Hallo zusammen.
Entschuldigt, ich komme aus Zeitgründen erst heute zum antworten.
So viele Antworten …. Danke schön
Ich versuche mal, auf jede einzugehen:
@ frivole: Ja, ich erkenne den Unterschied. Und genau diese Hingabe ist es, was mich an BDSM so reizt. Wobei ich dazu das grenzenlose Vertrauen gegenüber meinem Partner brauche. Und das habe ich gefunden.
P.s.: danke, jetzt bin ich rot angelaufen
@ Die_Duchess: Zitat: „Übrigens wieder einmal ein Beweis für die Qualität dieses Forums, in dem es Menschen gibt, die sich für einander interessieren und Rat und Hilfe bieten.“
Hier kann ich dir nur uneingeschränkt zustimmen. Mit ein Grund, warum ich in diesem Forum gelandet bin. Wie bereits am Anfang erwähnt, lese ich hier schon lange mit. Damals sogar noch mit einem anderen Nick. Ich hatte mich nur getraut zu schreiben. Als absolute Anfängerinnen unter Profis hatte ich dazu irgendwie nie den Mut. Aber dieser Beitrag und eure Resonanz zeigen mir, dass das Unsinn war.
Zitat: „Ich denke, dass euer BDSM eine gewisse therapeutische Wirkung hat. Du suchst freiwillig und bewußt Hilflosigkeit auf, wirst dabei gehalten und aufgefangen. Damit machst du positive Gegenerfahrungen zu einem Erlebnis, dass negativ besetzt ist. Du beginnst, Ohnmacht nicht mehr mit Gewalt, sondern mit Sicherheit und Liebe zu verbinden.“
Eine interessante Theorie. Keine Ahnung ob es wirklich so ist, aber lohnenswert, mal darüber nachzudenken. Sicher ist nur, dass ich die generelle Neigung schon vor der Vergewaltigung hatte. Nur hab ich es damals nicht ausgelebt.
@ Sub_Ela: Zitat: „sobald es bekannt wird, dass du BDSM lebst wirst du nach deinen psychischen schäden gefragt... oder nach der Ursache des Ganzen. Irgendwas muss ja schließlich Grund für deine "Gestörtheit" sein...“
Hm… ok, dann bin ich eben gestört
. Nur leider geht die Theorie dieser Leute dann nicht ganz auf. Denn wie bereits erwähnt, hatte ich diese Neigungen schon lange, bevor ich vergewaltigt wurde. Und ich kann mich nicht erinnern, dass in meiner Kindheit oder sonst wann etwas schief gelaufen wäre. Aber solche Vorurteile werden „wir“ uns wohl immer anhören müssen. Ein Grund, warum nur ganz wenige Menschen etwas von unseren Neigungen wissen. Und eben auch der Grund, warum wir das alles während der Verhandlung so extrem geheim gehalten haben. Der gegnerische Anwalt hätte meine Neigung garantiert zugunsten des Täters ausgelegt. Nach dem Motto: „Ach die steht doch drauf, die wollte das.“ …. oder so in der Art.
@ Mindgames: Zitat: „Zum anderen: das er evtl Probleme und Hemmungen nun hat, dürfte klar sein (auch wenn er dies vielleicht selbst nicht wahr haben will oder dir nicht eingestehen will um dich vielleicht auch ein Stück weit besser beim Einstieg stützen zu können.“
Das ist auch eine Vermutung. Hierzu stell ich gleich noch eine allgemeine Frage. Vielleicht weiß ja jemand einen Rat.
@ art_of_pain (stephensson): Zitat: „Das Entscheidende, Härteste und Schwierigste ist es, eine Vergewaltigung als positive Lebenserfahrung zu verstehen - als Antriebsmotor für inneres Wachstum. Dasselbe gilt für alle anderen Katastrophen, die uns Menschen begegnen können. Man lese bitte genau: die Erfahrung zu bejahen, heisst nicht: die Tat zu bejahen. Und es heisst schon gar nicht, die Erfahrung noch einmal machen zu wollen.“
Danke für diesen Satz! Besser hätte man das nicht formulieren können. Mit deiner Erlaubnis, würd ich mir diesen Satz gerne kopieren und abspeichern. Denn dieses Zitat ist wirklich super formuliert und regt sehr zum Nachdenken an. Darf ich?
@ Markus_uBirgit (Birgit): Zitat: „Dabei hilft eventuell auch ein Gesprächskreis bei der Opferhilfe oder dem Weißen Ring . " Muß" ja nicht unbedingt ein Psychotherapeut sein.“
Ich weiß noch nicht genau, ob und was ich tun werde. Aber wenn, dann werde ich mich vermutlich eher für so etwas entscheiden, als mir direkt einen Therapeuten zu suchen (allein das Wort schreckt schon ab). Ich habe eine Selbsthilfegruppe mit aufgebaut für Eltern, die ein Kind vor oder kurz nach der Geburt verloren haben. Von daher kenne ich die „Arbeitsweise“ einer solchen Gruppe. Und wenn, dann wird mich ein erster Weg zu einer Gruppe führen. Glaube ich ……
@ Hank42: „Der Sinn einer Therapie ist niemals das Vergessen. Das versucht jeder für sich allein schon. Und zwar erfolglos.“
Ja, das hab ich nun gemerkt. Ich dachte wirklich, damit klar zu kommen. Aber ok, man lernt bekanntlich nie aus
@ Golden_Girl: Ja, das Forum scheint wirklich top zu sein. Hätte nicht mit soviel netter und auch guter Resonanz gerechnet. Schön, dass du den Weg wieder gefunden hast. hatte es da zum Glück leichter als du. Mein Dom konnte mich auffangen. Vielleicht auch deshalb, weil wir ein ganz normales Paar sind, dass sich sehr liebt? Ich weiß es nicht. Wir haben uns jedenfalls nicht auf „BDSM-Ebene“ kennen gelernt, sondern waren schon ein Jahr ein Paar, bis wir gegenseitig den Mut hatten, uns unsere Neigungen einzugestehen. Dass diese ausgerechnet zu 100% passen, ist wohl der größte Zufall unseres Lebens. Ob es damit was zu tun haben kann, dass das Auffangen so gut funktioniert hat? Was meint ihr?
Und zum Schluss noch eine allgemeine Frage:
Irgendwer schrieb, dass auch Dom in Sub großes Vertrauen haben muss. Dem stimme ich voll und ganz zu. Jetzt stellst sich mir nur folgende Frage: wie kann ich meinem Freund (zw. in dem Fall meinem Dom
) helfen, mir in Sachen BDSM wieder zu vertrauen? Er sagt, er tut es noch immer uneingeschränkt. Ich möchte ihm gern glauben. Aber wie Mindgames schon sagte: es ist wahrscheinlich, dass er trotzdem innerlich noch Hemmungen hat. Was auch nur verständlich ist. Ich weiß es nicht wirklich, es ist nur eine Vermutung. Gemerkt habe ich bisher noch nichts dergleichen (vielleicht mach ich mich auch nur unnötig verrückt). Die Frage würde ich auch gern ganz allgemein beantwortet haben. Wie kann Sub das Vertrauen des Doms in sie stärken?
Liebe Grüße
Eisengel
P.s.: Rein technische Frage: kann mir jemand erklären, wie ich hier ordentlich jemanden zitieren kann?