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Brauche euren Rat - Absturz

Brauche euren Rat - Absturz
Hallo zusammen.

Ich lese schon relativ lange hier mit, habe aber noch nie was geschrieben. Nun brauche ich jedoch euren Rat.

Kurz zur Vorgeschichte: dass ich devot veranlagt bin, weiß ich schon viele Jahre. Es hat nur lange gedauert, sich das selbst einzugestehen. Nachdem ich vor rund 3 Jahren eine Vergewaltigung erlebt habe, ist das Thema BDSM erstmal ganz für mich gestorben. Seit zwei Jahren bin ich nun mit meinem Freund zusammen. Seit ca. einem Jahr leben wir BDSM aus. Wir sind beide Anfänger und tasten uns langsam an das Thema heran. Schritt für Schritt und trotzdem ist (oder war?) klar, dass das der richtige Weg für uns beide ist. Ich würde uns jetzt nicht wirklich als "Herr und Sub" bezeichnen, sondern eher als Paar, das gemeinsam damit beginnt, seine Neigungen auszuleben. Wo das mal endet... wer weiß das schon? *g*

Gestern ist nun was passiert, womit ich selbst nicht so wirklich klar komme: Ich lag gefesselt und mit verbundenen Augen da. Mein Freund "quälte" mich mit einem Vibrator, der so kleine "Zacken" hat. Die Situation war einfach geil. Aber plötzlich begannen die Zacken weh zu tun. Dann ging alles ganz schnell. Ein Gedankenblitz an die Vergangenheit kam auf und ich bin komplett abgestürzt. Ich konnte gerade noch das Codewort rausbringen (wir verwenden das "Ampelprinzip) und zu mehr war ich dann nicht mehr in der Lage. Normalerweise habe ich mich Schmerzen keine Probleme, genieße sie auch in gewissem Maße.

Natürlich hat mein Freund sofort aufgehört und mich aufgefangen. Wir haben auch darüber geredet. Eine große Angst ist nun, dass er jetzt Angst hat, sowas noch einmal zu machen. Er bestreitet dies, aber irgendwie glaube ich doch, sowas zu spüren. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Hinzu kommt, dass wir heute morgen wieder "einsteigen" wollten. Aber sobald er diesen Vibrator in die Hand nahm, kam Panik bei mir auf. So habe ich nun selbst Angst, durch diesen Absturz nicht mehr weitermachen zu können.

Ich bin im Moment sehr verunsichert, ob ich wirklich für BDSM geeignet bin. Zwar bin ich seitdem wir damit begonnen haben, zum ersten Mal in meinem Leben wirklich glücklich (was Sexualität angeht) und ein Leben ohne BDSM kann ich mir nicht mehr vorstellen. Andererseits habe ich nun Angst, immer wieder an die Geister der Vergangenheit erinnert zu werden und somit diese Art der Sexualität nicht mehr ausleben zu können.

Ich weiß gar nicht so genau, was ich nun von euch hören will. Vielleicht einfach nur ein paar Erfahrungen. Wie geht man mit einem solchen Absturz um? Wie komme ich aus dieser Unsicherheit wieder raus? Und kann man überhaupt mit einer entsprechenden Vergangenheit BDSM wirklich frei leben?

Vielleicht könnt ihr mir die ein oder andere Frage beantworten.

Vielen Dank für´s Lesen.

LG
Eisengel
Hallo @Eisengel1981
Ich versuche mal, ein wenig Ordnung zu machen, damit die Geschichte etwas klarer wird:

1. Während einer Session kam Dir mit einem Mal die Erinnerung an die Vergewaltigung und hat Dich abstürzen lassen.

Ich frage mich:

• Hat der Vibrator etwas damit zu tun - oder ist das Zufall gewesen? Also, ist der Vibi das erste Mal eingesetzt worden?

• Gab es Parallelen in dieser Session - also Handlungen, die Dich in irgend einer Weise an die Vergewaltigung hätten erinnern können, weil sie ähnlich waren?

2. Der Vibrator ist natürlich jetzt negativ besetzt - gekoppelt mit den Vergewaltigungserinnerungen. Reagierst Du nur panisch, wenn Dein Partner den Vibrator benutzen will oder grundsätzlich bei Unterwerfungsspielen oder auch bei anderen sexuellen Handlungen???

Ich meine:

• Wenn Du über ein Jahr Dich erfüllt und glücklich mit BDSM gefühlt hast - wie kannst Du auf den Gedanken kommen, nicht geeignet zu sein? Wieso überhaupt geeignet? Ist das ein Job, um den Du Dich bewirbst oder ist es die sexuelle Lust und Hingabe, die Du mit Deinem Partner teilst?

• Wenn die Panik nur dann kommt, wenn er den Vibrator in die Hand nimmt, dann lasst ihn weg - dieser Vibi ist ja nun mit dieser Schreckensvision gekoppelt. Genießt die wirklich lustvollen Spiele und vergesst diesen Vibrator.

3. Die Vergewaltigung hast Du noch nicht wirklich verarbeitet. Hier kann ich Dir nur raten, einen guten Therapeuten oder eine Selbsthilfegruppe zu suchen und dieses Thema anzupacken. Sonst tauchen die Erinnerungen auf unangenehme Weise immer wieder auf. Pack es an und setze Dich damit auseinander, damit Du diesen Erinnerungen nicht hilflos ausgeliefert bist.
Ein Tipp: Die Kassen zahlen bis zu 5 Probesitzungen bei Therapeuten - also suche Dir den aus, mit dem Du wirklich ein gutes Gefühl hast.

Zum Schluss noch etwas, das mir aufgefallen ist:

Eine große Angst ist nun, dass er jetzt Angst hat, sowas noch einmal zu machen. Er bestreitet dies, aber irgendwie glaube ich doch, sowas zu spüren. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

Ja - Du bildest es Dir ein. Das, was Du spürst, ist Deine eigene Angst, dass Du ihm zur Last fallen könntest, anstatt zu funktionieren. Verdammt noch einmal, gib ihm doch die Chance, etwas für Dich zu tun, wenn es Dir mal nicht gut geht. Männer, die lieben, tun dies mit Hingabe und Wonne, wenn Frauen es zulassen.

