Ich denke, da dies keien notwendigen Eingriffe sind und jeder zu einem großen Teil den Verlauf bestimmen kann, halte ich es teilweise für Sinnvoll.
Wenn ich da an meine Schulzeit zurückdenke, wo jedes 3. Mädchen unbedingt ein Bauchnabelpiercing brauchte, aber weder Ahnung von den Risiken noch von den Ansprüchen an einen ordentlichen Piercer hatte.
Am besten waren noch die, die sich am Nähkästchen ihrer Mutter vergriffen und meinten, daß das auch so ginge.
Wenn jemand verantwortungsbewußt ist, sich einen ordentlichen Piercer und/oder Tätowierer aussucht, sich genau informiert und auch die Nachsorge ernst nimmt, habe ich kein Problem damit, daß das von den Kassen übernommen wird.
ABER: Wer meint, es ginge eh alles gut und wenn nicht, bringt der Arzt das wieder in Ordnung, dann halte ich das für falsch.
Viele Ärzte berichten nun schon davon ellenlange Diskusionen mit Piercingträgern zu führen, die trotz einer schweren Infektion der Wunde das Piercing nicht entfernen wollen und lieber lang zeitige Antibiotika etc ohne deren Wirkungsgarantie schlucken wollen, als ihr geliebtes Piercing zu entfernen, da das Stechen ja so teuer war.
Bei unsachmäßigem stechen kann auch der Piercer und Tätowierer zur Verantwortung gezogen werden. Und wenn die Behandlungen nicht übernommen werden um den Patienten dazu zu bringen, tatsächlich die Kosten für die Behandlung ein zu klagen ist das nur recht und billig.
Frei nach dem Motto: tut ja nicht meiner Brieftasche weh, also muß ich da auch keine Arbeit haben das rechtlich verfolgen zu lassen.
Ergo: Nicht in jedem Fall sollte es abgelehnt werden. Wer sein möglichstes gibt Folgen zu vermeiden, sollte auch die weitere Behandlung bezahlt bekommen. Wer es zu leicht nimmt hat seine Selbstverantwortung vernachlässigt und sollte nichts bekommen. Wenn ein dritter (sprich der Tätowierer/Piercer Schuld hat sollte er verantwortlich gemacht werden müssen.
Aber ich denke auch, daß den Krankenkassen da Spielraum bleibt und da muß man eben sehen, welche Krankenkasse welchen Kurs fährt.