere kann nicht anhand von wenigen Worten das große erkennen, denn wir können es ja selbst nicht.

Komplex und daher mögen Aspies gerne NTs die auch komplex sind und nicht oberflächlich. Wir sind es nicht absichtlich, aber wir erscheinen NTs gegenüber immer so komplex, überheblich, logisch, stur, besserwisserisch - wir sind das alles nicht, können es aber schwer anders rüber bringen, da wir nunmal sind wie wir sind.

LG, torben
*****har Paar
41.020 Beiträge
wir sind das alles nicht, können es aber schwer anders rüber bringen, da wir nunmal sind wie wir sind

Genau dieser Satz ist meines Erachtens nicht so ohne weiteres haltbar, lieber Turtlebear.

Ich bin ja auch so, wie ich bin, muss mich aber trotzdem nicht immer genau so verhalten und kann dazu lernen. Und die Intelligenz der meisten Aspies reicht meiner Meinung nach und nach meinen Erfahrungen mit Aspies aus, um nicht sagen zu müssen: "Ich bin nun mal so wie ich bin." Das tun fast alle Menschen ständig. Leider. Und sind nicht bereit, an sich zu arbeiten und Neues dazu zu lernen und ihr Spektrum zu erweitern.

Ich weiß von meinen Freunden, dass Aspies sehr wohl eine Menge lernen können, ähnlich wie ein Farbenblinder, der Rot und Grün nicht unterscheiden kann. Würde er nun sagen, dass er eben so ist, wie er nun mal ist, und dass er nicht anders kann, wäre es falsch. Er kann nämlich mit Hilfe seiner Intelligenz begreifen, dass an einer Verkehrsampel das rote Licht immer oben und das grüne immer unten ist - und auf diese Weise auf einmal doch ein Stück weit Rot und Grün unterscheiden, aber eben auf Umwegen.

Oder unterliege ich da in Bezug auf Aspies einem Irrtum?

Ich denke nun mal, dass jeder von uns weit mehr kann, als er selbst glaubt, wenn er seine Grenzen immer wieder um ein winziges Stück weiter verschiebt. Klar, es gibt dann auch Punkte, wo er wirklich nicht mehr weitergeht, aber schöpfen wir wirklich alle unsere Möglichkeiten aus?

Ansonsten stimme ich Dir bzw. Euch beide aber gerne zu.

(Der Antaghar)
@ Torben ...
********erTM:
die Sache ist die, viele NeuroTypische vermuten ständig, das der Gegenüber 60% auf der sozialen ebene kommuniziert

Ich glaub... dass ich das noch nie so 'vermutet' habe ... nicht ein einziges Mal - und vermute jetzt mal, dass das auch andere Menschen nicht tun.
Offengestanden kommunizier ich zunächst erstmal so, wie ich eben kommuniziere und gehe davon aus, dass mein Gegenüber mich versteht und ähnlich kommuniziert. Ich gehe weiterhin zunächst davon aus, dass mein Gegnüber nicht-autistisch ist.

********erTM:
Selbst wenn sie wissen, das sie einen Aspie vor sich haben, beachten sie nicht durchgehend, das wir klare auf der Sachebene sich konzentrierende Worte benötigen

Wenn ich weiß, dass mein Gegenüber eine Autismus-Spektrum-Störung hat, dann kann es sein (das kommt auf die Person an), dass ich versuche darauf zu achten, meinen Hang (Drang!) zu Wortspielchen ein wenig zu dimmen, ... vielleicht verzichte auf den ein oder anderen evtl. missverständlichen Spruch... aber in der Regel ändere ich nicht komplett meine Art, wie ich rede.
Das wäre nicht mehr authentisch und ich nicht mehr ich.

Außerdem... Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung können häufig gut auf Kommunikation einsteigen, wie sie zwischen nicht-Autisten 'üblich' ist - sie sind ja den ganzen Tag mit nicht-Autisten zusammen! *zwinker*
Viele haben eine ganze Reihe von Fähigkeiten erlernt, die die tägliche Kommunikation erleichtern - zum Teil durch schieres Abgucken, Beobachtung und Auswendiglernen im Alltag - zum Teil im Sozialkompetenztraining.


Unterm Strich
_________________________________________________________________
Ich flachse mit einem Freund, der AspergerAutist ist genauso herum, wie mit jedem andern, ich bin ironisch mit meinem autistischen Sohn wie sonst auch - und ich winke im Vorbeifahren meiner blinden Freundin, wie ich auch anderen winken würde. *g*
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