Viele Grüße
Angelika
Pein und Schmerz
@********1981

Ich für meinen Teil denke einmal, das ihr beide vorsichtig weitermachen solltet.
Ihr seid auf einem guten Weg und dürft nur nicht an euch selbst und dem anderen zweifeln.

Das was du erlebt hast ist wohl das schlimmste was einer Frau oder einem Mann überhaupt passieren kann.

Der Absturz kam wahrscheinlich erst auf, als der Schmerz nicht mehr Lust und deinem Willen entsprach sondern als du dem einfach ausgeliefert warst.
Eine parallele zu deinen unterbewußten Qualen deiner Vergewaltigung.
Die Frage ob du mit der Vorgeschichte für BDSM geeignet bist stellt sich doch gar nicht. Du bist wie jede Frau zu allen Empfindungen fähig.
Vielmehr muß auch dein Partner sich mit der Thematik der Vergangenheitsbewältigung befassen.
Dieser Punkt wird niemals für dich abgeschlossen sein, sondern kann zu jeder Zeit wieder berührt werden.
Dabei spielt Vertrauen für dich die Größte Rolle.
Für dich ist es genauso schmerzhaft selbst beim "normalen" Sex benutzt zu werden wie beim BDSM.
Nur dabei kommen auch noch die körperlich schmerzhaften Auslöser dazu.

Die Traumatisierung ist all gegenwärtig, kann jederzeit aus dem Unterbewußtsein wieder aufbrechen.

Ich hoffe für euch beide, vor allem aber für dich, das du immer die Sicherheit dabei findest, die du dabei brauchst.
Vor allem, meidet die Auslösefaktoren, in diesem Fall den Vib und setzt ihn wirklich nur zur Stimmulation ein, so lange du ein gutes Gefühl dabei hast.
Deine Ängste sind verständlich, dann soll er dir genau sagen was er damit vor hat, Beispielsweise, dir nur den Nacken massieren, dich damit streicheln, bis du deine Sicherheit wiederfindest, lernst damit umzugehen.

Du brauchst mehr als zuvor das Gefühl, gefühlt zu werden.

Solltest du merken, das sich dein Erleben immer mehr ins negative wendet, dann solltest du wirklich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.
Aber so, denke ich das ihr beiden das auch so wieder hinkriegt.

Lerne mit den Reaktionen deines Körpers zu leben und zu empfinden, es wird nicht einfach aber unmöglich ist es nicht.
Versuche deinem Unterbewußtsein einen Schritt voraus zu sein, redet darüber was ihr vorhabt bei eurem "Spiel" und haltet euch daran, dann bist du diesen Emotionen nicht einfach ausgeliefert sondern bestimmst sie.

Zeit spielt dabei überhaupt keine Rolle, hier geht es schließlich nicht um Minuten oder Stunden, hier geht es um den Rest deines Lebens.

Lupardus
*******pain Paar
389 Beiträge
Eis
Eisengel,

warum bist du ein Engel aus Eis? Oder stammst vom Land des Eises? Der Kälte? Wie kann ein Engel, der Wärme und Liebe spendet, aus dem Eis kommen?

Und warum willst du ein Engel sein? Wo du doch Sex so sehr liebst? Engel haben keinen Sex, sie sind geschlechtslose Wesen ….

Eine Vergewaltigung gehört zum Aufwühlendsten und Schmerzhaftesten, was Ihr Frauen erleben könnt. Sie zeigt die machtvolle Energie der Sexualität auf destruktive, fehlgeleitete Weise. Das Annehmen des "Ja, das ist mir passiert!" denke ich mir als eine der schwersten Aufgaben für euch Frauen. Da sind drei Jahre keine Zeit.

War es deine erste Vergewaltigung?

Mich berührt es, dass du mit uns hier offen darüber sprichst. Das zeigt mir deine Lebenskraft und dein Willen, damit umgehen zu können.

Deine Sorge, diese schmerzhafte Erfahrung würde dir das Ausleben deiner BDSM-Lust zukünftig unmöglich machen, halte ich für unbegründet. Andererseits gibt gerade BDSM reichhaltig Assoziationsstoff mit einer erlebten Vergewaltigung. Ich fürchte, dass ohne eine weitergehende Klärung deiner Vergewaltigung deine BDSM-Lust immer in einem Zwiespalt hängen wird.

Das grösste Problem einer Vergewaltigung ist, dass man sich in einer totalen Opferrolle fühlt. BDSM lustvoll zu erleben heisst, eine "Opferrolle" nur spielerisch einzunehmen. Wenn dieser maßgebliche Unterschied nicht geklärt ist, ist die Gefahr des Absturzes gross.

Versuche dir nicht zu beweisen, dass du Lust im BDSM trotzdem erleben kannst. Euer erneuter Versuch nach deinem Absturz gleich am nächsten Morgen ist mir zwar sehr verständlich, aber dennoch von Verkrampftheit geprägt. Das konnte nicht gut gehen.

Dein Freund hat eine für ihn schwierige Rolle in dem ganzen Geschehen. Weiss er von deiner Vergewaltigung? Ich hoffe: ja. Ist dir klar, dass er sich dann aber ständig mit dem Vergewaltiger vergleicht? Weil er um alles in der Welt dir ja nur Gutes, Freudiges tun will (er liebt dich), und dennoch die Angst hat, dass du – unbewusst – ihn mit dem Vergewaltiger verwechselst.

Es gibt bei vielen Menschen die Neigung, sich zu "opfern", um die Liebe eines anderen zu gewinnen. So verständlich dies ist, so sehr führt dies auf Dauer in die Irre. Die Klärung des Umstandes, warum ich mich immer oder oftmals in die Opferrolle begebe, ist schwer, aber lohnend.

