@**li
Ich will mich nun nicht als Fachmann/Frau hinstellen. Das vorneweg. Ich arbeite in einer Apotheke und studiere Pharmazie. Ausserdem haben wir einige Ärzte im Bekanntenkreis. So sieht und hört man vieles, erlebt viele Konsequenzen der Reformen täglich und hat auch mehr Zugang zu derlei Informationen.
Dieser Moloch Gesundheitssystem ist ziemlich unüberschaubar und vor allem sehr sehr unmenschlich geworden. Allein seit ich angefangen habe, in der Apotheke zu arbeiten (seit 8 Jahren) sind mehr als 5 (oder noch mehr? ich weiss nicht so genau.) Reformen über uns hinweggezogen.
Ich will nicht in den allgemeinen Jammer Tenor verfallen.
Auch wenn man mir das nicht glauben mag,der Beweggrund war und ist immer noch der Umgang mit dem Menschen und meistens komme ich nach einem Arbeitstag sehr frustriert und traurig nach Hause und überlege, ob ich nach beendetem Studium nicht woanders als in der Apotheke arbeiten sollte.
Es geht nur ums Geld, nicht um den Menschen.
Und dabei kommen dann auch noch so unsinnige Sachen bei raus, wie die von dir beschriebene Vorsorgeuntersuchung, die im Krankheitsfall sehr viele Kosten sparen würde, aber trotzdem selber bezahlt werden muss.
Bei allen gestiegenen Kosten für Lebensmittel, Energie( Strom, Benzin) und dergleichen mehr, bleibt den Menschen einfach nichts mehr übrig, was Sie in eine Vorsorgeuntersuchung stecken können. Weil es beim täglichen Blick auf die Kosten nun mal inder Prioritätenliste recht weit hinten steht.
Ich weiss nicht, wie man es besser machen kann, aber die Richtung in die wir uns bewegen, die gefällt mir nicht.
Es ist auch ein grosses Problem, das sich normale Leute so ein schlechtes Bild davon machen können, einfach weil der Zugang zu Informationen fehlt.
Wenn nicht die normalen Medien davon berichten, woher soll man diese Infos denn bekommen?
Meine Vision zum Ursprungsthema lege ich hier mal dar,die muss nicht stimmen (das hoffe ich!):
Die Information, die wir in diesem Thread erhalten haben war wie folgt:
U69.10! Anderenorts klassifizierte Krankheit, für die der Verdacht besteht, dass sie Folge einer
medizinisch nicht indizierten ästhetischen Operation, einer Tätowierung oder eines
Piercings ist.
Hinw.: Die Schlüsselnummer dient der Umsetzung des § 52 SGB V (Leistungsbeschränkung bei
Selbstverschulden) und ist verpflichtend anzugeben.
Die Schlüsselnummer ist verpflichtend anzugeben.
Wenn die Ärzte diese Information erhalten, werden einige der Anweisung genau folgen und die Nummer, bei gleicher Zahl an Patienten sagen wir mal 100 mal in einem Abrechnungszeitraum verwenden.
Diejenigen Ärzte, die von der Anweisung gar nichts halten, geben die Nummer nur 5 mal an. (Bei gleicher Patientenzahl und demselben Abrechnungszeitraum.)
Dann schaut sich die Krankenkasse diese Zahlen an, und sagt: "Moment mal, Arzt x hat die Nummer 100 mal angegeben, aber Arzt y nur 5 mal! da stimmt doch was nicht!
Wenn Arzt y die Nummer auch 100 mal verwendet hätte, dann würden wir nun bei 95 weiteren Patienten die Zahlung verweigern können und könnten auf die Art und Weise nun XXXXXX Tausend Euro einsparen!
Da schreiben wir doch Arzt y mal an und sagen dem, das er uns ne Strafe zahlen muss, wenn er nicht augenblicklich anfängt, diese Regel umzusetzen!"
Wie gesagt, meine Gedanken! Eine Kristallkugel besitze ich nicht! Es kann auch ganz anders kommen!
Abschliessend ist es mir wichtig, mitzuteilen, das sich jeder selber ein Bild davon machen muss, aber dafür benötigt man fundierte und belgebare Informationen. Auch wenn das bedeutet, das man sich durch so scheusslich klingende Links wühlen muss, wie sie uns der TE oben zur Verfügung gestellt hat.
Wenn hier noch jemand ist, der auch täglich im Gesundheitswesen an vorderster Front steht, so teilt mir bitte mit, ob ihr meine Vision als unrealistisch abtut oder wie Ihr darüber denkt!
Liebe Grüsse
Sie