Da ich dich nicht kenne, möchte ich mehr nicht dazu schreiben. Und falls meine Worte schon jetzt deine Grenze überschritten haben, bitte ich um Verzeihung.

stephensson
art_of_pain
Erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten. Sie machen Mut *g*

Nun möchte ich versuchen, auf eure Fragen einzugehen:

@ youwillfindme (Angelika):

• Ja, der Vibrator wurde zum ersten Mal eingesetzt und hat insofern etwas damit zu tun, dass diese kleinen "Zacken" daran, einen leichten Schmerz ausgelöst haben. Normalerweise habe ich mit Schmerzen kein Probleme, genieße sie auch. Aber Schmerzen in dieser "Region" kamen an diesem Tag zum ersten Mal auf. Vermutlich war das der Knackpunkt, der die Erinnerungen ausgelöst hat.

• Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, reagiere ich nur panisch, sobald er den Vib in die Hand nimmt. Wir haben nun beschlossen, das Ding vorerst komplett wegzulassen und vielleicht später (wie von euch beschrieben) eine stufeweise Annäherung zu versuchen.

@ art_of_pain (stephensson):

• der Name Eisengel hat eine viel weniger sinnliche Bedeutung. Mein Freund wohnte zu Beginn unserer Beziehung noch in Bremen und hat immer behauptet, dort würde es so gut wie nie schneien. Aber immer wenn ich dann bei ihm zu Besuch war, schneite es kräftig und die Strassen vereist. Irgendwann erhielt ich dann von ihm den Spitznamen Schneeengel bzw. Eisengel. *zwinker*

• Ja, es war meine erste und hoffentlich letzte Vergewaltigung. Und ja, ich habe eine Menge Lebenskraft und will auch lernen damit umzugehen. Am Anfang war diese Kraft zu gut wie verschwunden. Aber ich habe kapiert, dass der Täter erst dann gewonnen hat, wenn ich mich aufgrund der Erlebnisse selbst aufgebe. Und diesen Triumph wollte und will ich ihm auch heute noch nicht gönnen. Das hat neuen Lebensmut geweckt und auch den Mut, mit dieser Thematik offener umzugehen. Denn leider ist das noch oft ein Tabuthema in unserer Gesellschaft.

• Ja, mein Freund weiß davon und hat mich auch im Prozess begleitet. Seiner Verantwortung in einem "BDSM-Spiel" ist er sich bewußt. Aber ich hoffe doch sehr, dass er sich nicht mit dem Täter vergleicht. Ich tue es auch nicht. Zumindest versuche ich das. Am Anfang war das extrem schwierig (wir brauchten über 6 Monate, um überhaupt Sex zu haben). Er hat sehr viel Geduld bewiesen, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Mit steigendem Vertrauen war Sex und später auch BDSM kein Problem mehr. Ich habe ihn nicht mehr mit dem Täter verglichen und hoffe, dass er sich auch nie in einem Vergleich gefühlt hat. Umso mehr verwirrt mich dieser Absturz, weil da wieder diese "Vergleiche" aufkamen.

• Woher meine Neigung "mich zu opfern" kommt, weiß ich auch nicht. Aber ich glaube, das weiß sowieso niemand wirklich. Erklärungen gibt es dafür keine und ich suche sie inzwischen auch nicht mehr. Klar hab ich mich das auch schon oft gefragt, ist ja schließlich "nicht normal" *zwinker* . Aber eine Antwort habe ich darauf sowieso nie gefunden. Sicher ist nur, dass ich die Neigung schon vor der Vergewaltigung hatte (an Phantasien gemessen eigentlich schon seit frühester Jugend). Nur habe ich sie damals noch nicht ausgelebt und auch nicht wirklich angenommen.

• Und zu guter Letzt: nein, du hast meine Grenzen nicht überschritten. Ich habe eine offene Frage gestellt und bin daher für offene Antworten dankbar. Um den heißen Brei reden bringt mir nichts. Vielen Dank für die Offenheit.

@ lupardus:

Zitat: "Der Absturz kam wahrscheinlich erst auf, als der Schmerz nicht mehr Lust und deinem Willen entsprach sondern als du dem einfach ausgeliefert warst. Eine parallele zu deinen unterbewußten Qualen deiner Vergewaltigung. "

Besser hätte ich es nicht formulieren können.

Die Ansätze bezüglich des Vibs sind super. Vielen Dank hierfür. Ich denke, dass wir es auch genauso machen werden. Erstmal bleibt das Ding in der Ecke liegen und später werden wir dann eine schrittweise Annäherung versuchen.

zum Thema Psychologe / Therapie allgemein:

Der Täter wurde erst dieses Jahr im Mai verurteilt. Solange zogen sich die Ermittlungen und die Verhandlung hin. Danach wollte ich eigentlich eine Therapie in Angriff nehmen, aber ich muss zugeben, dass ich der Meinung, das alleine zu schaffen. Schließlich hat es die ganze Zeit super funktioniert, ich konnte Sex und insbesondere auch BDSM genießen und hatte selten "Flashbacks". Realistisch betrachtet muss ich aber auch zugeben, dass ich das ganze vermutlich bloß verdrängt anstatt verarbeitet hatte. Vielleicht sollte ich das wirklich in Angriff nehmen...

Sorry, die Antwort wurde jetzt sehr lang, aber ich wollte auf jede eurer Anworten eingehen.

Ihr konntet mich schon mal ein wenig beruhigen. Dass es zu einem Absturz kommen kann, wußte ich (vom Lesen). Aber mir war nicht klar, was das bedeutet. Meine Verwirrung war perfekt und ich habe wirklich alles in Frage gestellt. Langsam erhole ich mich davon wieder und wir werden auf jeden Fall weitermachen.

Liebe Grüße
Eisengel
eine starke frau !!!
...eine sehr starke frau...eisengel...

ich empfinde es als sehr stark, mutig und kraftvoll, wie du über dein problem berichtest.

und all den ratschlägen und "hilfestellungen" meiner vorredner kann ich nur beipflichten.
was auch ich dir sehr raten und nahelegen würde ist, dass du dich vielleicht doch zu einer gesprächstherapie entscheidest. ich kann dir nur aus eigener erfahrung sagen, dass es unglaublich viel bewirkt, im positiven sinne!-
ich halte es für sehr, sehr wichtig, dass du soviel wie möglich verarbeitest und zwar auch im unterbewußtsein. und dein wille, dass du es "alleine" schaffen willst und es dir auch zutraust, ist sehr gut. du wirst es auch alleine tun, denn der therapeut/-in wird dir das auch nicht abnehmen...das vermag niemand...aber er ist in der lage, dich zu leiten, zu unterstützen und vor allem professionell als begleiter an deiner seite zu gehen.

ich wünsche dir viel, viel kraft und mut...

vanyarinya
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Hallo Eisengel,
ich würde Dir ganz dringend empfehlen, Dich in psychologische Behandlung bzw. wenn Du das nicht willst, eine Selbsthilfegruppe aufsuchst und das Geschehene ganz langsam verarbeitest. Du wirst es vermutlich nie ganz vergessen können, aber Du wirst lernen, mit den Geschehnissen und der Erinnerung daran um zu gehen. Dann werden sie Dich bei Deinem BDSM-Spiel mit Deinem Freund auch nicht mehr erschrecken und zum Absturz führen.
Ganz lieb Grüsse,
Birgit
erstmal hut ab, dass du so offen über deine vergewaltigung schreiben kannst.

du hast so viel kraft und lebenswillen, dann schaffst du den'"absturz" auch zu verarbeiten.

ich kann mich nur anschließen und dir raten, dir proffesionelle hilfe zu suchen. es hilft, die vergewaltigung und die damit verbundenen flashbacks zu verarbeiten.

ich bin vor über mehr als 10 jahren mal übelst von meinem freund verprügelt worden. seit dem hab ich immer noch teilweise damit zu kämpfen.

also hol die hilfe und es wird dir besser gehen und dein leben wieder erfüllten machen.

mein rat ist auch, lasst den vibri erstmal weg und fangt wieder sehr vorsichtig an.

lasst euch zeit.
****Fry Frau
12 Beiträge
wahre stärke
Hallo Eisengel

du bist wirklich unheimlich stark.Und dein Freund auch...Respekt wirklich.

Ich slebst habe ähnliche erfahrungen gemacht sicher nciht so schlimm wie du.Mein erster Freund hat mich die letzten 3 wochen unserer Bez immer wieder im schlaf/halbschlaf missbraucht...ich hab das alles runtergespielt und drauf geschoben das ich falsche Zeichen rübergebracht habe...

Männer können dammlich sein.Sei froh das er verurteilt ist.aber hol dir hilfe.ich werde es auch tun weil ich immer wieder flaschbacks habe..ich bin 20 und war damals fast 17....ich muss manchmal einen kompletten abned absagen weil in mir alles hochkommt und ich angst habe allein meine hose zu öffnen.oder gar ein falsches zeichen zu sende.mein jetziger Freund weiß ncihts davon.
er würde zu meinem ex fahren und ihm eins reinhaun...was ich eig auch nciht will...

mein jetziger freund ist sehr verständnissvoll und wenn ich sag ich mag nciht dann ist das in Ordnung.Deine angst das deine Fantasien evtl nur ncoh Fantasien bleiben kann ich dir nehmen...ich habe sehr heftigen sex teilweise in die ohnmacht rein von mir oder ihm....(je nach dem wer an dem tag mehr power hat) *ggg*

Ich liebe Sex ich liebe es wenn ich unterworfen werde.wenn ich koche und er meint mir zeigen zu müssen wie sehr seine hose kocht^^

klar codewort ist wichtig...sehr wichtig.gut das er sofort reagiert hat.zeigt respekt und liebe

Ich probier eig alles aus...klar manchmal wenn ich nen scheiss tag hab kann ich mal nciht oder will mal nciht aber sonst hab ich sehr guten und heftigen sex.und je heftioger desto besser....fesseln augen verbinden alles gehört zum vertrauen... und lass den vib wirklich erstmal weg....ich kann mir unter dem ding nix vorstellen hab nur nen normalen aber werd mcih mla schlau machen... *rotwerd*

wenn du denkst das ihr weiter gehn könnt..wie wäre es erstmal mit anal...oder dickeren und größeren normalen vibs ohne stacheln....

ich persönlich nehm nie hilfsmittel ausser seidentücher und die nur zum festbinden...^^

viel erfolg und bleib weiter stark
*********l_st Frau
179 Beiträge
ich selber habe auch eine vergewaltigung hinter mir....
am wichtigsten ist es immer mit dem partner darüber zu sprechen....

ich würde an deiner stelle erstmal den vibrator weglassen und mit anderen sachen, die dir spass machen weiter machen....
einfach nochmal nen stück zurückgehen und sich neu herauntasten....
vielleicht lag es ja nur an dem spielzeug...

lieben gruss... devo
Liebe Eisengel
Das was du erlebt hast während eures Spiels nennt man in psychologischen Fachkreisen "Trigger".

Es ist schwer hier was zu raten, außer dass du / ihr über eure Gefühle offen reden müsst. Im Zweifelsfall packt ihr den entsprechenden Vibrator vorerst mal in die hinterste Ecke der Spielzeugschublade. Ob er jemals wieder zum einsatz kommt könnt nur ihr aus dem Gefühl raus entscheiden.

Dein Partner muss über deine Erlebnisse in der Vergangenheit bescheid wissen damit er erstens weiß, dass dein "Absturz" nichts damit zu tun hat, dass er einen Fehler gemacht hat und er zweitens sich behutsam an gewisse Dinge rantasten kann.

Laßt euch Zeit für die Entdeckung des sehr großen Spielraums und vor allem lasst euch nicht von "Dritten" unter Druck setzen.

Deine Erlebnisse in der Vergangenheit sind schwer zu verarbeiten und am Ende kann dir niemand wirklich dabei helfen. Es ist aber zu schaffen. Du darfst nur nicht den Fehler machen und es auf ewig in´s Kleinhirn zu verdrängen, denn dann wird es dich immer wieder einholen.

Dein Freund kann dir zur Seite stehen und mit Verständnis und viel Behutsamkeit helfen es zu verarbeiten, aber immer nur so weit, wie du es auch zulässt.
Ich danke auch euch für eure Antworten.

Und wenn ihr noch einmal behauptet, ich wär ne starke Frau, dann laufe ich hier rot an *rotwerd*


@ sub_Ela: mein Partner weiß über alles Bescheid. Er hat mich auch im Prozess gegen den Täger komplett begleitet und weiß somit alles. Er ist sich auch im Klaren, dass er mit dem Absturz nichts zu tun hat. Aber das ist eben nur der Kopf. Auch wenn der klare Verstand weiß "sie ist nicht wegen mir abgestürzt", dann könnte es trotzdem sein, dass sein Gefühl ihm etwas anderes sagt. Aber das sind reine Ängste meinerseits. Er bestreitet, dass dies so ist. Ich muss ihm wohl glauben und wäre glücklich, wenn es stimmt.

Ich muss sagen, ich bin aufgrund eurer Antworten sehr erstaunt (und darüber auch sehr traurig) wie viele Frauen und auch Männer eine Vergewaltigung, Missbrauch oder Misshandlungen erlebt haben und trotzdem BDSM leben können. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob ich BDSM überhaupt ausleben "darf". Irgendein ein Gefühl sagte mir immer, dass das doch nicht normal sei.

Bei der Tat war es das schlimmste für mich, so ausgeliefert und hilflos zu sein. Und jetzt will ich genau das von meinem Partner? Das ging und geht mir teilweise noch immer nicht in den Kopf. Ich hielt mich immer für unnormal. Wir haben sogar während des Prozesses penibelst drauf geachtet, dass ja keine Spuren zurückbleiben, kein Nachbar etwas von unseren Spielen hört oder mitbekommt usw. Nur aus Angst, dass der Anwalt des Täters irgendwas zu Ohren bekommen könnte und das dann dafür verwenden könnte, um mich unglaubwürdig zu machen.

Natürlich tut es mir sehr leid, dass viele hier meine Erfahrungen teilen müssen. Aber trotz allem bin ich erleichtert, dass ich wohl doch nicht so unnormal bin, wie ich die ganze Zeit dachte.

Das erleichtert nach dem Absturz auch wieder den Weg zurück ins "BDSM-Leben" .

Danke für eure mutmachenden Zeilen.

Liebe Grüße
Eisengel
eisengel

traurig aber wahr:
sexuelle gewalt und missbrauch ist "alltag"


traurig aber wahr:
euer geheimhalten war klug,
denn es gibt immer noch "doppelmoral"


schön und gut zu lesen:
dass ihr offen füreinander seid
und du nicht alleine dieses trauma bewältigen musst
(trotzdem kann es gut sein,
sich professionelle hilfe
außerhalb der beziehung zu holen,
wie immer die auch aussehen mag)

dieses ausliefern,
das du im bdsm mit deinem partner lebst
ist HINGABE und ein sich fallenlassen
etwas sehr aktives im vielleicht äußerlichen passiv sein
das viel vertrauen benötigt


erkennst du in der beschreibung
bereits den unterschied zur vergewaltigung.....?


by the way: du bist eine starke frau *ja*
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Liebe Eisengel,

viel gibt es dem nicht hinzuzufügen, was geschrieben worden ist. Übrigens wieder einmal ein Beweis für die Qualität dieses Forums, in dem es Menschen gibt, die sich für einander interessieren und Rat und Hilfe bieten.
Dass du vielleicht über eine Therapie zur Bewältigung deines Traumas nachdenken solltest, wurde schon öfter erwähnt.
Ich denke, dass euer BDSM eine gewisse therapeutische Wirkung hat. Du suchst freiwillig und bewußt Hilflosigkeit auf, wirst dabei gehalten und aufgefangen. Damit machst du positive Gegenerfahrungen zu einem Erlebnis, dass negativ besetzt ist. Du beginnst, Ohnmacht nicht mehr mit Gewalt, sondern mit Sicherheit und Liebe zu verbinden. Meiner Ansicht nach könntest du kaum etwas Besseres tun.
Du bist stark und dein Partner hilft dir, noch stärker zu werden. Du solltest diesem Absturz nicht zuviel Bedeutung beimessen, sondern deinen und den Instinkten deines Partners vertrauen.
Ich wünsche dir alles Gute!
****Fry Frau
12 Beiträge
ich kann duchess nur recht geben

du lieferst dich zwar deinem freund aus aber du weißt ganz genau - schliesslich hast du es erlebt- wenn du das codeword anwendest das er aufhört.das er die Situation deiner hilflosigkeit zwar bewusst nutzt aber niemals ausnutzt...genau das gibt mir den halt...ich liebe es z.b. ncihts zu sehn...nciht zu sehn was mein partner grade vorhat...allein am blick könnte ich teilweise erraten was er plant...deswegen ist augen verbinden soch sehr spannend....

macht weiter...solang du dich gut dabei fühlst auf jedenfall...geniesst es und schieb den Idioten der hinter gittern sitzt nach hinten während des genusses....lass nciht zu das er weiterhin dein leben kaputt macht....

ich bin erst seit kurzen hier aber auch ich muss sagen das es schön ist hier auch mal über themen reden zu können die so ernst sind...klar sie haben mit sex zu tun aber doch sitzen sie doch sehr tief

ich hoffe es klappt gut bei euch..ich freu mcih schon auf ein sehr intensives we...schade das ich immer so plannen muss^^aber vorfreude kann echt die schönste freude sein
****Fry Frau
12 Beiträge
ich kann duchess nur recht geben

du lieferst dich zwar deinem freund aus aber du weißt ganz genau - schliesslich hast du es erlebt- wenn du das codeword anwendest das er aufhört.das er die Situation deiner hilflosigkeit zwar bewusst nutzt aber niemals ausnutzt...genau das gibt mir den halt...ich liebe es z.b. ncihts zu sehn...nciht zu sehn was mein partner grade vorhat...allein am blick könnte ich teilweise erraten was er plant...deswegen ist augen verbinden soch sehr spannend....

macht weiter...solang du dich gut dabei fühlst auf jedenfall...geniesst es und schieb den Idioten der hinter gittern sitzt nach hinten während des genusses....lass nciht zu das er weiterhin dein leben kaputt macht....

ich bin erst seit kurzen hier aber auch ich muss sagen das es schön ist hier auch mal über themen reden zu können die so ernst sind...klar sie haben mit sex zu tun aber doch sitzen sie doch sehr tief

ich hoffe es klappt gut bei euch..ich freu mcih schon auf ein sehr intensives we...schade das ich immer so plannen muss^^aber vorfreude kann echt die schönste freude sein
Gesellschaft
Liebe Eisengel,

sobald es bekannt wird, dass du BDSM lebst wirst du nach deinen psychischen schäden gefragt... oder nach der Ursache des Ganzen. Irgendwas muss ja schließlich Grund für deine "Gestörtheit" sein...

Das wirst du an dir abprallen lassen müssen oder eben einfach geheim halten müssen, was in deinem Schlafzimmer passiert.

Vorallem als Opfer von sexuellem Missbrauch oder Vergewaltigung darf man sich über derartige Angriffe nicht wundern. Oftmals ist aber eine uninformierte bzw. falsch informierte Gesellschaft schuld. Es geht bei BDSM nämlich nicht um den reinen Empfang oder Verteilung von Schmerzen... Es geht eben nicht nur um reine Macht sondern das wichtigste ist VERTRAUEN ineinander. Nicht nur sub vertraut DOM auch DOM muss sub vertrauen. Nur dann funktioniert BDSM wirklich aus tiefster Seele.

Wenn du kein Vertrauen hast, wirst du es nie so genießen, nie so die Grenzen verschwimmel lassen können, dich nie so fallen lassen können, dass Raum und Zeit vergessen sind.

Mach dich unabhängig von der Außenwelt wenn es um deine Liebe und um dein Vertrauen zu deinem Dom geht und du wirst mit ihm alles schaffen.

Unabhängig davon schließe auch ich mich den meinungen der Vorschreiber an, dass du ggf. Hilfe zur Verarbeitung der Vergewaltigung von außen annehmen solltest. Entscheiden muss das am Ende aber jeder für sich, denn nicht jedem hilft ein Psychologe oder eine Selbsthilfegruppe.
Hallo
Ich dnke, daß du eine starke Persönlichkeit bist, muß ich nun auch nicht zum 100.000 mal sagen, oder? *zwinker*

Dennoch halte ich es für richtig und wichtig wie viele Vorredner hier schrieben, das mit einem Profi sprich Psychologen/Therapeuten auszuarbeiten. Er sollte allerdings nicht zu denen gehören, die BDSM als Symptom betrachten und dies ebenfalls "wegtherapieren" wollen. Darauf solltest du achten bei der Suche.
Zum anderen weiß ich nicht, ob es tatsächlich Sinn macht, speziell den Vib tatsächlich noch mal (jemals) zu versuchen. Ich würde ihn übern Jordan schmeißen und einen neuen holen. Ist zwar schade um das Geld aber wofür das Risiko eingehen? Das wäre mir die 20,- für einen neuen auf jeden Fall wert.
Zum anderen: das er evtl Probleme und Hemmungen nun hat, dürfte klar sein (auch wenn er dies vielleicht selbst nicht wahr haben will oder dir nicht eingestehen will um dich vielleicht auch ein Stück weit besser beim Einstieg stützen zu können.
Lasst euch beide Zeit und geht es langsam wieder an.
Dennoch zeigt für mich die Situation, daß du die Vergewaltigung nicht ganz so gut verarbeitet hast (wenn das überhaupt möglich ist) wie du selbst auch dachtest.
Eine Therapie wäre da nicht der schlechteste Weg und kann Dir nur helfen. Es heißt in keinem Fall daß du eine schwache Person bist.

Ich wünsche dir viel Glück, Kraft und Geduld bei dem Weg.
*******pain Paar
389 Beiträge
Profis
Mir sind in meinem Leben zu viele "Profis" über den Weg gelaufen, die keine waren. Nur weil "Therapeut" drauf steht, muss noch nicht "Therapeut" drin sein.

Für den Erfolg einer Therapie ist zu mindestens fünfzig Prozent die Persönlichkeit des Therapeuten massgeblich - nicht die Methode der Therapie.

Das Entscheidende, Härteste und Schwierigste ist es, eine Vergewaltigung als positive Lebenserfahrung zu verstehen - als Antriebsmotor für inneres Wachstum. Dasselbe gilt für alle anderen Katastrophen, die uns Menschen begegnen können. Man lese bitte genau: die Erfahrung zu bejahen, heisst nicht: die Tat zu bejahen. Und es heisst schon gar nicht, die Erfahrung noch einmal machen zu wollen.

Eine gelungene Therapie therapiert nichts weg, sondern hinzu. Sie gibt uns den befruchtenden Sinn des traumatisierenden Erlebnisses. Wenn ihr das gelingt, verschwindet das Trauma.

Für diese Sinn-Gebung ist nur ein einziger Satz nötig. Dieser Satz fällt in der betroffenen Seele auf fruchtbaren Boden und beginnt dort zu leben und zu blühen und seine heilsame Wirkung zu tun. Gute Therapeuten sind solche, denen mittels ihrer Intuition es gelingt, diesen einen Satz der Betroffenen zuzusprechen. Schlechte Therapeuten haben auch nach dreihundert Sitzungen diesen Satz noch nicht gefunden.

Und manchmal kommt ein solcher Satz aus dem Munde eines Menschen, der sich gar nicht Therapeut nennt.


stephensson
art_of_pain
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Ich denke,
ein guter Therapeut wird sich mit Dir das Geschehene nochmals betrachten und Dir Hilfsmittel an die Hand geben um mit dieser Erfahrung umzugehen. Wegtherapieren und ungeschehen machen kann er sie nicht, wohl aber Dir zeigen, wie man mit dieser Erfahrung umgeht ohne das sie einen bei jeder Gelegenheit wieder anspringt. Das bewußte Verarbeiten und Weglegen, sodaß diese Erfahrung Dein Leben nicht mehr so heftig beeinflussen kann , halte ich für wichtig und sinnvoll. Dabei hilft eventuell auch ein Gesprächskreis bei der Opferhilfe oder dem Weißen Ring . " Muß" ja nicht unbedingt ein Psychotherapeut sein.
Liebe Grüsse, Birgit
Zustimmung
Wie so oft ist den Ausführungen von stephensson nicht viel hinzuzufügen. Der Sinn einer Therapie ist niemals das Vergessen. Das versucht jeder für sich allein schon. Und zwar erfolglos. Das vermeintlich Vergessene entwickelt im Untergrund ein Eigenleben und kommt zu gegebenem Anlass wieder in den Vordergrund, allerdings im verkehrten Kontext. Die Belastung der Seele im Unterbewusstsein bemerkt der/die Betroffene erst, wenn es richtig schmerzt.
Eine Therapie ist die Schule dafür MIT nicht ohne dem Erlebten zu leben. Wie schon bemerkt wurde, den positiven Aspekt, man glaubt es kaum, aber es gibt immer einen, aus den Erinnerungen zu destillieren, das ist die Kunst der Therapie. Der Therapeut gibt dabei "nur" Hilfe zur Selbsthilfe. Den Hauptpart muss jeder selbst übernehmen, das Erlebte zum Erfahrungsschatz machen und die Änderungen der Persönlichkeit annehmen.
Wenn das gelingt, sind die Flashbacks weg und alle Erinnerungen erscheinen im richtigen Kontext im Vordergrund des bewussten Erlebens.

Gruß
Hank
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Irgendwann
sagen zu können, es ist mir passiert, zwar absolut Sch...e, aber es ist so. Ich habe keine Schuld daran , denn er war der Täter und ich sein Opfer. Es hat mich verändert, mich stärker gemacht, im Umgang mit mir und auch anderen.
LG, Birgit
Absturz
Hallo@Eisengel1981

Auch bin vor zwei Jahre mal übel abgestürzt. Ja auch ich war mal Opfer, und natürlich haben ich mit meinem Dom die ganze Thematik besprochen was alles so passieren kann. Gerade mit uns Opfer ist es sehr schwer zuspielen. Ein Absturz kann bei und sehr viel schneller ausgelöst werden als bei manch anderen. Auch bei mir war es wie ein Geistesblitz plötzlich war alles vergessenen/verdrängte wieder da. Du hattes das Glück das Dein Dom Dich auffgefangen hat, ich viel damals in eine schwere Depression, zweifelt an allem was ich tat, und distanzierte mich von BDSM.
Es hat sehr lange gedauert bis ich einsah das ich andiesem Absturz keine Schuld hatte, nach vielen Gesprächen eben mit gleichgesinnten die eben genau das erlebt hatten, und eben auch die Geprächen hier mit den Erfahrenen Dom`s haben mir geholfen meinen Weg weiter zugehen. Es gibt hier zwei Dom`s die damals meinen Thread( ja ich ging auch hier ins Forum) hier verfolgten, und die dann einfach für mich da waren, wir schrieben viele CM besprachen jeden einzelnen schritt und versuchten so herraus zufinden was den Absturz ausgelöst hatten.
Hier an dieser Stelle nochmals lieben dank an Iwan_Grosny und AuK die mir damals eine sehr große Hilfe waren und es auch heute noch sind. Danke euch Zwei.

Heute haben soweit es geht alles gut verarbeiten und kann meine BDSM wieder in vollen zügen geniesen.


Lieben Gruss Golden_Girl
Hallo zusammen.

Entschuldigt, ich komme aus Zeitgründen erst heute zum antworten.

So viele Antworten …. Danke schön *g*

Ich versuche mal, auf jede einzugehen:

@ frivole: Ja, ich erkenne den Unterschied. Und genau diese Hingabe ist es, was mich an BDSM so reizt. Wobei ich dazu das grenzenlose Vertrauen gegenüber meinem Partner brauche. Und das habe ich gefunden.
P.s.: danke, jetzt bin ich rot angelaufen *zwinker*

@ Die_Duchess: Zitat: „Übrigens wieder einmal ein Beweis für die Qualität dieses Forums, in dem es Menschen gibt, die sich für einander interessieren und Rat und Hilfe bieten.“
Hier kann ich dir nur uneingeschränkt zustimmen. Mit ein Grund, warum ich in diesem Forum gelandet bin. Wie bereits am Anfang erwähnt, lese ich hier schon lange mit. Damals sogar noch mit einem anderen Nick. Ich hatte mich nur getraut zu schreiben. Als absolute Anfängerinnen unter Profis hatte ich dazu irgendwie nie den Mut. Aber dieser Beitrag und eure Resonanz zeigen mir, dass das Unsinn war. *g*
Zitat: „Ich denke, dass euer BDSM eine gewisse therapeutische Wirkung hat. Du suchst freiwillig und bewußt Hilflosigkeit auf, wirst dabei gehalten und aufgefangen. Damit machst du positive Gegenerfahrungen zu einem Erlebnis, dass negativ besetzt ist. Du beginnst, Ohnmacht nicht mehr mit Gewalt, sondern mit Sicherheit und Liebe zu verbinden.“
Eine interessante Theorie. Keine Ahnung ob es wirklich so ist, aber lohnenswert, mal darüber nachzudenken. Sicher ist nur, dass ich die generelle Neigung schon vor der Vergewaltigung hatte. Nur hab ich es damals nicht ausgelebt.

@ Sub_Ela: Zitat: „sobald es bekannt wird, dass du BDSM lebst wirst du nach deinen psychischen schäden gefragt... oder nach der Ursache des Ganzen. Irgendwas muss ja schließlich Grund für deine "Gestörtheit" sein...“
Hm… ok, dann bin ich eben gestört *g*. Nur leider geht die Theorie dieser Leute dann nicht ganz auf. Denn wie bereits erwähnt, hatte ich diese Neigungen schon lange, bevor ich vergewaltigt wurde. Und ich kann mich nicht erinnern, dass in meiner Kindheit oder sonst wann etwas schief gelaufen wäre. Aber solche Vorurteile werden „wir“ uns wohl immer anhören müssen. Ein Grund, warum nur ganz wenige Menschen etwas von unseren Neigungen wissen. Und eben auch der Grund, warum wir das alles während der Verhandlung so extrem geheim gehalten haben. Der gegnerische Anwalt hätte meine Neigung garantiert zugunsten des Täters ausgelegt. Nach dem Motto: „Ach die steht doch drauf, die wollte das.“ …. oder so in der Art.

@ Mindgames: Zitat: „Zum anderen: das er evtl Probleme und Hemmungen nun hat, dürfte klar sein (auch wenn er dies vielleicht selbst nicht wahr haben will oder dir nicht eingestehen will um dich vielleicht auch ein Stück weit besser beim Einstieg stützen zu können.“
Das ist auch eine Vermutung. Hierzu stell ich gleich noch eine allgemeine Frage. Vielleicht weiß ja jemand einen Rat.

@ art_of_pain (stephensson): Zitat: „Das Entscheidende, Härteste und Schwierigste ist es, eine Vergewaltigung als positive Lebenserfahrung zu verstehen - als Antriebsmotor für inneres Wachstum. Dasselbe gilt für alle anderen Katastrophen, die uns Menschen begegnen können. Man lese bitte genau: die Erfahrung zu bejahen, heisst nicht: die Tat zu bejahen. Und es heisst schon gar nicht, die Erfahrung noch einmal machen zu wollen.“
Danke für diesen Satz! Besser hätte man das nicht formulieren können. Mit deiner Erlaubnis, würd ich mir diesen Satz gerne kopieren und abspeichern. Denn dieses Zitat ist wirklich super formuliert und regt sehr zum Nachdenken an. Darf ich?

@ Markus_uBirgit (Birgit): Zitat: „Dabei hilft eventuell auch ein Gesprächskreis bei der Opferhilfe oder dem Weißen Ring . " Muß" ja nicht unbedingt ein Psychotherapeut sein.“
Ich weiß noch nicht genau, ob und was ich tun werde. Aber wenn, dann werde ich mich vermutlich eher für so etwas entscheiden, als mir direkt einen Therapeuten zu suchen (allein das Wort schreckt schon ab). Ich habe eine Selbsthilfegruppe mit aufgebaut für Eltern, die ein Kind vor oder kurz nach der Geburt verloren haben. Von daher kenne ich die „Arbeitsweise“ einer solchen Gruppe. Und wenn, dann wird mich ein erster Weg zu einer Gruppe führen. Glaube ich ……

@ Hank42: „Der Sinn einer Therapie ist niemals das Vergessen. Das versucht jeder für sich allein schon. Und zwar erfolglos.“
Ja, das hab ich nun gemerkt. Ich dachte wirklich, damit klar zu kommen. Aber ok, man lernt bekanntlich nie aus 

@ Golden_Girl: Ja, das Forum scheint wirklich top zu sein. Hätte nicht mit soviel netter und auch guter Resonanz gerechnet. Schön, dass du den Weg wieder gefunden hast.  hatte es da zum Glück leichter als du. Mein Dom konnte mich auffangen. Vielleicht auch deshalb, weil wir ein ganz normales Paar sind, dass sich sehr liebt? Ich weiß es nicht. Wir haben uns jedenfalls nicht auf „BDSM-Ebene“ kennen gelernt, sondern waren schon ein Jahr ein Paar, bis wir gegenseitig den Mut hatten, uns unsere Neigungen einzugestehen. Dass diese ausgerechnet zu 100% passen, ist wohl der größte Zufall unseres Lebens. Ob es damit was zu tun haben kann, dass das Auffangen so gut funktioniert hat? Was meint ihr?


Und zum Schluss noch eine allgemeine Frage:

Irgendwer schrieb, dass auch Dom in Sub großes Vertrauen haben muss. Dem stimme ich voll und ganz zu. Jetzt stellst sich mir nur folgende Frage: wie kann ich meinem Freund (zw. in dem Fall meinem Dom *g*) helfen, mir in Sachen BDSM wieder zu vertrauen? Er sagt, er tut es noch immer uneingeschränkt. Ich möchte ihm gern glauben. Aber wie Mindgames schon sagte: es ist wahrscheinlich, dass er trotzdem innerlich noch Hemmungen hat. Was auch nur verständlich ist. Ich weiß es nicht wirklich, es ist nur eine Vermutung. Gemerkt habe ich bisher noch nichts dergleichen (vielleicht mach ich mich auch nur unnötig verrückt). Die Frage würde ich auch gern ganz allgemein beantwortet haben. Wie kann Sub das Vertrauen des Doms in sie stärken?

Liebe Grüße
Eisengel


P.s.: Rein technische Frage: kann mir jemand erklären, wie ich hier ordentlich jemanden zitieren kann?
Hallo Eisengel
Die Frage würde ich auch gern ganz allgemein beantwortet haben. Wie kann Sub das Vertrauen des Doms in sie stärken?

Dom wie auch Sub müssen sich auf das Feetback während des Spiels verlassen können und einander spüren.

Das Empfinden während des Erlebens ist abhängig davon das man seine Gefühle im Handeln des anderen wiederfndet.

Wie bei allem, Vertraut einfach auf euer Gefühl, redet miteinander und laßt es laufen.

Es ist ein ständiges Wechselspiel des Fühlens.
Ob Vanilla oder BDSM.

Auch ohne deine Vorgeschichte, Abstürze können passieren und solange du nicht das Gefühl hast, er ist übervorsichtig, traut sich nicht so richtig, hat in seinem Spiel allgemein zurück gesteckt, dann besteht auch kein Grund zur Sorge.

Das wichtigste ist ja vor allem, wie du drauf reagierst, ihm zeigst, das er dich in deinem Erleben findest. Solange du dir selbst nichts vormachst sondern offen darüber sprichst und dein Empfinden darlegst, sollte es keine Probleme geben.

Versucht es doch einmal mit einem Erlebnisbericht deinerseits, schreibe auf, was du dabei empfunden hast, laß deinen Alltag ruhig mit einfließen, damit er die Hintergründe deiner Emotionen versteht.
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